Sind psychisch Kranke nun der neue Serienaufhänger?
Der Titel ist eventuell ein wenig doof gewählt, trifft aber wahrscheinlich das, was ich an sich ausdrücken möchte. Das Abendprogramm hat ja in der Regel nur Serien zu bieten und so sehe auch ich mir, mehr oder weniger regelmäßig, diverse Serien an. Wobei sich das sicherlich noch im Rahmen hält.
Vor Wochen war bei Dr. House ein Aufenthalt in der Psychiatrie Thema. Gut Dr. House ist generell ein Thema für sich. Das er Medikamentensüchtig ist, ist denke ich jedem der die Serie schon mal gesehen hat, klar. Das dies auch eine Form einer psychischen Erkrankung sein kann, ist zumindest mir auch klar. Nun hatte Dr. House aber Wahnvorstellungen. Wer die Folgen kennt, weiß um was es geht. Und daraufhin erfolgte halt der Aufenthalt in der Psychiatrie. Die ganze Story war nicht in eine einzige Folge der Staffel gepackt, sondern verteilte sich über mehrere Folgen. Ich glaube auch, das da noch mal was kommt. Und ich habe mir an sich auch nichts weiter dabei gedacht.
Nun schaute ich heute Abend Bones- Die Knochenjägerin. Eindeutig zur Zeit meine Lieblingsserie. Heute Abend gab es zwei Folgen. In der ersten Folge heute Abend hatte Booth auch eine Art Wahnvorstellungen, die sich am Ende der Folge als Gehirntumor herausstellten. Ist durchaus nachvollziehbar. In der zweiten Folge war irgendwie alles anders. Wenn man öfters amerikanische Serien sieht, wusste man was kommt. Irgendwann wacht der Darsteller auf und hatte alles nur geträumt.
In der "Grundhandlung" der Folge war alles anders als sonst. Ich empfand es zum Teil als ziemlich abgedreht. Leute die schon längst aus der Serie raus sind, tauchten wieder auf. Booth und Brenan sind Besitzer einer Bar. Und so weiter.
Im Verlauf der Folge fragte ich mich dann, ob es zur Zeit In ist, halt mit psychischen Erkrankungen zu spielen. Die Folge endete ja auch damit, das Booth nicht weiß wer Brennan ist. Da kommt sicherlich auch noch was. Ok in der Serie spielt ja auch Sweets als Psychiater eine Rolle. Aber bisher gehörte das zur Handlung, war nachvollziehbar. Auf wirklich schlimme psychische Störungen, wurde an sich nicht eingegangen. Zumindest nicht bei den Darsteller, auf denen die Serie aufbaut. Klar Kindheitstraumas und so was.
Bevor ich den Thread hier schrieb, fielen mir noch diverse Folgen von Criminal Intent ein. Dort hatte der eine Ermittler ja auch psychische Probleme und war auch eine zeit lang in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Wobei wenn ich mich recht entsinne, hat er das freiwillig zu Ermittlungszwecken gemacht. Das bekomme ich nicht mehr ganz zusammen. Und beim Schreiben des Beitrags fielen mir noch andere kleine Beispiele ein. Bei CSI ging es ja auch schon um Spielsucht. Zur Zeit ist auch Medikamentensucht ein Thema.
Irgendwie sind mir das gerade zu viele psychische Probleme die da in amerikanischen Serien behandelt werden. Oder bilde ich mir das nur ein? Ich habe eher das Gefühl, das das halt gerade mal In zu sein scheint.
Hi,
ich glaube das bildest Du Dir wirklich nur ein. Denn bei Criminal Intent ist es ja sogar so, dass der Schauspieler von der Figur Goren, Vincent D´Onofrio, einen Zusammenbruch erlitt, woraufhin dann jede zweite Folge mit "Mr.Big", Chris Noth, aufgenommen wurde. Ich wollte da eben nochmal etwas nach lesen, und jetzt weiß ich, dass er aufhört dort mit zu spielen, was mich jetzt wirklich arg stört. Denn "Bobby" war neben "Gil Grissom" doch immer einer meiner Lieblinge.
Naja, House hatte sein Problem ja auch schon von Anfang an, und bei CSI da hatte ja schon immer jeder sein eigenes Leiden, also da ist es dann auch nichts neues mehr. Bones mag ich hingegen so gut wie gar nicht ansehen, daher weiß ich davon nun nichts, aber es sind ja nun auch Krimi-Serien zum größten Teil und letztlich denke ich, dass es da doch auch immer wieder vorkommt, dass die psychische Verfassung von den Leuten mit in die Serie rein spielt. Ich finde, dass gehört bei diesen Serien doch auch unweigerlich mit zur Thematik, meinst Du nicht?
Dass Dr. Gregory House nun von vorn herein so angelegt wurde, ein klein wenig "Arschloch" zu sein, der dann selbst mit sich nicht so gut klar kommt, macht ja auch hier viel vom Charme der Serie aus, oder nicht?
Also ich mag generell auch gerne so ein Psychokram, vermutlich liegt es daran, dass ich davon gar nicht genervt bin oder wirklich sein kann. Es gibt ganz ganz selten bei mir Phasen, wo ich so etwas nicht ab kann.
Ich gebe zu, das ich von den genannten Serien nur Bones schaue und das gestern auch nicht wirklich intensiv. Aber das diverse psychische Erkrankungen immer Mal wieder in Serien eine Rolle spielen, kann man auch bei den deutschen Soaps beobachten. So wurde bei Verbotene Liebe und auch GZSZ das Thema Drogenkonsum bei Models untergebracht. Alkoholismus findet man auch recht häufig bei den Serien. Aber auch Kauf- und Spielsucht waren schon dabei.
Ich denke mal das man es nicht als Modeerscheinung hinstellen sollte. Im Gegenteil, denn aus meiner Sicht wird zumindest in den deutschen Serien oftmals sehr gut gezeigt, wie das Umfeld solche Probleme bemerken kann. Das finde ich doch überaus wichtig, weil es sich dabei auch oft um Serien handelt, welche vorzugsweise von Jugendlichen gesehen werden. Sicherlich hat man dabei keinen erzieherischen Wert, wenn das Thema kommt. Aber es zeigt eben auf, wie sich Menschen durch eine Sucht verändern und vorallem, wie man von aussen helfen kann.
Bei den amerikanischen Serien sind es aus meiner Sicht einfach nur Aufmacher, die eben recht spektakulär sein sollen. Immerhin geht es dabei auch um Quoten und eben auch Geld. Je länger sich bei denen eine Serie hält und auch ins Ausland verkauft werden kann, desto besser.
Ich hatte mich bewusst nur auf die amerikanischen Serien beschränkt. Einmal sehe ich die deutschen Serien im Vorabendprogramm sehr selten und im Bezug von amerikanischen Serien zun deutschen Serien ist des Geunsdheitssystem in den beiden Länder so unterschiedlich, das man halt auch amerikanischen Serien keinen Bezug zum Leben in Deutschland herstellen kann. Klar sind die amerikanischen Serien auf die "Bedürfnisse" und Grundlagen von Amerika aufgebaut, das ist auch mir klar.
Das Themen wie Alkoholsucht oder Drogensucht immer wieder eine Rolle in Serien spielen wird, ob nun in deutschen oder amerikanischen Serien, ist an sich nachvollziehbar. Denn das sind nun mal Probleme die schon fast in jeder Familie in irgendeiner Form auftreten. Und ich behaupte mal, das jeder in seinem Leben schon mal einen Alkoholiker gesehen hat. Und gerade Alkoholsucht ist doch eine Sache die auf der einen Seite eine Erkrankung ist und auf der anderen Seite halt auch gesellschaftlich anerkannt ist. Ich meine damit, das es gesellschaftlich anerkannt ist, das halt Alkohol getrunken wird. Und der Übertritt in die Sucht ist gar nicht mal so schwer. Das kann man durchaus ein wenig lenken. Zumindest den Übergang zwischen ab und an mal Alkohol trinken und der Abhängigkeit. Und genau so Punkte werden halt in Serien aufgezeigt.
Mir ging es eher darum, das nun mit psychischen Erkrankungen "gespielt" wird, die halt eher unbekannt sind. Wieviele kennen Menschen mit Psychosen? Ich verkehre nun mal mehr in dem Bereich Psychiatrie, als Menschen die halt keine (diagnostizierte) psychische Erkrankung haben. Aber ich kann spontan die Menschen mit einer Psychose oder Schizophrenie kenne, eher an beiden Händen abzählen. Die Zahl derer die alkoholsüchtig sind ist um ein vielfaches höher. Und bevor ich selbst offiziell zum Kreis der psychisch erkrankten Menschen gehörte, war mir Alkoholsucht eher ein Begriff. Und auch da kannte ich schon Betroffene.
Und auch um es an einem Beispiel zu erklären. Hier vor Ort gibt es an das örtliche Krankenhaus angebunden eine reine Psychiatrie mit fünf Stationen ( zwei geschlossene, drei offene). Genauso gibt es aber in dem Haus auch mehrere onkologische Stationen, auf denen nur Krebspatienten versorgt werden. Und so weiter. In der Psychiatrie wird auf allen Stationen krankheitsübergreifend gearbeitet, wie in vielen anderen Psychiatrien auch. Aber die meisten Fälle hier sind reiner Entzug. Meistens Alkoholentzug. Gefolgt von Fällen der Depression.
Und ich kenne es aus anderen Häusern so, das es oftmals eine Station gibt für Entzug. Oftmals auch noch eine Station für geriatrische Fälle ( psychische Erkrankung bei älteren Menschen, unter anderem halt Demenz). Aber reine Akutstationen für Schizophrenie gibt es so gut wie gar nicht. Ich habe noch keine gesehen. Genauso wie es auch ganz wenige Akutstationen gibt, auf denen nur Borderlinepatienten behandelt werden. Wie gesagt ich spreche von Akutstationen- Therapieeinrichtungen gibt es für alle Fälle.
Sprich Psychosen und Schizophrenie sind an sich nur ein kleiner Teil psychischer Erkrankungen. Und deshalb verwundert es mich, das gerade solche eher Randerkrankungen nun als Serienbestandteil aufgenommen werden.
Vielleicht macht es mir als Betroffener auch einfach nur Angst. Angst vor dem was für mich in meinem Leben noch kommen könnte und so. Vielleicht nehme ich so Episoden deshalb auch nur anders wahr.
Vielleicht wird aber mit den Serien auch versucht ein Weg zu finden solche Erkrankungen gesellschaftsfähig zu machen, um das mal mit deinen Worten zu beschreiben. Denn wenn man es durch andere Medienwege nicht wirklich schafft, dann kann man es so versuchen.
Einfach weil eben auch durch Forschung immer mehr psychische Erkrankungen diagnostiziert werden können. Und es gibt doch genug Themenbereiche, wo es viele Jahre gebraucht hat, das man darüber öffentlich spricht und nicht nur hintenrum von wegen ich hab da gehört und so.
Allerdings finde ich deine Behauptung, das in fast jeder Familie Betroffene mit Alkohol- oder Drogensucht sind, schon etwas gewagt. Denn allein in meiner Familie gab es bisher nur bei einem entfernteren Verwandten eine Alkholsucht. Also bis hin zu Cousins und Cousinen ist sowas bei uns gar nicht vorhanden. Und auch bei der Familie meines Nochmannes sind da keine Betroffenen zu finden. Auch aus meinem persönlichen Umfeld ist niemand den man als Alkoholiker hinstellen kann. Bei anderen Drogen wäre nur das Rauchen und auch da gibt es nicht wirklich Viele.
Ich habe bei dem Titel jetzt eher an Serien wie Monk oder Dexter gedacht, in denen die Hauptfiguren psychische Störungen haben. Ich weiß aber nicht, ob man da von einem Trend sprechen kann, denn mir fallen spontan nur diese zwei Serien und House ein und im Vergleich zu den ganzen Mysterie oder Polizei Serien, die im Moment laufen, sind das doch relativ wenige.
Dass psychisch Kranke in ein paar Folgen in allen möglichen Serien auftauchen finde ich relativ normal. Du musst ja bedenken, dass eine amerikanische Serie, die eine volle Staffel bekommt, zwanzig oder mehr Episoden pro Staffel produzieren muss. Und dann ist es ja im amerikanischen Fernsehen auch üblich, dass Serien nicht eingestellt werden wenn die Ideen ausgehen oder wenn die Geschichte erzählt ist, sondern erst, wenn die Zuschauer ausgehen. Als Autor einer Serie braucht man also eine ganze Menge Ideen und "psychischen Erkrankung" ist ja nun auch kein sonderlich ausgefallenes Thema. Also nichts, worauf man als Schreiberling nicht von selber kommen könnte, ohne es woanders gesehen zu haben.
Natürlich kann man argumentieren, dass die Darstellungen und die Häufigkeit der Darstellungen nicht der Realität entsprechen. Aber Tatsache ist doch, dass keine Serie der Realität entspricht, denn die Realität ist meistens ziemlich unspektakulär und sowas will niemand sehen. Ich meine, selbst die ganzen "Dokus" haben Drehbücher damit sie für den Zuschauer spannend erscheinen.
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