Verstorbene Haustiere anfassen
Wie hier ja viele wissen, haben ich schon mein halbes Leben lang immer Hautiere gehabt. Hunde, Katzen, Kleintiere usw. Und immer wieder kommt es ja mal vor, dass ein Tier zu Hause verstirbt und man es ja auch aus dem Käfig holen muss. Nach all den Jahren habe ich immer noch ein komisches Gefühl, wenn ich tote Tiere anfassen muss und hoffe immer, dass ich nicht alleine zu Hause bin, wenn ein Tier verstirbt und es dann mein Mann aus dem Käfig holen kann.
Komischerweise bin ich ja auch Fleischesser und es macht mir nichts aus ein "nacktes Tier" anzufassen. Aber ich habe mal ein geschlachtetes Kaninchen auf dem Bauernhof geholt, was noch nicht das Fell abgezogen hatte und ich sollte es von dem einen Tisch zum anderen tragen und hatte eine Abneigung das Felltier, was tot dalag anzufassen. Als es abgezogen war, machte es mir nichts aus,
Woher kommt die Abneigung ein totes Felltier anzufassen. Wenn das Tier noch lebt, dann kuschelt man ja auch mit dem Tier und fasst das Fell an. Ein abgezogenes Tier oder ein totes Huhn ohne Federn kann ich doch auch ohne komisches Gefühl anfassen. Aber ich könnte nie ein totes Huhn anfassen, was noch seine Federn hat.
Ein Bekannter hat Reptilien und verfüttert Frostmäuse. Ich könnte die toten Mäuse nicht anfassen. Lebendige Mäuse kann ich anfassen. Ich frage mich jedesmal, warum ich diese Abneigung habe ein totes Tier mit Fell anzufassen. Geht es euch genauso? Woher kommt es, dass man abgezogene Schlachttiere anfassen kann, aber die noch nicht gerupften oder abgezogenen Tiere nicht. Ich könnte zum Beispiel auch kein Kaninchen mit Fell im Zoo für die Tiere zerteilen. Ist es ohne Fell kann ich das machen.
Als ich deinen Bericht gelesen habe, mußte ich sofort an den Tod meiner vielen Hamster in der Kinderheit denken. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß es für mich sehr erschreckend war, das tote Tier in der Hand zu halten. Besonders überraschend war die Tatsache, daß das Felltierchen sich auf einmal so fremd angefühlt hat.
Eigentlich hatte man immer ein schönes warmes und kuschliges Knäul auf der Hand, wenn man den Hamster aus dem Käfig geholt hat. Und genau das war nach dem Tod des Tieres verschwunden. Die Kälte des Felles war sehr befremdlich und unangenehm. Vielleicht hattest du in deiner Kindheit auch so ein trauriges und leicht traumatisches Erlebnis. Das könnte ein Grund für deine Abneigung gegen totes Fellgetier sein, oder?
Ich kann mir eigentlich gut vorstellen, dass man das tote Tier mit Fell mit dem lebendigen Tier in Verbindung setzt. Man kannte das Tier warm und lebendig und dann ist es für einen ein sehr komisches Gefühl, wenn das Tier plötzlich kalt und starr ist und sich nicht mehr bewegt. Einem wird bewusst, dass das Tier tot ist und das ist eben ein komisches, ungewohntes Gefühl. Wenn das Tier kein Fell mehr hat, bringt man es nicht mehr mit dem ehemals lebendigen, geliebten Haustier in Verbindung. Nacktes Fleisch ist dann wie das Fleisch zum kochen und vor dem ekelt man sich nicht, da man es fürs Essen zubereitet und es auch gewohnt ist. Ich weiß nicht in wie fern das stimmt, aber es wäre zumindest meine Erklärung.
Ich selbst habe auch Haustiere, eigentlich das ganze Jahr über und manchmal auch mehrere. Da ich nicht ganz so viel Zeit habe, muss ich mich auch Kleintiere beschränken, wie zum Beispiel Hamster oder Fische. Bei Hamstern habe ich auch immer ein sehr ungutes Gefühl, wenn sie verstorben sind. Meistens schaffe ich es auch sie zu beerdigen, aber ich versuche es immer möglichst schnell hinter mich zu bringen und warte nicht auf Familienmitglieder, die noch nicht mitbekommen haben, dass das Tier verstorben ist. In einigen Fällen habe ich sogar gehofft, ich möge nicht zu Hause sein, wenn das Tier verstirbt, sondern jemand anders möge es schon beerdigt haben. Ich versuche dieses Gefühl zu unterdrücken, aber es ist trotzdem oft da und ich kann wenig dagegen tun.
Das ist ja irgendwie seltsam, bei mir ist eher anders herum. Als mein Meerschwein vor einigen Jahren eingeschläfert werden musste, hatte ich keine Probleme den kleinen Körper trotzdem noch anzufassen. Das war ja immer noch mein Meerschwein, auch wenn es nicht mehr gelebt hat.
Ich habe eher Proleme ein totes Tier anzufassen, dass kein Fell mehr hat und demnach nur noch ein Stück Fleisch darstellt. Ich bin da aber auch nicht der Typ, der jetzt lauter tote fremde Tiere anfassen würde. Das ginge nur bei meinen eigenen Tieren, wenn sie nicht mehr am Leben sind. Tote Tiere die kein Fell mehr haben kann ich aber allgemein nicht anfassen. So fing das damals auch an, dass ich Vegetarier geworden bin, ich konnte das Fleisch nicht mal mehr zubereiten ohne Ekel zu empfinden.
Dass ich die toten Tiere nicht anfassen kann habe ich schon in meiner jungen Jugend gehabt. Da habe ich ein Praktikum in einem Zoo gemacht und in der Küche sollte ich für die Raubkatzen Kaninchen mit Fell in Stücke schneiden, Ich konnte das nicht. Als ich aber ein abgezogenes Kaninchen zerschneiden sollte hat es mir nichts ausgemacht. Ich hatte wie eine Blockade, das Kaninchen mit Fell zu zerschneiden.
Bei meinen eigenen Haustieren habe ich es genauso wie bei fremden Tieren. Wenn ich am Straßenrand eine tote Katze sehe, könnte ich diese nie nehmen und in den Straßengraben legen. Das muss dann immer mein Mann machen, damit nicht noch mehr Autos drüberfahren. Ich ekel mich nicht vor dem Blut, sondern einfach vor dem toten Tier.
Wenn bei uns ein Kleintier stirbt, dann legen wir es in eine Schachtel und bringen es dann weg. Entweder zum Tierarzt oder zur Verwertung. Für mich ist es einfach nur eine Hülle, weil das Tier nicht mehr das Tier ist, was bei mir gelebt hat. Ich gehe eigentlich sehr locker mit dem Tod um aber ich kann dann nicht mal die Schachtel anfassen, wo das Tier drin ist und ich mache es nur im absoluten Notfall.
Als ich Tiere einschläfern lassen musste konnte ich die Tiere auch bis zum Tod bei mir auf dem Schoß halten. Als sie aber dann tot waren, konnte ich sie wiederum nicht mehr anfassen und mein Mann musste das Tier dann nehmen oder die Tierärztin nimmt es mir dann direkt ab.
In der Küche habe ich absolut kein Problem ein Kaninchen oder ein Huhn zu zerteilen. Irgendwie muss es bei mir daran liegen, dass das Tier noch Fell oder Federn hat.
Ich finde es kommt ja immer darauf an wie lange dieses Tier denn schon tot ist. Als zum Beispiel mein Hund eingeschläfert wurde (Prostatakrebs =( ) hab ich ihn auch nochmal gekrault bevor wir ihn begraben haben. Genau das gleiche mit unserer Katze (der Körper war komplett mit Metastasen durchzogen). Die Körper waren zudem ja noch etwas warm. Außerdem wusste ich ja wo sich die Tiere rumgetrieben haben und von daher hatte ich auch keine Bedenken, dass sie von Parasiten oder von irgendwelchen ansteckenden Krankheiten befallen sind.
Das ist natürlich bei fremden Tieren ganz anders. Sollte ich eine tote Katze auf der Straße liegen sehen, dann werde diesen Kadaver ganz sicher nicht mit bloßen Händen anfassen. Notfalls holt man eine Schaufel und beseitigt den toten Körper. Muss ja nun nicht sein, dass dieser noch durch Autos oder Fußgänger weiter zerlegt wird.
brunog
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nur eines meiner verstorbenen Haustiere je angefasst habe und das war mein Hund. Den haben wir beim Tierarzt einschläfern lassen und ich war länger bei ihm. Wir haben ihn dann mit nach Hause genommen (natürlich mit Erlaubnis des Arztes)...
Meine Kleintiere habe ich stets niemals mit der Hand angefasst, sondern immer ein Hilfsmittel benutzt. Ich kann ebenfalls feststellen, dass es da eine Blockade gab. Warum das bei meinem Hund anders war, kann ich nicht sagen.
Ich hab aber auch noch nicht gehört, dass jemand seine Haustiere mit bloßen Händen herausholt. Und die meisten meiner Freunde haben Haustiere. Nicht, dass man sich täglich über so ein Thema unterhalten würde, aber einiges bekommt man ja doch mit.
Hallo Diamante!
Ich kenne das was zu schilderst, so ähnlich. Bisher war ich eigentlich immer dabei, wenn eins meiner Haustiere eingeschläfert werden musste. Und ich habe die Tiere dann gestreichelt und eben auch noch angefasst, wenn sie dann tot waren. Ich habe meine Tiere dann immer mit nach Hause genommen und im Garten begraben. Beim Tierarzt habe ich das tote Tier dann selbst genommen und in eine Kiste gelegt. Das hat mir nichts ausgemacht.
Allerdings ist auch einmal eins meiner Meerschweinchen morgens bei uns im Stall gestorben. Ich musste mit ansehen, wie es verstarb und ich konnte das Tier nicht anfassen und es aus dem Stall nehmen. Diese Aufgabe hat dann auch mein Freund übernommen. Ich kann nur nicht sagen, ob ich fremde tote Tiere anfassen könnte. Also wenn nun eine tote Katze auf der Straße liegen würde. Ich bin noch nie in so einer Situation gewesen. Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass ich dann wieder Probleme damit haben würde. Bei meinen eigenen Tieren machte mir das bisher eben nicht viel aus.
Vielleicht liegt es wirklich daran, dass das Tier noch sein Fell hatte, als du das Kaninchen tragen solltest. Es erinnert einen dann ja doch noch an das Kuscheltier, was es einmal mal. Wenn es dann abgezogen ist, sieht es ja nicht mehr so recht nach Kaninchen aus.
Ich hätte auch Probleme damit ein totes Tier anzufassen. Ich hatte während meiner Kindheit leider nicht die Möglichkeit mit einem Haustier aufzuwachsen und ich habe erst seitdem ich eine eigene Wohnung habe, eine Katze, die sich nun schon seit 14 Jahren des Lebens erfreut. So gesehen habe ich noch keine Erfahrung damit gemacht, wie es ist, wenn ein Haustier stirbt. Ich fürchte mich bar jetzt schon vor dem Tag, weil so gern ich sie auch habe, sie als Toter zum Tierarzt zu bringen, wird mir sicher nicht leicht fallen. Ich kann auch nur hoffen, dass da jemand anderer zu Hause ist.
Auch mir würde es Probleme bereiten, ein totes Tier anzufassen, allerdings muss ich da wirklich unterscheiden. Ein richtiges Problem habe ich nämlich wohl nur damit, meine eigenen toten Tiere anzufassen, was ich mir damit erkäre, dass ich eine enge Bindung zu diesem Tier hatte und durch eine Berührung des toten Tieres nochmal ganz brutal mit dem leblosen Körper konfrontiert werden würde.
Ich habe sowieso große Probleme damit, den Tod zu begreifen und werde nie vergessen, wie es für mich war, als ich einmal bei einer Euthanasie eines meiner Zwergkaninchen dabei war und sah, wie plötzlich mit einem Mal das Leben aus diesem Körper verschwunden war. Es war einfach weg, die Augen waren leer. Tot eben. Das war grausam, und ich bin mir sicher, dass ich genau damit konfrontiert würde, würde ich eines meiner Tiere anfassen, wenn es tot wäre. Ich würde damit wohl wirklich nicht klarkommen, ich wüsste nicht, wie ich das verarbeiten sollte. Es würde mich nachhaltig schockieren, möglicherweise sogar traumatisieren.
Wenn ich darüber nachdenke, tote Tiere anzufassen, zu denen ich keine wirkliche Bindung aufbauen konnte, weil es nicht meine eigenen Tiere waren, beispielsweise ein totes Eichhörnchen oder einen toten Igel, dann hätte ich damit weniger Probleme, sondern eher Angst, mir irgendwelche Keime einzufangen und mich mit einer Krankheit zu infizieren, die das tote Tier auf mich übertragen kann. Aber mit dem toten Körper an sich hätte ich hier weniger Probleme, es konzentriert sich bei mir also wohl wirklich alles auf die Grundfrage danach, ob ich zu dem jeweiligen Tier eine Bindung aufgebaut hatte oder nicht.
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