Schein Friedhöfe in Park Anlagen
Im Zeitalter der Romantik liebten viele Künstler melancholische Orte. Man sieht es beispielsweise am romantischen Maler Caspar David Friedrich, der neben einsamen Landschaften unglaublich gerne Friedhöfe oder Ruinen von Klöstern oder Schlössern malte. Vanitas-Gemälde, also solche, die die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens darstellten, gab es damals sehr viele. Nicht nur auf den Gramalen der damaligen Zeit sah man die typischen Vergänglichkeitssymbole: Totenschädel, Sanduhr und Palmzweig, um nur einige zu nennen.
Eben zu dieser Zeit haben einige Gartenarchitekten begonnen, so genannte "Scheinfriedhöfe" zu entwerfen. Das sind friedhofsartig gestaltete Parks, die sich oft in größeren Parkanlagen befinden. Dort stehen namenlose oder mit fiktiven Namen versehene Grabsteine, es finden sich Grabskulpturen und die typischen Friedhofs-Symbolpflanzen. Begraben wurde dort nie jemand, sonst wäre es ja kein Schein-Friedhof. Auch einzelne Scheingräber gibt und gab es.
Obwohl ich selbst echte Friedhöfe sehr gerne besuche, war ich noch niemals auf so einem Scheinfriedhof. Jedenfalls nicht, so lange ich mich erinnern kann. Aber reizen würde es mich schon einmal, so eine schöne Anlage anzusehen. Man kann es ja nicht mit den heute üblichen städtischen Friedhöfen vergleichen, sondern historische Friedhöfe waren künstlerisch oft viel vielfältiger und auch sehenswerter (was natürlich bei echten Friedhöfen als Orten der Trauer nicht unbedingt notwendig ist, da es da um andere Dinge geht). Kein Wunder, dass man sie als Scheinfriedhof gerne nachbildete und dabei die Skulpturen, Reliefs und Grabsteine auch noch besonders künstlerisch herrichtete. Ja, ich würde mir das wirklich gerne einmal ansehen.
Ich habe online gelesen, dass man solche Scheinfriedhöfe beispielsweise im Parc del Laberint in Barcelona, auf der Rousseau-Insel des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs und im Irrhain im Nürnberger Kraftshof sehen können soll. Andere Beispiele habe ich leider nicht gefunden. Und ich bin gewöhnlich weder in Dessau, noch in Barcelona oder Nürnberg unterwegs. Zu schade, eigentlich.
Vielleicht kennt ihr ja weitere Standorte von Scheinfriedhöfen? Vielleicht sogar in der Berlin-Brandenburger Region? Ich würde wirklich allzu gerne einmal einen ansehen gehen.
Über Scheinfriedhöfe habe ich erst jetzt von dir gelesen. Auf einen solchen Gedanken wäre ich nie gekommen. Warum nur hat man Scheinfriedhöfe und Scheingräber gemacht? Ich nehme an, dass das ein Vanitas-Gemälde ist. Für mich ist es ein sehr hässliches Gemälde. Was eine Epoche an solchen Bildern und an Scheinfriedhöfen gefunden hat, kann ich nicht begreifen. Dann werden die Gräber auch noch mit fiktiven Namen gekennzeichnet.
Kann man Parks nicht auch ohne extra Scheingräber schön gestalten. An das Vergängliche muss man nicht durch so etwas erinnert werden. Das weiß jeder für sich selbst und sieht und hört es auch täglich.
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