Kampagne gegen telefonieren am Steuer

In Indien ist eine Kampagne gestartet, die das Telefonieren am Steuer verhindern soll. Dabei handelt es sich Schock-Motive, die die Leute wachrütteln soll. Auf den Bildern ist eine Person zu sehen, die den Gesprächspartner zeigt. Aus dem Hörer spritzt Blut und die Person lässt den Hörer fallen. Es zeigt also nicht den Anrufer, sondern den Angerufenen, der den Unfall miterlebt. Die Botschaft dieser Kampagne ist es, dass auch Gesprächspartner eine Verantwortung tragen und nicht mit einer Person sprechen sollen, die gerade im Auto sitzt.

Ob diese Kampagne Erfolg haben wird, wird sich zeigen, allerdings bin ich der Meinung, dass hier vielmehr der Anrufer die größte Schuld erhält, denn manchmal weiss der Angerufene gar nicht, dass man zum Beispiel im Auto sitzt.

Ich denke, dass der Anrufer die größte Schuld trägt. Denn immerhin sitzt diese Person im Auto und ist sich dessen völlig bewusst. Mittlerweile sollte jeder sitzen wie gefährlich es ist am Steuer zu telefonieren. Und man sollte auch wissen, dass dieses verboten ist. Das Ablenken am Steuer ist nun mal sehr oft Schuld an Unfällen, das wird mittlerweile sogar Kindern in der Grundschule geprädigt. Diese haben ja auch schon Verkehrserziehung. Da wird gesagt, dass diese nicht im Auto rumschreien sollen und auch möglichst keine Gespräche mit dem Fahrer führen sollen, da dieses zu doll ablenken kann.

Ob die Kampagne Wirkung zeigen wird, wird man ja sehen. Ich vermute aber nicht, dass sich positive Ergebnisse zeigen werden. Es ist ja nun wirklich jedem bekannt wie gefährlich es ist, da wird diese Werbung wohl auch nicht viel bringen. Es ist ja nicht das Wissen was fehlt, sondern das Unterschätzen dieser Gefahrensituationen. Ich denke, um so jemanden abzuschrecken sind wirklich schlimmere Mittel möglich. Die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln haben ja auch keine Wirkung gezeigt.

Kampagnen bringen Themen an die Öffentlichkeit und sensibilisieren für das jeweils im Fokus stehende Thema. Aber sie werden diejenigen nicht erreichen, die betroffen sind. Das ist auch in Deutschland der Fall, wenn man an die Plakate gegen Raser an den Autobahnen denkt.

Vielmehr erinnert es diejenigen an die Regeln, die u.U. noch persönlichen Einfluss auf die Delinquenten haben. So kann ich mir vorstellen, dass ein Anti-Raser Plakat eher den Beifahrer dazu animiert, den Fahrer auf die zu hohe Geschwindigkeit aufmerksam zu machen.

Ähnlich die Aktion in Indien. U.U. schwindet einfach bei breiten Teilen der Bevölkerung das Verständnis gegenüber denjenigen, die eben auch weiter am Steuer telefonieren. Wenn sie dieses dann wachsende Unverständnis äußern, kann es einen Einfluss auf den fahrenden Telefonnutzer haben.

Das sich jetzt aber jemand durch solche Kampagnen abschrecken lässt, ist nicht zu erwarten. Denn ein jeder ist sich des Risikos bewusst, aber keiner geht wirklich davon aus, dass es wirklich auch ihn selbst betreffen kann und niemand besonders geschützt außerhalb des Systems steht. Es ist eben nicht nur so, dass alles immer nur die anderen trifft! Gilt ja nicht nur für das telefonieren am Steuer.

Schuldzuweisungen sind dabei eher unangebracht. Das ist echt schwierig, weil man sich selber der Gefahr einfach nicht bewusst ist und immer denkt: „Ich fahr gut, was soll mir passieren?“ Natürlich trägt der, der am Steuer sitzt, die größte Verantwortung, weil er/sie einfach sagen müsste, dass es gerade ncht passt. Sobald derjenige am Telefon mitbekommt, dass der/die Angerufene gerade am Fahren ist, sollte allerdings Vernunft walten und man sollte von sich aus sagen: „Wenn du fährst, lege ich lieber auf.“

Ich halte auch von Freisprecheinrichtungen nicht sonderlich viel. Einerseits lenken die ab, weil sie teilweise unglaubliche Spielereien verlangen, um zu funktionieren, wie sie sollen. Andererseits ist der Fahrer ja trotzdem abgelenkt von dem, was am Telefon erzählt wird. Sehr schwieriges Thema...