Azubi zeigt keinen Arbeitswillen
Es gibt arbeiten die macht man nicht gerne, doch sie müssen einfach erledigt werden. Ich selber bin seit 3 Jahren aus gelernt und musste auch Dinge machen die mir keinen Spaß bereitet haben doch es musste erledigt werden und dafür ist nun mal ein Azubi auch da.
Doch unsere Azubine ist wirklich das schlimmste was ich je gesehen habe, ich kann sie leider nur als Faul bezeichnen. Jedes mal wenn man ihr eine Aufgabe erteilen muss zieht sie ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Sie verlangt wirklich von einem zu begründen, warum man gerade sie auswählt um diese Tätigkeiten zu verrichten und nicht die anderen Kollegen (sie ist der einzige Azubi). Ich frage mich wirklich was mit der Dame los ist, ich muss nur an meine Azubi Zeit denken, ich habe es gemacht und mir damit auch den Respekt meiner Kollegen erarbeitet.
Der Chef selber hat schon davon berichtet bekommen jedoch nicht von mir, doch reagiert er bis jetzt nicht. Auch ein klärendes Gespräch zwischen der Belegschaft und der betreffenden Person brachte keiner Besserung der Arbeitsmoral der jungen Dame (welche nur ein Jahr jünger ist als ich selber). Doch wie soll man mit so einem Menschen umgehen, ich könnte jedes mal an die Decke gehen und mich den ganzen Tag darüber aufregen, doch das bringt eben so wenig würde aber meiner Seele gut tun.
Wie geht ihr mit solchen Leuten um, habt ihr schon einmal ähnliche Erfahrung sammeln dürfen?
Ich bin an sich auch damit grossgeworden, das Auszubildenden eher billige Arbeitskräfte sind und Handlangerdienste machen dürfen oder halt die Arbeiten, die sonst keiner machen mag. Was ich persönlich auch nicht immer gut fand.
Während meiner beruflichen Laufbahn habe ich auch eine kurze Zeit Auszubildende ausgebildet. Im Verkauf einer Fleischerei. Und es ist an sich eher unmöglich, wenn der Laden halt voll ist, dann noch "aufzupassen" was der Auszubildende so macht. Sprich selber Kunden bedienen und dann noch sehen wie der Auszubildende seine Kunden bedient. Zumindest in der Anfangszeit nicht. Da wäre es an sich schon sinnvoll gewesen, den Auszubildenden mit Nebenarbeiten, die halt auch dazu gehören, zu beauftragen. Also unter Anderem halt auch Ware holen, auffüllen und so Sachen. Aber halt auch mal in die Küche stehen und Spülen. Eine Spülmaschine gabs nicht und die Reinigungskraft hatte unser Chef entlassen.
Der Chef selbst war nicht immer anwesend. Und wenn er da war, dann eher in seinem Büro, welches am Laden angrenzte. Der kam dann mal gelegentlich in den Verkaufsraum um nach dem Rechten zu sehen. Und es kam halt auch vor, das er dann halt mal kam, wenn der Laden brechend voll war und keiner Zeit hatte, sich um die Auszubildenden zu kümmern. Und ich glaube er hat sie zweimal dabei erwischt, oder eher mich, wie sie halt in der Küche standen und spülten. Das ginge ja nicht, das die Auszubildenden spülten. Die sollen ja was lernen und das könnten sie in der Küche nicht. Ergebnis war, das ich dann halt in der Küche stand und gespült habe. Mir hat das nie was ausgemacht. War nur sehr sinnig, weil ich die einzige ausgebildete Vollzeitkraft war. Sprich auch seine teuerste Kraft. Nur sonst spülte keiner und die Verantwortung das alles sauber war, lag bei mir. Und die Auszubildenden durften nicht spülen. Was in meinen Augen ein wenig wiedersprüchlich war, weil das halt in meinem Beruf durchaus zu den Tätigkeiten gehört. Und es war nie so, das ich die Auszubildenden nur zu den Arbeiten abkommandierte die keiner machen wollte oder sie Handlangerdienste machen liess.
Ich finde aber auch, das Auszubildenden mit ins Team gehören. Und Team sein, heisst für mich auch miteinander. Also das auch jeder mal Sachen macht, die ungerne gemacht werden. In meinem Beruf ist so was total unbeliebtes das Saubermachen der Thekenscheiben. Es ist aber was, was halt gemacht werden muss. Und ich gebe zu, das ist eine Arbeit, um die ich mich gerne gedrückt habe. Trotzdem war ich diejenige, die die Thekenscheiben im genannten Betrieb wahrscheinlich öfters geputzt hat, als die anderen. War auch kein Problem für mich. Aber wenn man zu mehreren Leuten im selben Betrieb arbeiten und man bekommt immer und immer wieder die unliebsamen Arbeiten zugeschoben, dann würde auch ich sagen, warum immer ich?.
Auszubildende sind nicht dazu da, ausschliesslich unliebsame Arbeiten zu machen. In meinem Fall sollen sie halt lernen wie man Fleisch und Wurst verkäuft und nicht nach der Ausbildung ein Spülprofi sein. Wäre zwar ein netter Nebeneffekt, aber nicht Ziel der Ausbildung.
Und wenn ich als Auszubildender in einem Betrieb wäre und man mir ständig Handlangerdienste auftragen würde, würde ich auch irgendwann anfangen zu diskuttieren, weil ich halt nicht da bin als billige Hilfskraft, sondern auch was lernen möchte.
Zwar maulen meine beiden Jungs auch gerne mal rum wenn es zum Beispiel ans Kartoffelschälen geht, oder sie mal wieder die Spülküche übernehmen müssen, aber dabei bleibt es dann auch. Wenn wirklich einer meiner Azubis anfangen würden solche Aufgabenstellungen jedes mal zu hinterfragen, würde ich ihn wohl schlichtweg nach Hause schicken. Am Monatsende dürfte er sich dann wundern warum plötzlich sein 'Gehalt' niedriger ausfällt.
Klar gibt es absolut unsinnige Aufgaben mit denen man Azubis auf Trab halten kann, aber andere Aufgaben müssen nun mal erledigt werden, ohne diese geht es im Arbeitsalltag nicht weiter. Wir haben damals auch öfter zu hören bekommen, dass Lehrjahre nun mal keine Herrenjahre sind, und im Nachhinein sieht man das wohl auch vollkommen ein.
Geht es denn bei eurer Auszubildenen nur um unliebsame Arbeiten, die sie verweigert? Oder ist sie generell eher von der Sorte, denen man beim Laufen die Schuhe besohlen kann? Und wie ist die Arbeitsverteilung geregelt? Muss sie hauptsächlich Handlangertätigkeiten verrichten, oder tut sie ab und zu auch etwas anderes? Mir ist schon bewußt, dass auch die Drecksarbeit zu einem Beruf dazu gehört und man diese folglich nicht auslassen kann. Wie die Sache mit dem Spülen, die LittleSister geschildert hat. Nervig, aber das gehört eben dazu. Allerdings muss man auch noch ein bisschen was anderes machen dürfen, sonst braucht man keine Berufsausbildung.
Mein Nachbar hat Groß- und Außenhandelskaufmann gelernt. Dort ist es üblich, dass die Azubis das erste Lehrjahr im Lager sind, um die Abläufe dort kennen zu lernen, die restlichen zwei Jahre verbringen sie dann im Büro, wo sie ja später auch arbeiten werden. Er ist jedoch leider in einem Betrieb gelandet, der ihn zwei Jahre lang ins Lager abgeschoben hat. Hätte er daraufhin nicht vehement protestiert wären es wohl auch zweieinhalb geworden. Das geht so natürlich auch nicht, denn er lernte ja nicht Lagerist, sondern Kaufmann. Das würde mich mal so nebenbei interessieren, wie es bei euch geregelt ist.
Ansonsten würde ich Ruhe bewahren. Ich kann verstehen, dass dich ihr Verhalten nervt. Aber wenn du dich ärgern lässt, ändert das doch auch nichts. Ich würde da auch gar nicht lange diskutieren und bei zumutbaren Arbeiten schlicht sagen, dass sie die zu erledigen hat, weil ihr ein "Vorgesetzter" den Auftrag erteilt hat. Bumm, Ende der Debatte. Verweigert sie es dann, solltet ihr das jedes Mal dokumentieren und schließlich noch einmal den Chef informieren.
Dass er stumm bleibt, wenn sie dauerhaft die Mitarbeit verweigert und untätig herum sitzt, kann ich mir nämlich nicht vorstellen. Vielleicht hat er zunächst gedacht, dass sie sich noch einleben wird. Sollte das nicht der Fall sein, wird er vielleicht aktiv werden, denn fürs Nichtstun Lohn zu zahlen ist sicher nicht erfreulich für ihn.
Darf ich fragen, in welchem Beruf sie arbeitet und ob ihr ihr auch Aufgaben zuteilt, die für sie wirklich passend sind? Ich meine, kocht sie die ganze Zeit nur Kaffee und putzt oder erledigt sie auch Aufgaben die zu ihrem Berufsfeld gehören? Auch wenn sie ein Azubi ist und Lehrjahre nun mal keine Herrenjahre sind, aber vielleicht fühlt sie sich einfach sehr unterfordert und sie glaubt, dass ihr sie nur ausnutzt. Zwar sollte sie sich in der momentanen Lage wirlich etwas mehr anstrengen und zusammenreißen um Arbeit zu kriegen, aber vielleich führt diese Unterforderung zu einem erheblichen Unwohlsein ihrerseits?
Habt ihr dieser Frau denn schon einmal wirklich verantwortungsvolle Aufgaben zugeteilt? Vielleicht sollte man ihr davon mal ein paar mehr geben. Gegebenfalls wird sie sich dann auch etwas anders verhalten. Auch wenn es eigentlich nicht eure Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass sie arbeitet. Vielleicht führt es ja aber zu einem besseren Arbeitsklima.
Ich gehe mal davon aus, dass du die Auszubildende nicht den ganzen Tag kopieren lässt oder sie nur zum Kaffee kochen abkommandierst. Das es also um Tätigkeiten geht, die eben anfallen und gemacht werden müssen, auch wenn sie nicht so spannend sind. Sollte doch ersteres zutreffen, dann liegt der Fehler sicher nicht (nur) bei der Auszubildenden.
Wenn sie immer jede Aufgabe begründet haben will und dann doch alles nur mit einem verzogenem Gesicht tut, ist es natürlich kein Arbeiten mit ihr. Wenn dein Chef dann aber auch nichts tut, wird es schwer. Du sagst ja, dass du selbst mit dem Chef noch nicht geredet hast. Vielleicht solltest du dies ja mal tun und eindringlich darauf hinweisen, dass es ein Problem gibt. Vielleicht muss dein Chef es von mehreren Seiten hören, eher er gewillt ist, etwas zu tun.
Sonst bleibt dir nur noch ein eindringliches Gespräch mit ihr selbst. Du kannst an ihre Vorstellungen von ihrer eigenen Zukunft appellieren. Sag ihr, dass sie mit dieser Einstellung auf dem Arbeitsmarkt keine Chancen hat. Hat sie noch Probezeit? Dann könnte man ihr ja noch sagen, dass ihr jetziger Job keineswegs sicher ist.
Unsere Azubis waren bisher immer gewillt etwas zu tun und zu lernen. Eben auch, wenn es mal um so leidige Dinge ging wie abheften oder auch mal ganz simpel die Spülmaschine ausräumen. Für mich gehört so etwas einfach auch nebenbei dazu. Heute habe ich auch einen Vertrag mit einem Lehrling gemacht und habe ihm auch gesagt, dass auch solche leidigen Aufgaben erledigt werden müssen. Ich bin zwar dafür, die Auszubildenden auch mit anspruchsvollen Aufgaben zu betrauen, aber es ist nun mal nicht immer alles anspruchsvoll. Aber da muss man als Ausbilder ein gutes Maß finden und der Auzubi sollte eben auch gewillt sein wirklich etwas zu tun.
piranha hat geschrieben:Es gibt arbeiten die macht man nicht gerne, doch sie müssen einfach erledigt werden. Ich selber bin seit 3 Jahren aus gelernt und musste auch Dinge machen die mir keinen Spaß bereitet haben doch es musste erledigt werden und dafür ist nun mal ein Azubi auch da.
Allein diese Aussage klingt danach, als wenn sie nur niedere Aufgaben bekommt, die nicht wirklich zur ihrer Ausbildung gehören. Sicherlich muss man auch sowas mal machen, das steht auch in jedem Arbeitsvertrag drin. Aber wenn man nur solche Aufgaben bekommt, dann sollten sie die Kollegen nicht wundern, wenn der Azubi anfängt zu meckern und zu hinterfragen.
Es wäre also schön zu wissen, was es für eine Ausbildung ist und was die junge Dame von euch für Aufgaben zugewiesen bekommt. Denn man kann auch Auszubildenden den Beruf madig machen in dem sie ständig nur die Aufgaben bekommen, die niemand freiwillig macht.
Sie lernt als Bürokauffrau in unserem Unternehmen. Wir sind eine Werbeagentur und alle Mitarbeiter arbeiten in Teams welche wiederum verschiedene Projekte betreuen. Ab und an kommt es dabei auch vor 200-300 km mit dem Auto zu fahren und Fotos eine Location zu machen und sich vor allem selber einen Einblick zu verschaffen ob der Ort das gewisse bietet. Ihre Arbeit ist normalerweise Projekt bezogen.
Sie steht weder mehr als 5 Minuten pro Tag vor dem Kopierer noch muss sie Kaffee kochen, das mache ich... schmeckt besser . Eigentlich ist die Arbeit wirklich interessant, klar nervt es mich manchmal wirklich weit zu fahren oder auch noch Nachts um 2-3 Uhr um Büro zu sitzen und die Getränke bei den Lieferanten für die Veranstaltung bestellen aber es muss gemacht werden. Schluss Ende aus.
Ich möchte nicht zum Chef gehen, petzen ist widerlich. Zwar nervt es mich wirklich tierisch aber es ist hier Leben und sie wird schon sehen wie weit sie mit dieser Arbeitseinstellung bei anderen Firmen kommt.
Gehören diese Arbeiten, wie eben irgendwo hinfahren um Fotos zu machen, zu den Aufgaben einer Bürokauffrau? Und wie verhält sich dabei mit den Kosten? Einmal was die Arbeitszeit angeht, denn es fallen damit ja sicherlich Überstunden an. Und auf der anderen Seite die Fahrtkosten. Oder bekommt sie da einen Firmenwagen?
Ehrlich gesagt kann ich da ihren Unmut schon verstehen, wenn sie solche Aufgaben bekommt, die doch für eine Azubine eine sehr hohe Verantwortung bedeuten. Ich selbst habe in einem Praktikum mal viele Fahrten für die Firma machen dürfen. Allerdings mit meinem PKW, habe Fahrtkosten bezahlt bekommen und Zeiten die ausserhalb meiner regulären Arbeitszeit lagen durfte ich dann mit Freizeit ausgleichen.
Ich habe nach dem Abi auch zunächst eine Ausbildung gemacht und habe dabei ähnliche Erfahrungen mit anderen Auszubildenden gemacht. Bei manchen habe ich mich wirklich gefragt, warum sie die Ausbildung nicht abbrechen, da sie so unmotiviert waren. Es gibt sicher in jeder Branche mehr oder weniger motivierte Auszubildende, aber manche stellen sich auch wirklich extrem an. Ich fand meine Ausbildung auch nicht toll, aber es handelt sich ja nur um einen begrenzten Zeitraum und meistens wird es doch nach der Ausbildung auch besser. Ich habe meine Ausbildung verkürzt, so dass ich gerade mal 2,5 Jahre überstehen musste. Man kann doch sicher von einem jungen, gesunden Menschen erwarten, dass dieser sich mal ein bisschen zusammenreissen kann. Abgesehen davon sollte man beim Einstieg in die Berufswelt generell willig sein, auch mit anzupacken und nicht nur die Zeit auf der Arbeitsstelle tot zu schlagen und zu maulen.
Wenn es sogar schon ein klärendes Gespräch zwischen der betroffenden Auszubildenden und der Belegschaft gab, verstehe ich wirklich nicht, wo das Problem ist. Hat sich das Mädel schon direkt zu Beginn der Ausbildung so unwillig verhalten oder hat sich ihr Verhalten erst entwickelt? Falls sie direkt von Anfang an faul oder unmotiviert war, verstehe ich nicht, wie sie die Probezeit überstanden hat. Normalerweise würde ich erwarten, dass ein Chef eine solche Auszubildende dann auch aus der Firma entfernt.
Ich bin während meiner Ausbildung auch mal herumgefahren und habe Materialien abgeholt. Allerdings war das immer eine willkommene Abwechslung, denn es kam nicht besonders häufig vor und wir konnten immer einen Firmenwagen nehmen, oft sogar die große Limousine vom Chef. Falls die Fahrten mal außerhalb der Arbeitszeit stattfanden, haben wir uns diese Überstunden selbstverständlich notiert und konnten dann mal an einem anderen Tag frei nehmen. Wenn es zu eurem Arbeitsalltag gehört, diese Fahrten zu unternehmen, dann sollte es doch auch möglich sein, dass die Auszubildende auch diese Aufgaben erledigt. Ich finde es immer ganz ätzend, wenn Leute in klar definierten Schubladen denken und der Meinung sind, dass ein Auszubildender bloß nur die Dinge machen sollte, die streng etwas mit dem Job zu tun haben. Dann würden ja fast alle Botengänge entfallen. Manche Dinge sind einfach notwendig und ich finde es eher spannend als lästig, dass ihr so viel herumfahren und euch Orte ansehen könnt. In dem Fall hat man dann doch auch Einfluss auf die spätere Werbekampagne und das allein stelle ich mir sehr interessant vor.
Falls eure Auszubildende jedoch nur irgendwelche Handlangerdienste machen und lange Fahrten ohne eine Gegenleistung in Form von mehr Urlaub unternehmen soll, wäre das natürlich nicht in Ordnung und in dem Fall könnte ich ihren Unmut auch verstehen. Aber nicht, wenn es sich um relativ normale Tätigkeiten handelt, die für einen Auszubildenden in dem Bereich üblich sind oder im Allgemeinen kein Problem darstellen sollten.
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