Außerkörperliche Erfahrungen

vom 03.05.2010, 14:44 Uhr

Hallo,
ich beschäftige mich schon lange mit den Themen außerkörperliche Erfahrungen und Klarträumen, wobei die Grenzen da fließend sind. Oft wird behauptet, dass es das nicht gibt, aber Menschen, die so etwas erlebt haben, sind danach verändert. Mein Interesse gilt vor allem dem Einfluss auf die Psyche durch solche Erfahrungen, da sie meistens sehr tief liegende Gedanken und Gefühle betreffen. Darüber hinaus sollen solche Erfahrungen auch Einfluss auf die Kreativität nehmen.

Nun ist meine Frage, wie sich so etwas erklären lässt? Gaukelt das Gehirn eine außerkörperliche Erfahrung nur vor und erfindet eine neue sehr realistische Welt, oder steckt da noch etwas anderes hinten. Deshalb wollte ich hier einmal fragen, ob ihr euch auch dafür interessiert und mir eventuell ein paar Tipps zu dem einen oder anderen Punkt geben könntet.

» Far6 » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,14 »



Eigentlich haben luzide Träume ("Klarträume") und "außerkörperliche Erfahrungen" nicht viel miteinander zutun, abgesehen davon, dass sie spannend sein können und nicht so besonders viele Menschen beides erleben.

Differenzieren muss man vor allen Dingen, dass luzide Träume eigentlich bloß "normale" Träume sind, bei denen der Träumer weiß, dass er träumt, und die Träume mehr oder weniger steuern kann. Im Gegensatz dazu werden "außerkörperliche Erfahrungen" oft esoterisch aufgeladen erklärt, mit der Behauptung, man sei dabei wach und die Seele verlasse den Körper und schwebe dann kurz allein durch die Gegend. Wie schon klar wird, ist der größte Unterschied, dass Menschen bei luziden Träumen deutlich sagen, dass sie geträumt haben, während viele Menschen meinen, "außerkörperliche Erfahrungen" seien keine Träume sondern waches Real-Geschehen.

Ich habe übrigens beides schon erlebt. Wobei ich zu den Menschen gehöre, die in "außerkörperlichen Erfahrungen" keinen esoterischen Humbug sehen. Daher schreibe ich es auch in Anführungszeichen. Ich meine nämlich, dass es höchstwahrscheinlich kein echtes Verlassen des Körpers ist. Man träumt es viel eher nur. Und luzide Träume habe ich extrem oft. Fast jeder meiner Träume ist bewusst und steuerbar. Aber, der Reihe nach.

Meine "außerkörperlichen Erfahrungen" bestanden daraus, kurz vor dem Einschlafen das Gefühl gehabt zu haben, mich schwebend vom Bett erhoben und im Liegen etwas vor und zurück geschwebt zu sein. Es gibt viele Esoteriker, die genau das als "außerkörperliche Erfahrung" oder "Astralreise" sehen. Ich halte es für wahrscheinlich, aufgrund der Müdigkeit oder halt einfach im Halbschlaf halluziniert zu haben. Bei den meisten Menschen wird es genauso sein. "Außerkörperliche Erfahrungen" treten beachtlich oft vor dem Einschlafen ein. Ich tippe wirklich, dass das halt Fantasien sind, die man im Halbschlaf bekommt, Fehlempfindungen. Das ist an sich nichts Besonderes.

Mit den luziden Träumen sieht es schon ein wenig anders aus. Es ist einfach so, dass man geistig quasi einerseits wach wird, aber irgendwie andererseits auch nicht ganz wach. Man bemerkt die Traumwelt weiter, während man aber weiß, dass man träumt. Man kann die Traumwelt dann willentlich beeinflussen. Es ist eine tolle Sache, sich so eine Traumwelt zu erschaffen, in der man sich dann bewegt! Wie, wenn man in einem tollen Film mitspielen würde, oder einen eigenen Freizeitpark besäße. Eigentlich sogar besser, denn im Traum ist ja bekanntlich alles möglich.

Übrigens fühle ich mich nicht verändert dadurch. Es ist eher so, dass ich einfach froh bin, so einen gestörten Schlaf zu haben, der mir solche Erlebnisse oder besser gesagt Empfindungen beschert. ;) Wobei ich nach schönen Klarträumen natürlich entspannt und gut gelaunt bin, wenn ich einfach etwas Tolles träumen konnte. Das finde ich aber auch normal, nicht psysisch außergewöhnlich. Es ist nicht anders, als wenn man sich über ein tolles Theaterstück oder eine tolle Reise freut.

Gerade Klarträume zeigen meiner Meinung nach übrigens nicht die tiefsten Gedanken und Gefühle. Da man ja bewusst träumt und seine "Welt" erschafft, ist man ja genauso wach, wie sonst auch. Man steuert ja bewusst, was da geschehen wird. Jedenfalls ist es bei mir so, dass ich, wie im Wachzustand auch, einfach entscheiden konnte, was mir gefällt, und das ist dann im Traum halt passiert. Das war nicht tiefliegender oder mystischer, als wenn ich mir im Restaurant einen Eisbecher bestelle, weil mir gerade nach einem Eisbecher wäre.

Allgemein muss man das alles wirklich nicht mystifizieren. Das ist einfach nur, nehme ich mal an, ein etwas "unnormales" Schlafverhalten. Ein Teil des Hirnes wird wach, während ein anderer einen noch im Traum behält. Und somit kann man den Traum dann bewusst verändern. So sehe ich das bei luziden Träumen, es ist ganz logisch zu erklären.

Und "Astralreisen" halte ich für Halluzinationen durch Müdigkeit oder einfach Spinnereien im Halbschlaf, wo man nicht mehr weiß, ob man noch wach ist, oder schon träumt. Man ist quasi in einem Halb-Zustand dazwischen und dann verwechselt man die Ebenen schon einmal. Auch das ist völlig "normal". Wobei dazu natürlich schon ein seltsames Schlafverhalten gehört, aber irgendwie übernatürlich ist daran trotzdem nichts.

Es könnte übrigens sogar schädlich sein, wenn das Hirn sich so schlecht entspannt, dass es selbst im Schlaf nie richtig ruht. Jedenfalls könnte das sehr anstrengend sein und ob das auf Dauer so gut ist, wenn es immer so wäre, naja, daran zweifle ich.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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