Bei Antibiotika-Einnahme direkt Viginalpilz?
Eine sehr gute Bekannte von mir mit der ich mich immer wieder austausche, musste vor kurzem ein Antibiotikum gegen ihre Nasennebenhöhlenentzündung nehmen. In einem Atemzug erzählte sie mir dann davon, dass sie bei Einnahme von Antibiotika immer sofort einen Vaginalpilz bekommt, der sich mit Juckreiz und Brennen bemerktbar macht. Nun war ich ein wenig überrascht, dass sie mir erzählt hat, dass es wirklich innerhalb von wenigen Tagen (ca. zwei Tage waren es in diesem Fall) bei ihr zum Ausbruch eines solchen Pilzes kommt, den sie dann immer mit einer Anti-Pilz-Creme beseitigen muss.
Nun kann ich als Mann nicht ganz nachvollziehen, dass man bei ausreichender Hygiene innerhalb eines dermaßen kurzen Zeitraums einen Pilz bekommt. Anscheinend scheint ja der Pilz dann immer im vaginalen Bereich vorhanden zu sein und nur aufzutauchen, wenn die Bakterien im Körper meiner Bekannten durch Antibiotika abgetötet werden. Nur finde ich den Gedanken wirklich sehr seltsam, wenn nicht sogar ekelig, einen dauerhaften Pilz in mir zu haben.
Ist es wirklich so, dass Frauen einen ständigen Pilz in ihrer Vagina haben, der nur von dem bakteriellen Milleu vor einem Ausbruch verhindert wird? Ich hoffe, dass ihr mir diese Frage beantworten konnt.
Also ich habe schon mehrfach Antibiotika in meinem Leben nehmen müssen, und ich hatte in meinem Leben noch niemals einen Vaginalpilz. Daher nehme ich mal an, dass es nicht sein kann, dass Frauen immer Pilzsporen in der Vagina haben, die bloß bei einer Schwächung des Immunsystems ausbrechent. Wenn es so wäre, müsste ja jede Antibiotika einnehmende Frau dann direkt einen Vaginalpilz bekommen, und das stimmt definitiv nicht.
Was aber stimmt, ist natürlich, dass ein Pilz leichter ausbricht, wenn man Antibiotika nimmt. Nur, die Sporen muss man sich ja erst einmal irgendwo einfangen. Wie das so schnell geht, bei einigen Leuten, weiß ich nicht, da ich, wie gesagt, ich meinen bisherigen 23 Lebensjahren noch nie so etwas hatte. Und das, obwohl ich durchaus auch öffentliche Toiletten benutze und auch schwimmen gehe. Es heißt ja immer, das seien sehr große Risiken, aber zwangsläufig etwas einfangen muss man sich damit ja wohl auch nichts, wie mein Beispiel zeigt.
Was ich hingegen nicht weiß, ist, ob es nicht vielleicht Pilze gibt, die dauerhaft in der Vagina bleiben und nicht restlos abgetötet werden können. Dann würde der Pilz natürlich immer wieder mal ausbrechen. Allerdings habe ich davon auch noch nie etwas gehört.
Ich bin der Meinung, dass es nicht unbedingt etwas mit Unhygiene zu tun haben muss. Zwar hatte ich auch noch keinen Vaginalpilz, und schon des öfteren Antibiotika eingenommen, aber soweit ich das bisher so mitbekommen habe, kann das auch durch ein nicht so gutes Gesamtbefinden ausgelöst werden. Also wenn man eh vielleicht auch sehr viel Stress hat oder schon angeschlagen ist, durch eine andere Erkrankung.
Ich glaube auch zu wissen, dass es normal ist, dass man bestimmte Bakterien mit sich herum trägt. Normalerweise "schaden" die einem auch nicht wirklich, solange wie halt die Scheidenflora im Gleichgewicht ist. Antibiotika kann diese durcheinander bringen, muss aber nicht.
Es gibt ja auch verschiedene Tipps, die man berücksichtigen kann, z.B. nur Unterwäsche aus Baumwolle tragen, nie im noch feuchten oder nassen Badeanzug oder Bikini länger draußen bleiben, sondern immer gleich umziehen. Da gibt es noch mehr was man beachten kann, ebenso sollte man sich unten herum nicht mit zu starker Seife waschen, sondern eine milde dafür auswählen. Vielleicht bekommst Du hier noch mehr von solchen Tipps zu lesen? Aber ich denke, die wird deine Bekannte sicherlich auch schon kennen.
Aber mit Hygiene muss das nichts zu tun haben, also Du brauchst Dich jetzt nicht von deiner Bekannten fern halten, nur weil Sie Dir das erzählt hat. Es gibt viele Frauen, die oft an irgendwelchen Beschwerden dahingehend leiden. Ich weiß auch von einer Krankheit, die an der Scheide wirklich "eklig" werden kann, wo man aber so gut wie ausschließt, dass "man" sich die von einer öffentlichen Toilette einfangen kann. Da sind vielmehr die Männer der Überträger, die von der Krankheit selbst meistens gar nicht mitbekommen, obwohl Sie die selbst übertragen haben.
ygil hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass es nicht unbedingt etwas mit Unhygiene zu tun haben muss. Zwar hatte ich auch noch keinen Vaginalpilz, und schon des öfteren Antibiotika eingenommen, aber soweit ich das bisher so mitbekommen habe, kann das auch durch ein nicht so gutes Gesamtbefinden ausgelöst werden.
Aber es ist ja eine Autoimmunerkrankung, die man nur durch ein schlechtes Wohlbefinden bekommen kann, weil der Körper als solcher Beschwerden macht. Ein Vaginalpilz ist ein Pilz, kommt also von Pilzsporen, und die bekommt man irgendwoher und hat sie nicht einfach von Anfang an im Körper, geschweige denn normalerweise dauerhaft. Oder sollten neben "normalen" Bakterien auch Scheidenpilzsporen zur dauerhaften Vaginalflora gehören? Doch selbst dann sind die Pilzsporen ja dauerhaft vorhanden, ob nun aktuell schädlich, oder nicht.
ygil hat geschrieben:Aber mit Hygiene muss das nichts zu tun haben, also Du brauchst Dich jetzt nicht von deiner Bekannten fern halten, nur weil Sie Dir das erzählt hat.
Selbst wenn es ein Hygienemangel im Intimbereich wäre, so sollte das bei einem nicht-sexuellen alltäglichen Kontakt doch eigentlich egal sein. Körperlicher Kontakt wird da vielleicht in Form eines Händeschüttelns bestehen, aber mit ihrem Intimbereich, "bakterienverseucht" oder nicht, wird er doch wohl eher kaum in Kontakt geraten. Also eine Ansteckungsgefahr sehe ich da nicht. Wobei ich mich frage, ob Vaginalpilz sich überhaupt auch an anderen Körperteilen festsetzen kann.
ygil hat geschrieben:Da sind vielmehr die Männer der Überträger, die von der Krankheit selbst meistens gar nicht mitbekommen, obwohl Sie die selbst übertragen haben.
Und was macht das besser? Diagnostizieren kann man die Keime schließlich auch bei Männern. Ich persönlich würde, bevor ich mit jemandem ungeschützt Geschlechtsverkehr habe, doch klären lassen, ob dieser eine Krankheit im Intimbereich hat, mit der man sich anstecken könnte. Und wenn dies so sein sollte, werden Kondome verwendet, bis die Krankheiten beseitigt sind (und falls nicht beseitigbar, dann bleibt es eben dauerhaft bei Kondomen). Einfach alles auf "die Männer" schieben, das wäre zu einfach. Schließlich ist jede Frau immernoch für ihren eigenen Körper verantwortlich und entscheidet somit selbst, welchen Ansteckungsgefahren sie sich aussetzt.
Ja, Pilze gehören zu den normalen Bewohnern der Scheidenflora, soweit ich weiß. Durch bestimmte Faktoren, wie schon beschrieben, kann die Flora dann so aus dem Gleichgewicht geraten, so dass sich die Pilze vermehren und man dann eine Scheidenpilz Infektion bekommt.
Es gibt ja verschiedene Pilze, und ich meine, dass man bestimmte Pilze des Stammes auch woanders am Körper haben kann. Aber da kann ja vielleicht jemand anderes noch besser und genauer drüber informieren, ansonsten würde ich da sowieso jedem empfehlen, sich beim Frauenarzt oder Arzt seines Vertrauens zu informieren. Ich habe auch mal eine Sendung gesehen bei der wurden (meine ich) "Vaginalpilze" in einem Schuh gefunden, der halt im Geschäft anprobiert worden war.
Ich habe nicht alles auf die Männer geschoben, sondern lediglich erwähnt, dass es ebenso sein kann, dass Männer mit sogar mit Viren befallen sind, von denen Sie selbst nichts wissen und die dann weiter verteilen. Wenn man immer ein Kondom richtig verwendet, ist die Gefahr bei vielen Infektionen schon sehr gemindert, klar. Dazu muss man dann ja auch gar nicht einmal Geschlechtsverkehr haben, um sich etwas einzufangen.
ygil hat geschrieben:Ja, Pilze gehören zu den normalen Bewohnern der Scheidenflora, soweit ich weiß. Durch bestimmte Faktoren, wie schon beschrieben, kann die Flora dann so aus dem Gleichgewicht geraten, so dass sich die Pilze vermehren und man dann eine Scheidenpilz Infektion bekommt.
Ich frage mich eben, wieso dann aber nicht alle Frauen bei einem kaputten Immunsystem, bei dem sicherlich auch oftmals die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten kann, sofort einen Scheidenpilz bekommen. Das müsste ja der Fall sein, wenn der Pilz da wirklich immer, bei jeder (oder fast jeder) Frau da wäre.
Ich kann da nur von mir selbst sprechen, ich hatte noch nie einen Scheidenpilz geschweige denn irgendwelche anderen Krankheiten im Intimbereich, und das, obwohl mein Immunsystem leider unglaublich geschädigt ist (angeborene Allergien, Autoimmunerkrankungen, Neurodermitis). Während mein Körper seine gesamten Reserven für Allergien und Ausschläge verwendet, könnte ich zum Teil schon umkippen, wenn mich einer anhustet. Also, mein Immunsystem funktioniert bei so etwas nicht so gut. Aber ein Pilz ist bei mir noch nie ausgebrochen.
Und auch im Falle eines, wenn man es so sagen kann, Super-GAUs in Sachen Immunsystem, wie beispielsweise bei einer Chemo-Therapie aufgrund einer Krebserkrankung, da müssten die Frauen dann ja auch direkt einen Scheidenpilz bekommen. Eine Bekannte von mir hatte aber auch Krebs und bekam derartige Behandlungen (Gott sei dank ist es, wie es im Moment aussieht, vorüber), ein Pilz ist bei ihr aber auch nie ausgebrochen. Wenn aber jede Frau diese Sporen natürlicherweise in sich trägt, dann müsste bei so einem extremen Einschnitt in den Organismus ja auf jeden Fall ein Ausbruch passiert sein.
Der Hefepilz, um den es hier geht, der Candida albican, ist ein stiller Mitbewohner unseres Körpers. Er kann bei 75% der Nichterkrankten nachgewiesen werden. Dieser Hefepilz findet sich unter anderem auch auf den Schleimhäuten des Mund- und Rachenraumes, weshalb man (ja, auch Mann!) eine Kandidose im Mund bekommen kann, womit auch Chemotherapiepatienten zu kämpfen haben können.
Das Scheidenmillieu wird von bestimmten Bakterien im sauren Bereich gehalten. Dieses Millieu kann durch Immunschwäche oder Antibiotika gestört werden, so daß der Hefepilz sich ungehemmt rasant vermehren kann.
Es hat also nicht mit der Hygiene einer Frau zu tun, wenn sie eine Kandidose hat, sondern lediglich mit einem gestörten Scheidenmillieu. Übermäßige Hygiene ist genauso kontraproduktiv für die Aufrechterhaltung des Säureschutzmantels der Vaginalschleimhäute.Baumwollunterwäsche wird empfohlen, da man diese, wie man es auch mit seinen Handtüchern machen sollte, in der Waschmaschine Kochen kann.
werweissdasschon hat geschrieben:Der Hefepilz, um den es hier geht, der Candida albican, ist ein stiller Mitbewohner unseres Körpers. Er kann bei 75% der Nichterkrankten nachgewiesen werden.
Aber dann müssen diese 75% den Pilz ja irgendwoher erhalten haben. Was ist mit den restlichen 25%? Die haben sich ihn dann ja nicht eingefangen. Je nachdem, woher man den Pilz bekommt, ist es also vielleicht doch auch eine Hygiene-Frage?
Nur, weil eine Krankheit sich von sehr vielen Menschen eingefangen wird, ist sie ja nicht unbedingt "normal" im Sinne von "von Anfang an zum Körper gehörig". Ich habe eklige Zahlen gelesen, wie, dass wohl 80% der 16-jährigen Mädchen hier in meiner Stadt eine bestimmte Intimkrankheit haben sollen. Und den Herpes-Erreger haben als Beispiel 92% der deutschen Gesamtbevölkerung (ich übrigens bis heute nicht). Ist er deswegen normal und keine Erkrankung mehr? Kann man ihn dann nicht eher als Epidemie sehen, statt einfach zu sagen "Ach, ist harmlos und normal, hat eh jeder"? So sehe ich es auch bei Candida albicans.
Nebenbei, wenn der Pilz denn dann ausbricht, dann müsste er ja behandelt werden, oder? Wird der Pilz dann nicht endgültig abgetötet?
Man sollte da jetzt vielleicht nicht alles durcheinanderwerfen! Herpes ist eine Viruserkrankung, den Auslöser, also das Virus, besitzen 95% der Bevölkerung und auf jeden Fall jeder, der Windpocken hatte! Das heißt nicht, das dieses Virus sich irgendwann mal als Herpes bemerkbar macht, aber man hat es im Körper, wo es in den Nerven ruht. Herpes hat nichts mit der eigenen Hygiene zu tun.
Eine Kandidose ist keine Geschlechtskrankeit und möchtest du einem Chemopatienten, der diese haben kann, somit ungeschützten Oralsex unterstellen?! Man fängt sich den Pilz nicht ein, man trägt ihn mit sich: im Mund- und Rachenraum, im Darmtrakt und auf der Vaginalscheimhaut.
Nur weil ein Mann naturgegeben keine Vagina hat und somit natürlich keinen Scheidenpilz bekommen, heißt das nicht, daß er nicht auch eine Kandidose bekommen kann. Hat die Frau ihn, wird meist der Partner mitbehandelt, sollten beide in der Zeit ungeschützten Sexualverkehr ausgeübt haben - natürlich miteinander!
Der Hefepilz ist an sich keine Krankheit, er kann aber Beschwerden machen, wenn, wie schon oben beschrieben, das Immunsystem gestört ist: also kann die Kandidose auch im Mund vorkommen, was wohl kein Zeichen für schlechte Mundhygiene ist!
Der Vaginalpilz wird zumeist mit einer Creme und Scheidenzäpfchen behandelt, eine kurze Behandlung von drei Tagen. Das geschieht aber nur vaginal nicht oral. Der Körper des Menschen stellt für den Hefepilz den Wirt da. Um ihn erfolgreich abzutöten, müßtest man den Wirt auch sterben lassen. Das wäre aber keine erfolgreiche Behandlung und Frauen, die ihn einmal hatten, bekommen ihn ja nicht zwangsläufig ständig, sowie auch diejenigen, die diesen Hefepilz "in sich" haben, ohne Symptome sind.
Hallo zusammen!
Wenn man Antibiotika im Internet sucht, dann wird auch bei den Nebenwirkungen aufgeführt, dass es zu einem Vaginalpilz kommen kann. Das ist natürlich sehr unangenehm, aber dann nicht vermeidbar.
Der Pilz entsteht leichter, da das Antibiotikum nicht nur die schlechten und krankmachenden Bakterien abtötet, sondern auch die Guten. Dadurch haben dann Pilze und andere Keime freie Bahn und es kommt schneller zu einer Pilzinfektion. Antibiotika haben leider immer Nebenwirkungen, die sich bei einem Patienten mehr und bei dem anderen weniger äußern. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind nur wenige davon. Und ebenso kann es dann auch zu einem Pilz kommen. Das hat dann mit mangelnder Hygiene oder ähnlichem nichts zu tun.
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