Der alltägliche Facebookwahn

Eigentlich hat man ja in den letzten Wochen überall lesen müssen wie böse und schlimm doch die AGBs von Facebook für seinen eigenen persönlichen Daten sind. Aber plötzlich schießen irgendwie überall im Netz neue Facebooklinks aus dem Boden. So kann man neuerdings beispielsweise Chatzitate die man lustige findet in seinem eigenem Profil verlinken, Kochrezepte zu seinen Favoriten hinzufügen, oder dank Fanseiten seine Zugehörigkeit zum FC Köln bekunden.

Ich habe an sich nichts gegen soziale Netzwerke, aber irgendwann ist bei mir das Fass voll, gerade für Neulinge sind Seiten wie Facebook die reinsten Datenschleudern. Auf der einen Seite wettern viele Anbieter gegen die Machenschaften von Facebook und auf der anderen Seite lassen sie sich Ködern solche Facebookverlinkungen auf ihren Seiten einzubinden.

Das man gegen Facebook wettert, aber dann trotzdem fleißig Möglichkeiten anbietet, seine Inhalte dort "einzubinden" (sogar die kritischen) liegt einfach daran, dass Geld immer die Moral aufhebt .

Ich erklärs mal aus meiner Sicht, da ich ja auch ein paar Seiten habe und damit nicht schlecht verdiene: Facebook ist einfach eine Datenschleuder, Facebook verdient fast ausschließlich sein Geld mit der Datenhurerei der dort angemeldeten Nutzer und den meisten ist es egal. Ich halte absolut nichts von Facebook & Co und bin nach wie vor stolz darauf, dass es von mir trotz 12 Jahren großer Netzaktivität in allen möglichen Formen keine Daten gibt, die man mir eindeutig zuordnen kann - das schaffen andere nicht einmal über 2 Wochen, vielleicht gerade deswegen, weil sie sich der Gefahren eben bei den ersten Gehversuchen im Netz nicht bewusst sind, aber das Netz nichts vergisst und man es im Nachhinein nicht mehr tilgen kann.

So nach dem üblichen Sermon nun dazu, warum ich trotzdem auf meinen Seiten und somit eigentlich gegen meine Überzeugung Facebook, Twitter usw. Apps einbinde:
- es ist eine kostenlose Möglichkeit Werbung zu machen
- es ist je nachdem eine gute Möglichkeit Links zu bekommen

Ersteres nützt mir dann gewaltig, wenn z. B. irgendein Depp einfach darauf klickt und dann meine Seite bzw. den jeweiligen Inhalt schön durch die Gegend twittert oder in Facebook publik macht. Da die meisten in den USA (hab fast nur Ami Seiten) große Follower und Freundeslisten haben sind da je nachdem mal eben 300 - 30.000 Besucher extra, die dann den Link von ihren Freunden aufrufen und mir Geld in Kasse bringen.

Empfehlungen von Bekannten und "Freunden" vertraut man mehr als irgendeiner Werbung - daher werden diese Links fast immer aufgerufen. Im Grunde das Crackerprinzip umgedreht.

Zweiteres ist aus SEO Gesichtspunkten wichtig - hier bekomme ich je nachdem mal wertlose, aber auch hochwertige Links, ohne dass ich etwas dafür aktiv machen musste, einfach so.