Kinder auf Klassenfahrt - Kontakt zu Eltern wird verboten
Sicher ist eine Klassenfahrt auch mit pädagogischem Sinn verbunden. Allerdings muss ein Kind auch abschalten können und dabei muss man nicht jeden Tag oder jeden zweiten Tag telefonieren um sich mit den eltern "kurzzuschließen". Die Kinder sollen ja auch mal lernen ohne Eltern klar zu kommen. Und die meisten Kinder bekommen erst dann Heimweh, wenn sie mit den Eltern telefonieren und oft ist dann das Geknatsche groß und nicht, wenn sie nicht telefonieren.
Ich denke, dass die Lehrer schon aus Erfahrung sprechen und wer Kinder hat, die im Alter sind, wo Klassenfahrten gemacht werden, die können es auch bestätigen, dass das Heimweh erst dann kommt, wenn man Kontakt mit den eltern hat oder hatte. Ich finde die Kontaktsperre gut. Selbst, wenn Kinder in Kur kommen ohne Eltern ist es oft erwünscht, dass die ersten Tage /Wochen kein Kontakt ist, damit sie nicht zu großes Heimweh bekommen. Das macht man sogar bei älteren Kinder so.
Ich kann mir schon vorstellen, dass ohne Einschränkungen es sicher einige Mütter oder Kinder gibt, die dann mehrmals täglich miteinander telefonieren und das wäre sicher nicht so toll. Den prinzipiellen Ansatz oder eben die Idee die wohl dahinter steckt, kann ich also in einigen Teilen verstehen. Ein gänzliches Handyverbot halte ich jedoch nicht für sinnvoll, weder für die Eltern noch für die Kinder, vor allem wenn die Kinder erst 8 oder so sind, das ist ja doch noch recht jung.
Ich war auch schon in der Volksschule / Grundschule auf Klassenfahrt und da konnten wir sehrwohl gelegentlich von einer Telefonzelle aus mit den Eltern telefonieren. Nach der Ankunft wurde es sogar erwünscht und telfonierfaule Kinder wurden in der Mitte der Woche auch dazu ermuntert wenigstens einmal kurz bei den Eltern anzurufen. Wir mussten auch alle eine Postkarte nach Hause schreiben.
Ein generelles Handyverbot ist heutzutage für viele sicher sehr schwer, sowohl für die Eltern als auch für die Kinder. Die Zeiten haben sich einfach geändert und Eltern und Kinder sind es einfach gewöhnt quasi immer eine Kontaktmöglichkeit zu haben. Allerdings bin ich schon dafür, dass es zum Beispiel eine vereinbarte Telefonierstunde pro Tag gibt. Also in der Regel werden bei solchen Klassenfahrten ja auch Freiräume für die Kinder geschaffen, wo sie im Zimmer sein können oder sich eben selber beschäftigen können. In dieser Zeit wäre das finde ich durchaus angebracht, dass da eben telefoniert werden darf, aber natürlich nicht muss, und sonst nicht.
Durchführbar wäre das denke ich schon, weil die Kinder haben ja auch in der Schule meistens ein Handy schon dabei und dennoch dürfen sie während der Stunde in der Regel nicht telefonieren. Vielleicht ist es aber für die Lehrer auch ein wenig zu stressig, weil wenn die Handys prinzipiell mitdürfen, dann wird sicher immer wieder der eine oder andere versuchen Gründe zu finden, warum man außerhalb der Zeit unbedingt und natürlich nur ausnahmsweise telefonieren muss. Aus eigenener Lehrererfahrung kann ich sagen, dass es da sehr schnell zu Diskussionen kommen kann, auch wenn man durchgehend konsequent bleibt. Bei diesem Punkt können Kinder und Jugendliche oft sehr hartnäckig und ausdauernd sein.
Vorweg Sippschaft, es gibt durchaus Situationen in denen auch für erwachsene Menschen ein Kontaktverbot nach aussen besteht. Inklusive Verbot von jeder Form von Kontakt, ob nun via Telefon/ Handy, Besuche oder Briefe. Was aber in keinem Zusammenhang mit der Erziehung von Kinder steht, gebe ich zu. Zumindest nicht direkt. Und auch nicht unbedingt auf Klassenfahrten.
Ich halte ein Handy- Verbot auf Klassenfahrten durchaus für richtig und vorallem sinnvoll. Dabei geht es ja nicht nur um den Kontakt zu den Eltern oder Erziehungsberechtigten, sondern auch darum, das die Kinder sich in die Klassengemeinschaft einfügen und das nicht durch Kontakte nach aussen gestört wird. Da wird dann doch eher mal mit Freunden, die nicht mit dabei sind, wild hin und her gesimst. Und das kann den Ablauf einer Klassenfahrt schon enorm stören. Und Handy´s sind ja auch nicht grundlos in vielen Schulen komplett verboten.
Ich war als Kind das erste Mal mit etwa 8 Jahren von daheim weg. Jeder Rastplatz und jede Telefonzelle war mir, um Mama anzurufen. Bis irgendwann mal eine Begleiterin dazwischen ging und mir erklärte, das das nicht gut ist. Sie erklärte, wenn man am ersten Tag ständig daheim anruft und später weniger, würden sich die Eltern nur Sorgen machen. Und das habe sogar ich damals begriffen und rief meine Mutter weniger an und hielt das auch bei später folgenden Fahrten so bei.
Ich war mit etwa 11 Jahren zur Kinderkur. Da hatten wir gar nicht die Möglichkeit regelmässig mit den Eltern zu telefonieren. Noch dazu war das halt damals auch noch recht teuer, im Vergleich zu heute. Einmal die Woche durften die Eltern anrufen. Aber da sassen dann auch alle 20 Patienten im Aufenthaltsraum und haben gewartet. Und wehe man sprach zu lange, brüllte schon jemand aus dem Hintergrund, das man sich beeilen soll. Und heute ist es bei solchen Kinderkuren durchaus normal, je nach Behandlungsgebiet, das die ersten Wochen ein absolutes Kontaktverbot nach aussen besteht.
Öffentliche Telefonzellen gibt es auch heute noch. Wenn auch nicht mehr ganz soviele. Aber an sich hat jeder Jugendherberge mindestens eine Telefonzelle. So können die Kinder immer noch mal daheim anrufen, wenn sie es für nötig halten.
Ich habe manches mal das Gefühl, das heute die Kinder viel zu sehr in Watte gepackt werden. Die Eltern müssen auch mal loslassen können. Wenn wirklich was mit dem Kind passiert, rufen die Lehrer daheim an. Und je nachdem was passiert ist, ist das Kind eh nicht in der Lage die Eltern anzurufen.
Ich kann mich erinnern, dass ich mit 7 1/2 das erste Mal allein für 2 Wochen im Ferienlager war. Damals hätte es gar nicht die Möglichkeit gegeben, mit den Eltern zu telefonieren. Auch wenn das heute nicht mehr so ist und ich die alten Zeiten gar nicht zurück wünsche, waren doch einige Dinge gar nicht so verkehrt. Wie schon im Thread Das Handy als Entwicklungshemmer? geschrieben ist es für die Entwicklung der Kinder gar nicht mal so gut, ständig ein Handy verfügbar zu haben, um bei Bedarf auch ständig mit den Eltern in Verbindung stehen zu können.
Mag sein, dass ich als altmodisch gelte und vielleicht auch in ein paar Jahren ganz anders zu dem Thema stehe, aber ich denke, dass es gar nicht verkehrt ist, wenn die Kinder mal für ein paar Tage ohne ein Handy unterwegs sind. Dabei können die Kinder lernen, sich in den Klassenverband einzufügen und sich dort allein durchzusetzen und auch die Eltern lernen, dass sie ihre Kinder auch mal allein lassen können und sogar müssen.
Außerdem sehe ich auch nicht, dass das Handy-Verbot völliges Kommunikationsverbot bedeutet. Denn selbst in unserem kleinen Städtchen gibt es noch ein paar öffentliche Telefonzellen, die sogar mit Münzen funktionieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die im Notfall nicht benutzt werden dürften oder aber eine Begleitperson dies tun würde.
Ich kann mich ebenfalls noch gut an meine Klassenfahrten erinnern und weiß, dass es damals kein Verbot gab, Kontakt zu den Eltern zu halten. Allerdings muss ich hier fairerweise dazu sagen, dass wir damals natürlich noch kein Handy hatten und somit gar keine Gefahr bestand, dass man ständig mit den Eltern telefoniert bzw. von ihnen angerufen wird.
Dennoch bin ich der Meinung, dass ein komplettes Verbot etwas überzogen ist. Ich persönlich kann mir ebenfalls überhaupt nicht vorstellen, eine gesamte Woche lang nichts von meinem Sohn zu hören. Denn auch, wenn man weiß, dass in einem Notfall angerufen wird und wenn man weiß, dass das Kind gut betreut und versrogt wird, so möchte man zumindest zwischendurch mal einen "Lagebericht" hören.
Ich fände es daher ganz sinnvoll, wenn geregelt wird, dass die Kinder abends von einem Festnetzanschluss aus mit ihren Eltern telefonieren dürfen. Es müsste ja auch nicht täglich sein, aber zumindest einmal in dieser Woche, sollte in meinen Augen schon Kontakt da sein dürfen.
Also ich denke es kann ganz sinnvoll sein den Eltern den Kontakt zu den Kindern zu verbieten oder sie eben wenigstens darum zu bitten, aber es ist nicht besonders klug den Kindern aus diesem Grund gleich das Handy zu verbieten. Die Kinder sollen sich vermutlich einfach daran gewöhnen, dass ihre Eltern nicht immer da sind, um sie zu behüten, sondern dass sie auch mal ganz allein und selbstständig agieren sollen. Aber indem sie einem das Handy wegnehmen, verhindern sie nicht nur den Kontakt zu den Eltern, sondern eben auch, dass die Kinder in einem Notfall niemanden erreichen können und ganz auf sich allein gestellt sind.
Es gäbe da nach meiner Einschätzung durchaus bessere Möglichkeiten. Man könnte die Handys de Kinder einsammeln und somit auch garantieren, dass sie sich mit anderen Dingen außer Handyspielchen, SMS und dergleichen beschäftigen. Und wenn man dann ausgeht und den Kindern auch Zeit lässt, in Gruppen selbst wegzugehen, bekommen sie ihre Handys wieder, um im Notfall anrufen zu können. Danach sammelt man die Handys einfach wieder ein, dass ist doch kein Problem. Aber ganz ohne Handy wäre mir zu riskant, ich würde mir dann sogar überlegen, meinem Kind trotzdem eins mitzugeben, nur für den Notfall.
Ich selbst kenne das übrigens so gar nicht. Egal ob auf der Grundschule oder im Gymnasium, auf Kurs- und Klassenfahrten waren Handys bisher immer erlaubt. Als zu Beginn noch nicht viele Kinder eins hatten, hat die Lehrerin immer angerufen und eine Telefonkette veranlasst, so dass die Eltern alle wussten, dass die Kinder gut angekommen waren. Wer von den Kindern dann aber ein Handy mit hatte, hat zwischendurch trotzdem noch Anrufe bekommen und von den Lehrern hatte sich da nie jemand beschwert.
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