Freund kreuzt an, was er essen möchte - Erträglich?
Die Beziehung einer Bekannten und ihres Freund durchblicke ich schon seit Jahren nicht mehr so recht. Ich habe schon seit einer Weile den Eindruck, dass sie eher so etwas ist wie eine Haushälter, eine Geliebte, ein Hotel und ein Restaurant in einem. Ich war diese Woche zu Besuch bei ihr und habe ein Kochbuch gesehen, das ich schon ganz lange kaufen wollte. Es ist aber so teuer (über 60 Euro) und ich habe mich noch nicht so recht entschieden, also habe ich gefragt, ob ich mal einen Blick reinwerfen dürfe und ich durfte.
Ich staunte nicht schlecht als dort bei jedem zweiten oder dritten Gericht ein Kreuz dran war und fragte ganz erstaunt, ob sie das alles schon ausprobiert hätte und die nickte. Sie erzählte dann aber, dass ihr Freund ja entscheiden was gegessen wird und es läuft bei ihnen folgendermaßen ab: Wenn er am Morgen aufsteht, schlägt er das Kochbuch auf, sucht sich aus was er am Abend gerne essen würde und lässt die Seite dann aufgeschlagen, sodass sie dann sehen kann, was es am Abend geben wird und was sie kochen muss. Ich bin echt fast aus allen Wolken gefallen! Das ist ja echt wie in einem Restaurant, wo der eine einfach nur irgendetwas bestellt und jemand anders die Arbeit für ihn macht. Ich würde bei so einem Benehmen echt die Decke hochgehen! Aber die Freundin meinte, abwegig sei das gar nicht und ihr Vater hat auch bei ihrer Mutter am Morgen immer Essenswünsche äußern dürfen und das hat es am Abend dann gegeben.
Aber so etwas ist mir echt total fremd und habe ich noch nie erlebt. Ich selbst kenne das bei uns eher so, dass wir besprechen was wir essen mögen und es ist eher so wie eine Einigung und der, der Zeit hat, kauft die Sachen dafür ein. Bei ihr ist es ja eher so, dass sie scheinbar einfach keine Wahl hat. ER entscheidet, was es geben wird. Ich kann das nicht verstehen und finde es furchtbar, sie findet es normal - Findet ihr das auch normal oder kennt ihr das sogar von anderen Beziehungen?
Naja, normal finde ich es nicht, aber da ich seit über 20 Jahren für meine Männer koche finde ich die Idee garnicht so schlecht. Allerdings dann nur fürs Wochenende, denn da kann es dann auch mal etwas aufwendigeres sein.
Ansonsten finde ich als einzigen Nachteil bei der Methode, dass man nicht marktgerecht einkaufen kann, sondern sich nach einem Rezept richten muss, welches nicht unbedingt saisonbedingte Zutaten beinhaltet, was das ganze dann natürlich etwas teurer macht.
Toll finde ich, dass man sich so auch mal an neue, andere Gerichte herantraut und eben nicht immer die gleiche Schiene fährt. Ich denke, dass werde ich mal mit meinen Männern besprechen und dann eventuell an den Wochenenden umsetzen. Mir gehen nämlich nach 20 Jahren langsam die Ideen aus und so wüsste ich dann, dass sie auch wirklich appetit darauf haben. Was mich betrifft, dann habe ich als Köchin ja immer noch das Zepter in der Hand, das ganze so zu kochen, dass es mir auch schmeckt.
Aber du hast jetzt Kinder und ich kann echt nachvollziehen, dass man als Mutter echt darauf achtet, dass man was kocht, dass den Anderen schmeckt. Es nutzt in dem Fall ja nichts, wenn du was auf den Tisch stellst, das dir gut schmeckt. Aber die beiden führen ja einfach nur eine Beziehung ohne Kinder und ich finde es ist alleine schon deshalb echt problematisch, weil sie ja offenbar kein Mitspracherecht hat: Es wird einfach auf den Tisch gestellt, worauf ER Lust hat. Sie äußert ja ihre Wünsche nicht.
Ansonsten hast du aber Recht und was die Iddenlosigkeit betrifft, kann so etwas wirklcih Abhilfe schaffen. Aber das würde wohl eher dann gelten, wenn jeder mal etwas ankreuzen darf und eben nicht immer nur eine Person morgens in die Küche kommt, dem Buch entnimmt was sie einzukaufen und zu kochen hat.
Naja es besteht dabei wohl der Unterschied, ob man beredet was man kochen könnte oder ob man quasi morgens den Befehl auf dem Küchentisch findet. Das würde ich nämlich auch nicht mitmachen. Sicherlich kann es passieren das dem Mann morgens etwas einfällt, was er abends gerne essen würde. Aber das kann man sicherlich mit einem netten Wort auf einen Zettel schreiben.
Das man sich abspricht gehört zu einer Beziehung dazu. Das aber nur einer entscheidet, das ist schon ein sehr grosses Maß an mangelnden Respekt gegenüber dem Partner. Ich kann dich da schon verstehen, wenn du das Verhalten etwas befremdlich findest. Aber man muss dabei auch sehen, das die beiden damit klar kommen müssen und nicht du.
Das habe ich aber auch noch nie gehört, dass man aus dem Kochbuch entscheiden kann ohne das vorher abzusprechen ob es dem anderen auch passt. Noch dazu sind die meisten Gerichte aus Kochbüchern sehr aufwendig. Dass aber auch der Mann sagt, was er essen möchte, ist schon üblich.
Bei uns zu Hause ist es so dass wir einmal in der Woche gemeinsam das Essen planen. Das mache aber eher ich, weil mein Freund kaum Ideen hat. Unter der Woche kann er sich dann aussuchen welches von den Gerichten er gerne hätte. Sofern es mir auch passt, gibt es das dann meist auch zu essen. Er entscheidet also nicht allein, weil bei der Vorentscheidung ich mir die Sachen raussuche, die ich auch (kochen) mag.
Die Frage ist auch immer, was deine Freundin beruflich macht. Wenn sie "nur" zu Hause ist, ist es verständlicher weil sie ja dann die Zeit dafür eher hätte. Sollte sie berufstätig sein, finde ich es schon etwas anstrengend. Immerhin muss sie ja dann auch alleine den Einkauf machen (so wie es sich anhört) und das Essen zubereiten. Damit ist sie sicher einen großen Teil der Zeit beschäftigt.
Bevor ich den gesamten Beitrag gelesen hatte dachte ich, dass das gar nicht so schlimm ist, wenn jemand ankreuzt, was er gerne essen will. Hier stört mich aber gewaltig, dass er das Morgens festlegt und sie dann ja auch jeden Tag einkaufen gehen muss und genau dieses Gericht kocht.
Macht die Freundin denn den ganzen Tag nichts anderes, als für ihren Freund zu kochen? Gut finde ich es durchaus, wenn man sich gemeinsam hinsetzen würde und zusammen! Gerichte aussucht, die man mal kochen will. Es ist durchaus ärgerlich, wenn man kocht und der Partner isst das vielleicht nicht so gern.
Aber das er allein bestimmt, was gegessen wird und sie das dann auch noch ohne was zu sagen kocht - da kann ich wirklich nur den Kopf schütteln.
Hier frage ich mich aber, ob das nicht schon was falsch in der Kindheit gelaufen ist, wenn sie das für etwas ganz normales hält. Wenn die Eltern das auch schon so gemacht haben... Da frage ich mich aber, ob der Vorschlag nicht sogar von ihr kam und der Freund das nur dankend annimmt.
Hier ist nicht nur der Freund Schuld. Es mag vielleicht anfänglich so rüber kommen, als sei das Verhalten von ihm einfach nur dreist, aber zum einen kann das wie gesagt auch von ihr ausgehen und zum anderen lässt sie das eben auch mit sich machen.
Erstaunlich wieviele Erwachsene Menschen sich noch dressieren lassen. Erziehen kann man es ja schon fast nicht mehr nennen. Ich muss sagen, dass ich auch jeden Tag meinen Mann frage, was er essen möchte um mir Ideen zu holen. Ob er es dann bekommt ist eine andere Sache. Aber zumindest halte ich es im Hinterkopf und mache es dann irgendwann mal.
Es kann schon das Kochen erleichtern, wenn man täglich auch Ideen bekommt. Aber ich würde mich nicht so fest daran halten. Besonders, wenn er jeden Tag im Kochbuch nachschaut und jeden Tag das dann auch gekocht haben will. Ich würde es einmal die Woche machen, dass er sich mehrere Sachen aussuchen kann um dann das zu kochen, was ich machen würde.
So, wie du das schilderst, würde ich es nie machen und das finde ich schon unerträglich. Das erinnert mich an eine gute Bekannte von mir. Ihr Mann wollte auch immer, dass sie jeden Tag das kocht, was er gerne wollte. Sie ist an dem einen Tag bei mir gewesen und meinte, dass sie ihm einen Zettel geschrieben hat. "Lieber Schatz" Ich bin bei xy. Dein Essen steht im Kochbuch auf Seite 10" . Der Mann hat nie wieder "verlangt", dass sie etwas kochen soll.
Anfangs beim Lesen dachte ich mir, dass es nicht so schlimm ist, wenn er ankreuzt, was er zu essen mag. Allerdings finde ich es wirklich krass, dass sie dann jeden Tag einkaufen gehen muss, um die Zutaten für das Gericht zu besorgen, das er mag. So etwas würde ich ersönlich mir von niemandem gefallen lassen. Man kann es wirklich mit allem übertreiben.
Das hört sich ja so an, als ob sie ständig am Herd steht, um für ihren Freund zu kochen. Wenn ich das richtig verstehe, dann ist der Freund keine große Persönlichkeit oder ein Star, allerdings lässt er sich so bedienen, als ob er einer wäre. Wenn sie es beide zusammen entscheiden würden, dann wäre es meiner Ansicht nach ja noch in Ordnung, allerdings finde ich es so nur krass. Wieso hat er eigentlich das Sagen, wenn es ums Gerichte aussuchen geht?
Ich frage mich manchmal wirklich, wie jemand so eingebildet werden kann, dass er meint, jeden Tag das Essen aussuchen zu können. Möglicherweise ist da etwas in der Kindheit schief gelaufen oder die Eltern haben ihn falsch erzogen oder zu sehr verwöhnt, wenn er meint, dass dies normal ist. Wir wissen jetzt aber nicht, ob es von ihr ausgegangen ist, denn das würde die Situation in ein ganz anderes Licht rücken. Hier bräuchten wir mehr Hintergrundwissen.
Mir fällt es ziemlich schwer, das Verhalten dieses Paares wirklich so schlimm zu finden. Denn scheinbar haben die Beiden doch einen Umgang miteinander gefunden, den beide in gewisser Art und Weise auch gut finden und der sicher beiden auch einen Rahmen gibt, mit dem sie ihr Leben einfacher führen können. Auch das muss man einfach so akzeptieren.
Klar mir würde das auch überhaupt nicht gefallen, wenn mein Partner morgens eine Eite im Kochbuch aufschlägt und am Abend erwartet, dass das ausgewählte Gericht dann am Abend auf dem Tisch steht. Allerdings würde ich mit einem solchen Partner ganz sicher auch keinen gemeinsamen Haushalt führen, da ein solcher Partner einfach nicht in mein Leben passen würde. Da erwarte ich anderes.
Das ist aber wirklich eine Methode, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Bei uns koche ich auch immer, aber mein Lebensgefährte sagt immer: Du kochst, du entscheidest was wir essen. Dadurch muss er auch manchmal Sachen essen die er nicht so gerne mag, Paprika z.B., dafür koche ich manchmal Sachen die ich nicht so gerne mag z.B. Champignons.
An sich frag ich ihn auch jede Woche ob er was bestimmtes gerne mal essen möchte, meistens sagt er oben genannten Satz, ab und an sagt er mir dann mal was er gerne mal wieder essen möchte, denn manchmal ist es echt ganz schön schwer immer allein zu überlegen was gekocht werden soll
Was mich an der Art mit dem Kochbuch stören würde, das er es morgens aussucht und es abends gekocht wird. Ich kaufe 1 oder 2 mal die Woche ein, so dass halt auch schon im voraus grob feststehen muss was gegessen wird.
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