Neurodermitis und Schulmediziner
Ich möchte gleich zu Beginn sagen, dass ich zwar immer wieder gerne zur Alternativmedizin zurückgreife, aber ich generell nichts gegen Schulmedizin habe, ganz im Gegenteil ich möchte sie keinesfalls missen, weil sie in vielen Bereichen auch sehr gut ist. Wo sie meiner Meinung nach jedoch gänzlich versagt ist beim Thema Neurodermitis.
Mein Sohn, 16 Monate, hat schwere Neurodermitis. Seit fast einem Jahr renne ich mehrmals wöchentlich von einem Arzt zum nächsten. Ich bin zwar mittlerweile bei einem Hauptarzt, aber ich habe in den vergangenen viele, sehr viele Ärzte kennen gelernt. Darunter waren einige Schulmediziner und auch einige Alternativmediziner.
Was mich bei den reinen schulmedizinischen Ärzten beim Thema Neurodermitis wahnsinnig stört ist, dass sie Neurodermitis als eine unheilbare Krankheit ansehen und sie geben offen zu, dass sie nichtmal großartig versuchen irgendeine Ursache dafür zu finden, weil das ist vergebene Liebesmühe, bei Neurodermitis hilft nur Kortison und eine gute Pflegecreme. Punkt.
Diese Meinung habe ich öfters vorgefunden. Ich weiß nicht, wie viele Diskussionen ich mit Ärzten, vor allem in Spitälern geführt habe, als sie gehört haben, dass mein Sohn eine Diät einhält. Nein, ich soll aufhören mein Kind auch noch zusätzlich mit einer Diät zu quälen, das bringt nachweislich nichts und so weiter. Ich blieb aber immer hartnäckig, weil ich sehrwohl festgestellt habe, dass bei meinem Sohn die Ernährung sehrwohl eine große Rolle spielt. Ich habe immer gewusst, dass er auf einige Lebensmittel allergisch reagiert, nur habe ich nicht herausgefunden welche.
Deswegen wollte ich schon seit langem einen Allergietest machen lassen. Einen Hauttest darf man bei Neurodermitis nicht machen, würde wohl auch nichts bringen, weil sowieso schon fast die ganze Haut entzunden ist und bei einem Bluttest haben sich sämtliche Schulmediziner strikt geweigert, obwohl ich mehrmals wehement darauf bestanden habe. Ich bekam immer als Antwort, dass sie die Spezialisten sind und sie wissen aus ihrer langjährigen Erfahrung, dass das nichts bringt und eine Blutabnahme für so ein kleines Kind nur reine Quälerei ist. Dann habe ich auch öfters gehört, dass man einen Bluttest erst ab 3 Jahren machen kann, davor bekommt man kein relevantes Ergebnis.
Die Situation wurde immer schlimmer und ich wusste überhaupt nicht mehr weiter. Vor drei Wochen war ich dann bei meiner Hausärztin, und an dem Tag war ich wohl sehr fertig, auf jeden Fall habe ich mich dort nicht mehr wirklich beherrschen können und habe mitten in der Praxis zum Heulen angefangen, weil mir keiner diesen Bluttest machen wollte. Sie hatte dann zum Glück Erbarmen und hat einen gemacht.
Der Bluttest war für meinen Sohn wahrlich kein Spaß, das war mir schon klar. Vor einer Woche habe ich das Ergebnis bekommen. Den Befund würde ich den lieben Schulmedizinern am liebsten um die Ohren schmeißen, weil die Liste der Lebensmitteln, auf die mein Sohn allergisch ist, ist lang. Aber Neurodermitis hat ja nichts mit Lebensmittelallergien zu tun, nein, das ist alles nur eine Einbildung meinerseits, weil ich schon so verzweifelt bin.
Seit einer Woche macht mein Sohn strikt diese Diät. Das Hautbild hat sich tatsächlich schon um einiges gebessert! Ich kann euch gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin! Mein Sohn wird weiterhin eine schwere Neurodermitis haben, das ist mir schon klar. Er ist wohl nicht nur auf Lebensmittel sondern auch auf vieles andere allergisch und Stress löst auch immer wieder Schübe aus. Das alles ist schwer ganz zu vermeiden, aber vielleicht schaffe ich es weiterhin die Intensität wenigstens ein wenig zu verbessern, auch wenn die Diät die mein Sohn derzeit macht, sicher eine große Einschränkung ist, aber eine derartige Verbesserung wie in den letzten Tagen habe ich selbst mit Kortison, welches ich leider phasenweise verwendet habe, weil ich wirklich schon verzweifelt war, nicht geschafft.
Es gibt hier ja auch einige Betroffene. Wie sind eure Erfahrungen mit Schulmedizin und Alternativmedizin? Ich muss dazu auch nochmal betonen, dass ich nicht gänzlich gegen die Schulmedizin bin, der Allergiebluttest ist übrigens der Schulmedizin zu verdanken, aber ich habe keinen reinen Schulmediziner gefunden, der mit einer Blutabnahme einverstanden gewesen wäre!
Ich war im Kleinkindalter auch recht stark betroffen. Und ja, das Typische: Cortison vom Arzt, Kind bitte immer schön eincremen. Das war's. Mit circa 7 Jahren (zu diesem Zeitpunkt wurde ich Neurodermitis-Beschwerdefrei) kamen dann Pollenallergien hinzu, der Arzt wollte einen Allergietest auf die verschiedenen Pollenarten machen, haben wir allerdings verweigert. Ich kann ja nun nicht alle Nachbarn dazu bringen ihre Bäume wegen meiner Allergie zu fällen. Und wir hatten sowieso schon starke Vermutungen gegen was ich allergisch bin. Dann habe ich Allergietabletten und Cortison zum Inhalieren für das allergische Asthma bekommen.
Probleme mit meiner Haut hatte ich allerdings immer noch nicht.Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich immer mehr Allergien bekomme. Mohrrüben, Nüsse, Mandeln und eigentlich recht viele Obst- und Gemüsesorten. Damit konnte ich allerdings recht gut leben und habe mir immer noch keine Hilfe geholt. Mit 14 jahren wurde es dann aber sehr heftig, ich hatte dauernd Durchfall, Bauchschmerzen und sah eigentlich jeden Tag aus als wäre ich im 5. Monat schwanger. Ich wurde schwacher, mir ist dauernd schwindlig und ich bin dauermüde. Auch habe ich recht viel an Gewicht verloren. Ab da wurde meine Haut dann auch wieder schlechter. Ich habe erst einmal nur extrem trockene Haut gekriegt, sie ist fast jeden Tag aufgerissen. Und ich habe weiter und weiter gecremt. Dann kamen auch wieder juckende Ausschläge dazu, an den verschiedensten Körperstellen.
Ich gehe wirklich äußerst ungern zum Arzt, da ich einfach sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich habe also die ganzen 2 Jahre selber versucht die Ursache zu finden. Ich habe mich im Internet über Neurodermitis und Nahrungsmittelintoleranzen schlau gelesen. Und jetzt sind mir die ganzen Zusammenhänge klar geworden. Ich vermute sehr stark, dass ich eine Frutose- und Lactoseintoleranz habe. Ich führe jetzt seid 2 Tagen Diät, ein paar kleinere Ausrutscher sind zwar passiert und mir geht es schon viel besser, vom Körperlichen her. Meine Haut werde ich jetzt auf jeden Fall strengstens beobachten.
Und einen Tip für dich habe ich auch noch. Ich weiß ja nicht ob du diesbezüglich schon etwas gefunden hast, aber im Internet steht recht viel über die "Gesundheit des Darmes" und dessen Auswirungen auf die Neurodermitis. Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass es euch nun bald besser geht.
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