Führerschein mit 17 bundesweit gültig

Ab Januar 2011 werden sich viele Jugendliche freuen können - sie sind zwar noch nicht erwachsen, jedoch wenn es nach Verkehrsminister Ramsauer geht sollen sie trotzdem mit 17 bereits am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Nach den größtenteils positiven Erfahrungen (geringere Unfallzahlen, höhere Verkehrssicherheit) mit den Modellversuchen soll der Führerschein mit 17 (auch: begleitetes Fahren) nun Dauerrecht werden.

Somit ist es nun allen Jugendlichen ab 16,5 Jahren möglich, mit dem Fahrunterricht zu beginnen um mit 17 Jahren den Führerschein zu erhalten. Die Führung des Fahrzeugs wird jedoch weiterhin durch die Auflage eingeschränkt, dass bis zum 18. Geburtstag ein Fahrer ab 30 mit weniger als 3 Punkten in Flensburg der seit mindestens 5 Jahren im Besitz einer Fahrerlaubnis sein muss jede Fahrt begleiten muss.

Zuerst war ich etwas skeptisch, als ich gelesen habe, dass der Führerschein mit 17 nun endgültig eingeführt werden soll. Doch je mehr ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe, desto überzeugter wurde ich, dass dieses Konzept sinnvoll ist.

Viele Unfälle passieren, weil Jugendliche nach der Füherscheinprüfung von einem Tag auf dem anderen die alleinige Verantwortung über das Fahrzeug übernehmen, was aus psychologischer Sicht für viele Fahranfänger sehr ungünstig ist. Leider wollen viele Jugendliche in erster Linie Fahrspaß. Das Verantwortungsbewußtsein ist bei vielen erschreckend niedrig.

Das neue Konzept wirkt dem jugendlichem Leichtsinn gleich doppelt entgegen:
1). Ein 17-jähriger darf noch kein eigenes Auto zulassen. Wer mit einem fremden Auto fährt, verhält sich in der Regel verantwortungsbewußter und vorsichtiger.
2). Da die Begleitperson mindestens 30 Jahre alt sein muss, also ein deutlicher Altersunterschied besteht, wird die Hemmschwelle zum Rasen vermutlich deutlich hochgesetzt.

Etwas skeptisch bin ich aber noch bei den Kriterien für die Begleitperson. Nur weil jemand über 30 ist und 5 Jahre im Besitz eines Führerscheins ist, muss derjenige nicht unbedingt eine kompetente Begleitperson sein. Die Begleitperson sollte vor allem auch wissen, wie man einen Fahranfänger gut begleitet, ohne diesen zu verunsichern und wie man sich in Gefahrensituationen richtig verhält. Bekommen die Begleitpersonen Tipps (zum Beispiel in Form einer speziellen Broschüre)? Wer hierzu näheres weiß, darf diese Frage gerne beantworten, es würde mich sehr interessieren.

Die Verkehrssicherheit könnte noch weiter erhöht werden. Es wäre gut, wenn zu jeder Fahrausbildung ein Verkehrssicherheitstraining gehören würde. Jeder Fahrer sollte auf einem Übungsplatz selbst erfahren, wie sich ein Auto in gefährlichen Situationen verhält und welche fatale Folgen eine überhöhte Geschwindigkeit haben kann.

Ich dachte, dass man das schon festgelegt hatte. Offensichtlich war das Ganze nur auf Probe. Mich würde interessieren, wie lange die Probephase gedauert hat?

Ich habe eine geteilte Meinung zu dem Ganzen. Zum einen finde ich es nicht schlecht. Man hat immer jemanden dabei, der auch nochmal Tipps geben kann. Fakt ist aber, dass gar nicht so viele Menschen in Frage kommen, die man da eintragen lassen kann.

Nur weil jemand über 30 ist und 5 Jahre im Besitz eines Führerscheins ist, muss derjenige nicht unbedingt eine kompetente Begleitperson sein.

Muss sicher nicht, aber es schränkt den Rahmen wie gesagt ein. Ich selbst habe meinen Führerschein schon ein paar Jahre. Da gab es den FS mit 17 noch gar nicht. Aber selbst heute könnte ich lediglich meine Mutter eintragen lassen, weil mein Vater und mein Stiefvater mehr als 3 Punkte in Flensburg haben (es dürfte knapp drüber sein).

Und dann sollte man sich mal die Frage stellen, wie oft eine solche Begleitperson wohl Zeit hat, um mit einem in der Gegend herum zu fahren? Würde man zu Freunden fahren, müsste diese mitkommen, will man Abends weg, will man sicherlich nicht die Mama mitnehmen und benutzt man das Auto um in die Schule zu fahren, kann man denjenigen wohl auch kaum mitnehmen.