Dreistes Verhalten im Supermarkt

Bestimmt kennt ihr auch die Angebote, die es immer wieder in manchen Supermärkten gibt, wo man zum Beispiel gleich einen ganzen Kübel oder Korb Äpfel kauft, zu einem relativ günstigen Preis. Den Kübel beziehungsweise den Korb kann man dann so voll füllen wie man möchte oder eben kann. Diese Angebote finde ich teilweise ja sogar richtig lustig, weil da sieht man immer wieder Leute, die zu wahren Schlichtkünstlern mutieren und mit angestrengtem Gesicht überlegen wie sie noch einen Apfel oder eine Orange hineinzwängen können oder obendrauf türmen können ohne dass sie dann runterpurzeln.

Gut, das ist meiner Meinung nach durchaus in Ordnung, ich denke einmal der Supermarkt rechnet auch damit und rechnet das auch mit in den Preis ein, dass eben zum Beispiel nicht nur vollgefüllt wird, sondern eben sogut es geht aufgetürmt.

Was mich schon mehr ärgert ist, wenn Obst in offenen Schalen angeboten wird, also wo keine Verpackung drumherum ist. Prinzipiell ist das bezüglich Umweltschutz ja sehr löblich, aber da nerven mich Kunden immer wieder, die da ein komplettes Durcheinander veranstalten, weil sie da jedes Obst einzeln mit anderem Obst aus anderen Körben austauschen um das beste Schälchen zu bekommen. Aber meinetwegen ist das auch noch irgendwo in den Grenzen.

Gestern habe ich dann aber schon eine ziemlich freche Situation direkt neben mir beobachtet. Es gab Erdbeeren, die mit einer Plastikfolie in Schüsseln verpackt waren. Die Erdbeeren waren um 50% reduziert, da sie zum Teil schon etwas faul waren. Damit muss man wohl leben, wenn sie um 50% reduziert sind. Der Kunde neben mir hatte dann aber beinhart die Dreistigkeit mehrere Plastikpackungen zu öffnen und sich aus jedem Schälchen die noch guten Erdbeeren rauszufischen und hat so dann eine Schale mit durchgehend guten Erdbeeren um 50% gehabt.

Findet ihr nicht auch, dass hier eine Grenze überschritten ist? Bei offenem Obst ist das noch irgendwo in Ordnung, aber verpacktes Obst sollte doch bitte wirklich nicht geöffnet werden. Ist das überhaupt erlaubt? Hättet ihr in dieser Situation etwas gesagt?

Das nenne ich mal wirklich dreist, aber leider gibt es wohl immer wieder und immer noch solche Leute, die nur für sich das Beste raussuchen und alles andere einfach so liegen lassen. Ich möchte mich da in manchen Situationen gar nicht ausschließen, aber so dreist, wie der von dir beschriebene Mann bei den Erdbeeren wäre ich nie im Leben.

Bei nicht abgepacktem Obst finde ich es vollkommen legitim, wenn man sich die augenscheinlich besten Stücke raussucht. Das ist ja in meinen Augen auch so gedacht und wenn man dann kurz vor Geschäftsschluß kommt, muss man eben das nicht mehr so schöne Obst und Gemüse nehmen, was übriggeblieben ist.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, dass eine geöffnete Verpackung zum Kaufen verpflichtet. Vermutlich kann Subbotnik mich da korrigieren, falls ich da falsch liege. In diesem Fall hätte der Mann also eigentlich alle Erdbeerpackungen kaufen müssen, die er geöffnet hatte. Allerdings ist das ja nicht so einfach nachzuweisen, wenn man nicht gerade mehrere Zeugen oder eine Kameraüberwachung hat. Direkt angesprochen hätte ich ihn vermutlich nicht, aber eventuell von der Seite deutlich merkwürdig angeschaut, so dass er sich beobachtet fühlte und vielleicht ein schlechtes Gewissen bekommen hätte. Eventuell hätte ich in seiner Nähe auch einen allgemeinen beiläufigen Kommentar in der Art "schön zu sehen, dass manche Leute sich immer das Beste rauspicken" gemacht.

Unmöglich finde ich es auch, wenn Leute bereits abgewogene Schälchen dann nochmal mit ein paar Gramm mehr auffüllen. Das ist ja gerade bei Erdbeeren, die ja nicht immer eingeschweißt angeboten werden, demnächst wieder aktuell. Ich denke schon, dass man die ausgeschriebenen beispielsweise 500 Gramm auch wirklich haben sollte, aber eben nicht noch deutlich mehr, indem man einfach aus anderen Schälchen noch etwas draufpackt. Ich mache es immer so, dass ich das ausgesuchte Schälchen meist nochmal auf die Waage stelle. Wenn nun deutlich zu wenig drin ist, dann suche ich mir halt ein anderes Schälchen, aber würde nicht unbedingt einfach auffüllen.

Das Öffnen einer Verpackung verpflichtet nicht zum Kauf. Dieses Thema gab es mal bei Günther Jauch und Stern TV, da kam ein Typ, der mit den häufigsten Rechtsirrtümern aufräumte. Er hat auch ein Buch darüber geschrieben und war mehrmals bei Stern TV zu Besuch, um einige solcher Sachen zu klären.

Ich hätte dazu nichts gesagt, weil ich es nicht so schlimm finde. Es ist nicht Deine Aufgabe, sowas zu überwachen, sondern die vom Personal, aber die sparen immer mehr Leute ein und deshalb können diese Sachen auch einfach so passieren. Das ist für den Laden immer noch günstiger, als wie zusätzliches Personal.

Ausserdem denke ich, werden die Reste eh zur Tafel gegeben oder weggeschmissen und von daher macht der Laden nicht wirklich einen Verlust.

Ja, gut, manche finden das dreist, ich nicht, warum kann ich auch nicht so genau sagen, das sind eher Lapalien für mich, als das mich das aufregen würde.

Ich finde solch ein Verhalten auch unmöglich. Mir ist das auch schon aufgefallen und selbst mit Sparwut kann man dieses Verhalten nicht mehr rechtfertigen, da manche schon fast über Leichen gehen.

Das mit den Erdbeeren was du beschrieben hast konnte ich mit Weintrauben auch schon beobachten. Zuerst wurde aber fleißig noch im Supermarkt gekostet. Ich finde es schon merkwürdig, wenn jemand zum Proberen mal eine Traube isst, aber die Person hat regelrecht gefuttert und eine Traube nach der anderen verzehrt. Anschließend wurden dann die besten heraus gesucht und das Paket ordentlich aufgefüllt, sodass es von der eigentlich angegebenen Grammzahl weit entfernt war.

Und vor ein paar Wochen habe ich mal eine Frau beobachtet, die das Möhrengrün von den Möhren abgemacht hat. Es gibt Leute, die nehmen das mal für ihre Tiere mit. Das ist auch legitim, aber erst, wenn andere das Grünzeug weggeschmissen haben. Die hat es von den Möhren aber abgemacht. Das fand ich auch unmöglich..
Wenn man kein Geld hat, um die gesamten Möhren zu nehmen, sollte man vielleicht darüber nachdenken, ob man wirklich Tiere halten kann.

Also ich hätte es sicher im ersten Moment auch als total dreist empfunden. Aber wenn ich mir winny2311 dazu durchlese, bin ich anscheinend genau so dreist, was ich wiederum nur zum Teil so sehe. Vermutlich auch, weil ich bei mir die Gründe dafür kenne und weiß, dass manche Läden sich da nicht dran stören und andere wiederum schon.

Aber bei reduzierten Sachen gehe ich einfach mal davon aus, dass Sie halt meistens wegen der Haltbarkeit reduziert sind, oder weil Sie schon so aussehen, wie sie es ja anscheinend taten. Das man die Verpackung von bestimmten Sachen öffnen darf zum ansehen, wusste ich zwar, aber in diesem Zusammenhang war mir das jetzt nicht so bewusst. Allerdings würde ich es dann wiederum auch nicht schlimm finden, einfach nur aus dem Grund heraus, weil es ja erlaubt ist. Mich stört in dem Fall dann wohl am meisten, wenn ich selbst nicht so dreist handle und mir so zu ordentlichen Erdbeeren verhelfe. Auf dem Markt sucht man sich ja auch meist etwas aus, so dass ich da auch nicht den Apfel nehmen würde, der schon etwas eingefallen aussieht. Vielleicht kann man das so erklären?

Eine Bekannte von mir hat immer sogar mal ein Happen probiert, also sich eine Weintraube in den Mund gesteckt und meinte immer, das wäre in Ordnung, denn Sie müsse doch vorher testen, ob das gut ist. Also das war mir auch peinlich, aber da Sie schon alt war, dachte ich, dass es vielleicht früher normal gewesen ist, so vorzugehen?

Ehrlich gesagt ärgert mich wohl wirklich am meisten, dass ich nicht so dreist bin und mir selbst das Recht raus nehme so etwas zu machen. Allerdings kann ich es mir immer noch nicht vorstellen, dass man es auch beim Obst und Gemüse, welches eingepackt ist, einfach so machen darf. Denn wo fängt da das Recht dazu an und wo hört es auf? Ich meine, ich kaufe ständig teuren Salat im Supermarkt. So - nun muss ich ewig schauen, welcher Salat denn noch halbwegs am besten aussieht. Da gibt es ja auch immer mal Blätter dazwischen, die ich eigentlich gar nicht haben will und liebend gerne austauschen würde. Aber da kann (und darf?) ich doch gar nicht einfach mal die Frischhaltefolie oder Kunststoffverpackung abmachen und darin herum wühlen, oder? Aber letztlich wäre es doch dasselbe wie bei einer Erdbeeren Verpackung?

Also genau darum geht es meiner Meinung ja. Wie gesagt, wenn es offenes Obst ist, ist ja klar, dass sich jeder das beste raussucht. Wer wird sich schon freiwillig einen faulen Apfel nehmen, nur damit auch dieser Apfel verkauft wird.

Aber wenn etwas verpackt ist, sehe ich das schon anders. Mit deinem Salatbeispiel hast du es ja finde ich ziemlich gut auf den Punkt gebracht. In dem gestrigen Fall waren die Erdbeeren eben um 50% reduziert, weil sie eben schon eher abgelaufen waren. Da kann man sich meiner Meinung nach nicht einfach ein best-off Produkt zusammenstellen.

Ich glaube ich habe diesen Beitrag bei stern.TV auch gesehen und ich meine mich ebenfalls zu erinnern, dass der Kunde in dem Fall rechtlich gesehen die aufgemachten Erdbeeren nicht kaufen muss, aber er hätte dann wohl wenigstens seine Erdbeeren wohl nicht mehr um 50% bekommen.

Natürlich ist dieses Erdbeerbeispiel nur eine I-Tüpfelreiterei. Mir geht es gar nicht nur um den konkreten Fall, der soll seine Erdbeeren meintewegen bekommen, ist ja egal, aber es geht ein wenig ums Prinzip. Wenn jetzt jeder einfach kommt und alle Verpackungen aufreist, ich mein das geht ja auch nicht.

Ich finde so ein Verhalten absolut dreist und unverfroren. Ich hätte viel zu viel Schamgefühl, wenn ich so etwas machen würde. Wenn genau in diesem Augenblick eine mir bekannte Person an mir vorbei laufen würde und sehen würde, was ich da mache, würde ich im Erdboden versinken wollen. Schließlich sind die Erdbeeren ja genau deshalb reduziert gewesen, weil sie eben nicht mehr alle zu verwenden waren. Anstatt sich einfach über so ein Angebot zu freuen und zu zugreifen, übertreiben es manche Leute schon ziemlich mit ihrer Sparsamkeit. Da gehört es sich einfach nicht, verschiedene Packungen auf zu reißen und sich dort den besten Inhalt heraus zu suchen. Was soll denn dann mit den anderen, schimmligen Packungen passieren?

Aber es ist wirklich nicht die Aufgabe des Kunden, sich um das Verhalten anderer Kunden, die sich daneben benehmen zu kümmern. Das sollte die Aufgabe des Personals sein. Deshalb hätte ich vermutlich nur den Kopf geschüttelt, mir meinen Teil gedacht und wenn mir zufällig eine Supermarktangestellte über den Weg gelaufen wäre, hätte ich ihr vielleicht einen Tipp diesbezüglich gegeben.

Ich finde es ja grundsätzlich schon immer ziemlich seltsam, wenn Leute im Supermarkt grundsätzlich alles anfassen, bevor sie sich dann endlich mal für ein Päckchen Obst oder ein Stück Gemüse entscheiden. Ich schaue mir die Ware selbstverständlich immer genau an, so dass ich keine faulen Sachen erwische, aber ich wühle nicht in den ganzen Schälchen herum und sortiere mir diese dann so wie es mir gerade passt. Gerade wenn die Sachen schon in Päckchen abgepackt sind, finde ich es unverschämt, wenn man diese auseinandernimmt und neu sortiert, um sich einen lächerlichen Vorteil zu verschaffen. Solche Aufgaben sind etwas für Leute, die sonst nicht viel zu tun haben.

Wenn die Sachen nicht mehr schön genug aussehen, würde ich sie gar nicht erst kaufen. Nur weil man ein paar Cent spart, würde ich mich sicher nicht zum Affen machen und körbeweise Erdbeeren durchwühlen, um mir dann das optimale Schälchen zusammenzustellen. Wenn die Erdbeeren schon reduziert waren, weil die Qualität nicht mehr die beste war, dann muss man doch einfach damit leben, dass man eben auch ein paar matschige oder gar faule Früchte erwischt. Ich würde so etwas gar nicht erst kaufen, sondern greife lieber direkt zu einwandfreiem Obst und Gemüse. Da muss ich dann auch nicht erst herumsortieren, um dann essbare Sachen zu erhalten.

Ich denke auch, dass solche Kunden wie der, von dem du hier berichtet hast, eigentlich den vollen Preis für die Ware hätte zahlen müssen, da er schließlich nur das einwandfreie Obst herausgesucht hat. Die Erdbeeren waren ja nicht einfach ohne Grund reduziert, sondern weil schon sehr viele schlechte dabei waren. Wenn ein Laden 50 Prozent Rabatt anbietet, weil das Obst sich nicht mehr in einem guten Zustand befindet, muss man eben auch damit leben können, dass man nur die halbe Leistung bekommt, also dass man nur die Hälfte der Erdbeeren ohne Probleme noch verzehren kann.

Die Leute, die eimerweise Früchte kaufen und diese teilweise recht abenteuerlich übereinander stapeln, finde ich auch eher kurios, aber dieses Verhalten finde ich nicht so schlimm wie das gezielte Aussortieren bei den reduzierten Erdbeeren. Schließlich wird vom Anbieter ja damit geworben, dass man einen Eimer vollmachen kann. Wenn jemand geschickt stapelt und dann eben einen Apfel mehr bekommt für das gleiche Geld, ist das in Ordnung und es schadet auch keinem. Die anderen Kunden haben davon keinen Nachteil, während sie in dem anderen Beispiel natürlich klare Nachteile haben, da für sie dann irgendwann nur noch schlechte Früchte übrig sind, da sich jemand anderes die besten Erdbeerren herausgesucht hat.

Bei Obst und Gemüse, das nicht abgepackt ist, finde ich es normal, dass man sich mal verschiedene Waren anschaut und dann eben eher den Apfel kauft, der frei von Druckstellen ist, als den, der schon eine unappetitliche Stelle aufweist. Ich durchwühle nicht das ganze Angebot eines Ladens, aber ich verschaffe mir wenigstens einen Überblick, um eben einwandfreie Sachen zu bekommen. Ich würde natürlich auch nichts dagegen sagen, wenn andere Kunden sich die Sachen genau anschauen, auch wenn manche stundenlang alles angrabschen. Wenn jemand aber gezielt Päckchen öffnet und aussortiert, würde ich mich wahrscheinlich an das Personal wenden, damit dieses das unmögliche Verhalten unterbindet. Das macht mehr Eindruck auf den anderen Kunden, als wenn jemand von den Kunden ihn anspricht. Wenn gerade niemand verfügbar wäre, würde ich den anderen Kunden aber wahrscheinlich dennoch ansprechen, auch wenn ich nicht denke, dass die Botschaft ankommen wird.

Als ich dieses Szenario zuerst las, dachte ich auch, dass das frech ist, weil dadurch der nächste Kunde benachteiligt wird, so sah ich das jedenfalls zunächst. Außerdem macht man sowas einfach nicht, das ist uns wohl allen irgendwann mal anerzogen worden. Aber dann kam mir ein ganz anderer Gedanke, nämlich aus einer anderen Perspektive:

Ein Verkäufer bietet seine Ware an und ich interessiere mich dafür. Ich möchte aber gern einwandfreie Ware haben und nicht eine Schale mit Obst kaufen, von dem ich die Hälfte wegwerfen kann. Habe ich keinen Anspruch darauf, dass ich unbeschadete Ware bekomme, die ich immerhin auch zum vollen Preis bezahle?

Wenn ich nun also hingehe und anfange, auszusortieren, um mir genau diese Ausgangssituation zu verschaffen, schädige ich damit noch nicht die nachfolgenden Kunden, die ihrerseits wiederum das Angebot prüfen müssen und sehen werden, dass sie die schadhafte Ware nicht zum angebotenen Preis kaufen wollen, sprich: sie werden darauf verzichten oder bereit sein, eine Schale mit Obst zu einem überteuerten Preis zu kaufen, dessen Inhalt sie zu einem Großteil entsorgen können. Ob es ihnen das wert ist, müssen sie selbst beurteilen.

Klar ist es erstmal befremdlich zu sehen, dass da jemand Wildfremdes hergeht und die verpackten Schalen öffnet, um sich die Rosinen rauszupicken, aber ich glaube echt, dass man das so nicht sehen darf. Diese Kundin zeigt eigentlich nur auf, dass die abgepackte Ware schlecht auf ihre Qualität hin überprüft wurde. Und das finde ich wiederum durchaus legitim und sogar sehr hilfreich. Ich selbst möchte keine verpackte Schale kaufen, die ich nach dem Öffnen erstmal aussortieren muss.

Sie beschädigt die Ware nicht, indem sie das Angebot zu für sich fairen Bedingungen nutzen will und sie schädigt nicht unmittelbar jemand anderen, der die geöffnete Verpackung sieht und das zur Verfügung stehende Angebot seinerseits prüfen muss oder wenigstens sollte. Vielmehr macht sie mit ihrem Verhalten, das ich irgendwie nachvollziehen kann, auf einen Missstand aufmerksam, der wohl im Tagesgeschäft oft untergeht, weil man sowas eben normalerweise nicht macht.

Eigentlich schade – würden mehr Kunden so vorgehen, hätten wir vielleicht eine bessere allgemeine Qualitätskontrolle und könnten viel öfter einfach kaufen, ohne zu sichten.

Ein Verkäufer bietet seine Ware an und ich interessiere mich dafür. Ich möchte aber gern einwandfreie Ware haben und nicht eine Schale mit Obst kaufen, von dem ich die Hälfte wegwerfen kann. Habe ich keinen Anspruch darauf, dass ich unbeschadete Ware bekomme, die ich immerhin auch zum vollen Preis bezahle?

Wenn ich nun also hingehe und anfange, auszusortieren, um mir genau diese Ausgangssituation zu verschaffen, schädige ich damit noch nicht die nachfolgenden Kunden, die ihrerseits wiederum das Angebot prüfen müssen und sehen werden, dass sie die schadhafte Ware nicht zum angebotenen Preis kaufen wollen, sprich: sie werden darauf verzichten oder bereit sein, eine Schale mit Obst zu einem überteuerten Preis zu kaufen, dessen Inhalt sie zu einem Großteil entsorgen können. Ob es ihnen das wert ist, müssen sie selbst beurteilen.

Gehst Du nun von der Person im Eingangsposting aus, die diese Schalen mit Erdbeeren geöffnet hat? Wenn ja, muss ich Dich korrigieren, denn die Erdbeeren, die teilweise wohl nicht mehr gut gewesen sind, waren bereits um die Hälfte des Preises reduziert. Und aus dieser Warte betrachtet, ist es wirklich mehr als dreist, die Erdbeerschalen zu öffnen und sich die besten herauszupicken.

Bei losem Obst könnte ich diese Handhabe ja noch eher verstehen und es auch eher nachvollziehen. Aber selbst dann käme ich mir schäbig vor, wenn die Preise bereits reduziert sind. Dann nehme ich es in Kauf, dass einige Früchte nicht mehr optimal sind oder ich bezahle eben mehr und achte dann auf einwandfreie Ware.

Manchmal werden hier ein Kilo Champignons in einem Korb angeboten, die ich früher ganz gern mal gekauft habe. Heute kaufe ich lieber einzelne Champignons, weil ich die besser verarbeiten und aufbrauchen kann. Jedenfalls kam ich mir bei diesen Körben auch immer etwas schäbig vor, wenn ich ein, zwei Champignons ausgetauscht habe. Gesagt hat zwar nie jemand etwas, aber dennoch hatte ich ein schlechtes Gewissen gehabt.