Passivrauchen für Kinder schädlich

vom 29.04.2010, 12:57 Uhr

Passivrauchen ist, laut einer neuen US-Studie, nicht nur für Asthma und Krebserkrankungen verantwortlich. Es soll auch zu Verhaltensproblemen bei Kindern führen. Demnach sollen passivrauchende Kinder wesentlich häufiger verhaltensauffällig sein und soziale Schwierigkeiten haben. Ebenfalls sollen duch das Passivrauchen auch vermehrt Angstgefühle und Depressionen bei diesen Kindern vorkommen.

Es wurde auch ein Zusammenhang zwischen der Schwere der Verhaltensauffälligkeit und der Häufigkeit des Passivrauchens hergestellt. Je häufiger und je stärker die Kinder dem Zigarettenrauch ausgesetzt waren, umso sozial auffälliger verhielten sie sich zuhause und in der Schule.

Ich finde es schrecklich, wenn ich immer wieder neue Studien darüber lese, wie schädlich Passivrauchen für Kinder in Wirklichkeit ist und wie unvernünftig Eltern damit umgehen. Wie geht ihr damit um, wenn ihr eine Zigarette rauchen möchtet und es sind Kinder mit im Zimmer? Nehmt ihr Rücksicht auf andere Personen, speziell Kinder? Geht ihr, wenn ihr Nichtraucher seid, dem Zigarettenrauch aus dem Weg, wenn ihr jemanden seht, wie er raucht und haltet eure Kinder auch davon fern oder ist es euch egal?

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich selbst bin Nichtraucher und kann das nervige Gequalme überhaupt nicht ausstehen. Deshalb nehme ich dem einen oder anderen Raucher auch mal seinen Glimmstängel weg und zertrete ihn auf dem Boden.

Zu der Studie: Ich behaupte jetzt einfach mal ganz frech, dass hauptsächlich jene Eltern, die ohnehin nicht so viel Wert auf Erziehung legen, auch diese Eltern sind, die sich einen Dreck darum scheren, ob ein Kind im Raum/ in der Nähe ist, wenn sie rauchen. Dementsprechend sollten die Verhaltensauffälligkeiten recht einfach erklärt sein --> soziales Umfeld.

Ob sich das Rauchen wirklich auf die Psyche/ Persönlichkeit eines Menschen auswirkt, könnte nur durch eine (nicht durchführbare) Studie erfolgen, bei der Kinder in komplett denselben Verhältnissen mit unterschiedlichen Mengen an Zigarettenrauch konfrontiert werden. Oder durch das Untersuchen von biologischen (hormonellen, etc.) Veränderungen, die durch Zigarettenrauch hervorgerufen werden und Einfluss auf die Gehirnströme haben.

Fazit: Ich meine, dass diese Studie lediglich zeigt, dass Menschen in sozialen Brennzonen mehr bzw. rücksichtsloser rauchen.

Benutzeravatar

» Muttersoehnchen » Beiträge: 134 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin selbst auch Nichtraucherin und gehe dem ganzen Qualm ebenfalls aus dem Weg. In meiner Wohnung herrscht striktes Rauchverbot. Egal ob es mein Bruder oder eine Freundin ist, wer sich eine Zigarette in die Hand nimmt, wird freundlich auf den Balkon gebeten. Ich muss aber zum Glück auch sagen, dass sowohl in meinem Familien- als auch in meinem Freundeskreis alle vollkommenes Verständnis dafür haben. Das war übrigens auch schon so, als ich noch kein Kind hatte, aber jetzt mit Kind ist es natürlich noch selbstverständlicher.

Ich finde es unmöglich, wenn man in Anwesenheit eines Kindes raucht! Selbst wenn ich Raucherin wäre, würde ich das nicht in Gegenwart meines Kindes machen. Mein Bruder raucht auch und hat zwei Kinder. Er hat auch noch nie in Gegenwart eines seiner Kinder geraucht und das finde ich wirklich toll von ihm. Er geht immer ins Freie raus.

Manche meinen ja, dass sie einfach aus dem Fenster rausrauchen können, aber selbst das finde ich unmöglich, weil es wird nie der ganze Rauch raus gehen. Am allerschlimmsten finde ich es, wenn im Auto geraucht wird. In so einem kleinen Raum wird man regelrecht eingenebelt.

Zu der Studie: Dass Passivrauchen zahlreiche negative Auswirkungen auf Kinder und auch Erwachsene hat, ist denke ich einmal keine große Neuigkeit. Ob es nun deswegen auch mehr zu Verhaltensauffälligkeiten oder so kommt, weiß ich nicht, das kann ich nicht wirklich beurteilen. Schädlich ist es aber trotzdem allemal.

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Nettie hat geschrieben:und wie unvernünftig Eltern damit umgehen.

Damit stellst Du die Frage, ob Menschen vernünftig mit Folgeerscheinungen umgehen können, denen ein eigenes bewusstes unvernünftiges Handeln vorausgeht. Ich finde es eher befremdlich, dass man von Rauchern verlangt, hier (plötzlich) vernünftig zu handeln obgleich das Rauchen an sich ja zweifelsohne schädlich und unvernünftig ist und dem Raucher selbst schadet.

Vielmehr ist es doch so, dass jemand der sich selbst nicht zu schützen weiß die letzte Person sein sollte, die Dritte schützen kann. So ist dann auch zu erklären, dass rauchende Eltern dies z.B. auch beim Autofahren mit Kindern machen oder auch in der Wohnung rauchen, in der die eigenen Kinder auch leben!

Natürlich gibt es die Ausnahmen, aber jemand der hier einen "vernünftigen" Umgang pflegen will und seine Kinder schützen möchte, der sollte das Rauchen einstellen und nicht nur durch die Qualmvermeidung dem Kinde wohl tun, sondern diesem auch als Vorbild dienen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



derpunkt hat geschrieben:Ich finde es eher befremdlich, dass man von Rauchern verlangt, hier (plötzlich) vernünftig zu handeln obgleich das Rauchen an sich ja zweifelsohne schädlich und unvernünftig ist und dem Raucher selbst schadet.

Meistens wissen Raucher ja auch, dass rauchen schädlich ist und dass sie damit sich und ihrer Umwelt nichts Gutes tun. Allerdings sind sie bereits süchtig nach dem Nikotin und können oder wollen in den seltensten Fällen damit aufhören.

Trotzdem, denke ich, kann man als Raucher dann wenigstens vernünftig handeln, indem man nur sich selber schädigt und andere, vor allem Kinder, versucht vor dem Zigarettenrauch zu schützen. Das sollte doch jedem Raucher möglich sein.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nettie hat geschrieben:Meistens wissen Raucher ja auch, dass rauchen schädlich ist

Nein, das glaube ich eben nicht. Man weiß, dass es tödlich ist, sich vor einen fahrenden Zug zu werfen. Darum machen es nur Menschen, die aus dem Leben scheiden wollen. Beim Rauchen aber vermutet man höchstens die Gefahr und geht aber fest davon aus, dass es nur die anderen trifft. Wäre man davon überzeugt, dass sicher und absehbar Lungenkrebs folgt oder aber das z.B. ein Bein verloren geht (ähnlich wie man glaubt, einen Sprung vor den fahrenden Zug nicht zu überleben), würde man gar nicht erst versuchen, sich das Rauchen beizubringen.

Nettie hat geschrieben:Allerdings sind sie bereits süchtig nach dem Nikotin und können oder wollen in den seltensten Fällen damit aufhören.

Grundsätzlich will ich Dir ja nicht widersprechen, was den Schutz von Kindern (oder Dritten im Allgemeinen) angeht. Aber wenn hier - wie Du geschrieben hast - eine Sucht vorliegt, dann halte ich es für ausgeschlossen, noch rationales oder vernünftiges Handeln zu unterstellen oder einzufordern. Hier kann die betroffene Person eben auf Grund der Sucht schon gar nicht mehr frei entscheiden, was ja ein Wesensmerkmal einer Sucht ist.

Ist man aber als Raucher wirklich in der Lage, dies so zu steuern, dass tatsächlich andere (Kinder, Partner usw.) nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, stellt sich die Frage, warum dann nicht gänzlich mit dem Rauchen aufgehört wird. Und da schließt sich in meinen Augen der Kreis was rationales und dann auch vernünftiges (oder umsichtiges) Handeln angeht.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


derpunkt hat geschrieben:Grundsätzlich will ich Dir ja nicht widersprechen, was den Schutz von Kindern (oder Dritten im Allgemeinen) angeht. Aber wenn hier - wie Du geschrieben hast - eine Sucht vorliegt, dann halte ich es für ausgeschlossen, noch rationales oder vernünftiges Handeln zu unterstellen oder einzufordern. Hier kann die betroffene Person eben auf Grund der Sucht schon gar nicht mehr frei entscheiden, was ja ein Wesensmerkmal einer Sucht ist.

Mit dieser Äußerung unterstellst du ja eigentlich jedem Raucher, dass er nicht mehr klar handeln kann, da er so süchtig ist, dass er nur an seine Sucht und an nichts anderes mehr denken kann.

Ich sehe es eher so (so kenne ich es auch von einigen Bekannten), dass sie irgendwann einmal der Sucht des Rauchens verfallen sind und ganz genau wissen, dass es schädlich, ja sogar tödlich sein kann. Sie können aber eben wegen der Sucht nicht so einfach aufhören, können aber sehr wohl noch entscheiden, wie das Rauchen auf andere, v.a. Kinder wirkt. So gibt es eben gerade in meinem Bekanntenkreis einige Raucher, die, wenn sie rauchen wollen, raus auf die Terrasse gehen und eben nicht die anderen im Haus zuqualmen.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich verabscheue das Rauchen wirklich, was jetzt nicht bedeutet, dass ich alle Raucher total verabscheue, denn mein Vater selbst ist ein Raucher und ich mag ihn, allerdings versuche ich dem Qualm aus dem Weg zu gehen, denn ich weiß, dass es meiner Gesundheit schadet und will meine Lungen nicht durch Passivrauchen schädigen. Dafür ist mir meine Lunge einfach zu schade. Mein Vater ist der einzige Raucher in unserer Familie und dadurch ist ja wohl selbstverständlich, dass er zum Rauchen auf den Balkon geht. Im Winter ist das natürlich nicht so angenehm, dennoch ist das einfach erforderlich. Das ganze ist natürlich noch selbstverständlicher, seitdem meine Mutter schwanger war beziehungsweise meine Schwester geboren hat.

Ich finde es demnach auch nicht in Ordnung, wenn Eltern vor ihren Kindern rauchen und mein Vater weiß das auch, dennoch raucht er vor mir. Ich bin schon ein wenig älter, als meine beiden Geschwister und ich weiß auch, dass ich nicht einmal auf die Idee kommen würde zu rauchen, denn mein Onkel ist wegen Lungenkrebs gestorben, als ich gerade neun Jahre alt war. Das war wirklich schwer für mich und ich glaube, dass mich das für das ganze Leben geprägt hat. Deshalb verstehe ich auch meinen Vater nicht, allerdings kann ich da wohl nichts machen.

Er hat früher, also bevor meine Mutter mit meiner zweiten Schwester schwanger war, auch aus dem Fenster geraucht, jedoch hat er dann selbst damit aufgehört und ist auf den Balkon gegangen, denn die Küche hat meistens nach zwei Wochen gestunken, als ob er drinnen geraucht hätte. Das ist quasi das Gleiche, wie wenn man im Auto raucht, denn dort ist noch weniger Platz und der Qualm ist dann noch schädlicher für alle die mitfahren, denn man bekommt viel mehr ab.

Von dieser Studie habe ich persönlich zwar noch nicht gehört, dennoch kann man sich das mit ein bisschen Verstand denken. Jeder Mensch sollte wissen, dass man gefährdet wird, wenn man aktiv und passiv raucht. Das mit dem Verhalten konnte ich bisher nicht beobachten, dennoch wird da sicher etwas dran sein.

Benutzeravatar

» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich hasse es, wenn ich zum Beispiel an der Bushaltestelle sitze und jemand neben mir zündet sich eine Zigarette an. Ich selber bin stolzer Nichtraucher. Wenn ich z.B.: eine/n Autofahrende Frau/Mann sehe, der ein Kind mit im Auto hat und raucht, ist das für mich unverständlich. Ich kann nicht verstehen, warum diese Leute das Leben der Kinder gefährden. Wenn ich Raucher wäre würde ich speziell auf Kinder Rücksicht nehmen.

Kinder sollten nicht schon als junge Menschen geschädigt werden, weil der Körper sich in der Wachstumsphase an das Nikotin gewöhnt.

» masterdark » Beiträge: 50 » Talkpoints: 18,64 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^