Träumen wir in Highspeed?

vom 28.04.2010, 11:42 Uhr

Ich habe schon öfters bemerkt dass meine Traumgeschwindigkeit relativ hoch ist. Mein erster Wecker klingelt morgens um fünf Uhr, der zweite Wecker meldet sich exakt fünf Minuten später. In dieser Zeit schaffe ich es bequem einen kompletten Traum durchzuträumen der in Echtzeit vielleicht einen ganzen Tag umfasst. Auch kann ich auf störende Ereignisse im Traum sofort eingehen. Ich meine damit, wenn die Hausglocke oder das Telefon klingelt oder irgend jemand ruft wird das im Traum, wiederum in Echtzeit, sofort eingebaut.

Ich nehme mal an dass es den meisten die sich an ihre Träume erinnern können auch so geht. Hat jemand eine Idee warum das so ist und was sich im Kopf da gerade abspielt? Wieso eigentlich diese Eile, ich habe doch eigentlich auch die ganze Nacht Zeit um meine Tageserlebnisse per Traum zu verarbeiten?

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



hooker hat geschrieben:Mein erster Wecker klingelt morgens um fünf Uhr, der zweite Wecker meldet sich exakt fünf Minuten später.

Das Problem hier ist aber doch, dass Du kaum in den Dir so verbleibenden 250-260 Sekunden noch einmal wirklich einschläfst, so dass Du wirklich träumen kannst. Viel mehr bleibt es vermutlich in diesem schon wachen Zustand nur beim durchdenken von Situationen oder ähnlichem. Ich denke also nicht, dass es sich um einen Traum handelt.

Was Dir dann als Highspeed vorkommt, dürfte sich dann auch durch weglassen oder falsche Erinnerungen erklären. Aber mir wäre es neu, dass das Gehirn praktisch einen Tagesablauf in wenigen Sekunden durchspielen kann - inkl. Interaktionen mit der Außenwelt, die man sich auch noch überlegen muss.

hooker hat geschrieben:ich habe doch eigentlich auch die ganze Nacht Zeit

Leider eben nicht. Das Schlafen unterteilt sich eben auch in verschiedene Phasen und dann wird die Zeit für den erholsamen Schlaf aber auch für die Zeit der Träume recht knapp.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Mir wäre das eigentlich auch neu, dass ich ganze Tagesabschnitte in einem Traum erlebe. Jedoch kenne ich das Gefühl, welches du beschrieben hast. Nur für eine kurze Zeit träumen und es kommt einem so vor, als hätte man sehr lange geschlafen. Ich wundere mich auch des Öfteren, dass ich innerhalb einiger Sekunden ganze Träume träume.

Bei dir könnte es wahrscheinlich etwas mit den Erinnerungen in deinem Gehirn zu tun haben, welche du irgendwo gesehen oder gefühlt hast. Manchmal sieht man in ihnen auch seine besonderen Wünsche und Geheimnisse. Da dies nur eine Vermutung ist, bleibt mir das Träumen weiterhin ein Rätsel. :)

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» Monsterbot » Beiträge: 9 » Talkpoints: 3,52 »



Ich denke auch, dass wir eigentlich im Highspeed träumen müssen. Ich habe einmal gelesen, dass ein Traum im Schnitt acht Minuten dauert und man schläft schließlich stundenlang, davon ist einige Zeit sicher traumlos, aber an den größten Teil unserer Träume erinnern wir uns sowieso nicht mehr.

Ich war wirklich überrascht, als ich das gelesen habe, denn, wenn ich mich mal an einen meiner Träume erinnern konnte, war es meinen Beobachten nach auch so, dass ich teilweise ganze Leben geträumt habe um es jetzt einmal extrem darzustellen. Aber ich glaube, dass uns unser Gehirn da einen Streich spielt. Ich kann mir nur gut vorstellen, dass man nur gewisse Augenblicke träumt, aber, dass, wenn man sich hinterher daran erinnert, das Gehirn ein vollständiges Bild wiedergeben will und daher die Lücken zwischen den einzelnen Erinnerungen mit etwas logischem ausfüllt.

Aber trotzdem denke ich nicht, dass das der einzige Grund ist, der zweite ist sicher nicht Highspeed aber schon eine ganz schöne Geschwindigkeit und eine Art Filter für unserer Träume, wir träumen nicht zeitnah. Ein Tag im Traum kann in Wirklichkeit nur eine Sekunde sein, einfach weil unser Gehirn keine Zeit getreuen Bilder liefert, sondern immer nur die wichtigsten Sinneseindrücke.


Ich kenne dieses Gefühl, dass du da beschreibst, aber ganz gut. Bei mir ist es wirklich auch oft so, dass ich nur wenige Minute wieder einschlafe, wie mir mein Wecker dann verrät, aber trotzdem hinterher das Gefühl habe, Stunden geschlafen zu haben, einfach weil mir das die Länge meines Traumes sagt.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich gehöre zu denjenigen, die sehr schnell anfangen zu träumen. Wenn ich einschlafe, dauert es nicht lange, bis ich träume. Und werde ich nach dem Einschlafen gleich wieder geweckt, beispielsweise durch die Türklingel oder weil mich jemand aufweckt, dann habe ich bereits geträumt und kann den Traum auch wiedergeben. Das funktioniert bei mir auch beliebig oft hintereinander, wache ich fünfmal in einer Nacht auf und schlafe wieder ein, träume ich auch direkt danach wieder einen neuen Traum.

Und auch ich kann Deine Beobachtung teilen, was die Geschwindigkeit eines Traums angeht. Allerdings würde ich nicht unbedingt sagen, dass ich einen ganzen Tag in fünf Minuten träumen kann, denn ich träume in der Regel gar nicht von kompletten Tagen und weiß das schon deshalb nicht. Aber ich weiß, dass ich von recht großen Zeitspannen träume, die tatsächlich nur ein paar Minuten Schlafzeit in Anspruch genommen haben.

Vorstellen kann man sich das im Prinzip wie bei einem Film. Schaue ich mir irgendeine Serie an, in der ein Tagesablauf gezeigt wird, dann dauert dieser bei mir vor dem Fernseher auch keine 24 Stunden. Und ich denke, dass wir im Traum einfach auf viele Details verzichten. So nehme ich beispielsweise Wartezeiten in Träumen gar nicht realistisch wahr. Träume ich, dass ich in ein weit entferntes Land fliege, so dauert der Flug schon in meinem Traum niemals 9 Stunde, auch, wenn ich weiß, dass das in der Realität bei dieser Entfernung zum Ziel durchaus der Fall wäre.

Vermutlich ist es also so, dass das Träumen wirklich einen tieferen Sinn hat. In meinem Fall konnte ich das auch wirklich meistens feststellen, dass ich nur von Dingen träume, die mich am jeweiligen Tag ganz besonders beschäftigt, beeindruckt, erfreut oder fasziniert haben. Das verarbeite ich in komprimierter Form und manchmal auch in Bezug auf andere Personen, wenn denn im realen Ereignis Menschen betroffen waren, nach.

Da wir aber ja eigentlich wissen, und zwar auch im Traum, dass uns für das traumhafte Erleben der jeweiligen Episoden gar nicht so viel Zeit bleibt wie sie uns real zur Verfügung stehen würde, muss das Gehirn die Abfolge doch komprimieren, während wir unseren „Film“ erleben, anders wäre es gar nicht möglich, einen kompletten Traum zu träumen. Vermutlich gibt es deshalb diese Eile, von der Du sprichst.

Unser Gehirn funktioniert ja nun mal auch dann tadellos, wenn wir es nicht wirklich wahrnehmen, weil wir gerade mit dem Träumen beschäftigt sind und ist schlau genug, uns nur auf die wirklich relevanten Dinge, von denen wir eben träumen sollen, konzentrieren zu lassen und alles Unwichtige auszublenden oder zu überspringen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es ist, wenn ich mich nicht irre, auch schon mehrmals bewiesen worden, dass man in einer sehr hohen Geschwindigkeit träumt. Das zeigt sich daran, dass der Trau, wenn man ihn gerade selbst träumt, in vielen Fällen mehrere Tage umfasst und man hat deswegen oft nicht mehr das Gefühl zu träumen. In der Realität ist der Traum aber sehr kurz: Die meisten Träume dauern in der Wirklichkeit nur ein paar Sekunden.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Wenn man bedenkt, dass wir vielleicht ein Prozent unseres Gehirns erforscht haben, dann wundert es mich nicht, dass so etwas möglich ist. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es ein halbwacher Zustand war. Denn man braucht ja mindesten 1 Stunde um in die Tiefschlafphase zu kommen. Ich persönlich brauche dafür ziemlich lange, habe ich gemerkt. Der Körper muss sich ja auch erholen. Es gibt ja auch Tagträume. Die habe ich des öfteren. Da kann man auch etwas schneller träumen. Vielleicht war es ja so ein Tagtraum?

» IamPirat » Beiträge: 431 » Talkpoints: 24,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Der menschliche Verstand ist nach wie vor noch nicht gänzlich erforscht. Und die Traumforschung ist mit Sicherheit noch nicht abgeschlossen. Aber es steht zu vermuten, dass der Mensch in seinen Träumen das Tagesgeschehen Revue passieren lässt, Verbindungen zu anderen Ereignissen herstellt und versucht, sich mit auftretenden Problemen auseinanderzusetzen, um Lösungsvorschläge zu unterbreiten.

Wie du siehst ist das ein komplexer Aufgabenbereich. Dazu ist der menschliche Geist nur fähig, wenn er Unwesentliches weglässt. Und ca. 99 Prozent der täglichen Erlebnisse sind nun mal unwesentlich. Diese überflüssigen Sachen werden also nicht mit dargestellt und durch scheinbar unlogische

Zeitsprünge oder auch Verknüpfungen ersetzt. So schaffst du es leicht, einen ganzen Tag im Traum in fünf Minuten zu erledigen. Dabei kommt es dann gar nicht darauf an, ob du dich danach an alle Einzelheiten erinnerst. Meistens verblasst ein Traum ja schon wenige Minuten nach dem Aufwachen, da er nur im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert wird.

Übrigens lässt sich die Effektivität der Träume erahnen, wenn man versucht, nach dem Aufwachen die Träume gleich aufzuschreiben. Als ich am Ende meines Studiums eine Abschlussarbeit verfassen musste, habe ich zum Beispiel das Konzept der selbigen im Traum erarbeitet. Als ich dann aufgewacht war, erschien mir das Konzept sehr logisch, so dass ich es gleich aufgeschrieben habe und danach meine Arbeit verfassen konnte. Die Arbeit wurde übrigens mit 1,0 bewertet. Effizienter als im Traum geht es nun mal nicht.

» bigfoot11de » Beiträge: 575 » Talkpoints: 3,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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