Erst die Tiere versorgen, dann sich selbst
Meine Oma sagt immer, dass man stets erst die Tiere füttern soll bevor man sich selbst versorgt. Zum einen kann man es so garantiert nicht vergesse, und zum anderen bekommen die Tiere so immer rechtzeitig Futter, weil man dann ja irgendwann auch was essen will.
Früher war sie dafür zuständig, die Schweine (richtige), Hühner und Kaninchen zu füttern und durfte dann erst selber Frühstücken. Am Abend wurde das wiederholt und erst dann gabs Abendbrot. Ich selbst frühstücke meistens nicht, aber die Tiere bekommen Morgens selbstverständlich auch was. Und vor dem Abendbrot bekommen sie auch immer. Ich habe aber Freunde, die ihre Tiere entweder "irgendwann mal" füttern und teilweise auch erst sehr spät. Die haben dann natürlich anständig Hunger.
Was haltet ihr davon, erst die Tiere zu versorgen, bevor man selbst was zu sich nimmt?
Tiere gewöhnen sich an Zeiten. Da ist es herzlich egal, wann man sie an die Zeiten gewöhnt. Ist ein tier daran gewöhnt, direkt wenn im Haus alles munter wird zu fressen, dann wäre es nicht schön, wenn man sie erst im Laufe des Vormittags füttert. Aber wenn sie daran gewöhnt sind erst später zu bekommen, dann sollte man dies auch einhalten.
Bei Nutztieren war es früher wohl as anderes, weil diese ja auch sehr viel mehr Arbeit machen als unsere Haustiere. Unser Hund hat damals auch sein Frühstück bekommen, wenn wir gefrühstückt haben und die Katzen genauso. Meine Meerschweinchen bekommen ihr Futter im Laufe des Vormittags und wissen auch, wann es soweit ist und auch die Degus bekommen erst im Laufe des Vormittags. Dass sie anständig hunger haben, wenn ich sie fütter kann ich nicht sagen, weil sie ja auch ständig Heu im Bau haben.
Ich denke nicht, dass man unbedingt die Tiere füttern sollte bevor man selber etwas isst. Aber bei Hunden und Katzen ist es wohl einfacher, weil sie sonst ständig bettelnd vor dem Tisch stehen würden. Sind sie erstmal satt, lassen sie einen auch in Ruhe frühstücken.
Eben weil sich Tiere an Zeiten gewöhnen ist es eben nicht egal, wann man sie füttert. Ich bin der Meinung, dass man sie dann nicht einfach "irgendwann" mal füttern kann, wie es passt. Dann werden sie an dem einen Tag halt mal Morgens gefüttert und am nächsten erst am Abend und am übernächsten bekommen sie sogar zweimal am Tag. Das halte ich persönlich nicht für sonderlich artgerecht.
Einmal war ich mit meinem Hund beim Tierarzt und musste zwei Stunden warten. Das fiel in seine Abendbrotzeit rein und da hat er sogar angefangen zu brechen vor Hunger. Gut, er war noch ein Welpe, aber man hat wohl erkannt, dass er da schon recht festgefahren auf seine Zeit war.
Bei Hunden ist es schon etwas anderes und man kann aber auch Hunde an eine Zeit gewöhnen, die eben nach dem Essen des Herrchens oder Frauchens ist. Deshalb muss jeder selber wissen, ob er erst die Tiere versorgt und dann sich selber oder umgekehrt. Wenn ein Hund es nicht anders kennt, erst gegen 10 Uhr morgens zu fressen, wird ihm das auch nichts ausmachen, wenn die Menschen schon um 8 Uhr frühstücken und er eben noch nicht. Es ist eben einfach Gewöhnungssache. Wenn ein Tier einmal dran gewöhnt ist, ist es klar, dass es dann nicht mehr egal ist, wann man füttert.
Man kann aber auch Hunde und auch Katzen daran gewöhnen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu fressen. Aber eine geregelte Zeit ist schon ok. Da wir ja auch (fr)essen, wenn wir meinen essen zu müssen, sollte man da schon an das Tier denken. Aber ich bin eben der Meinung, dass man auch übertreiben kann, wenn man minutengenau das Futter hinstellt.
Bei Kleintieren muss ich sagen mache ich nicht so ein Drama daraus, wenn sie statt um 9 Uhr mal um 11 Uhr ihr Frischfutter bekommen. Denn verhungern werden sie nicht, weil sie ja auch das Heu noch haben. Aber größere Tiere, die auch Gassi gehen müssen sollte man schon zu einem festeren Zeitpunkt füttern, wo ich aber auch glaube, dass es nicht auf die Minute ankommt und mal statt um 8 Uhr das Fressen auch um 9 Uhr im Napf sein kann. Denn ein zu fester Zeitpunkt kann auch wiederum nicht gut sein. Denn dann kann man ja wirklich nicht mal zu einem Zeitpunkt zum Tierarzt, wenn Fressenszeit ist. Und wenn ein Hund mal nüchtern zum Tierarzt muss, dann quält er sich mehr, wenn er immer zu einem genauen Zeitpunkt sein Fressen bekommt, als wenn er auch mal eine Stunde warten müsste.
Ich denke nicht, dass man ein Tier derart an eine Zeit gewöhnen sollte. Und wenn ein Welpe, wie in deinem Fall schon so auf eine Zeit festgefahren ist, finde ich das schon ein wenig übertrieben. Genauso übertrieben finde ich, wenn man einmal morgens und einmal abends füttert. Es sollte schon ein wenig im Zeitraum liegen.
Meine Katzen werden auch zuerst gefüttert bevor ich etwas esse. Ich mache das aber nur, damit sie nicht betteln und ich in Ruhe essen kann. Wenn ich zuerst essen würde, würden meine Katzen die ganze Zeit vor mir sitzen, mich anstarren und darauf hoffen, dass sie auch etwas abbekommen. Ich hätte aber auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie so lange warten lassen würde. Vor allem morgens freuen sie sich richtig, wenn ich aufstehe, weil sie wissen, dass sie direkt ihr Futter bekommen.
Feste Fütterungszeiten gibt es bei mir nicht, das würde aber auch wegen meiner Arbeitszeiten nicht gehen. Ich arbeite im Schichtdienst, von daher gibt es total unterschiedliche Fütterungszeiten. Meine Katzen kennen das aber, von daher ist das bei uns kein Problem.
Tatsächlich kenne ich das von meiner Großmutter auch so. Sie hat einen Bauernhof und hält dir neben Hühnern, Gänsen und Enten auch Schweine, Kühe, Schafe und eine Ziege und bei ihr ist es so, dass die Arbeit aufgeteilt wird, sie muss jetzt also nicht alle Tiere füttern, aber sie steht morgens immer recht früh auf und füttert dann die Katzen, den Hund, die Kühe und die Hühner, erst dann macht sie sich selbst Frühstück und kommt zu uns an den Tisch. Am Abend macht sie das genauso. Ich denke, dass sie das aus mehreren Gründen so macht, einerseits kann ich mir gut vorstellen, dass man die Arbeit einfach gerne hinter sich bringen möchte, bevor man selbst isst. Besonders beim Abendessen ist es ja doch so, dass man eben nach dem Essen auch schon seine Ruhe haben möchte und keine Lust hat, dann noch raus zu gehen um die Tiere zu füttern.
Abgesehen davon sollte man auch bedenken, dass die Tiere laut werden, wenn man sie nicht füttert, besonders Kühe und Schweine können da teilweise einen ziemlichen Krawall machen, so dass man das Füttern lieber hinter sich bringt, bevor man selbst etwas isst, weil man keine Lust auf diese Geräuschkulisse hat, was ich auch voll und ganz nachvollziehen kann. Ich selbst finde eigentlich auch nicht, dass diese Vorgehensweise irgendwas damit zu tun hat, dass die Tiere dann auch regelmäßig ihr Essen bekommen, denn wenn man Tiere halt, selbst auf dem Bauernhof, sollte einem diese Verantwortung bewusst sein und es sollte nicht solcher Rituale bedürfen, um die Tiere zu versorgen. Aber die Regelmäßigkeit, die dadurch entsteht, kann für die Tiere natürlich durchaus ein Vorteil sein, dass sehe ich ein.
Ich selbst mache das nicht so, dass hängt aber auch damit zusammen, dass meine Kronengeckos nicht Frühstücken und Abendessen. Sie sind nachtaktiv und dass bedeutet, dass die kleinen erst irgendwann gegen 22 Uhr erwachen, bis dahin habe ich natürlich schon längst zu Abend gegessen und ich tue den kleinen dann Insekten oder Fruchtbrei ins Terrarium, was sie dann auch meistens gleich essen. Hätte ich Haustiere, die man zu bestimmten Tageszeiten füttern muss, würde ich das vermutlich aber ähnlich handhaben, zumindest kommen dann Katze und Hund einem nicht an den Esstisch gefolgt, nicht wahr?
Ich finde, dass es wirklich egal ist, wann man die Tiere füttert. Ob man selbst zuerst isst, oder die Tiere zuerst etwas bekommen, tut doch nichts zur Sache. Wichtig ist einfach, dass sie regelmäßig ihr Futter bekommen und die Zeiten auch nicht zu sehr schwanken. Wieso sollte man denn nicht selbst zuerst essen? So lange man die Tiere nicht vernachlässigt, sondern sich trotzdem anständig um sie kümmert, ist doch alles in Ordnung.
Wenn man sich Tiere hält, hat man auch die Verantwortung dafür, dass sie regelmäßig ihr Futter bekommen. Der beste Zeitpunkt morgens für das Frühstück ist die Zeit, bevor man sich selbst damit versorgt. Selbst wenn diese Zeit sich mal um ein oder zwei Stunden verschiebt, wird das für die Tiere kein Problem darstellen, wenn sie Wasser haben. Hätte ich einen Bauernhof, würden auch erst die Tiere ihr Futter und Wasser bekommen, bevor ich selbst frühstücken würde. Natürlich bekämen auch meine Haustiere zuerst ihr Futter.
Bei mir ist auch so, dass ich zuerst meinen Kater versorge. Wenn ich aufwache mache ich zuerst mal das Katzenklo sauber, dann werden die Näpfe mit Wasser ausgespült, abgetrocknet und dann bekommt mein Stubentiger neues Wasser, neues Nassfutter und neues Trockenfutter, wenn ich das dann alles gemacht habe, frühstücke ich und dann gehe ich duschen und mache mich fertig, so habe meinen Tagesablauf am Morgen organisiert und daran halte ich mich auch immer und für mich ist es auch vollkommen normal erstmal meinen Kater zu versorgen und dann erst zu frühstücken.
Bei uns ist es auch eigentlich so, dass die Tiere zuerst etwas zu fressen bekommen. In der Woche steht mein Partner eher auf als ich und er gibt dann den Katzen ihr erstes Futter. Wenn ich aufstehe, geht mein Hund mit und bekommt dann auch sein Frühstück. Abends bekommen die Tiere meistens gegen 17 Uhr ihr Futter. Meine Katze ist dann auch so, dass sie um diese Zeit kommt und mich mit dem Pfötchen anstupst, um mich darauf aufmerksam zu machen, dass eben Futterzeit ist. Wir essen dann auch immer später, weil mein Partner erst abends von der Arbeit kommt.
Am Wochenende gibt der, der dann zuerst aufsteht den Katzen etwas. Unser Hund steht immer erst später auf und bekommt dann was. Bisher war es auch immer so, dass die Tiere zuerst bekommen haben. Mein Hund und mein Kater quengeln auch eigentlich nicht, wenn sie Futter wollen. Das macht nur meine Katze.
Meine Meerschweinchen haben direkt nach dem Aufstehen morgens erst mal eine frische Portion Heu bekommen. Dann hab ich ein oder zwei Stunden gewartet, bis sie etwas Heu gefressen hatten und dann haben sie die erste Ladung Frischfutter bekommen. Abends haben sie dann immer ein paar Krümmel Trockenfutter und nochmal etwas Frisches bekommen. Und eben immer ausreichend Heu. Sie haben dann schon immer laut gepfiffen, wenn sie hörten, dass ich das Futter fertig mache. Aber richtig feste Zeiten gab es für ihre Fütterungen dann nicht.
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