Stier spießt Torero auf

vom 26.04.2010, 10:18 Uhr

Ich finde man sollte sich über solche Angelegenheiten nicht zu sehr aufregen. Der Torero kennt das Risiko bevor er gegen einen Stier antritt; er tut dies ja freiwillig. Hier verhält es sich im Prinzip genau gleich wie beispielsweise bei Mixed Martial Arts-Kämpfen, bei denen das Schlagen auf am Boden liegende Gegner erlaubt ist. Wenn manche Leute das nicht sehen wollen, sollten sie sich eben mit anderen Themen beschäftigen.

Ich finde es auch ein bisschen merkwürdig, dass in vielen Kommentaren hier das Leben eines Stieres über das eines Menschen gesetzt wird. Sicher ist es für den Stier keine schöne Sache zu sterben, aber das ist es beim Schlachten für Zuchtvieh sicher auch nicht. Diese Tiere werden gezüchtet um irgendwann zu sterben. Das ist ein ganz normales menschliches Verhalten, sich Tiere so zu Nutzen zu machen. Ob Meerschweinchen in Südamerika, Hunde in China, Zuchtvieh in Deutschland oder eben die Stier für den Stierkampf in Spanien.

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» snypa95 » Beiträge: 95 » Talkpoints: 0,16 »



In einem Punkt muss ich hier leider den Vegetariern recht geben. Was ist schlimmer für einen Stier:

1. Auf einer Arena eine Kampf zu führen, den er mit ähnlichen Verletzungen in der freien Wildbahn auch halten würde, wenn man ihn einen anderen Stier als Rivalen ins Revier setzen würde? Ich lasse hier mal ganz bewusst unberücksichtigt, dass der Stierkampf eine künstliche und sinnentleerte Kampfgelegenheit ist. Es geht mir hier nur um das vollkommen isoliert betrachtete Stresserleben des Tieres, das man durchaus mit einem Rivalitätskampf vergleichen kann.

2. Ein Tiertransport von diversen Schlachttieren wo Stiere und Kühe stundenlang in LKW eingepfercht über hunderte Kilometer zum billigsten Schlachthof quer durch Europa gefahren werden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für einen Stier eine schöne Urlaubsreise ist. Auch das ist ein Teil von unserer Kultur, die sich dadurch ergibt, dass eben ein großer Teil der Bevölkerung Billigfleisch vom Discounter kauft. Nur wird das bei solchen Diskussionen immer recht großzügig unter den Teppich gekehrt.

Übrigens wird auch nach dem Stierkampf das Tier gegessen. Es fällt also das Argument weg, dass die eine Tierquälerei mit dem Verzehr von Rindfleisch eher zu rechtfertigen sei, als die andere.

Ich wage hier mal eine Prognose: Ein toter oder ein schwer verletzter Torero wird nie und nimmer dieser Kultur ein Ende setzen. Im spanischsprachigen Volksmund gibt es auch einige derbe Witze darüber, dass mal wieder der Stier gesiegt hat. Ein echter Fan dieser Kultur lässt sich von den tragischen Unfällen nicht abschrecken. So komisch das klingt, genau diese Gefahr macht nämlich den Nimbus dieser Wettkämpfe erst aus. Wenn dabei gar keine Gefahr für den Kämpfer bestünde, wäre der Sport nicht halb so aufregend für das Publikum.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe kein Mitleid mit dem Torero, immerhin weiß er auf was für Gefahren er sich hier einlässt. Natürlich rechtfertigt dies nicht, dass ein Menschenleben verging. Auch so manche Experten verlieren ihr Leben bei Expeditionen oder Soldaten im Krieg für andere Menschen und dessen vorankommen. Allerdings bei dieser Sportart sehe ich nichts positives für die Menschheit, die Tiere oder die Umwelt.

Dass danach aber Scherze getrieben werden oder der Torero beschimpft wird, halte ich auch nicht für sinnvoll. Seine Familie wird unter dem Verlust leiden und das ist auch ohne Hohn und Spott sehr hart. Dass diese Sportart irgendwann ausstirbt, kann ich mir nicht vorstellen. Solange dermaßen viele Menschen auf diese Wettkämpfe gehen und das Interesse besteht, solange wird es auch diese Veranstaltungen geben.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hätte es eigentlich, so fies es auch klingt, fast schon gut gefunden,wenn er gestorben wäre. Das wäre die gerechte Strafe dafür gewesen, dass er ein unschuldiges Tier grundlos gequält hat. Die Ausrede der Spanier, dass Stiefkampf dort eine alte und immer noch gebräuchliche Tradition ist, zählt für mich überaupt nicht. Nur weil es Tradition ist, würden wir doch auch nicht irgendwelche Menschen einfach töten oder? Da wäre das Geschrei dann wieder groß.

Mir tun die Stiere, die soetwas machen müssen, eigentlich einfach nur leid. Ich meine, sie können doch nichts dafür und greifen den Menschen ja nicht aus Bosheit an. Sie greifen ihn an, weil der Mensch den Stieren Lanzen und ähnliche Gegenstände in der Körper rammt und den Stier dadurch verletzt.

» Ewariane » Beiträge: 319 » Talkpoints: -2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn man bedenkt, dass der Walfang im Prinzip ähnlich dem Kampf mit dem Stier ist, bekommt man Angst und Bange was die Menschen aus den Lehren der Vergangenheit gezogen haben. Es hat fast den Anschein als hätte das Leben eines Tieres keinen Wert für einen Teil der Menschheit mehr. Hühner werden eingesperrt, Wal werden gejagt und Stiere werden aus Launen heraus zur Belustigung als Zeitvertreib genutzt.

Allerdings muss man dann auch sagen, dass der derjenige welcher ein Tier so zum Narren hält auch am Ende die Konsequenzen tragen muss. Auf der Bühne sehen alle den klasse Stierkämpfer aber wenn das Licht ausgeht und die Zuschauer nach Hause gehen ist es diesen im Prinzip egal was mit dem Stierkämpfer passiert. Daher kann ich nur sagen, dass er auch kein Mitleid erwarten darf und mit den Konsequenzen rechnen muss.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn ich solche Meldungen höre, denke ich automatisch dass es dem Torero recht geschieht. Mitleid habe ich für die armen Stiere, die nicht Wahl haben, ob sie in die Arena gehen oder lieber nicht. Ich empfinde Stierkämpfe als unnötige Tierquälerei die nur zur Belustigung der Menschen dient. Und für so etwas habe ich einfach kein Verständnis. Vielleicht muss ja erst einmal etwas richtig schlimmes passieren, damit dieses sinnlose Treiben ein Ende hat.

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» aranka05 » Beiträge: 366 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe grundsätzlich kein Mitleid mit Leuten, die andere Menschen oder Tiere misshandeln und/oder töten. Ob ein Torero von einem Stier aufgespießt wird oder ein Kinderschänder anschließend im Gefängnis von 30 Mitgefangenen "böse durchgelassen" wird, ist mir vollkommen egal. Eigentlich trifft es das Wort egal nicht wirklich, denn ich finde es gar nicht schlimm, wenn solchen Folterern auch mal ein bisschen Leid widerfährt.

Wenn ein Torero von einem Stier auf die Hörner genommen wird, ist das eine Situation, die der Torero sich selbst ausgesucht hat. Ein Stier ist kein kleines Kuscheltier und kann für einen Menschen gefährlich werden. Auch wenn die Stiere für den Stierkampf oft gezielt geschwächt werden, sind sie nicht völlig ungefährlich. Wenn ein Mensch sich in einem schwachsinnigen Kampf mit einem Tier messen will, trägt er eben auch das Risiko, dass er selbst es sein kann, der anschließend am Boden liegt.

Grundsätzlich finde ich den Stierkampf abartig und barbarisch. Die Menschen, die diese Tierquälerei noch als "Tradition" verteidigen, sind für mich Hinterwäldler. Unter dem Deckmäntelchen der Tradition geschieht viel Unrecht an Tieren und Menschen. Traditionen sind nichts wert, wenn jemand darunter leidet - und das betrifft Tiere ebenso wie Menschen. Ich bin auch sehr dafür, dass diese kranke Sitte kritisiert und abgeschafft wird. Leider sind viele Leute geistig noch in der Steinzeit und verstehen gar nicht, warum es bescheuert und schrecklich ist, Tiere zu Show-Zwecken zu verletzen und zu töten.

Grundsätzlich fände ich den Kampf zwischen Mensch und Tier vielleicht gar nicht mal so schlimm, aber eben nicht unter diesen Bedingungen. Die Stiere sind ja meistens nicht "naturbelassen", sondern geschwächt. Dann stürzen sich meistens drei Toreros auf das arme Tier. Dass der Stier keine Chance hat, steht schon im Vorfeld fest. Ein gerechter Kampf wäre akzeptabel - wenn zum Beispiel ein ausgewachsener Mensch alleine gegen ein einigermaßen ebenbürtiges Tier antreten würde - und zwar gänzlich ohne Waffen. Das wäre gerecht und für den Sieger auch eine bessere Leistung als diese Stierkämpfer-Show. Jeder Schlappschwanz (und nichts anderes ist ein Torero für mich) kann mit Hilfe seiner Kumpanen und Waffen gegen ein geschwächtes Tier antreten. Ein richtiger Kämpfer, also kein Weichei, könnte sich auch auf einen gerechten Kampf einlassen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Er ist doch selber Schuld. Er weiß ja worauf er sich einlässt und das arme Tier, was hätte es denn machen sollen? Bei einer solchen Tierqualerei habe ich kein Mitleid wenn jemand verletzt wird. Wenn sich das keiner ansehen würde, dann würde sowas auch nicht stattfinden. So wie man die Toreros kennt, wird dieser wahrscheinlich auch damit weitermachen, wenn er wieder gesund ist. Sie werden da ja als Held gefeiert. Wenn man sowas als Held bezeichnet, dann weiß ich auch nicht.

» SubAce » Beiträge: 532 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Endlich hat es mal ein Stier geschafft, den Torero auf die Hörner zu nehmen, bravo! Nur leider hat der Stier nicht viel davon, nur die kurze Gewißheit, sich endlich mal erfolgreich gewehrt zu haben gegen seine Peiniger.

In einigen Antwortberichten steht hier was von "Sport". Es würde mich interessieren wieso das Töten von Stieren ein Sport sein soll? Was ist daran sportlich? Der Gegner des Matadores ist ein extra für den Stierkampf gezüchteter Stier, der durch Medikamente ruhig gestellt wird, der durch Nierenschläge geschwächt wird, dem man Salbe in die Augen geschmiert hat, damit er seinen Peiniger nicht sieht. Seine Hörner sind stückweise abgesägt und geschliffen.

Wird dieser schon geschwächte Stier in die Arena gelassen, stoßen ihm Toreros und die Pikadores auf ihren Pferden ihre Lanzen in den Rücken. Anschließend werden noch Dolche, die Banderillas, in den Nacken gestoßen. Der Stier verliert viel Blut. Während er aus Angst um sein Leben rennt und versucht, den Matador auf die Hörner zu nehmen, versetzt dieser ihm den Todesstoß - falls der Stier Glück hat - und das beim ersten Mal klappt. ist der Stier nicht sofort tot,und wälzt sich in seinem Blut am Boden und versucht, auf die Beine zu kommen, wird ihm bei vollem Bewußtsein der Schwanz abgeschnitten und die Ohren, die dann einer bestimmten Person in der Loge zugeschmissen werden.

Ist das ein fairer Kampf? Ich bin der Meinung, dass das nicht annähernd als Sport bezeichnet werden kann. Es ist ein gemeinsames Abschlachten des Stieres durch die Toreros und deren Helfer. Der Torero kann dieses Gemetzel nur verlieren, wenn er einen Moment nicht aufmerksam genug ist.

Dass er nun auf die Hörner genommen und aufgespießt wurde ist einer der wenigen Siege eines Stiers, der aber trotzdem sein Leben verliert. Bei dem in Mexiko stattgefundenen Kampf hat nun mal der Matador das Nachsehen gehabt und ist sehr schwer verletzt worden. Ich kann kein Mitleid mit ihm haben. Mir tun die wunderschönen Stiere leid, die sinnlos von solchen Toreros - nur der Ehre wegen - abgeschlachtet werden. Die Toreros kennen keine Gefühle den Tieren gegenüber. Warum sollte jemand von uns Mitleid aufbringen für diese Schlächter?

Ich wünsche jedem Torero, Matador und Pikador, dass jeder mal schwer verletzt wird und dadurch zur Besinnung kommt, was in der Arena passiert. Aber das werden sie nicht. Sie sind von klein auf darauf gedrillt worden, ein guter Torero zu werden und sie sind sehr stolz darauf, wenn sie es endlich geschafft haben in der Arena zu stehen. Das Volk jubelt ihnen zu, das allein zählt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Natürlich tut mir der Torero erst mal Leid. Schließlich bin ich ein Mensch und fühle mit der Familie und dem Verletzten mit. Andererseits ist der Mann an seinem Unglück größtenteils selbst schuld. Wenn man Torero wird, kann man erwarten, dass es gefährlich sein wird. Und Stiere sind stärker, als man vielleicht glauben würde.

Natürlich freue ich mich nicht über das, was geschehen ist, aber vielleicht rüttelt es die Menschen mal wieder auf und zeigt ihnen, was für eine Quälerei da betrieben wird. Wenn die Leute Sport machen wollen, sollen sie Fußball spielen. Tierquälerei ist für mich kein Sport, weil ein Sport Fairness voraussetzt. Der Stier ist von Anfang an in der schlechteren Position, weil er zu Tode verurteilt ist, egal, was er tut. Er hat überhaupt keine Chance, und man kann ihm nicht vorwerfen, dass er sich gegen seinen Mörder wehrt.

Ich würde niemals ein Kind zu einer solchen Veranstaltung mitnehmen. Das ist viel zu blutig. Außerdem, wenn ich ein Kind hätte, würde ich es zu einem Menschen erziehen wollen, der das Leben respektiert und es nicht aus Spaß zu Tode quält.

Inzwischen wurde der Stiefkampf in Teilen von Spanien verboten, und ich hoffe, dass irgendwann das ganze Land Nein dazu sagt. Das ist einfach nur rückständig, wir sind doch nicht im Mittelalter.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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