Taufe - Mindestalter für Taufpaten
Da das Kind meiner Cousine bald getauft werden soll, sucht sie schon nach geeigneten Taufpaten. Allerdings stellt sich das Problem, dass die Familie ihres Ehemannes nicht katholisch ist, dass Kind allerdings Katholisch getauft werden soll! Jetzt wissen wir nicht, ob das geht?!
Ein anderes Problem ist, dass sie vorhat jemanden zu nehmen, der noch nicht gefirmt ist und noch nicht sechzehn ist zu nehmen. Die Person beabsichtigt sich aber in nächster Zeit firmen zu lassen. Meine Frage ist also: Gibt ein bestimmtes Mindesalter für Taufpaten oder ist es egal. Und hat es eventuell Einfluss, dass sich die Person auf jeden Fall firmen lassen will?
Dass die Familie des Ehemanns nicht katholisch ist, ist komplett egal. Ist der Vater des Kindes selbst katholisch oder nicht? Da wird nämlich manchmal unterschieden. Manche Pfarrer verlangen, dass beide Elternteile auch katholisch sind, manche nicht. Der Pfarrer in meiner Gemeinde wollte keine Taufe bei meinem Sohn machen, weil ich nicht katholisch bin. Ich bin dann in eine andere Gemeinde gegangen und da ging das problemlos, der Pfarrer dort hat nicht einmal nachgefragt.
Worauf jedoch schon sehr großen Wert gelegt wird, ist vor allem die Taufpatin und die muss meines Wissens nach schon gefirmt sein. Der alleinige Wille, dass sie das noch nachholen wird, reicht denke ich einmal nicht aus, aber vielleicht sehen diesen Punkt die Pfarrer auch unterschiedlich? Ich denke jedoch schon, dass das problematisch werden kann.
Vielleicht gibt es auch irgendeine Lösung, dass die vorgeschlagene Taufpatin einfach früher gefirmt wird? Aber da kenne ich mich ehrlich gesagt nicht so ganz aus. Ich weiß nur, dass eine Freundin von mir selber auch Taufpatin werden wollte, allerdings war sie gar nicht katholisch sondern ohne Bekenntnis. Das ging dann natürlich gar nicht. Sie musste sich vorher selber taufen und firmen lassen. Diese Zeremonien waren jedoch in einem möglich. Von heute auf morgen ging es jedoch auch nicht, da sie davor ein Seminar besuchen musste. Ich weiß jedoch nicht genau, wie lange das gedauert hat.
Im Zweifelsfall kommt sicher viel auch auf die Einstellung des Pfarrers an. Ich würde einfach einmal nachfragen. Wenn er dagegen ist, lohnt es sich sicherlich auch in einer anderen Gemeinde nachzufragen, eben weil die Meinungen oft auseinander gehen. Wenn das Kind jedoch in einer anderen Pfarre getauft wird, muss die Heimatpfarre dafür die Erlaubnis geben, was unter Umständen auch zum Problem werden kann, wenn sich der Heimatpfarrer quer legt.
Ich vermute, dass der Pfarrer in meiner Gemeinde meinem Sohn einfach so keine Tauferlaubnis für eine andere Gemeinde gegeben hat, wir haben ihn da ein wenig ausgetrixt. Aber nicht im Bösen, keine Sorge! Unser Pfarrer ist da allgemein etwas sehr penibel. Wenn Eltern zu ihm kommen und ihr Kind taufen lassen wollen, müssen die zuerst einmal kirchenhistorische Fragen beantworten können, um überhaupt eine Erlaubnis zu bekommen, selbst wenn beide Eltern katholisch sind. Spätestens durch diese Prüfung wäre ich dann wohl sowieso durchgefallen. Auch so kann die Kirche ihre Schäfchen verjagen!
Also um Taufpate werden zu können muß man auf jeden Fall in der katholischen Kirche sein. Schließlich soll es ja die Aufgabe des Paten sein, dem Kind, daß getauft wurde, seinen Glauben näher bringt und erleben zu lassen. Außerdem muß man auf jeden Fall mindestens 16 Jahre alt sein und voll initiiert, heißt in dem Fall auch gefirmt.
Also so wie ich das sehe, stellt das schon große Probleme da und man müßte mit der Taufe auf jeden Fall warten, bis der Pate gefirmt wurde und das richtige Alter erreicht hat. Paten die einer anderen Religion angehören oder gar keiner werden auf jeden Fall nicht als Taufpaten zugelassen.
Da die Taufe und das zugehörige Prozedere voll in der Hand der Kirche liegt, bestimmt diese auch die Regeln. Wobei man dazu sagen muss, dass hier sehr weite Entscheidungsspielräume gegeben werden. So kann es sein, dass es genügt, wenn Elternteil die richtige Religion hat. Es ist aber noch nicht mal unüblich, dass im Falle das ein Elternteil selbst nicht getauft wurde, die Taufe abgelehnt wird.
Bei den Taufpaten wird dann auch ein besonderes Augenmerk auf die Religion gelegt, weil ja der Pate ein Amt übernimmt. Der gibt ja mit seiner Bereitschaft Pate zu sein ein bestimmtes Versprechen ab. Und das nicht nur den Eltern gegenüber, sondern auch der Kirche (und dem zugehörigen Gott). Daher ist es schon zwingend, nicht nur Mitglied zu sein (also auch selbst die Taufe entgegen genommen zu haben), sondern wie auch Kishy geschrieben hat, voll in das religiöse Leben eingeführt worden sein. Zwar kann es noch zusätzlich ein Mindestalter geben, dies könnte aber bei 14 oder eben 16 liegen. Wobei das Alter eben nicht entscheidend ist.
Die Taufpaten müssen auf jeden Fall in der Kirche sein (also auch Kirchensteuer zahlen wenn sie schon Einkommen haben). Das hört sich jetzt sehr bürokratisch an ist aber leider so. Und die Paten müssen gefirmt (katholisch) oder konfirmiert (evangelisch) sein und das 14 Lebensjahr vollendet haben, da man damit in Deutschland religionsmündig wird und alle passiven Rechte in einer Gemeinde hat (dazu gehört auch das Patenamt).
Die beiden großen Konfessionen in Deutschland (also römisch-katholisch und evangelisch) erkennen in der Regel die jeweils andere an, es ist also normalerweise kein Problem, dass ein evangelischer Christ Taufpate bei einem katholischen Täufling wird.
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