Wenn man ein krankes Tier kauft

vom 14.01.2008, 15:52 Uhr

Hallo zusammen,

ich habe gestern etwas interessantes gelesen. Und zwar ging es darum, eine Frau hatte ihrer Tochter eine kleine Katze gekauft. Die Katze wurde nach ein paar Tagen bzw. Wochen krank und die Frau ist, wie es wohl die meisten auch machen würden, zum Tierarzt. Die Katze war nun aber wirklich sehr krank und brauchte ab sofort täglich Medikamente, auch war die Behandlung nicht gerade günstig.

Die Frau ist nach diesem Vorfall zum Verkäufer (es war in diesem Falle ein Züchter) und wollte von ihm das Geld zurück verlangen, dieser lehnte dies aber ab und zahlte der Frau nichts. Die Frau ging danach vor Gericht und das ganze wurde verhandelt. Die Frau verlor. Die Katze ist vor dem Gesetz eine Sache und der Verkäufer, in diesem Falle der Züchter, hätte erst darüber informiert werden müssen um zu entscheiden ob er ihr eine andere Katze gibt bzw. ob er sie zu seinem eigenen Tierarzt bringt.

Ich denke dies könnte für den ein oder anderen eine doch nicht ganz uninteressante Information sein, denn normalerweise möchte man ja erst mal dem Tier helfen.

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Sowas wusste ich auch noch nicht. Ist aber interessant, so etwas zu hören. Ich habe mir auch einen Hund gekauft, okay, es ist schon fast 4 Jahre her, aber ich hatte da Glück, besser gesagt, der Hund war nicht krank, und ist es immer noch nicht.

Aber woher soll man das auch wissen, dass man erst mit dem Züchter beziehungsweise dem Verkäufer reden muss, um sein Geld mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zurückbekommt, oder einen entsprechenden "Ersatz" bekommt.

Mal eine Gegenfrage, zum Thema Lebewesen=Gegenstand, okay, Menschen sind keine Gegenstände, aber zur Zeit der Römer, waren die Sklaven und Sklavinnen ja auch Gegenstände. Also wenn man einen umbringt, musste man einen mit denselben Fähigkeiten ersetzen, stimm doch oder?

Gruß Chaos Man alias Max

» chaosman » Beiträge: 75 » Talkpoints: -0,37 »


Hallöchen,

Solche derartigen Fälle gibt es öfter. Hintergrund ist schlicht und einfach, dass man als Tierverkäufer nicht "in das Tier hineinschauen" kann. Somit kann man auch nicht dafür zur Rechenschaft gezogen werden, oder zum Schadensersatz gezwungen werden.
Das Tier war bei dem Verkauf ja gesund.

Anders sieht das aus, wenn ein Tier offensichtlich krank ist, nehmen wir mal an, es hat Milben. Dann kann man entweder einen Preisnachlass fordern, sich ein anderes Tier aussuchen,wenn möglich oder man vereinbart, dass ein Teil der Kosten für diese Behandlung (die nur die Milben und nichts weiter betrifft) übernommen werden. Hierbei kommt es dann auch auf den CHarackter und die Courage des Verkäufers an, wieviel er bereit ist, das runter zu gehen oder zu übernehmen. Wie im Grunde bei den Sachen auch, was Tiere ja rein rechtlich sind.

Etwas anderes wieder, ist es, wenn der Verkäufer von dieser Krankheit wusste, sprich er hat 2 Gendefekte Tiere verpaart und er war klar - oder sogar nachgewiesen- das diese Tiere erhebliche Schäden haben - wenn diese auch noch nicht offensichtlich sichtbar sind. Da kann man den Kaufvertrag wegen Täuschung wohl schon anfechten. Ist aber etwas problematisch dass dann auch zu beweisen.

In dem Falle zieht man vor Gericht nämlich immer den kürzeren :shock:

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich finde, gerade weil ein Tier keine "Sache" ist, würde ich da den Verkäufer glaube ich aus dem Spiel lassen. Eine Bekannte von mir hat sich mal ein Zwergkaninchen gekauft und das wurde ihr dann zu groß, da ist sie zurück in den Tierladen und hat das Tier umgetauscht. Bei sowas kann ich doch nur den Kopf schütteln, ein Tier ist doch keine Kaffeemaschine, die man, wenn sie anfängt zu tropfen umtauscht, das ist doch ein Lebewesen, für das man da sein sollte und das man eben auch in schlechten Zeiten betreuen muss.

Und war es denn eindeutig darauf zurückzuführen, dass der Tierzüchter etwas falsch gemacht hatte? Vielleicht hat die Katze die Krankheit ja auch erst hinterher durch andere Ursachen bekommen. Da finde ich es gut, dass der Züchter Recht bekommen hat.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo Groovegirl,

richtig finde ich es nicht zwingend das der Züchter recht bekommen hat. Es handelte sich um eine Krankheit die sie sicherlich schon von Geburt an hatte. Und ich finde das die Dame eben nicht zwingend falsch gehandelt hat, zumindest aus menschlicher Sicht, aus rechtlicher hat sie das aber wohl.

Und doch, vor dem Gesetzt ist ein Tier eben nur eine Sache, wie eben auch die von dir angesprochene Kaffeemaschine.

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe gerade eben auf RTL einen Bericht gesehen, in dem ein Hund von einem anderen Hund ziemlich schlimm gebissen wurde. Die Frau wollte das Geld für die Behandlung von der Versicherung haben und die meinten, dass sie nicht zahlen, weil der Hund ein "Totalschaden" ist.

Damit ist die Frau dann zum Anwalt gegangen und der meinte, dass es ein Irrglaube ist, dass Tiere nur eine "Sache" seien, denn das wurde im Grundgesetz wohl 2002 bereits geändert. Wenn das wirklich so wäre, dann wäre das ja mal eine gute Sache, weil ich es ziemlich hart finde, Tiere einfach nur als "Sache" zu behandeln...

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo Laufmasche,

obwohl dein Bericht schon etwas älter ist, bestätigt er mich wieder in meiner Meinung, dass es immer besser ist, sich ein Tier aus dem Tierheim zu holen.ud bloß nicht in einem Zooladen Da haben sowohl Mensch als auch Tier etwas davon. Denn im Tierheim wird das Tier nicht als "Sache " gehandhabt dementsprechend wird man als "Käufer" des Tieres auch nicht allein gelassen. Es ist nun mal so, dass durch den Stress des Ortswechsels eine Krankheit ausbrechen kann, die vorher schon in dem Tier vorhanden war.

Ich habe meine Katze auch aus dem Tierheim geholt vor etwa 8 Jahren und sie ist sehr schwer an Katzenschnupfen erkrankt, nachdem sie ein paar Tage bei mir war. Das Gute daran ein Tier aus dem Tierheim zu holen, ist aber, dass man eine Art Garantie bekommt. Wenn das Tier nämlich krank wird innerhalb eines bestimmten Zeitraums, dann wird es im Tierheim kostenlos von Ärzten behandelt bis es wieder gesund ist.

Daher kann ich noch weniger nachvollziehen, warum Menschen in den Zooladen gehen, um sich dort ein Tier zu kaufen. Gerade nach solchen von dir beschriebenen Tatsachen bei denen es immer nur um Geld geht.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Rein rechtlich ist wohl nur was zu machen, wenn der Mangel an der "Sache" Tier schon beim Verkauf bestanden hat und das nachweisbar ist. Klingt wirklich gruselig.

Auch ich kann nur empfehlen, sich seinen zukünftigen Lebensgefährten im Tierheim zu suchen. Wenn ich das Elend in den Zoomärkten sehe, wo die armen Nager auf engstem Raum zusammengepfercht und meist ohne jegliche Sachkenntnis an jeden verkauft werden, schüttelt es mich. Wir geben im Tierheim so eine Art Garantie. Soll heißen, ein Tier kann noch Vermittlung noch 14 Tage auf unsere Kosten bei unserer Tierärztin behandelt werden. Natürlich haben wir nichts dagegen, wenn diese "Garantie" nicht in Anspruch genommen wird.

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» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Ich hatte schon zwei ähnliche Fälle dieser Art. Ich habe einmal ein Meerschweinchen in einem Zooladen gekauft. Die Augen des Meerschweinchens hatten einen silbernen Schimmer und ich hatte immer das Gefühl, dass es nicht richtig sehen könnte. Ich bin dann mit dem Schweinchen zum Tierarzt gegangen und es wurde festgestellt, dass das Meerschweinchen blind war. Es konnte damit auch ganz gut leben. Allerdings sagte mir der Tierarzt auch, dass ich nun in den Zooladen gehen könnte, um das Schweinchen " umzutauschen " oder eben das Geld zurück zu verlangen. Ich habe beides nicht gemacht, da ich eben nicht Herzlos bin und Tiere nicht als Sache sehe. Ich denke, dass mein Schweinchen dann als Schlangenfutter oder ähnliches geendet wäre.

Das zweite Mal habe ich meinen Kater von Privatleuten gekauft. Diese sagten, dass sie ihn eben aus privaten und familiären Gründen abgeben müssten. Ihnen schien dies auch sehr schwer zu fallen und wir versicherten, dass wir in Kontakt bleiben und auch mal Bilder schicken. Außerdem sollte ich den Impfpass noch nachgeschickt bekommen, da die Frau ihn am Abgabetag nicht fand. Der Kontakt hielt auch zu erst, aber als ich dann schrieb, dass der Kater von Anfang an unter Durchfall litt und krank sei, bekam ich nie wieder eine Antwort. Auch den Impfpass bekam ich nie geschickt. Die Leute waren einfach nicht mehr zu erreichen. Ich denke, dass sie einfach Angst hatten, dass noch etwas an Kosten auf sie zukommen würde. Denn mittlerweile bin ich mir sicher, dass der Kater schon bei der Abgabe krank war und die Leute das wussten. Er hatte lange Giardien und musste mit Medikamenten behandelt werden, was natürlich auch recht Kostspielig war.

Ich kenne auch einen Fall, wo jemand einen Mops von einem Züchter gekauft hat, der sich dann als schwer krank herausstellte. Der Züchter wollte den Mops dann einschläfern lassen und sich ansonsten auch nicht an den Behandlungskosten beteiligen. Ich denke, dass in den meisten solcher Fälle, der Züchter vor Gericht die besseren Chancen hat, da Tiere eben als Sache angesehen werden.

Einige Züchter schreiben auch auf ihre Homepage, dass die Tiere nur abgegeben werden, wenn sie einen gesunden und fitten Eindruck machen. Und die Tiere nach bestem Gewissen abgeben. Einige lassen die Tiere ja auch vorher extra nochmal von einem Tierarzt untersuchen. Man kann eben leider nicht in das Tier hinein schauen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hallo, das gibt es oft das man Tiere kauft und sie krank sind oder werden egal ob beim Züchter oder in der Tierhandlung. Ich habe mir mal einen Hasen bzw Zwergkaninchen in einer Zoohandlung gekauft. Das ist jetzt schon 5 Jahre her. Ich habe damals 38 Euro für das Tier bezahlt. Es war ca 6 Wochen alt damals. Ich habe das Tierchen 2 oder 3 Tage zu Hause gehabt und es fing an zu Husten.

Ich bin zu meinem Tierarzt gefahren und der sagte mir das das Kaninchen Kronisch krank wäre. Und darauf hin wollte ich mein Geld von der Zoohandlung zurück haben. Dies habe ich nicht bekommen, weil ich nicht bei dem Haustierarzt der Zoohandlung war. Man hat aber 14 Tage das Recht dazu zu dem Tierarzt des Hauses kostenlos zu gehen. Das hab ich aber erst nachher erfahren. Ich habe das Kaninchen immer noch, ich konnte es einfach nicht abgeben.

Es hat eine Stauballergie, sehr schwierig zu halten bei einem Kaninchen. Aber es geht ihm gut. Also ich finde das man dem Tier einfach nur helfen sollte und ich wäre wahrscheinlich nicht zum Anwalt gegangen. Und das Tier egal welches könnte ich auch niemals wieder abgeben. Ich würde das Tier behalten und verpflegen wie ich es auch mit einem gesunden Tier machen würde. Aber frech finde ich das trotzdem von dem Züchter.

» kirsche678 » Beiträge: 519 » Talkpoints: -2,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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