Erfahrungen Fern-Abitur

Ich wollte mal hier die Erfahrungen vom Fern-Abitur sammeln.

Ich selbst bin seit dem 24.6.07 dabei, bei der Studiengemeinschaft Darmstadt - SGD. Habe den Gesamtlehrgang belegt, sprich ich mache auch den Realschulabschluss über die SGD mit. Habe mir mein komplettes Lehrmaterial auf einmal zukommen lasse, damit ich den Überblick über meine Lernerfolge habe. Und habe bisher einen Notendurchschnitt von 1,6.

Ich finde es ist toll, weil man sich seine Zeit zum lernen selbst einteilen kann, denn ich habe ein kleines Kind und nicht immer die Zeit. Also wenn ich mal eine Woche nicht lernen kann wäre das nicht schlimm, jedoch in einer Abendschule schon. Daher bevorzuge ich das Fernstudium sehr. Man muss sich zwar alles beibringen, aber man hat ja schließlich etwas davor . Die Betreuung bei der SGD ist auch sehr gut und auch die Bearbeitung der Einsendeaufgaben.

Man kann zwischen 3 Lehrgängen wählen. Französisch und Englisch, Englisch und Latein und Mathematik und Naturwissenschaften. Ich persönlich habe mich für den Lehrgang Englisch und Französisch angemeldet doch habe inzwischen alle (!) Fächer dazu gewählt, darunter auch noch Latein. Habe also insgesamt 13 Fächer, und am Schluss entscheide ich mich für 8 davon, für die Prüfung. Doch habe ich schon vorher gemacht, ich denke mir nur, wenn ich das viele Geld schon bezahle, dann will ich auch alles lernen was es zu lernen gibt!!

Ich würde gerne Eure Erfahrungen hören, ist gerade jemand dabei sein Abitur zu machen und wenn ja, über welche Uni und was sind Eure weiteren Wege? Wollt ihr danach studieren oder wollt ihr euch einfach nur weiterbilden? Oder gibt es hier auch welche, die ihr Abitur schon so bewältigt haben und können denjenigen die gerade mittendrin sind ein paar Ratschläge geben, welches Fach man besonders gut lernen soll, ich habe gehört Mathe wäre sehr schwer in den Prüfungen.

Naja ,die fehlt aber natürlich die Übung. Du hast ja keinerlei Übung, wenn es darum geht, Klassenarbeiten zu schreiben und das Wissen zu testen. Alles, was du ja tust, ist deine Aufgaben und deine Lösungen dorthin zu schicken. D.h. du hast ja keinen Zeitdruck, musst nicht innerhalb von 45 Minuten bestimmte Aufgaben bearbeiten und so weiter. Deshalb denke ich, wirst du bei den Prüfungen viel eher Probleme haben als die, die eine Schule besuchen.

Ich hab eine Freundin, die Fernabitur machen wollte, d.h. sie hat damit angefangen, aber dann aufgehört, weil sie finanzielle Probleme hatte. Aber bei ihr war es eben auch so: Sie bekamen Aufgaben und hat die dann hingeschickt und bekam sie korrigiert wieder. Und die hatte auch sehr gute Noten, obwohl sie eigentlich eine total schlechte Schülerin war immer und ich fand, das entsprach gar nicht der Realität.

Realistisch ist so ein Schnitt schon, es wird ja von Lehrern, Professoren und ähnlichen Gestalten korrigiert und bewertet. 1,9 schaffen aber auch auf der Unterstufe im Gymnasium noch viele. Was kommt denn da dran? Funktionen und Zuordnungen in Mathe? Ganzrationale Funktionen? Das ist in etwas der Stoff der 9./10. Realschule

Das große Problem kommt dann erst gegen später, wenn es auf die Prüfung zugeht. Dann sinken natürlich auch die Noten bei vielen. Ich kenne aber aus dem Bekanntenkreis drei Leute, von denen zwei Leute mit einem 1,x Schnitt und einer mit einem guten 2er Schnitt abgeschnitten hat. Also ich rede hier schon noch von Fernabitur.

Die Einsendeaufgaben sollen ja auch keine Arbeit sein, sondern vielmehr die Hausaufgaben ersetzen, die eben noch benotet werden. Auf dem "normalen" Gymnasium hat man für die Hausaufgabe auch genügend Zeit. Um das "Problem" mit den Prüfungen zu umgehen, muss man vor der eigentlichen Prüfung ja noch Probeklausuren mit realen Bedingungen absolvieren. Das ist kein Unterschied zur normalen Prüfung, denn da verfliegt die anfängliche Nervosität schnell.

Über Mathe brauchst man sich auch keinen allzu großen Kopf machen. Wenn man denkt, man ist schlecht, dann hat man aller Regel nach sowieso in Mathe nur GK und das ist wirklich kein Hexenwerk. Kennne viele, die in Mathe am laufenden Band abgekackt haben, für die Prüfung nochmal richtig gelernt haben und dann im GK immerhin noch ne 3 erschrieben haben.

Sicher ist das nicht gut, aber für einen "Mathe-Hasser" sicherlich ein gutes Gefühl, es mit einem halbwegs soliden Ergebnis geschafft und hinter sich gebracht zu haben.

Außerdem ist der angegeben Zeitaufwand von glaub 15 Stunden die Woche für 32 Monate sehr großzügig berechnet. Das schafft man sicher auch in 24 Monaten, dann hat man den ganzen Stoff fertig bearbeitet und kann dann auf seine Fächer für die schriftliche Prüfung locker noch 4 Monate zusätzlich lernen, eventuell sogar in Vollzeit. Danach dann noch den "Rest" für die mündlichen Prüfungen. Man hat also gute Chancen, sein Abi hier neben dem Job oder Ausbildung in 30 Monaten in der Tasche zu haben und dabei top vorbereitet in die Prüfungen zu gehen. Ein guter Schnitt ist also entgegen vieler Behauptungen durchaus möglich. Zusätzlich soll es noch Unis geben, die Fernabiturienten noch ein extra Wartesemester anrechnen und es macht sich beim Arbeitgeber nach dem Studium meistens auch besser, ein selbständig organisiertes und erlerntes Abi zu haben, als das "normale" Abi.

Soll nicht mindernd sein, schließlich hat kein Abiturient einen Grund, Fernabi zu machen. Aber die Fernabiturienten kommen durch ihr "früheres Verschlafen" danach in den Genuss, diesen Bonus nach bestandenem Abi zu haben.