Beziehungsprobleme durch beruflich inkompetentes Verhalten
Eigentlich läuft die Beziehung zwischen meinem Freund und mir ganz normal; allerdings unterscheidet er sich zumindest beruflich wohl sehr von anderen Partnern. Er ist nämlich so lärmempfindlich, zumindest laut seiner Aussage, dass er in seinem Büro nicht arbeiten kann. Durch die Glastüren und -wände hört er angeblich Geräusche von anderen und das stört ihn. Also hat er sich mit seinem Arbeitgeber darauf geeinigt, dass er drei Tage die Woche von zu Hause aus arbeitet und dort verlangt er dann aber eben auch absolute Ruhe. Ich kann nicht beurteilen, wie schlimm Lärm ihn wirklich in seiner Konzentration stört, weil ich nämlich seit einigen Tagen aufhöre daran zu glauben, dass das überhaupt so ist.
Ich selbst gehe morgens zur Uni, die aber nie länger als bis 12 Uhr geht. Dafür stehe ich morgens um 6 auf und verlasse um 7 unsere Wohnung. Danach gehe ich immer 3 Stunden arbeiten, was bedeutet, dass ich oft auch schon um 14 oder 15 Uhr daheim bin. In dieser Woche war es einfach furchtbar: Ich kam heim und er hockte am Schreibtisch und fühlte sich dann durch alles gestört, was ich tue. Die Kaffeemaschine war zu laut und Radio hören ging auch nicht und natürlich erst recht keine Unterhaltung oder gar Fernsehen. Es sieht faktisch also so aus, dass ich mich wie ein Mäuschen verhalten muss und ich bemühe mich ja auch drum und verzieh mich meistens direkt ins Schlafzimmer.
Um 18 Uhr ist er dann oft auch fertig. Gestern fing es damit an, dass mir aufgefallen ist, dass unsere Wand im Schlafzimmer viel weißer ist und er meinte dann, ja, er habe die Wände gestrichen. Als ich fragte wie lang das gedauert hat, meinte er, och, das sei so in ein, zwei Stündchen fertig gewesen. Dann ist mir noch aufgefallen, dass die Fernsehprogramme völlig neu sortiert und, och ja, das hat er in einem kleinen Päuschen von einer Stunde dann auch noch erledigt. Und achso ja, außerdem war er noch kurz beim Media Markt wegen irgendeinem Programm, das ihn interessiert. Und sowieso: Er steht vor 9 Uhr am Morgen nie auf! Kurzum: Wenn ich am Tag unterwegs bin, arbeitet er eigentlich überhaupt nichts, sondern fängt immer erst dann damit an, wenn ich nach Hause komme.
Ich habe ihm diese Woche schon oft vorgeschlagen, doch einfach auch mal mit mir um 6 aufzustehen, gemeinsam zu frühstücken und dass er dann anfängt zu arbeiten. So wäre er früher fertig, vielleicht schon um 15 Uhr und ich könnte mich in meiner eigenen Wohnung auch mal normal verhalten. Das nimmt er sich dann immer vor aber er sagt dann immer, es würde ihm so schwer fallen aus dem Bett zu kommen und das sei so kuschelig. Als wäre er total inkompetent!
Ich meine, es ist doch seine Arbeitszeit, die ihm bezahlt wird. Er muss doch von selbst mal daran interessiert sein, die ordentlich und seriös zu erledigen. Stattdessen vertrödelt er den Tag und erwartet dann von mir, dass ich ruhig bin, wenn ich nach Hause komme. Dabei bin ich zu dem Zeitpunkt schon 8 Stunden meinen Aufgaben und meiner Arbeit nachgegangen. Am liebsten wäre es ihm, ich würde auch noch irgendwo rumhängen bis abends - Dann würde er aber vermutlich überhaupt nichts auf die Beine stellen und nur nach Ablenkungen suchen.
Die eine Seite ist die, dass ich finde, dass er seine Arbeit echt total inkompetent erledigt und überhaupt keine Disziplin hat und nicht zu schätzen weiß, wie glücklich er sein kann über seinen flexiblen und gut bezahlten Job. Die andere Seite ist, dass ich mich echt verkackeiert fühle. Statt, dass er dann einfach mal geht (es gibt ja Bibliotheken!) und sich dort aufhält, wo Ruhe herrscht oder einfach ins Büro geht (weil ich echt nicht glaube, dass es da so laut ist), bleibt er lieber zu Hause und erwartet, dass ich weg gehe. Und es ist auch egal wie oft ich das Gespräch diese Woche schon gesucht habe: Er behauptet immer, ich sei rücksichtslos, weil ich 'immer schon mittags zu Hause bin' - Dabei lebe ich hier!
Hallo Sippschaft!
Wenn dein Freund seine Arbeit weiter so inkompetent erledigt, wird es sicherlich bald auch mal eine Rüge vom Chef geben. Ich denke, dass das deinem Freund vielleicht die Augen öffnen würde und er dann mal sieht, dass er nicht so weiter schludern kann.
Ich kann dich gut verstehen und mich würde es auch stören, wenn mein Freund dauerhaft von zu Hause aus arbeiten würde. Wir hatten das nun 3 Tage lang und das reichte mir schon völlig. Eigentlich sollte mein Freund nämlich ab Montag Ulruab haben, aber dann musste er doch noch arbeiten. Er konnte sich dann aber aussuchen, ob er von zu Hause aus arbeitet oder in die Firma fährt. Zur Firma sind es aber einige Kilometer und um Benzin zu sparen, arbeitete er dann von zu Hause. Er saß dann auch bis abends spät am PC und musste dauernd telefonieren. Ich habe in der Zeit auch nichts im Haushalt geschafft, außer vielleicht etwas Wäsche zu machen. Ich wollte eben auch nicht laut sein und ihn stören.
Ich denke, dass dein Freund auch Kompromisse eingehen muss, wenn er schon von zu Hause arbeitet. Dazu gehört dann eben, dass er zeitig aufsteht und seine Arbeit erledigt. Und du eben auch Hausarbeiten machen kannst, wenn du wieder zu Hause bist. Er sollte da schon verstehen, dass du eben auch Dinge im Haushalt erledigen möchtest und damit nicht erst um 18 Uhr beginnen willst, wenn er seine Arbeit beendet hat.
Hallo!
Also mal ehrlich: Als ich das gelesen habe dachte ich wirklich, ich steh im Wald. Ich kann Deinen Ärger echt gut verstehen. So ein Verhalten geht ja absolut gar nicht. Denn nicht Du bist rücksichtslos, sondern Dein Freund.
Wenn ich mir vorstelle, dass ich nach der Arbeit nach Hause komme und nicht mal Kaffee kochen oder leise Musik hören darf - wo gibt´s denn sowas? Ich glaube, Deinem Freund ist sein Realitätsbewusstsein abhanden gekommen. Es ist doch wirklich toll, dass er so flexibel teilweise von zu Hause aus arbeiten kann. Andere würden sich alle 10 Finger nach so einem Job ablecken. Die Frage ist bloß, wie lange sein Arbeitgeber das ganze mitmacht. Irgendwann wird doch auffallen, dass Dein Freund zu Hause so gut wie nichts von seiner Arbeit schafft.
Aber nun mal zurück zu Dir: Hast Du vor, das in Zukunft mitzumachen, dass Dein Freund Dir in der gemeinsamen Wohnung vorschreibt, wann Du Geräusche machen darfst? Und ist es auch normal, dass in der Wohnung Wände gestrichen werden, ohne das vorher miteinander zu besprechen? Du solltest Dir gut überlegen, ob Du mit jemandem weiter zusammen wohnen möchtest, der Dich derart vera...lbert.
Schließlich könnte er gut am Vormittag arbeiten, wenn Du unterwegs bist, anstatt seine Zeit sinnlos zu vertun. Wände kann er schließlich auch streichen, wenn Du daheim bist. Zum Mediamarkt kann man nachmittags gemeinsam gehen, das muss auch nicht in der "stillen Zeit" am Vormittag erledigt werden.
Ich an Deiner Stelle würde ihm eine Uhrzeit sagen, zum Beispiel 15 Uhr: Bis dahin herrscht Ruhe in der Wohnung, danach darfst Du Krach machen wie Du willst und magst. Wenn er bis dahin nicht fertig ist mit seinem Arbeitspensum, weil er vormittags rumgetrödelt hat, ist es sein Problem.
Jedenfalls solltest Du echt mal auf den Tisch hauen. Wenn es gar nicht anders geht, schlage ihm doch einfach getrennte Wohnungen vor. Dann hat er seine Ruhe und Du musst nicht Mäuschen spielen so lange der gnädige Herr arbeitet. Wenn er dann fertig ist könnt Ihr Euch ja in einer der Wohnungen treffen und die Nacht zusammen verbringen.
Ob man das Verhalten Deines Freundes wirklich als beruflich inkompetent bezeichnen kann, würde ich nicht beurteilen wollen, das kann wohl eigentlich nur dessen Chef. Aber als partnerschaftlich inkompetent würde ich sein Verhalten schon bezeichnen. Denn immerhin wäre es doch, zumindest laut Deiner Schilderung, problemlos möglich, dass Dein Freund daheim in Ruhe arbeitet und Du Dich später dann auch vernünftig ohne allzu große Einschränkungen in Eurer gemeinsamen Wohnung bewegen kannst.
Was mich aber mehr als nur ein wenig stutzig macht: Du berichtest nun nicht das erste Mal über Probleme mit Deinem Freund, alles Dinge, die doch ziemlich gravierend sind (zumindest für meine Begriffe). Da stellt sich mir auch allen Ernstes die Frage, wie lange Du Dir das alles noch gefallen lassen willst. Als erstes wäre wohl mal ein Gespräch fällig, in dem Du ihm nicht nur Vorschläge machst, sondern in dem Ihr beide ernsthaft nach Kompromissen sucht, die Eure jeweiligen Interessen auch angemessen berücksichtigen.
Ich finde das Verhalten deines Freundes wirklich unglaublich. Wenn es sich nun um seine eigene Wohnung handeln würde, könnte ich ihn ja noch verstehen. Ich könne auch nicht mit jemandem zusammenleben, der dann Krach macht, wenn man selbst arbeiten möchte. Zudem wäre es mir auch wichtig, mir meine Zeit selbst einzuteilen und ich bräuchte auch keine Ratschläge von meinem Partner, wann ich welche Dinge am besten erledigen sollte. Allerdings käme es für mich auch nicht in Frage mit meinem Partner in einer Wohnung zu wohnen, da gerade solche kleinen Dinge dann irgendwann ausarten und problematisch werden, so wie jetzt in deinem Fall.
Lärm kann für empfindliche Menschen übrigens wirklich zur absoluten Belastung werden. Ich könnte niemals arbeiten, wenn irgendwo Musik läuft oder jemand telefoniert. Das stört mich so massiv, dass ich davon regelrechte Magenschmerzen bekomme und mich gar nicht mehr konzentrieren kann. Daher kann ich schon verstehen, dass dein Freund es grundsätzlich schlimm findet, wenn er bei irgendwelchen Geräuschen arbeiten muss. Meine persönlichen Hass-Geräusche sind eingeschaltete Fernseher, Musik (vor allem dumme Radiomusik) und Kindergeschrei. Wenn eines davon auftritt, kann man meine Leistungsfähigkeit vergessen.
Wenn es sich um die Wohnung deines Partners handeln würde und du lediglich zu Besuch bei ihm wärst, könnte ich sein Verhalten noch zum Teil verstehen. Da es sich aber um eine gemeinsam genutzte und sicher auch gemeinsam finanzierte Wohnung handelt, ist sein Verhalten einfach unverschämt und ich würde mir so etwas von diesem Standpunkt aus auch nicht bieten lassen. Ich habe wirklich viel Verständnis dafür, wenn jemand nicht morgens um sechs Uhr aufstehen will, nur um dann den Nachmittag und Abend frei zu haben. Ich lerne und arbeite auch lieber nachmittags, abends und nachts und finde das auch absolut legitim. Das muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden. Allerdings muss man in einer gemeinsam genutzten Wohnung dann auch damit leben, dass zu dieser Zeit eben noch jemand anderes da ist, der sich dann unter Umständen auch auf verschiedene Weisen bemerkbar macht.
Was ich allerdings auch überhaupt nicht verstehen kann, ist dieser Selbstbetrug, den dein Freund offensichtlich gut drauf hat. Er sagt zwar, dass er arbeitet, verbringt aber offensichtlich Zeit mit Dingen, die man auch mal abends oder am Wochenende erledigen kann und die nicht so wichtig sind, wie zum Beispiel das Sortieren der Fernsehsender. Macht dein Freund denn wenigstens auch den Haushalt mit oder setzt er sich faul hin und wartet, dass du das machst? Dafür hätte ich dann schon gleich gar kein Verständnis. Wie wird seine Arbeitsleistung denn von seiner Firma beurteilt? Gilt er guter Mitarbeiter oder fällt seinem Chef auch schon so langsam auf, dass dein Freund ein Drückeberger ist?
Wenn sich die Situation nicht entspannt und es nach dem Willen deines Freundes noch Jahre so weitergehen könnte, würde ich mir eine eigene Wohnung suchen und dort tun und lassen, was ich will. Getrennte Wohnungen sind für manche Beziehungen die beste Lösung und haben nichts mit irgendwelchen Trennungsabsichten zu tun. Oft finden Paare nach einer räumlichen (und zwar ausschließlich räumlichen) Trennung viel besser zusammen als das vorher der Fall war, als sie noch in einer (kleinen) Wohnung zusammengelebt haben.
Was sagt dein Freund eigentlich dazu, wenn du ihm klar vor Augen führst, wo er sich wieder unverschämt verhalten hat? Er muss doch etwas dazu sagen, wenn du ihm sagst, dass das Streichen der Wände nutzlos war und dass er ja immer noch nicht mit seiner Arbeit fertig ist.
Ich kann nicht beurteilen wie zufrieden oder unzufrieden sein Chef und seine Abteilung mit ihm ist. Er arbeitet in einer sehr großen Firma und ich glaube, dass er oft auch falsch einschätzt wie er sich so präsentiert. Seiner Aussage nach läuft alles wunderbar und sein Vorgesetzter ist zufrieden mit ihm; allerdings kann ich mir das kaum vorstellen. Er wird ja gut bezahlt dafür, dass er auch gut arbeitet und unter diesen Voraussetzungen kann ich einfach nicht glauben, dass er wirklich gut arbeitet. Es kann ja nicht sein, dass er mit seinem 8stündigen Arbeitstag zu Hause schon nach 3 Stunden fertig ist, oder? Irgendwie muss einem das doch mal zu denken geben; und ich glaube, ihm selbst fällt das gar nicht auf. Er hält sich für unersetzlich und denkt, dass er Gutes leistet, aber kein Arbeitgeber wird ihm Arbeit auftragen, die so einen geringen Aufwand hat und ihm die übrigen 5 Stunden, die er dann Wände streicht oder ums Haus läuft, auch noch so bezahlen. Das ist eben auch das, was mich stutzig macht.
Heute beispielsweise haben wir uns mal darauf geeignigt, dass er geht, wenn ich komme. Ich kam um 14 Uhr nach Hause und er ist dann eine halbe Stunde später ins Büro gefahren um von dort aus weiterhin zu arbeiten. Und heute hat es ausnahmsweise auch genauso mal funktioniert. Was er aber wirklich getan hat, als er hier war, kann ich eben nie beurteilen. Ich bin ja nicht seine Mutter, die seine Hausaufgaben kontrolliert und ehrlich gesagt, egal was er mir da zeigt, ich würde eh nicht beurteilen können, was das für Sachen sind. Ich habe nicht so viel Ahnung von dem, was er da auswertet. Trotzdem wird er heute aber auch um 18 Uhr wieder hier sein und morgen wieder ganz zu Hause bleiben und es hat sich seit dem letzten Gespräch eigentlich nicht so viel geändert.
Fakt ist eben, dass er viel Mist macht, aber eben nicht einmal etwas, das uns beiden nutzt. Es liegen ständig irgendwelche Auto-Magazine auf dem Tisch, wenn ich heim komme und wie ich ihn kenne, versinkt er in sowas auch schonmal 2 Stunden. Aber es fällt ihm natürlich auch nicht ein, morgens mal die Wäsche hinzustellen oder den Boden zu saugen. Das wären ja immerhin Dinge, die man noch nachvollziehen kann; Mal ehrlich, würde ich von zu Hause aus arbeiten können, würde ich die Hausarbeit auch zwischenschieben und nicht erst nach Feierabend machen. Das ist ja kein Problem. Bei ihm ist es aber wirklich so wie du schreibst: Er drückt sich. Er hat einfach keine Lust zu arbeiten. Und es nervt ihn, wenn ich ihn beim Vertrödeln seiner Zeit dann auch noch störe und er wird unverschämt.
Versteh' mich nicht falsch: Ich habe großes Verständnis dafür, dass er lärmepfindlich ist und das glaube ich ihm erstmal auch. Aber ich denke, dass er ein viel größeres Problem mit seiner Arbeitseinstellung als mit seinen Ohren hat und letztendlich geht es ihm nur darum, dass er seine Ruhe hat und seine Zeit in Ruhe verplempern kann. Ich habe so den Eindruck, die letzten Gespräche über das Thema haben nur dazu geführt, dass er die Dinge, die er während meiner Abwesenheit so tut, einfach nicht anspricht und sie heimlich macht. Er behauptet dann eben, wenn ich da bin, er hätte da jetzt schon am Morgen um 8 dran gesessen und sei immer noch nicht fertig. Ich schätze eben, er macht Pause von mehrere Stunden und es ist die einzige Konsequenz, dass er dann nichts auf die Reihe bekommt. Ich glaube, es würde ihm gut tun, wenn er in seinem Büro arbeiten würde; alleine schon, weil er dann morgens mal früh raus müsste und weil er eben auch den Druck hätte. Aber natürlich will er das nicht.
Hallo!
Also, als ich das eben gelesen habe, dacht ich, ich lese nicht richtig. An deiner Stelle würde ich es mit der Rücksichtnahme nicht allzu ernstnehmen, da dein Freund das offensichtlich auch nicht tut. Sonst würde er morgens und mittags arbeiten, damit du dich, wenn du nach Hause kommst, wie ein normaler Mensch in eurer Wohnung bewegen kannst und auch Kaffee kochen oder Musik hören kannst, ohne dass er durchdreht.
Ich will mir nicht anmaßen darüber zu urteilen, ob dein Freund nun wirklich lärmempfindlich ist oder nicht, aber sein Verhalten geht überhaupt nicht. Um ganz ehrlich zu sein, denke ich auch, dass er, falls er wirklich lärmempfindlich ist, es nur als Ausrede benutzt um nicht jeden Tag ins Büro zu müssen. Vielleicht verständlich, aber da muss man als Erwachsener, berufstätiger Mensch nun mal durch. Ich finde es auch dem Arbeitgeber gegenüber unverschämt sich einen Acht-Stunden-Arbeitstag bezahlen zu lassen und dann nur drei Stunden oder so zu arbeiten. Ich weiß nicht, ob er inkompetent ist, oder nicht, aber ehrlich ist das auf keinen Fall. Außerdem wird er sich noch ziemlich umschauen, wenn er doch irgendwann ersetzt wird.
Ich würde ihm jedenfalls klar machen, dass ich gerne Rücksicht nehme, wenn er morgens arbeitet und sich bemüht fertig zu werden bis ich nach Hause komme. Andernfalls würde ich keine Rücksicht nehmen. Er tut es ja auch nicht, wenn er nicht arbeitet und dich dann zwingt ruhig zu sein!
Ich kann mir auch nicht so wirklich vorstellen, dass dein Freund ständig nur drei Stunden arbeiten muss. Es kann sicher mal vorkommen, dass man mal ein bisschen weniger zu tun hat und dann eben auch nach drei oder vier Stunden schon fertig ist. So etwas kommt aber normalerweise nicht permanent vor.
Wenn jemand einen Job hat, in dem er auch zuhause arbeiten kann, dann bedeutet das ja keinen geringeren Arbeitsaufwand, sondern im Normalfall den gleichen Arbeitsaufwand, mit dem Unterschied, dass man sich die Arbeit eben flexibler einteilen kann. Einen acht-Stunden-Arbeitstag kann man nicht einfach auf drei Stunden zusammenstreichen. So schnell und effektiv wird dein Freund auch nicht arbeiten können, so dass er zwangsläufig an seiner Arbeitsleistung sparen muss.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass in der Firma, in der dein Freund arbeitet, niemand merkt, dass er nicht besonders motiviert ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er dauerhaft mit seiner Arbeitseinstellung durchkommt.
Also mir fehlen ja irgendwie die Worte und ich bin immer wieder erstaunt, wie es bei einigen Menschen daheim aussieht. Das kenne ich überhaupt nicht und dein Fall ist wieder einer der Fälle, wo ich ausrasten könnte und auch würde.
Dein Freund ist ja Mal total rücksichtslos! Du darfst gar nichts, weil er sich angeblich immer gestört fühlt. Das empfinde ich als übertrieben, denn so schlimm kann es einfach nicht sein, das mag ich gar nicht glauben und kann ich gar nicht glauben. Sicherlich gibt es lärmempfindliche Leute, aber so extrem übertrieben ist für mich mehr Show als alles andere.
Seine Zuverlässigkeit bei der Arbeit ist natürlich wieder ein weiterer Punkt, wo mir persönlich die Hutschnur platzen würde. Er arbeitet, wie er gerade Lust hat und das war bestimmt nicht Sinn der Sache, des Chefs, dass er zu Hause arbeiten darf. Dieses Abkommen wurde getroffen, weil er ja "so" empfindlich ist und nicht, damit er arbeiten kann, wie es ihm passt. Natürlich sollte ihm daran gelegen sein früher fertig zu werden und dies geht nur, wenn man auch früher aufsteht.
Ich persönlich würde ihm das klipp und klar sagen, und wenn keine Änderung in dem rücksichtslosen Verhalten auftritt, würde ich getrennte Wohnungen oder sogar den Schlussstrich ziehen, denn das ist kein Zustand.
Ich muss sagen, dass ich das Verhalten deines Freundes wirklich unglaublich dreist und unverschämt finde. Dabei würde ich mir so etwas sicherlich auch nicht bieten lassen und mich würde bereits die Aussage ärgern, dass es im Büro viel zu laut ist, um sich ordentlich konzentrieren zu können. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, zumal der Chef so einen angeblichen Lärm ja auch nicht dulden würde. Und auch wenn es lauter zugeht, dann muss man das einfach akzeptieren und lernen, damit umzugehen. Immerhin gewöhnt man sich ja auch irgendwann daran und man sollte versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Dabei gibt es ja auch Ohrenstöpsel und mit diesem Hilfsmittel sollte dein Freund eigentlich auch nicht bei seiner Konzentration gestört werden. Von daher glaube ich es nicht so richtig, dass er nur wegen der Konzentration von zu Hause arbeiten möchte. Stattdessen denke ich, dass er einfach zu faul ist, um früh aufzustehen.
Ich würde es definitiv nicht akzeptieren, dass ich so leise sein müsste, wenn ich zu Hause wäre. Dabei wäre es für mich selbstverständlich, dass ich nicht gerade die Musik voll aufdrehen würde, wenn man Freund sich konzentrieren müsste, wobei ich es sicherlich nicht einsehen würde, darauf zu verzichten, die Kaffeemaschine laufen zu lassen oder den Fernseher einzuschalten. Das sind nun wirklich keine allzu lauten Geräusche und wenn man sich dennoch tatsächlich so enorm davon gestört fühlt, dann muss man ganz einfach versuchen, an sich selbst zu arbeiten. Immerhin gibt es einfach keine Arbeit, bei der es immer totenstill zugeht und von daher muss man einfach lernen, sich auf gewisse Geräusche einzulassen, ob man nun will oder nicht. Das gehört zum Leben einfach dazu und damit muss man auch klar kommen.
Ich würde meinem Freund ganz klar sagen, dass ich mich zwar leise verhalten werde, aber sicherlich nicht darauf verzichten werde, irgendwelche Geräte einzuschalten. Immerhin möchte ich mich zu Hause auch wohl fühlen können, was in so einem Fall jedoch nicht möglich wäre. Dabei würde ich ihm eben sagen, dass er in eine Bibliothek oder in sein Büro gehen könnte, wenn er Ruhe haben wollen würde und dabei würde ich ihm auch eine Packung mit Ohrstöpseln auf den Tisch legen. In so einem Fall müsste er sich eben entscheiden, was er machen würde, wobei ich es nicht einsehen würde, keinen Ton von mir zu geben, wenn ich zu Hause wäre. Damit würde ich meine freie Zeit zu Hause überhaupt nicht genießen können und ich würde es nicht akzeptieren, mich so einschränken zu müssen. Dabei würde ich eben auch anmerken, dass ich es wesentlich besser fände, wenn er wieder regelmäßig ins Büro gehen würde. Auf diese Weise wäre er auch viel früher fertig mit der Arbeit und wir hätten mehr gemeinsame Zeit.
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