Handwerker kommt nicht zum Zug - Verdienstverlust
In unserer neuen Wohnung gibt es größere Probleme mit dem Fernsehanschluss. Uns wurde zwar zugesichert, die Satellitenschüssel auf dem Dach könne selbstverständlich normal genutzt werden, aber letztendlich stellte sich heraus, dass vom Dach eben gar kein Kabel zu unserer Wohnung liegt. Deshalb wurde ein Handwerker von der Vermieter beauftragt, das zu erledigen. Zum ersten Termin, der vor über einer Woche war, kam er dann ohne Werkzeug und meinte, er würde sowieso erstmal nur sehen wollen was zu machen ist und wie man da vorgeht. Das hat mich etwas überrascht, weil ich dachte, er würde direkt loslegen.
Er meinte dann aber, er würde am übernächsten Abend nochmal kommen und dann könnte er das alles machen. Er kam dann auch und ich hatte mir den halben Tag extra bei der Arbeit frei genommen, sodass ich auch um 17 Uhr zu Hause sein konnte. Er trat dann wieder voller Elan ein und wollte dann auch mit seiner Arbeit anfangen und merkte dann, dass er das falsche Kabel dabei hatte oder eines, das eben zu kurz war. Bis er das dann aber mal auf den Punkt brachte, verging eine ganze Stunde, weil er eigentlich eh nur auf dem Dach zugange war.
Also sicherte er mir zu, er würde nochmal am kommenden Montag kommen und er kam dann auch am Montag und ich musste wir dieses Mal den Vormittag frei nehmen. Er fing dann mit der Arbeit auch an und nach einer Stunde etwas meinte er, dass er sich aber gar nicht sicher sei, ob er überhaupt dieses und jenes an der Satellitenschüssel ändern dürfe und da müsse er erstmal Rücksprache halten und würde dann eben am nächsten Tag wieder kommen. Ich musste also wieder zwei Stunden früher von der Arbeit nach Hause. Den Termin hat er dann abgesagt und auf heute verschoben. Und heute ist mir dann der Kragen geplatzt: Er kam hier reingelaufen und fragte mich, wem das Auto gehöre, das unten steht und ich wusste es nicht. Er erklärte mir dann, das sei ihm zu riskant heute und nacher würde vielleicht noch was runter fallen und er müsste die Lackierung dann bezahlen und er hätte sich da überlegt, er würde lieber von der Stadt eine Absperrung veranlassen und am nächsten Tag wiederkommen. Da habe ich ihn dann rausgeworfen und gesagt, dass ich meiner Vermieterin Bescheid geben werde und dafür sorgen werde, dass ein anderer Handwerker die Arbeiten übernimmt.
Die Frage ist jetzt trotzdem, wer bei so etwas eigentlich den Verdienstverlust übernimmt? Die fehlenden Stunden muss ich jetzt natürlich nacharbeiten und es ist ja nicht einmal fertig. Insgesamt fehlen mir nach allem hin und her jetzt an die 10 Stunden Arbeit, die ich ohne den ganzen Ärger hätte erledigen können. Meine Vermieterin hat ja keine Schuld daran; sie hat allerhöchstens den falschen Handwerker beauftragt.
Das lässt sich eigentlich einfach zu beantworten. Es ist ja kein Verdienstverlust eingetreten und daher stellt sich nicht die Frage, wer das übernimmt. Schließlich hast Du selbständig die Termine so gelegt, dass sie in Deine Arbeitszeit fallen. Selbst wenn es beim ersten Mal geklappt hätte, hättest Du ja den Nachmittag frei genommen. Und da das aber Dein freiwilliges Privatvergnügen ist, muss auch niemand einspringen, wenn Du in der Zeit keine Einnahmen hast.
Um das zu verhindern, musst Du die Termine entweder so legen, dass sie außerhalb Deiner Arbeitszeit liegen oder aber (bezahlten) Urlaub zu nehmen. So ärgerlich das Ganze auch sein mag, hier läuft es wohl unter Pech gehabt.
Nebenbei finde ich es bewundernswert, welche Geduld Du bei dem Spiel bewiesen hast. Ich finde dann noch, dass der Vorschlag des Handerkers die Absperrung zu veranlassen, schlicht genial ist.
Aber es ist ja nicht mein Privatvergnüngen, wenn in meiner Wohnung derartige Mängel vorhanden sind, bei deren Behebung ich einfach abwesend sein muss, oder? Es ist ja auch kein Termin, den ich nach Lust und Laune legen kann. Vielmehr ist es so, dass der Handwerker mir sagt, dass er an folgendem Tag nur zu einer bestimmten Uhrzeit kann und ich mir dann überlegen kann, ob ich den Termin a) wahrnehme oder b) weiterhin auf Fernsehen verzichte. Meine freie Wahl ist in der Hinsicht leider sehr beschränkt gewesen.
Aufgrund dieser Mängel in der Wohnung konnte ich ja auch meiner Arbeit nicht nachgehen so wie es eigentlich geplant war. Ich musste entweder deutlich früher gehen oder konnte meine vereinbarte Arbeitszeit an diesen Tagen gar nicht wahrnehmen. Und jetzt ist es eben immer noch nicht fertig und ich werde vermutlich in dieser oder nächster Woche nochmal deutlich weniger arbeiten können als üblich.
Doch, es ist schon Dein Privatvergnügen, auch wenn es sicher kein Vergnügen bereitet. Aber da ist es egal, ob Du einen Friseurtermin oder einen Werkstattermin hast bzw. auf eine Möbellieferung oder den Schornsteinfeger warten musst. Das ist das gewöhnliche Lebensrisiko und nur Du allein bist dafür verantwortlich, wie Du es im Zusammenhang mit dem Job planst. Wie schon geschrieben: selbst wenn beim ersten Termin alles glatt geht, kannst Du dem Handwerker kaum seine Rechnung mit Deinem Verdienstausfall verrechnen, weil Dir der Handwerker keinen Abendtermin geben wollte.
Wenn bei so was mehrfach was nicht klappt bzw. mehrere Termine platzen und Du jedes Mal einen Verlust machst, sollte man sich einfach überlegen, einen anderen Experten zu beauftragen bzw. schon beim ersten Nachholtermin darauf bestehen, selber den Zeitpunkt festlegen zu können.
Wer sollte also schon für so was haften können? Der Arbeitgeber ja sicher nicht. Der hat damit am wenigsten zu tun. Die Vermieterin auch nicht, weil sie ja den Anschluss gar nicht braucht. Es bleibt also bei Dir, weil Du ja immer noch den Termin hättest anders legen sollen können. Wenn das absolut nicht geht, solltest Du mit Deiner Vermieterin reden und Dich danach an ein anderes Unternehmen wenden.
Also dein Verdienst wird ja nicht dadurch weniger, dass Du kein Fernsehen schauen kannst, oder? Das hat ja damit gar nichts zu tun und fernsehen fällt ja wohl bei den meisten Leuten unter die Kategorie "Freizeit(vergnügen?)".
derpunkt hat ja schon gesagt, dass Du die Termine doch bestimmt hast. Du hättest Dir ebenso gut Termine aussuchen können, wo Dir dann keine Arbeitszeit dadurch fehlt. Das wusstest Du ja vorher und somit liegt es auch an Dir. Ich finde es sogar etwas frech, da etwas zu erwarten, wenngleich man ja auch immer mal nach fragen kann, denn manchmal gibt es ja wirklich Leistungen von denen man keine Ahnung hat.
Du sagst Euch war zugesichert, dass ihr die Satellitenschüssel mit nutzen könnt. Jetzt wäre es meiner Meinung nach interessant, wie Euch das genau gesagt wurde. Diesbezüglich könntest Du Dich natürlich mal beim Mieterschutzbund (der kostet meist allerdings auch Geld) oder so erkundigen, ob es sich vielleicht schon um eine Täuschung handelt, so dass Ihr vielleicht eine Mietminderung für die kurze Zeit vornehmen könnt oder aber etwas anderes mit eurer Vermieterin vereinbaren könnt. Dazu solltest Du Dich aber an jemanden wenden, der Euch rechtlich gesehen Rat geben kann. Ob das allerdings den Aufwand wert ist, weiß ich nicht, mal abgesehen von dem Verhältnis zu eurer Vermieterin, was dadurch eventuell auch beeinträchtigt wird..
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