Wie kann man sich weniger trinken angewöhnen?

vom 19.04.2010, 23:18 Uhr

@ Little Sister:

Diesen ganz speziellen "Cola-Durst" kenne ich auch. Ich versuche weitgehend auf Cola zu verzichten, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass ich das Zeug wirklich brauche und es kommt auch vor, dass ich nachts zur Tankstelle fahre, weil ich die Cola einfach brauche. Allerdings geht es bei mir nicht um die Light-Variante, sondern um die richtige Cola.

Gerade wenn ich über einen längeren Zeitraum viel Cola trinke, zum Beispiel täglich, komme ich schlecht wieder von dem Zeug weg. Wenn ich es dann geschafft habe, funktioniert es irgendwann auch wieder ohne Cola. Wenn ich ganz extrem hinter diesem Getränk hinterher bin, kommt es auch vor, dass ich zwei große Flaschen leere, was dann auch recht schnell geht. Das kommt allerdings zum Glück nicht allzu häufig vor.

Ich weiß nicht, ob deine Cola-light-Liebe damit vergleichbar ist, aber deine Schilderungen haben mich ziemlich an meine eigene Sucht erinnert. Und ich weiß auch, dass ich schlecht widerstehen kann. Ich trinke dann immer Cola, weil ich sie einfach liebe und den Geschmack und das Prickeln haben möchte. Spielt das bei dir eine Rolle oder ist es vor allem der Durst, der dich immer wieder "an die Flasche" bringt? Cola kann schon ein seltsames Getränk sein und einen an sich binden. :lol:

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ganz ehrlich: Je mehr du schreibst desto perfekter passen deine Schilderungen zu den Aussagen eines beliebigen Suchtkranken. Man kann ja wirklich nach ALLEM süchtig werden, nach Kaffee, Tee, Nasenspray und und und.

Bei dir ist es die Cola und der Vorgang des Trinkens aus der Flasche. Aus der Physischen Abhängigkeit hat sich dann sogar auch eine psychische entwickelt, wie du "das Gefühl an den Lippen" beschreibst. Das spielt für den normalen Durst, den normalen Trinkvorgang absolut keine Rolle.

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» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mich wundert es ehrlich gesagt, dass ein Hausarzt es nicht bedenklich findet, dass du 9l ungesunde Limo am Tag trinkst. Was mich auch stutzig macht ist, dass du das nicht selbst kontrollieren kannst oder zu etwas greifest, was du nicht so gerne magst. Denn im Durst sollte es ja eigentlich egal sein, was man trinkt. Du hast dir da also eine Zwangshandlung angelacht, die ziemlich gesundheitschädlich ist (bei schwachem Herz und zunehmenden Alter lebensgefährlich) und noch ziemlich viele unter Krebserregerverdacht stehenden Giftstoffe in deinen Körper schwemmt. Ein medizinisches oder psychologisches Urteil kann sich hier aber niemand leisten, über Spätfolgen kann man auch nur orakeln. Ich würde an deiner Stelle aber hartnäckig bleiben und versuchen eine Diagnose zu bekommen, denn deine Ration liegt ja deutlich über der Tagesration eines Sportlers im Hochsommer.

Und nun zur eigentlichen Frage: Wenn ich Durst habe und nichts trinken möchte, kaue ich einfach ein Kaugummi, das befeuchtet den Mundraum genau so gut. Bonbons helfen auch, oder du könntest dir den Mund mit einer Feuchtigkeit ausspülen- Mundwasser zum Beispiel. Falls du nur bei dir zuhause Durst hast, könntest du die Luft befeuchten oder dich einfach mal dazu zwingen etwas zu trinken, was du weniger gerne magst. Da du ja schreibst, dass du oft eine Flasche mit dir herum trägst, würde ich diese Flasche einfach mit Wasser füllen, auch wenn du das nicht magst (Warum eigentlich?).

Das Nacktheitsgefühl, was du beschrieben hast, können glaube ich alle Brillenträger nachfühlen. Das verschwindet aber nach einer oder zwei Stunden und kommt nur wieder, wenn man gerade nichts zu tun hat. Wenn du psychisch gesund bist, müsstest du dich halt einfach dazu zwingen die Flasche mal zuhause zu lassen.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Herr Lehmann hat geschrieben:Aus der Physischen Abhängigkeit hat sich dann sogar auch eine psychische entwickelt, wie du "das Gefühl an den Lippen" beschreibst.


Grundsätzlich ist das ein interessanter Gedankengang, aber an dieser Stelle stellt sich für mich die Frage, wie du die physische Abhängigkeit nach Cola (!) erklärst. Ich kenne diesen Cola-Jieper ebenfalls sehr gut, halte es aber für eine Frage der Gewohnheit und eben der psychischen Abhängigkeit.

Natürlich gewöhnt sich der Körper auch an das Koffein und den ganzen Zucker (also in meinem Fall, im Fall von Little Sister wohl eher an die ganzen Süßstoffe) und zeigt dann vielleicht auch so etwas ähnliches wie Entzugssymptome, wenn das geliebte Getränk von einem auf den anderen Tag plötzlich nicht mehr da ist. Dennoch halte ich die Idee, dass die physische Abhängigkeit in diesem Fall die Grundlage für eine psychische Abhängigkeit bildet, für ziemlich fragwürdig.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Feuerputz hat geschrieben:Wenn du psychisch gesund bist, müsstest du dich halt einfach dazu zwingen die Flasche mal zuhause zu lassen.


Mh, die Holzhammermethode. Das klingt so einfach und ich würde es mir auch für mich selbst nicht schwer vorstellen. Allerdings weiß ich auch, wie schwer es ist, etwas zu lassen, von dem man glaubt, dass man es unbedingt braucht. Ich denke nicht, dass Little Sister mit dieser Idee wirklich einen Fortschritt erzielen wird. Wichtiger wäre wohl eine Klärung der Ursache für ihr Trinkverhalten.

Dann kommt noch hinzu, dass sich dieses Trinkverhalten ja vor allem auf ein bestimmtes Getränk konzentriert. Ich denke daher auch, dass es wohl nicht unbedingt am Durst liegt, eher an dem Gefühl, dass man etwas trinken "muss". Das kann man in diesem Fall sicher mit Durst verwechseln.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Cologneboy2009 hat geschrieben:Grundsätzlich ist das ein interessanter Gedankengang, aber an dieser Stelle stellt sich für mich die Frage, wie du die physische Abhängigkeit nach Cola (!) erklärst. Ich kenne diesen Cola-Jieper ebenfalls sehr gut, halte es aber für eine Frage der Gewohnheit und eben der psychischen Abhängigkeit.


Ich dachte da eher an folgenden Gedankengang: Der Ursprünglich Jieper nach Cola, nach etwas süßem, kalorienhaltigen oder kribbelnden Säurehaltigen Getränk, könnte ja eine physische Ursache gehabt haben. Hefepilze im Darm lassen einen zum Beispiel ein starkes Verlangen nach Zucker, nach Süßem verspüren. Dies wurde dann als Physischer Auslöser für den Konsum sozusagen. Verstehst du das jetzt etwa wie ich das mein? Ich bin kein Experte für Süchte, erkläre mir das (zu dieser späten Stunde) nur ganz Laienhaft so.

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» Herr Lehmann » Beiträge: 558 » Talkpoints: 5,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Feuerputz ich bin psychisch aber nicht gesund. Und ich sehe das auch durchaus als Sucht an, die aber ehrlich gesagt mein kleinstes Problem ist.

Und die Flasche daheim lassen? Never. Niemals. Auf keinen Fall. Oder sagen wir es so, wenn ich zum Supermarkt gehe, nehme ich die Flasche nicht mit. Und auch für Besorgungen die nicht ewig dauern, lasse ich meine Flasche daheim. Aber meistens bin ich dann schon so ab zwei Stunden ausser Haus und da nehme ich mir dann auch was zum Trinken mit.

Und Wasser habe ich noch nie gemocht. Es schmeckt halt nach nichts. Und ich esse ja auch nichts, was ich mir selber kaufen muss und was mir nicht schmeckt. Genauso halte ich es halt bei Getränken auch.

Zur Abhängigkeit: ganz, ganz früher war in Cola Kokain drinne. Also lange vor unserer Zeit. Zumindest früher waren da also auch bewusst Suchtmittel drinne. Was aber heute generell an Cola süchtig macht, frage ich mich auch. Ach ja und mit normaler Cola kann man mich in der Regel jagen. Ist mir zu süss.

ich ging ja davon aus, das es eventuell das enthaltene Koffein ist. Ich trinke nämlich auch absolut keinen Kaffee. Auch ein Getränk das ich eklig finde. Allerdings würde ich auch eher Wasser als Kaffee trinken, wenn ich nur die beiden Getränke zur Auswahl hätte. Aber der "Suchtdruck" war mit anderen süssstoffhaltigen Getränken zeitweise schon niedriger.

Ich denke, das ein Teil meines Trinkverhaltens schon darin begründet ist, das es halt auch satt macht. Oder zumindest den Bauch füllt. Was mit Sicherheit auch nicht richtig ist.

Und auf mich hat Cola- Light auch eine enorm beruhigende Wirkung. Sprich wenn es mir psychisch wirklich mies geht, würde mir es wahrscheinlich mehr helfen, wenn man mir eine Flasche Cola- Light in die Hand drückt, als eine Tafel Schokolade.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Willst du denn neben der gesamten Trinkmenge auch den Cola-Verbrauch reduzieren? Wenn ja, ich hab da einen ganz einfachen Trick für mich entdeckt. Ich strecke meine Cola zu 50% mit Wasser. Schmeckt noch immer nach Cola, hat dann halt alles nur zur Hälfte und spart auch Geld.

Allerdings habe ich meine Cola-Verbrauch auch bewusst reduziert. Habe ich im letzten Jahr noch täglich meine 1,5 Liter davon getrunken, so kaufe ich jetzt nur noch 2 Flaschen für das Wochenende. Unter der Woche gibt es halt Tee, Saftschorlen oder Wasser pur. Wobei das normale Leitungswasser hier besser schmeckt als jedes gekaufte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Cola mit Wasser verdünnen ist weiterhin etwas, was ich als eklig empfinde. Ich habe das schon mehrfach versucht und habe das Ergebnis jedesmal weggeschüttet. Und das obwohl ich geizig bin.

Ansonsten war ich mit dem Anliegen bei meiner Hausärztin. Ich habe ihr halt geschildert, das ich ziemlich viel trinke. Sie fragte dann halt auch, was ich den trinke und ist eher der Meinung es liegt am Cola. Wenn es eine Diabetes Erkrankung wäre, dann würde ich literweise Apfelsaftschorle trinken. Ich sah da zwar keinen großen Unterschied, aber gut. Sie hat aber bei der letzten Blutuntersuchung, die eh wegen meiner Schilddrüsenwerte gemacht werden musste, auch den Zucker überprüft. Und hat auch hier nichts gefunden.

Sie hält meine mittlerweile über 10 Liter für in Ordnung. Sie sprach zwar irgendwie die Nieren an, als nachhakte. Aber das hätte ich schon merken müssen oder so. Wobei ich halt auch denke, das ich vielleicht Sachen die nicht normal sind, als normal empfinde, weil ich sie nicht anders kenne? Ich glaube die Untersuchung wäre wohl auch sehr aufwendig. Zur Zeit stört es mich weniger, das ich so viel trinke. Wobei es auch schon mehr war. Also warte ich es ab.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Wahnsinn, was für eine Menge du am Tag trinken kannst. Neun Liter sind echt total viel und schon eher zu viel. Ich würde an deiner Stelle auch einmal zu einem Arzt gehen. Dabei soll er nicht auf Diabetes testen, sondern eher deine Nieren und dein Herz überprüfen. Hast du in dieser Hinsicht Probleme, solltest du deinen Trinkkonsum unbedingt reduzieren.

Vielleicht solltest du nicht ständig eine Flasche und ein Gefäß mit dir tragen. Vielleicht kommst du so dann nicht mehr dazu, dauernd an das Trinken erinnert zu werden und reduzierst dann ganz automatisch die Trinkmenge. Oder du versuchst es mit einem Getränk, das du überhaupt nicht magst. Da fällt es dir dann vielleicht auch so schwer es hinunter zu bekommen, dass du weniger trinkst.

Ansonsten, wenn du einen ärztlichen Check vorgenommen hast und nichts dagegen spricht, dass du soviel trinkst, würde ich einfach so weiter machen. Lieber trinkst du zu viel als dass du zu wenig trinkst.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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