Falsche Behandlung im Pflegeheim

Ich muss meinem Ärger jetzt mal kurz Luft machen und hoffe gleichzeitig, dass der eine oder andere vielleicht noch einen Ratschlag hat. Also, weil heut so schönes Wetter war, bin ich mit meinem Freund zu meiner Oma ins Pflegeheim gefahren und wir haben sie abgeholt, um mit ihr in ein Cafè am Wasser zu gehen. Da mir immer öfter aufgefallen ist, dass in dem Heim mit den Bewohnern kaum was gemacht wird. Es gibt zwar einen Garten, aber niemand begleitet die Leute mal dort hin. Daher versuche ich meine Oma so oft ich kann mal mit an die frische Luft zu nehmen.

Das ist jedoch nicht mein Hauptproblem. Als wir nach 3 Stunden in das Heim zurück gekehrt sind, haben wir einer Pflegekraft Bescheid gegeben, dass meine Oma zurück sei und man kommen könne, um ihr die abendliche Dosis an Insulin zu spritzen. Von der Ärztin, zu der ich mein Oma regelmäßig fahre, weiß ich, dass sie die abendliche Dosis Insulin immer (ohne Ausnahmen) in den Oberschenkel gespritzt bekommen soll. Dazu existiert auch eine Verordnung, die den Schwestern dort bekannt ist.

Die Pflegekraft, die dann kam, kannte ich schon, denn sie hatte das letzte Mal vor zwei Wochen, als ich dort war, am Abend meiner Oma das Insulin in den Arm spritzen wollen. Ich hatte sie dann darauf hin gewiesen, dass meine Oma es laut Ärztin, in den Oberschenkel bekommen müsste. Ich erinnere mich noch, dass die Schwester nur meinte, „das wäre egal“, jedoch hat sie es dann in den Oberschenkel verabreicht. Daraufhin hatte mein Vater später im Heim angerufen und verlangt, dass meine Oma bitte in Zukunft ihr Insulingaben so bekommen solle, wie es die Ärztin angeordnet hatte.

Jedenfalls war es heute wieder das gleiche Spiel, nur dass ich nichts gesagt habe und mal schauen wollte, was sie diesmal macht. Die Frau hat meiner Oma wieder das Insulin in den Arm verabreicht. Ich war innerlich so sauer, dass man sich nicht daran hält, was Ärzte anordnen. Ich habe meinen Vater bereits informiert und er wird wieder dort anrufen am Montag. Aber irgendwie denke ich, dass das doch nicht so weiter gehen kann. Ich will mich doch darauf verlassen können, dass meine Oma dort in guten Händen ist, und die Leute verdammt nochmal bitte korrekt ihre Arbeit machen und sich nicht so ignorant über die Anordnungen von Ärzten hinweg setzen. Das Insulin muss übrigens in den Oberschenkel, da so die Aufnahme verlangsamt wird, was über Nacht wohl gut sei.

Ich habe jedenfalls keine Ahnung, was ich bzw. mein Vater da noch machen sollen, dass das Personal (oder zumindest diese eine Person) sich dort an Anordnungen halten. Wir können doch nicht ständig dort anrufen oder abends vor Ort sein?! Ich habe auch Sorge, dass das Pflegepersonal da trotzdem macht, was es will, da sie ja mit den Bewohnern immer allein im Zimmer sind, wenn das Insulin verabreicht wird. Was kann man denn da noch machen? Ich bin gerade so dermaßen sauer und mir fällt nichts mehr ein, wie man auf solch ignorante Fachkräfte reagieren soll? Was haben wir denn noch für Möglichkeiten? Hat jemand einen Tipp?

Wenn Beschweren bei der Heimleitung nichts hilft, kann man sich an die übergeordnete Heimverwaltung wenden. Viele Heime haben eine Dachorganisation, sind also eine Art "Kette". Wir haben uns einmal beim zuständigen für unsere Region beschwert und der hat unsere Problematik sehr ernst genommen. Alternativ kannst du dich auch an den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) wenden. Diese können eine Aktenansicht zur Kontrolle anfordern und auch sonst die Pflegedienstleitung kontrollieren.

Zuletzt sollte jedes gute Heim einen Heimbeirat haben, auch dort wird man dir als Angehörige in der Regel ein offenes Ohr schenken.

Ich habe auch schon viel über die falsche Pflege in Heimen gehört und ich finde es wirklich entwürdigend, wie man teilweise mit den Patienten umgeht.

In erster Linie kannst du das persönlichee Gespräch mit der Heimleitung suchen. Hilft das nichts und bleibt alles beim Alten, dann solltest du dich an die weiteren Instanzen wenden. Auch solltest du deiner Oma vielleicht sagen, dass sie euch alles erzählen soll und vor allem auch, wenn man sie falsch behandelt. Ältere Menschen neigen leider dazu, sich schnell damit abzufinden und das sollte man nicht zulassen.

Ansonsten kannst du dich vielleicht auch nach einem anderen Heim umschauen? Es gibt leider auch zu viele Familien, die sich gar nicht mehr um ihre Angehörigen kümmern wollen und nur so kann das Pflegepersonal überhaupt machen was es will. Da muss man einfach dahinter sein. Die Wünsche der Patienten werden kaum mehr berücksichtigt und es hilft durchaus, wenn man da mal etwas Druck in der Richtung macht.

Es ist sicher schade, dass das keine Selbstverständlichkeit ist, aber eben weil das so ist muss man dafür sorgen, dass es wieder eine wird.

Kann deinen Ärger sehr gut Nachvollziehen, ich hab als Praktikantin 1 Jahr im Altenheim verbracht und es war kein Spaß was manche Pflegerinnen für Ansichten haben...Es gibt zwar angestellte denen es Spaß macht sich um ältere Mitmenschen zu kümmern, doch das ist in diesem Beruf wie ich finde eher zur Seltenheit geworden. Und der Rest sieht das Pflegen nur als Arbeit an, da wird oft verdrängt was Vorschrift ist oder eigentlich auch zum Anstand gehören sollte.

So werden die Damen und Herren noch währen des Essens auf Ihren Stuhlgang vorbereitet oder erzählt das Samstag ja nur Katzenwäschetag ist ,da brauch man sich nicht so gründlich waschen. Das schlimmste was ich erleben durfte passierte einer Krebspatientin (89 Jahre), sie aß schon längere Zeit nicht mehr so viel und teilweise ließ sie auch ganze Mahlzeiten auch einfach aus, da ich mich in meiner Dienstzeit nicht um sie kümmern durfte (wegen Zeitmangel) begab ich mich nach Feierabend öfters zu Ihr.

Ich erfuhr viel über sie, auch dass sie deftiges nicht so gerne mochte und dafür lieber etwas Süßes aß. Ich brachte ihr ab und zu auch mal etwas mit uns Sie aß es mit Genuss.Sie nahm auch wieder zu, seit ich mich um sie kümmerte, Sie hasste es allein zu essen.Als ich von meinen dreiwöchigen Urlaub zurück kam, erfuhr ich dass sie gestorben war, obwohl es bei meiner Abreise keine Anzeichen dafür gab. Eine andere Praktikantin wer zählte mir schließlich das sie gar kein Essen mehr zu ihr bringen durfte weil es ja Zeit kostete und man sich das sparen könne da sie eh nicht essen wird .Ich war so entsetzt! Wie kann man nur so mit Menschen umgehen?

Wegen solchen Ansichten hab ich mich letztendlich auch für einen anderen Beruf entschieden.Ich würde dir raten soviel Radau zu machen wie es nur geht , auch zu drohen dass sie damit an die Öffentlichkeit gehen werden, wenn es wieder passiert, meistens lenken die Pfleger dann ein. Und nehme die Vorschriften ernster. Natürlich solltest du auch nochmal drauf Aufmerksam machen dass es Rechtswidrig ist gegen die Vorschriften der behandelnden Ärztin zu agieren.Der Geschäftsleitung solltest du die Entsprechende Person auch melden.
Hoffe ich konnte dir helfen

Auch solltest du deiner Oma vielleicht sagen, dass sie euch alles erzählen soll und vor allem auch, wenn man sie falsch behandelt. Ältere Menschen neigen leider dazu, sich schnell damit abzufinden und das sollte man nicht zulassen.

Das ist leider das Problem. Meine Oma hatte vor einem Jahr einen Schlaganfall und seitdem funktioniert ihr Gehirn nicht mehr so gut. Sie kann sie zeitlich und räumlich manchmal schlecht orientieren und sich Dinge ganz schlecht merken. Ihr Langzeitgedächnis funktioniert noch ganz gut aber das Kurzzeitgedächnis leider nicht mehr. So dass es schon oft vorkommen kann, dass sie, wenn wir uns mit ihr unterhalten, im Verlauf des Gesprächs, drei Mal das gleiche erzählt.

Daher wird sie sich das nicht merken können, wo genau sie ihre Insulin-Spritze verabreicht bekommen hat (wahrscheinlich könnte sie uns nicht einmal sagen, ob sie eine bekommen hat), so dass wir uns da auf ihre Aussage leider nicht verlassen können. Wer weiß, vielleicht ist das der Schwetser auch bewusst und deswegen, handelt sie einfach so, wie sie Lust hat, da meine Oma es sowieso wieder vergisst.