Wie am besten Ahnenforschung betreiben?

vom 18.04.2010, 15:05 Uhr

Als wir neulich bei der Oma und der Tante meines Mannes zu Besuch waren, kündigte sich ein um sieben Ecken Verwandter aus den USA bei uns an. Er wollte mit seiner Frau kurz zu Besuch vorbeikommen, um mehr über seine anderen Verwandten und über seine Vorfahren in Erfahrung zu bringen.

Tatsächlich kam er mit seiner Frau ein paar Stunden später vorbei. Mit im Gepäck hatte er einen Stammbaum, der bis ins 17. Jahrhundert gereicht hat. Er hatte natürlich ein paar Lücken, sowohl damals, als auch bei den heutigen Generationen. Um diese zu schließen ist er extra mit seiner Frau nach Deutschland gekommen und besucht nun hier innerhalb von etwa 2 Wochen sämtliche Verwandte im gesamten deutschen Raum. Wir konnten ihm sehr viel weiterhelfen mit Namen, Daten und Fotos. Insgesamt waren sie etwa 4 Stunden da und haben dann noch einen Tag angehängt, um die Umgebung zu erkunden.

Ich würde nun auch gerne mehr über meine eigene Verwandtschaft heraus bekommen. Seither bin ich im Stammbaum nur bis zu meinen Ururgroßeltern gekommen. Leider erinnern sich auch meine Eltern nicht weiter zurück und andere, ältere Verwandte habe ich nicht mehr, die man dazu noch befragen könnte.

Wie stellt man Ahnenforschung am besten an? Habt ihr schon einmal einen Stammbaum aufgestellt und habt Ahnenforschung betrieben? Wie weit seid ihr gekommen? Wo habt ihr geforscht und wen habt ihr dazu gefragt?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich selbst habe noch nie Ahnenforschung betrieben, das war aber auch gar nicht nötig. Denn meine Eltern bzw. Großeltern wurden vor Jahren von jemandem kontaktiert, der Ahnenforschung betrieben hat und dann einen Stammbaum auf die Beine gestellt haben.

Das Resultat sehe ich vor mir. Denn der Familienstammbaum ist mittlerweile ein dünnes Buch, ausgedruckt und mit Fotos und allen Daten von Verwandten versehen, die man so auftreiben konnte. Natürlich haben sich leider die ein oder anderen minimalen Fehler eingeschlichen, aber sicherlich gibt es bald eine Auflage, da die jungen Menschen ja auch heiraten und Kinder bekommen und das Buch sowieso alle paar Jahre erneuert werden muss.

Mittlerweile kann man meinen Stammbaum bis 1800 etwa zurück verfolgen. Das ist nicht viel, aber auch schon eine Menge. Es wäre auch unmöglich, den Stammbaum bis Adam und Eva zurück zu verfolgen, wenn du verstehst was ich meine. :wink:

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich betreibe seit ein paar Monaten selber mehr oder weniger aktiv Ahnenforschung. Dabei bin ich auf genau dieselben Fragen gestoßen und kann dir da hoffentlich etwas weiterhelfen.

Als ich anfing Ahnenforschung zu betreiben, habe ich mir erstmal Gedanken darüber gemacht, wie ich das alles festhalten will. Schnell wurde mir klar, dass bei meiner Familie und vor allem der Familie meiner Frau das Papier schnell knapp und unübersichtlich werden würde. Zwar gibt es eine ganze Menge Programme für den Computer, aber da bin ich eher seltener dran als am Handy oder Tablet. Also habe ich mir eine Übersicht verschafft über die Applikationen, die es am Markt gibt. Und da gibt es eine Menge. :)

Ich bin dann Schlussendlich bei Ancestry gelandet. Auch Geneanet ist gut und zu empfehlen. Wenn man sich ein Mal mit einer der Applikationen angefreundet hat und sich darin zurecht findet, geht es dann ganz flott und gut von der Hand. Bleib bei einer Applikation oder wechsle sie, das ist egal. Bei nahezu allen Applikationen bzw. auf deren Internetseiten ist es möglich sich eine sogenannte GEDCOM Datei exportieren zu lassen. Das ist quasi der Referenzdatentyp, wenn es um Stammbäume geht und nahezu alle anderen Applikationen das Thema betreffend können damit umgehen.

Wenn du dir die Art und Weise, wie du die Informationen festhalten willst, festgelegt hast, geht es an das Informationsbeschaffen. Da kann ich vielleicht nicht ganz so behilflich sein, aber ich versuche es. Ich habe noch eine Reihe Verwandter wie meine Großmutter und deren Geschwister, also Großtanten und -onkel, die noch eine ganze Menge wissen. Die frage ich dann immer mal wieder bzw. gehe neue Informationen mit denen durch, ob die so stimmen können. Da bekommt man gut vier bis fünf Generationen hin.

Ich hatte zum Beispiel das Glück, dass zwei Personen in diesem Verwandtenkreis schon einmal so etwas wie einen Stammbaum angefangen haben und ich auf diese Daten zurückgreifen konnte. so habe ich dann schon einige Infos bekommen, die sonst etwas schwerer zu greifen gewesen wären. Da waren zum Beispiel auch Schriftblätter aus den späten 1930er Jahren bei. Schon komisch so altes Papier in den Händen zu halten.

Weitere Informationen bekommt man dann durch die Applikationen selber. Die vergleichen das mit allerhand Einträgen in allen möglichen Archiven. Diese Einträge werden dir vorgeschlagen und du kannst prüfen, wie nah die der Person kommen, die du eingetragen hast. Hier ist aber auch bei den meisten Applikationen der Kasus Knaxus. Du musst bezahlen, um den Originalbeitrag, sprich das gescannte Schriftstück sehen zu können und meist kannst du dann nicht so viel damit anfangen. Ich konnte beispielsweise mit einem Telefonbuch aus den 1970ern nicht viel anfangen, auch wenn da dein Opa drin stand.

Wenn diese Mittel dann auch ausgeschöpft sind, kannst du ins Stadtarchiv gehen und versuchen dort etwas rauszufinden oder in das zuständige Pfarramt, da gibt es auch Infos bzgl. Hochzeiten, Taufen etc. Da bin ich bisher aber noch nicht angelangt. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Freude und Erfolg bei deiner Ahnenforschung.

» Antalis » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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