Warum sind Schwiegereltern oft so böse?

vom 17.04.2010, 17:43 Uhr

kuyashinaki hat geschrieben:Ich glaube, in erster Linie ist das ein Gemisch aus Eifersucht und Verlustangst bei der Schwiegermutter und auf jeden Fall auch eine gewisse Eifersucht bei der Schwiegertochter, daß Mama vielleicht mehr Aufmerksamkeit vom Mann bekommt als sie als Frau.

Das mag in manchen Fällen sicherlich stimmen. Nur ist es mit Sicherheit nicht immer der Fall. Ich kenne jedenfalls einige Frauen, die von der Schwiegermutter andauernd wegen bestimmter Dinge angepöbelt werden, denen ihre Schwiegermutter an sich aber eigentlich vollkommen egal ist, die also der gegenüber auch keine Eifersucht empfinden.

Bei mir ist es ja dasselbe: Die alte Hexe ;) kann machen, was sie möchte, sie kann gerne auch ihren Sohn ansprechen, wie sie es möchte, weil sie mir vollkommen egal ist. Trotzdem bin ich deswegen nicht davon befreit, von ihr beispielsweise wegen meiner Ethnie blöd angemacht zu werden. Ich könnte tun, was ich möchte, an meiner nicht-deutschen Abstammung ändert das ja nichts.

kuyashinaki hat geschrieben:Besonders in Dingen wie Haushalt, Finanzen etc. sind die Schwiegertöchter da sicherlich doch sehr empfindlich, weil da auch irgendwo die eigene Mutter in Frage gestellt wird, von der man schließlich das meiste einmal so gelernt hat, zumindest im Idealfall.

Wobei ich da ehrlich sagen muss, wenn meine eigene Mutter (nicht die Schwiegermutter) mir vorschreiben wollen würde, welche Farbe die Vorhänge in meiner Wohnung haben sollten, oder wo ich die Sessel hinstelle, dann wäre ich da genauso sauer. Ich hasse einfach Bevormundung im Allgemeinen, egal, von wem sie kommt. Da ist es egal, ob es die eigene Mutter oder "nur" die Schwiegermutter ist, ich empfinde es einfach als wahnsinnige Anmaßung, wenn man mir als erwachsene Frau vorschreiben möchte, wie ich meine eigene Wohnung einzurichten hätte.

Da ist es auch egal, wie ich mal von der Mutter in Sachen Haushalt erzogen worden wäre (wurde ich nicht, ich bin viele Jahre ohne Mutter aufgewachsen). Wenn man erwachsen ist und seine eigene Wohnung hat, dann ist das Geschichte. Dann ist man selbst für das verantwortlich, was man tut, egal, was "Mami" früher vorgeschrieben hat. Unter Umständen zweifelt man so etwas ja schon als Kind oder zumindest im Rahmen des Erwachsenwerden an, und findet dann eigene Strategien, die einem besser gefallen. Wenn einem diese die Eltern verbieten wollen, oder eben auch die Schwiegermutter, dann finde ich das einfach dreist.

kuyashinaki hat geschrieben:Für meinen Freund und mich war daher schon immer klar, daß wir niemals mit den Eltern unter einem Dach leben würden.

Damit wiederum hätte ich absolut gar kein Problem, wenn ich mich mit den Schwiegereltern verstünde. Wenn da ein freundschaftliches Verhältnis bestehen würde, wäre das doch eine super Angelegenheit. Angst, dass meine Beziehung darunter leiden würde, hätte ich keineswegs. Wie sollte das auch passieren, wenn man sich ja verstehen würde und es daher (fast) nie Streit gäbe?

Nur, wenn man sich mit der Schwiegersippschaft absolut gar nicht versteht, dann würde ich natürlich davon abraten, mit denen auch noch zusammen zu wohnen. Denn da ist es ja nur logisch, dass man sich dann andauernd in den Haaren hat. Und besser, nur viermal im Jahr bei irgendwelchen Besuchen, als jeden Tag.

Eine Frage noch am Rande, ist es eigentlich "normal", dass die Schwiegermutter einen andauernd für irgendwelche Dinge verantwortlich macht, wenn mal etwas schief geht? Also, dass sie beispielsweise einem gleich unterstellen, man sei schuld daran, wenn es dem Mann oder Lebenspartner schlecht geht? Das habe ich nämlich schon häufiger gehört. Wenn es meinem Freund wegen irgendetwas schlecht ging (Stress im Studium, Mobbing auf der Arbeit, was weiß ich), dann kamen von Schwiegermutti sofort Bemerkungen wie "Das liegt doch an deiner Freundin, die ist daran doch bestimmt schuld!" oder "Du hast Ärger in der Beziehung, das sehe ich dir doch an!". Also, ich war immer der Sündenbock, egal, was los war.

Ist das bei vielen Schwiegermüttern so, oder fällt das in dieselbe Schiene bei meiner, wie sie mich auch wegen meiner Herkunft nicht leiden kann?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich glaube das ist ein Stück weit auch Konkurrenzdenken. Früher war Mami die wichtigste Frau in Sohnemanns Leben und nun kommt jemand anders, der diesen Platz einnimmt. Das kann dann objektiv eine liebe, junge Frau sein, aber subjektiv ist sie erstmal der Feind. Und das ist sicherlich nicht nur bei Müttern so, die ihren Söhne total verwöhnen und vereinnahmen, bei diesen sind das Konkurrenzdenken und die Probleme mit dem Loslassen nur ausgeprägter. Da wird dann schon mal eher ein offener Kampf um die Gunst geführt, als bei Frauen, die ihre Söhne normal erzogen haben.

Gleichzeitig tritt aber auch die Schwiegertochter in Konkurrenz zu Mutter ihres Partners. Da sind dann auch die Söhne oft nicht ganz unschuldig dran. Ein undurchdachtes "Bei Mama schmeckt das aber anders." oder "Mutti hat das immer so gemacht.", das vielleicht gar nicht böse gemeint war, kann verheerende Folgen haben. Denn wie gesagt, die Mutter war die wichtigste Frau im Leben des Mannes und ist der Maßstab an dem die Leistungen der Partnerin gemessen werden. Ob offen oder nicht spielt dabei nur bedingt eine Rolle, ein gewisser Vergleich ist immer da. Und wenn der Mann dann auch noch offen sagt, dass man etwas anders macht als seine Mutter interpretiert man es schnell als Abwertung der eigenen Arbeit.

Diese Erfahrung habe ich z.B. gemacht. Ich habe eine sehr liebe Schwiegermama, mit der ich mich vom ersten Tag an gut verstanden habe. Aber wir kommen auch so ein bisschen aus verschiedenen Welten und sie sieht einige Dinge anders als ich und macht manche Dinge anders als ich. Und das ist bei mir ganz bewusst so. Im Prinzip ist das auch kein Problem, weil meine Schwiegermutter nie an mir herum kritisiert oder mir gar vorschreiben will, wie ich dieses oder jenes halten soll. Mein Freund dagegen lässt schon mal den ein oder anderen Spruch fallen und da muss ich mich immer sehr zur Ordnung rufen, es ihm übel zu nehmen und nicht ihr, dass er uns vergleicht und so in Konkurrenz zueinander stellt.

Gerade wenn Enkelkinder ins Spiel kommen verschärft sich die Lage meist noch. Denn da kommt dann auch ein Generationenkonflikt hinzu. "Wir haben das damals so gemacht und so war es richtig!". Das hört man auch gar zu oft von den eigenen Eltern, die versuchen einem zu "helfen" indem sie Ratschläge erteilen oder gar Vorschriften machen und Kritik üben. Auch bei der eigenen Mutter ärgert es einen, wenn sie einem erklärt, wie man das Fläschchen richtig halten sollte, oder, dass man selbst in diesem Alter längst Fahrradfahren konnte und sie fragt, warum der Enkel das denn noch nicht kann. Aber der eigenen Mutter gesteht man es häufig eher zu, dass sie solche Dinge anmerkt, als der Schwiegermutter, mit der man eh schon ständig den Vergleich fürchtet. Denn gegen die eigene Mutter hat man sich meistens schon erfolgreich behauptet, bei der Schwiegermutter ist das anders. Das ist auch bei normalen Dingen des Alltags so, aber Enkelkinder und deren Erziehung und Entwicklung sind noch mal ein ganz wichtiger Punkt für beide Seiten.

Ich denke eine gewisse Rivalität herrscht auch in gesunden Schwiegertochter-Schwiegermutter Beziehungen, das gehört dazu und ist nicht ungewöhnlich. Entscheidend ist eben, wie man mit diesem Konflikt umgeht, wie selbstbewusst beide Parteien sind, wie sich der Streitpunkt(nämlich der Sohn) dazu verhält und vielleicht auch wie ähnlich man sich sowieso ist. Treffen zwei Welten aufeinander ist es vermutlich ohnehin schwieriger, als wenn zwei Menschen, die sich auch sonst sicherlich angefreundet hätten zufällig als Schwiegermutter und Schwiegertochter zusammen kommen.

Dass die Schwiegereltern immer böse sind, ist übrigens Blödsinn. Es gibt sicherlich auf beiden Seiten Kandidatinnen, die eifersüchtig und bösartig sind. Wie Wawa schon schrieb, zwischen nicht mögen und aktiv bekämpfen liegen ja noch viele Graustufen, wie so eine Beziehung aussehen kann. Und zumindest Akzeptanz und vordergründige Höflichkeit von beiden Seiten sollte man erwarten könnten. Menschen die dazu nicht bereit sind, findet man leider immer wieder.

Meine Schwägerin z.B. kann auch gar nicht mit unserer Schwiegermutter. Inzwischen geht man irgendwie miteinander um, auch wenn nie irgendwelche Herzlichkeit aufkommt. Das war allerdings nicht immer so, von Seiten meiner Schwägerin gab es einige böse Verleumdungen und offene Beleidigungen für meine Schwiegereltern, die diese übrigens nie erwidert, sondern vielmehr entsetzt hingenommen haben. Es wurde immer versucht freundlich auf sie zuzugehen, was von meiner Schwägerin abgelehnt und mit Frechheiten gedankt wurde. Besser wurde es erst, als mein Schwager ein Machtwort sprach und sagte, dass er zumindest Höflichkeit von ihr erwartet. Und nicht nur diese junge Dame, auch so manche andere Frau aus meinem Bekanntenkreis würde ich nicht zur Schwiegertochter haben wollen.

Es gibt natürlich fiese Schwiegermütter, die dem Begriff "Schwiegermonster" alle Ehre machen. Aber in den meisten Fällen sollten die Schwiegertöchter vielleicht auch mal bei sich suchen, ob da alles rund läuft und sie sich immer korrekt verhalten. Denn die meisten Probleme resultieren aus gegenseitigen Fehlern und daraus erwachsender Zuspitzung der Lage. Vielleicht ist das auch bei der ein oder anderen deiner Freundinnen so, dass sie sich ihren Schwiegermüttern gegenüber nicht gerade nett verhalten, im Gegenzug aber immer Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit erwarten und dann enttäuscht sind, wenn das nicht so kommt.

Mich würde übrigens mal interessieren, wie es mit Schwiegervätern und Schwiegersöhnen ausschaut? Mein Vater ist leider schon tot, hat sich aber bis dahin blenden mit meinem Freund verstanden. Sie hatten einen ähnlichen Humor und auch einige gemeinsame Interessen und das reichte den beiden. Allerdings habe ich bei Männern oft den Eindruck, dass Beziehungen sowieso oberflächlicher und mit weniger offen agierten Emotionen ablaufen. Auch das Verhältnis zu den eigenen Söhnen ist meist distanzierter als die meisten Mutter-Tochter-Beziehungen. Darum liegt im Verhältnis eines Vaters zum Mann der Tochter vielleicht generell weniger Konfliktpotential und das was da ist, wird weniger offen ausgelebt.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Sorcya hat geschrieben:Da sind dann auch die Söhne oft nicht ganz unschuldig dran. Ein undurchdachtes "Bei Mama schmeckt das aber anders." oder "Mutti hat das immer so gemacht.", das vielleicht gar nicht böse gemeint war, kann verheerende Folgen haben.

Wer sagt denn so etwas? :o Ich habe es ganz ehrlich noch nie erlebt, dass ich einen Mann so habe reden hören. Kann es sein, dass das eine Generationen-Frage ist? Ich meine, ich kenne wie gesagt keinen Gleichaltrigen, der irgendwie besonders viel über seine Mutter reden würde, geschweige denn darüber, was die im Haushalt gemacht hat. Na gut, in meiner Beziehung sowieso nicht, weil mein Freund kocht, da kann er höchstens sich selbst mit seiner Mutter vergleichen, aber wer macht das schon?

Sorcya hat geschrieben: Denn wie gesagt, die Mutter war die wichtigste Frau im Leben des Mannes und ist der Maßstab an dem die Leistungen der Partnerin gemessen werden. Ob offen oder nicht spielt dabei nur bedingt eine Rolle, ein gewisser Vergleich ist immer da.

Das ist vielleicht bei euch so, aber verallgemeinern kann man das noch lange nicht. Jedenfalls bin ich hier echt erstaunt, wenn ich dies lese. Wenn ich jetzt mal bewusst darüber nachdenke, wie es bei mir ist, dann habe ich bei noch nichts, was mein Lebensgefährte getan hat, darüber nachgedacht, wie das bei meinem Vater oder meiner Mutter war. Allgemein sind die in meinem Denken nicht so besonders vorhanden (ich wirke undankbar, ich weiß).

Genauso kann ich mir bei meinem Freund nicht vorstellen, dass der mich irgendwie gedanklich mit seiner Mutter in Verbindung bringt. Wir sind so grundverschiedene Menschen. Wir haben nicht dieselben Tätigkeiten, nicht dieselben Hobbies, wir haben eigentlich nichts gemein, außer das Geschlecht. Und selbst da sind wir sehr unterschiedlich. Aber ich kann ihn nachher gerne fragen, ob er schon einmal mich mit seiner Mutter verglichen hat. Er spricht eigentlich alles aus, also wird er mir das dann schon sagen. :D Ich bin mal gespannt. Wobei ich glaube, er wird nur völlig irritiert reagieren, wie ich überhaupt auf solche Ideen komme.

Aber wenn ich mir das so vor Augen führe, als das, was wohl auch möglich ist, wenn ich es auch noch nie so erlebt habe, dann bin ich ja richtig froh, dass mir zumindest das erspart bleibt. Probleme mit Schwiegermutti in spe habe ich so ja schon genug. Wenn dann noch andauernde Vergleiche kämen, dann würde das auf mich noch merkwürdiger wirken. Vielleicht gäbe es dann auch mehr Konflikte hier.

Wobei ich meinen Lebensgefährten eher für geistig verwirrt halten würde, wenn er andauernd mit "Mami hat das aber anders gemacht!"-Sprüchen ankommen würde. Das würde mich vielleicht nicht ärgern oder zu irgendwelchen Konkurrenz-Handlungen anstacheln, aber irgendwie fände ich das persönlich (wohlgemerkt, jeder hat einen anderen Geschmack) unglaublich des-erotisierend. Und es würde zu seinem Charakter einfach absolut nicht passen.

Sorcya hat geschrieben:Auch das Verhältnis zu den eigenen Söhnen ist meist distanzierter als die meisten Mutter-Tochter-Beziehungen.

Das kann ich persönlich wieder gar nicht bestätigen. Zwischen meinem Lebensgefährten und seinem Vater herrscht eine Beziehung vor, die ich persönlich schon seltsam finde. Aber wohl nur, weil ich zu meinen Eltern keinerlei echte Beziehung hatte. Daher kann ich aber auch schlecht einschätzen, was in dem Bereich "normal" ist und was nicht. Ich habe da einfach keine Erfahrungswerte zu.

Aber jedenfalls umarmen sie sich viel, lachen viel miteinander. Ich glaube (wobei ich solche Dinge, wie gesagt, sehr schwer einschätzen kann), dass das einer durchschnittlichen Mutter-Tochter-Beziehung sehr ähnlich kommt, oder?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Am Anfang habe ich mich auch noch gut mit meiner Schwiegermutter verstanden, heute haben wir seit einem halben Jahr kein Kontakt mehr. Ständig kam es zu Auseinandersetzungen. Sie hatte sich total verändert und dies muss ich mir nicht antun, selbst mein Mann hat keinen Kontakt mehr.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also ich denke, das es daran liegt, das Frauen sich allgemein nicht gerne ihr Revier mit einer anderen Frau teilen wollen und die Schwiegermutter, muss sich das ja mit der Frau des Sohnes teilen sozusagen und ich denke, das da das Problem drin liegt. Vorher hatte sie den Sohn für sich alleine, hat sich immer und um alles gekümmert, dann wird er erwachsen und natürlich auch selbstständiger und dann kommt auch noch eine "fremde" Frau und will die noch übrig gebliebenen Aufgaben der Mutter übernehmen. Oder der Sohn muss nun teilweise auch selber die Dinge machen, die vorher die Mama für ihn gemacht hat.

Ich selber habe mich mit meiner Ex Schwiegermutter eigentlich "normal" gut verstanden. Sie hatte zwar ihre eigenen Ansichten und auch einfach ein anderes Lebensbild, wie ich, aber wir haben uns gegenseitig toleriert und respektiert. Wir haben beide gesagt, das wir einfach unterschiedliche Generationen sind und halt jeder seine Vorzüge bzw. Nachteile hat. Das harmonierte eigentlich immer ganz gut und auch nach der Scheidung, verstehe ich mich bis heute eigentlich gut mit ihr, wenn wir wegen der Kids noch Kontakt haben.

Aber es gibt ja auch die andere Variante von Schwiegermutter und zwar so eine wie meine Mutter. Sie ist ja auch praktisch die Schwiegermutter in Spe von meinem Verlobten und zwar keine böse Schwiegermutter, aber dafür eine sehr anhängliche und lustige, was allerdings auch ganz schön nervig sein kann. Jedenfalls ist es für mich schon manchmal sehr anstrengend, da ich sie ja, im Vergleich zu meinem Partner, schon länger kenne und somit auch ihre Macken besser einschätzen kann. Für Aussenstehende ist sie immer die coole und flippige Mutter, aber für mich dennoch manchmal sehr anstrengend.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Bei mir ist das überhaupt nicht das Fall, denn ich verstehe mich mit meinen zukünftigen Schwiegereltern eigentlich ziemlich gut. Mit der Mutter meines Freundes komme ich sogar noch besser klar als mit seinem Vater. Natürlich verhalte ich mich in deren Gegenwart anders als bei meinen Eltern, aber ich denke das dürfte bei vielen der Fall sein. Obwohl ich die beiden nun schon über 6 1/2 Jahre kenne, kann ich nicht ganz ich selbst bleiben und versuche stets ihnen zu gefallen. Das ist zwar albern, aber ich kann dagegen einfach nichts machen.

Das dennoch so gute Verhältnis erkläre ich mir durch die räumliche Distanz die zwischen uns liegt. Wir sehen uns zu wichtigen Feiertagen (Weihnachten, Ostern, Geburtstage…etc.) und ab und an zum Kaffeetrinken. Würden wir uns häufiger sehen oder gar zusammen wohnen, wäre das wohl anders. Aber ich habe auch schon das Gegenteil erlebt, denn meine Schwester wohnt mit der Mutter ihres Freundes gemeinsam in einer Wohnung und alle drei kommen fantastisch miteinander aus. Bei mir würde das auf Dauer nicht funktionieren, aber jeder Mensch ist anders.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, dass es da besonders zu Konflikten kommt, weil viele Mütter gerade ihre Söhne so behüten und sich nicht von ihrem geliebten Sohn trennen wollen. Bei meinem Ex Freund war dies auch der Fall und seine Mutter hatte auch einen sehr großen Anteil an unserer Trennung. Es war nämlich so, dass sie kränklich war und seit dem wir zusammen waren, wurde es immer schlimmer. Sie musste ihn nachts wecken, weil er irgendwelche Dinge für ihn tun sollte und immer, wenn wir mal ungestört sein wollten, ist sie dann einfach ins Zimmer geplatzt und hat genervt. Nachdem wir eine Weile zusammen waren, hat seine Mutter auch immer totales Theater gemacht, dass sie ja bald stirbt und er gar keine Zeit mehr für sie hat. Außerdem hat sie immer gegen mich gestänkert. Ich hatte da echt keine Lust drauf, deswegen habe ich die Beziehung dann beendet. Mein Ex Freund fand das zwar total blöd und wollte auch ausziehen, aber da ich echt keine Lust hatte so eine Beziehung noch monatelang weiter zu führen, bis er das mal über das Herz bringt, habe ich lieber den Schlussstrich gezogen.

Ich denke auch, dass das bei vielen anderen auch der Fall ist. Mütter betüdeln ihre Söhne gerne und halten sie so lange es geht ans Elternhaus gebunden. Daher kann ich schon verstehen, wenn da ein schlechtes Verhältnis entsteht. Während es bei Frauen eher so ist, dass die meisten Eltern ihr Mädchen dann doch etwas selbstständiger erziehen, so dass man auf eigenen Beinen stehen kann. Viele Mütter haben ihren Sohn einfach gerne für sich und sind richtig egoistisch. Sie gönnen ihm kein eigenes Leben und am liebsten wäre es ihnen, dass der "Kleine" doch sein ganzes Leben Zuhause wohnt.

Ich habe es aber auch schon erlebt, dass ich wunderbar mit meiner Schwiegermutter ausgekommen bin. Da gab es niemals Probleme und wir haben sogar nach der Trennung von ihrem Sohn noch eine Weile weiterhin Kontakt gehabt. Es kommt dabei wohl immer sehr auf Mutter-Sohn Beziehung an und wie besitzergreifend diese wohl ist.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Im Grunde, tournesol, hast Du Dir die Antwort schon selbst gegeben. Meistens ist es so, dass der Sohn sich dann abnabelt und die Mutter das Gefühl bekommt, dass sich da jemand in die Beziehung zwischen Mutter und Sohn gedrängt hat. Traurig klingt es ja, weil es doch eigentlich normal ist, dass die Kinder irgendwann einmal Partner haben und vielleicht mit ihnen auch gemeinsam wohnen möchten und vielleicht eine eigene Familie gründen wollen.

Ich denke aber auch, dass es oftmals mit der Angst zu tun hat, allein zu sein und im Alter niemanden zu haben, der sich um einen kümmert. Vielleicht spielt auch die Angst eine Rolle, in der es darum geht, dass sich das Kind dann nicht mehr meldet oder auch, dass der Partner des Kindes damit anfängt, die Eltern schlecht zu machen.

Bei mir ist es so, dass die Mutter eines Ex' eine wirklich furchtbare Frau gewesen ist. Diese Frau war nicht mehr ganz klar im Kopf, was mir auch von einigen Seiten bestätigt wurde und ich habe es selbst miterlebt. Zu mir war sie immer mal freundlich, aber ich habe sie einfach nicht gemocht, weil sie sehr anstrengend und nervig gewesen ist. Dann kam sie, ihr Lebensgefährte und besagter Ex auf die Idee, ein Haus zu kaufen, in dem sie eine Etage, und wir eine Etage beziehen sollten. Ehrlich gesagt bin ich sehr froh gewesen, dass es nie so weit gekommen ist.

Nachdem sich dieser Ex von mir getrennt hat, hatte sie mich von seinem Handy aus angerufen und mich angemault, ich könne doch nicht einfach abhauen. Ja, wenn der Sohn sich getrennt hat und auch meine Gefühle nicht mehr so existierten, wieso soll ich noch da bleiben? Sie hat immer mal versucht, mich wieder mit ihm durch die Blume zusammenzubringen, aber das ist zum Glück nicht passiert. Der Grund war übrigens, weil ich so gut kochen könne. Ich dachte, ich spinne.

Nun ja, nachdem ich dann so ein, zwei Fastbeziehungen hatte und daraus doch nichts ernstes geworden ist, habe ich meinen jetztigen Partner, den ich gern als "mein Mann" nenne, aber wir sind nicht verheiratet, kennengelernt. Am Anfang war es so, dass seine Mutter mich auch abgelehnt hat, weil es etwas damit zu tun hatte, dass ich älter bin - zwar nur etwas mehr als zwei Jahre, aber immerhin. Sie hat es nicht so ganz gebilligt und hat mich auch ignoriert bzw. ich durfte ihn auch nicht mehr zu Hause besuchen.

Doch irgendwann haben die Beiden dann ein klärendes Gespräch geführt. Anfänglich war es eine sehr merkwürdige Situation zwischen ihr und mir, aber wir haben uns inzwischen zusammengerauft. Das kam mit der Zeit, ich bin auf sie zugegangen und wir haben sogar gemeinsam etwas unternommen und unternehmen weiterhin gemeinsam etwas. Das geht ja nun auch so weit, dass wir zusammen für ein Wochenende wegfahren.

Ich mag inzwischen die Mutter sehr gern und sie mich auch, wir sind auch füreinander da, wenn etwas ist. Und gerade als vor wenigen Wochen ein Todesfall eingetreten ist, fand ich sie sehr lieb zu mir und einfühlsam. Mir hat das wirklich sehr gut getan. Doch auch vorher - etwa ein, zwei Jahre, nachdem ich mit meinem Mann zusammengekommen bin, hat sich alles geklärt.

Dass es nun so gekommen ist, freut mich sehr. Und sie hat auch eingesehen, dass ihr Verhalten damals nicht in Ordnung gewesen ist. Sie dachte wohl, ich würde es nicht ernst meinen und sie ging davon aus, es würde nicht lang halten. Doch nun kam alles anders und sie weiss, dass ich verlässlich und zuverlässig bin, und ihren Sohn liebe. Inzwischen ist es sogar so, dass ich mehr mit ihr rede, als mein Mann mit ihr.

Es kann sich also auch nach ersten Problemen verändern, wenn man aufeinander zugeht. Es ist nötig, dass beide Seiten dies tun und ehrlich gesagt würde ich auch nie den Kontakt zwischen den Eltern meines Mannes und ihm verbieten. Auch dann nicht, wenn der Kontakt zwischen ihnen und mir kaum existent oder schlecht wäre. Ich finde so etwas einfach unmöglich und dreist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich denke nicht, dass die Schwiegereltern direkt böse sind. Meiner Meinung nach hat es eher etwas damit zu tun, dass die Eltern des Partners sich eher noch daran gewöhnen müssen, dass die Kinder jetzt nicht mehr nur noch ihre Kinder sind, sondern langsam ein eigenes Leben beginnen, heiraten und vielleicht bald Kinder bekommen. Daher ist es erst einmal ein Schock, wenn die Eltern nicht mehr an der ersten Stelle stehen.

Als Folge aus diesen Beweggründen sind die Schwiegereltern oftmals sehr abweisend und verhalten sich aber nicht absichtlich so. Man sollte ihnen das also nicht so böse nehmen und erst einmal abwarten und ihnen Zeit geben, sich an einen selbst und die neue Situation zu gewöhnen. Sollte dieses Verhalten jedoch anhalten, kann man mal mit seinem Partner darüber sprechen und vielleicht auch mit den Schwiegereltern. Dadurch kann das Problem vielleicht geklärt werden und aus der Welt geschafft werden.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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