Mehlspeisen, die einfach nicht gelingen wollen

Eigentlich bin ich eine Frau, die ganz gut backen kann. Aber es gibt immer wieder Mehlspeisen, die einfach nicht so gelingen, wie es sein sollte. Obwohl ich dann meistens ein paar verschiedene Rezepte von dieser Mehlspeise ausprobiere, ist das Endprodukt nicht so wie ich es gerne hätte. Jetzt wollte ich euch fragen, ob ihr dieses Problem auch kennt.

Zum Beispiel geht es mir so bei Kardinalschnitten. Diese Schnitten sind eigentlich eine typisch österreichische Mehlspeise und wenn man den Trick weis, auf den man achten muss, dann sind es "ganz" einfache Schnitten, für die man die Zutaten fast immer zu Hause hat. Für alle, die jetzt nicht wissen, welche Mehlspeise ich meine, es sind Schnitten, die aus Biskuit- und Baiserstreifen bestehen, die miteinander gebacken werden. Diese werden dann halbiert und mit Kaffeesahne gefüllt.

Eine ehemalige Arbeitskollegin sagte einmal zu mir, ihr gelingt kein normales Biskuit. Und bei anderen Bekannten höre ich auch immer, diese oder jene Mehlspeise probieren sie gar nicht mehr, da es bei ihnen einfach nicht klappt, dass diese gelingen.

Welche Rezepte von Mehlspeisen sind es bei euch die nach den Backen nicht so aussehen, wie sie sollen? Was wollt ihr gar nicht mehr probieren zu Backen, da es ohnehin nicht gelingt?

Mir geht es da wie deiner Kollegin und mir gelingt einfach kein normaler Biskuit! Ich probiere das jetzt wirklich schon seit etwa 3 bis 4 Jahren in regelmäßigen Abständen und auf verschiedenste Art und Weise, aber es klappt einfach nie so wie ich möchte. Ich esse sehr gerne diese Biskuitrollen, in die man dann später einfach eine Creme gibt (meistens mach ich Himbeer- oder Zitronencreme) und das klappt beim besten Willen nicht. Natürlich kann man es nacher irgendwie essen, aber erstens mal sieht es echt sehr unschön aus und zweitens ist der Biskuit selbst das große Problem.

Entweder er ist viel zu klebrig und ich habe keine Ahnung weshalb, oder er ist viel zu trocken und auch völlig geschmacklos (weil ich dann nämlich einfach weniger Zucker nehme um die Klebrigkeit zu vermeiden). Oder er bricht mir schon total auseinander, wenn ich die Rolle forme. Das macht mich echt fertig. Außerdem ist die Creme auch nie so wie sie sein sollte. Die ist echt nicht so richtig fluffig und viel zu dünn und nacher sieht alles ganz furchtbar aus. Lustigerweise habe ich aber einen großen Ehrgeiz und mache trotzdem alle paar Wochen mal eine Biskuitrolle.

Gerade bei Gebäcken und bei Mehlspeisen entscheidet oft eine Winzigkeit darüber, wie das Ergebnis wird.

Das allerwichtigste ist, dass man ein Rezept hat, von dem man weiß, dass es schon mit Erfolg nachgekocht wurde. Ein Garant dafür ist immer, wenn man ein Kochbuch von einem rennomierten Kochbuchautor und Koch zur Hand nimmt. Die Süßsspeisenrezepte von Alfons Schubeck sind beispielsweise genial und funktionieren wirklich.

Dann ist es wichtig, dass man auch die Feinheiten der Süßspeisenbereitung kennt.

Ein Bisquit gelingt beispielsweise nur mit superfrischen Eiern wirklich gut. Wenn die Eier schon eher zum Ende der Haltbarkeit angekommen sind, wird das Eiweiß flüssiger. Man erkennt das daran, wenn man ein frisches Ei auf einen Teller aufschlägt, gibt es einen recht kompaktes und kleinen Fleck bzw. ein kleines Spiegelei. Ältere, wenn auch noch frische, Eier verlaufen sehr stark und geben ein großes Spiegelei. Ein festes Eiweiß ist aber wichtig dafür, dass das Eiweiß auch wirklich steif geschlagen wird.

Dann ist es auch wichtig, dass die Schüssel und der Rührbesen der Küchenmaschine und alle anderen Küchenwerkzeuge absolut fettfrei sind. Sonst wird das Eiweiß nicht steif. Ebenso sollte man es sich tunlichst verkneifen, mit einem abgeschleckten Löffel von der Eiweißmasse zu kosten. Das versaut auch die Konsistenz. Dann sollte man das Eiweiß für den Bisquit immer zu letzt steif schlagen und unter die anderen Zutaten unterheben. Wenn Eiweiß zu lange steht, verliert es nämlich auch wieder Festigkeit und darunter leidet dann die Teigqualität.

So geht es eigentlich mit fast jeder Süsspeise. Wenn man den perfekten Pfannkuchen oder Crepe-Teig hat, kann man ihn in der Pfanne trotzdem noch in eine ungenießbare Speise verwandeln. Wenn die Pfanne zu heiß ist oder der Teig zu dick eingefüllt wird, leidet die Qualität.

Auch den Teig für einen Apfelstrudel wirklich so dünn hinzubekommen, dass er nicht reißt und trotz dem nicht zu dick ist, bedarf einiger Übung. Man kann da ziemlich viel falsch machen.

Hefeteig ist eigentlich eine simple Sache. Erwischt man allerdings eine Hefe, die nicht mehr 1A ist, geht der Teig nicht auf und nichts gelingt.

Süßsspeisen bestehen aus sehr einfachen Zutaten. Aber die Zubereitung veredelt hier die einfachen Zutaten und man benötigt hier viel Übung. Da ich leidenschaftlicher Süßspeisenesser und Süßspeisenkocher bin, weiß ich wovon ich rede. Am einfachsten lernt man die Zubereitung von perfekten Süßspeisen von Leuten, die wohlschmeckende Produkte herstellen und die einen mal über die Schulter sehen lassen.