Ex-Partner-Therapie - Der neueste Hit?

vom 14.04.2010, 21:18 Uhr

Ich habe jetzt schon öfters davon gehört, dass Therapiezentren und Psychologen anbieten, dass man mit dem Expartner zur Therapie gehen kann, damit man die Trennung besser verarbeiten kann. ich habe nie geglaubt, dass man sowas wirklich in Anspruch nimmt und erst Recht nicht, wenn einer der Partner schon in einer neuen Beziehung steckt.

Nun rief mich heute Nachmittag meine Freundin an und sie war völlig aufgelöst. Ihre Tochter (32 Jahre alt) sitzt zu Hause und heult sich die Augen aus. Sie ist seit einem halben Jahr mit einem Mann zusammen, der sich wegen ihr von seiner damaligen Partnerin getrennt hat. Die Ex von ihrem Partner kam aber nie mit der Trennung zurecht und will nun unbedingt eine Ex-Partner-Therapie machen und der Freund der Tochter meiner Freundin hat sich dazu wirklich bereit erklärt.

Dass die Tochter meiner Freundin das nicht gut findet kann man wohl auch verstehen und ich muss sagen, dass ich den Mann auch nicht verstehen kann sowas mitzumachen. Es gab ja einen Grund für ihn für diese Trennung und wenn die Ex damit nicht klar kommt, dann muss sie alleine zur Therapie gehen. Diese Therapie soll über 10 Sitzungen gehen und ist immer am Mittwoch Abend. So verbringt der Freund der Tochter meiner Freundin also einmal die Woche einen Abend mit seiner Ex.

Wie findet ihr sowas? Würdet ihr eine Ex-Partner-Therapie machen oder würdet ihr es dulden, wenn euer Partner mit seiner Ex dahin geht? Was soll das bringen, wenn man zusammen eine Therapie macht? Der Freund der Tochter meiner Freundin ist über die Trennung schon hinweg gewesen, bevor sie sich getrennt haben. Denn die Partnerschaft war vorher schon kaputt und es war Gewohnheit, dass sie noch zusammen waren. Zumindest für ihn. Was soll also so eine Therapie bringen, wenn die Beziehung unflickbar kaputt ist.

Meine Freundin glaubt, dass die Ex den Mann wieder haben will und es nun mit allen Mitteln versucht. Die Tochter meiner Freundin ist total am Ende. Denn sie konnte nicht mal mit ihrem Partner darüber sprechen, weil er erst heute morgen bei der Arbeit von dem Termin erfahren hat und dann auch hingefahren ist. Die Tochter meiner Freundin hat es nur telefonisch erfahren.

Macht so eine Ex-Partner-Therapie die neue Beziehung nicht auch kaputt? Oder besser gesagt wird diese neue Beziehung nicht auf eine sehr harte Probe gestellt? Ich denke, dass einige Frauen oder auch Männer das nicht dulden würden und ich glaube, mein Mann hätte mir einen Vogel gezeigt, wenn ich mit meinem Ex zusammen eine Therapie gemacht hätte. Er hätte es nicht mitgemacht auch wenn er Vertrauen zu mir hat. Und ich muss auch sagen, dass ich es nicht mitgemacht hätte, auch wenn ich von Anfang an das Gefühl hatte, dass seine Ex ihm noch nachgetrauert hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann mir schon vorstellen, dass einige Menschen eine psychiatrische Therapie benötigen, um eine gescheiterte Beziehung zu überwinden. Dass es Menschen zum Teil früher schon schwer fiel, sich zu trennen, das denke ich schon. Aber statistisch trennen sich heute Menschen öfters, als früher. Wobei früher natürlich auch soziale Faktoren eine große Rolle spielten, so eben gerade in dörflichen Gegenden noch eine gewisse Problematik, als Geschiedener von der Gemeinschaft ausgegrenzt zu werden. Auch waren die Menschen damals wohl weniger offen, wenn es darum ging, um gescheiterte Beziehungen zu reden. Aber heute kann man das ja. Also gibt es dann natürlich auch mehr Therapie-Angebote, weil weniger Menschen eine Scheu haben, sie zu nutzen, als früher. Das ist erst einmal eine logische marktwirtschaftliche Konsequenz.

An sich finde ich es aber übrigens auch nicht gut, wenn der Ex-Partner dann mit einbezogen wird. Psychologisch beziehungsweise medizinisch scheint das schon einen Sinn zu machen. Es kann ja beispielsweise sein, dass man den Ex-Partner quasi benötigt, um den zu behandelnden Partner mit ihm zu konfrontieren und daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Nicht gut finde ich aber, wie man den Ex-Partner aus seinem neuen Umfeld holt, in dem er vielleicht längst glücklich mit einem neuen Partner und vielleicht auch gemeinsamen Kindern lebt. So kann man sicherlich auch bei dieser Person alte Probleme hervor holen, was eigentlich nicht sein müsste.

Andererseits denke ich mir, wird ja keiner gezwungen, teilzunehmen. Das heißt, ein Partner, der von seinem Ex zu so einer Therapie bestellt werden soll, der kann ja eigentlich auch ablehnen. Dann ist seine neue Familie nicht gefährdet.

Wobei ich mir natürlich auch vorstellen kann, dass der alte Partner richtig zu so einer Therapie drängt. Aber das wäre dann dasselbe Problem, wie die altbekannte Stalking-Thematik auch. Da sehe ich kaum einen Unterschied, Nötigungsversuche durch den alten Partner bleiben solche, egal, zu was er einen nötigen will, ob zu einer Therapiestunde oder zu einer Neubelebung der alten Partnerschaft.

Ich denke übrigens nicht, dass es bei diesen Therapien darum geht, die alte Beziehung zu retten oder zu erneuern. Auch, wenn einige Leute das vielleicht so missverstehen. Ich denke, es geht darum, sich mit dem Ex-Partner auszusprechen, eventuell alte Kränkungen zu klären, und dann endlich mit der Person abzuschließen, oder?

Nun zu der persönlichen Frage. Ich persönlich würde mit meiner Ex-Freundin keine Therapie machen wollen, nie im Leben! Wir haben uns nicht besonders freundlich getrennt, aber ich sehe auch keinen Bedarf, mir ihr überhaupt noch ein Wort zu bereden. Ich bin mit meinem heutigen Leben glücklich und mit der Beziehung von damals habe ich nichts mehr zutun. Da mag ich einfach keine Mühe mehr aufwänden, weil es für mich ganz einfach vorbei ist. Beeinträchtigungen bei meiner neuen Beziehung habe ich dadurch noch nie erlebt, also, was sollte man da dann noch ändern?

Würde ich hingegen irgendwelche Hemmungen spüren, in meiner aktuellen Beziehung, aufgrund der alten Beziehung, dann würde ich mir schon Gedanken über eine Therapie machen. Aber dann doch wohl alleine. Denn den alten Partner aus seinem neuen Lebensumfeld heraus zu holen, das empfinde ich irgendwie als unhöflich und dreist, und so möchte zumindest ich doch wohl nicht wirken.

Also, wenn mich meine Ex zu so einer Therapie bestellen wollen würde, dann würde ich dankend ablehnen. Und ich muss sagen, wenn mein Freund (angenommen, er wäre in der Situation, überhaupt einen Ex-Partner zu haben) in der Situation wäre, dann fände ich es ehrlich gesagt auch nicht so schön, dass er von einer längst vergangenen und vergessenen Person wieder in irgendwelche Verpflichtungen gezogen würde, die ihm wahrscheinlich selbst zuwider wären. Man kann mit seiner Freizeit ja schönere Dinge anstellen.

Aber letztendlich wäre es doch ihm selbst überlassen, ob er hingehen wollen würde, oder nicht. Er ist ja ein eigenständiger Mensch und hat das Recht, seine privaten Entscheidungen selbst zu treffen. Nur, ich denke eben auch, so, wie ich ihn einschätzen kann, dass er auch nicht nach Jahren zu einer Therapiestunde mit einer längst vergessenen Person erscheinen wollen würde.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke schon, dass so eine Ex-Partner-Therapie in manchen Fällen sehr hilfreich sein kann. Wenn man sich nach einer ernsthaften Beziehung trennt, sollte das eigentlich für beide Partner ein gravierender Einschnitt sein, es sollte nicht einer einfach so wegstecken können. Ich will damit nicht sagen, dass man nun zwangsläufig ewig trauern muss, aber eine Beziehung verändert eben immer das eigene Leben und die Persönlichkeit, und wenn sie dann endet, ist das immer etwas, das man nicht einfach so hinnimmt.

Sicher gibt es dann Leute, die schneller über die Trennung hinwegkommen als andere, aber ich denke, dass die Tatsache, dass zumindest ein Partner auf Dauer ernsthafte Schwierigkeiten hat, mit der Trennung umzugehen, immer ein Zeichen dafür ist, dass noch nicht alles gesagt wurde. Und in gewisser Weise trägt man als ehemaliger Partner auch immer noch ein Stück weit Verantwortung dafür, was während der Beziehung oder eben der unmittelbaren Trennungsphase passiert ist. Insofern gibt es meiner Meinung nach schon bestimmte Umstände, die so eine spezielle Therapie sinnvoll machen.

Wie gesagt, es hängt trotzdem alles von den Umständen ab. Wenn es zum Beispiel ursprünglich zur Trennung kam, weil mein Partner mich betrogen oder anderweitig sehr verletzt hätte, würde ich so einer Therapie später wohl nicht zustimmen. Dann hätte ich das Gefühl, dass es wirklich nur ein Versuch ist, mich zurückzubekommen, und in dem Fall mein ehemaliger Partner meine Hilfe bei seinem Problem auch wirklich nicht verdient hätte.

Wenn mein jetziger Partner mit einer ehemaligen Freundin zu so einer Therapie gehen würde, hätte ich in den meisten Fällen wohl auch kein Problem damit. Ich bin generell kein eifersüchtiger Typ und finde sowieso, dass es enorm wichtig ist, ehemalige Beziehungen und Trennungen richtig zu verarbeiten. Allerdings gibt es dort natürlich auch wieder einige Umstände, unter denen mich das vermutlich stören würde. Wenn ich sowieso Grund dazu hätte, anzunehmen, dass mein Partner eigentlich noch Gefühle für seine Exfreundin hat, würde ich dem wohl nicht zustimmen.

In jedem Fall finde ich, dass man so etwas auf jeden Fall zunächst mit dem neuen Partner besprechen muss. Es ist ja klar, dass die aktuelle Beziehung )sofern sie ernsthaft ist natürlich) Vorrang hat und der neue Partner nicht einfach so übergangen werden kann.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe eben mit meiner Freundin telefoniert und sie hat mir dann den neusten Lagebericht erzählt. Der Freund der Tochter war bei dieser Sitzung weil die Ex ihn angerufenhat und ihn moralisch unter Druck gesetzt hat. "Wenn du mich jemals geliebt hast, dann kommst du mit" usw. Und der Freund der Tochter ist ein sehr gutmütiger Mensch. Er hat auch, als er nach Hause kam offen darüber geredet, was bei dieser Sitzung besprochen wurde.

Er musste Fragen beantworten, warum er sich von seiner Ex getrennt hat, warum er in der Partnerschaft nicht glücklich war. Darüber hat er in der Parnterschaft schon mit seiner damaligen Freundin gesprochen. Es wurde wohl über Vertrauen geredet und es wurden auch "Spiele" gemacht, wie mit verbundenen Augen durch den Raum geführt werden usw. Ich persönlich denke, dass sowas in eine Paartherapie gehört und nicht in eine Expartnertherapie. Denn Vertrauen brauche ich zu meinem Expartner nicht mehr zu haben.

Es sollen angeblich noch 9 Sitzungen folgen. Aber der Freund der Tochter meiner Freundin ist nicht begeistert. Vor allem, weil er diese Therapie zur Hälte mit zahlen soll, wenn er die Therapie fortsetzt. Die erste Sitzung war so eine Art Schnuppersitzung, die nichts gekostet hat.

Wie würdet ihr an seiner Stelle nun handeln? Weiter machen und seine Ex, mit der er einige Jahre zusammen war unterstützen und dabei die neue Partnerschaft in dem Moment ja zurücksetzen oder einfach sagen, dass er damit nichts mehr zu tun hat? Er würde am liebsten nicht mehr hingehen, weil er nicht glaubt, dass es helfen könnte, dass die Ex sich von ihm entfernt. Er glaubt eher an die Berechnung seiner Ex und dass sie ihn wiederhaben will.

Als meine Freundin mir das so erzählte, habe ich wirklich an dieser Expartnertherapie gezweifelt. Denn ich frage mich, wozu man sowas macht, wenn man mit dem Partner abschließen will. Wenn ich psychische Probleme mit einer Situation habe, dann mache ich alleine eine Therapie und nicht mit dem Menschen, der mich wegen einer anderen verlassen hat. Ich finde es "krank", wenn man seinen Ex da so mit einbezieht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Erst mal muss ich sagen, dass ich mit Eifersucht in einer Beziehung nicht wirklich viel anfangen kann, denn darauf läuft es ja in deinem Fall und bei der Frage, ab man so etwas denn "dulden" würde ja schließlich hinaus - die neue Partnerin ist schlicht und einfach eifersüchtig auf die Ex.

Ich finde das Wort "dulden" auch ganz schlimm, das klingt ja so, als würde man irgendwelche Rechte an seinem Partner besitzen oder als müsste dieser um Erlaubnis bitten, wenn er etwas machen will, was nur ihn betrifft. Und noch schlimmer finde ich es ja, wenn ein erwachsener Mensch so tief sinkt, dass er in die moralische Erpressungskiste greift und "sich die Augen ausheult", was logischerweise dazu führen wird, dass der Partner ein schlechtes Gewissen hat.

Wenn mein Freund so eine Therapie machen wollte, hätte ich damit kein Problem und wenn ich das Gefühl hätte mir deshalb die Augen ausheulen zu müssen, würde ich mich wahrscheinlich fragen, ob ich nicht selber mal über eine Therapie nachdenken sollte.

Ich kann es schon verstehen, wenn jemand Probleme hat, über eine Trennung hinweg zu kommen, und ich finde es auch nicht verwerflich, wenn diese Person sich dann entschließt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen - ich bin mir nur nicht sicher, was das für den Ex-Partner bringen soll, der mit der Trennung kein Problem hatte und der sich nun in einer neuen Beziehung befindet. Und ich weiß auch nicht, ob es hilft mit einer Beziehung abzuschließen, wenn man mit dem Ex-Partner gemeinsam eine Erfahrung macht, die unter Umständen sehr intensiv und persönlich werden kann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Vor allem, weil er diese Therapie zur Hälte mit zahlen soll, wenn er die Therapie fortsetzt. Die erste Sitzung war so eine Art Schnuppersitzung, die nichts gekostet hat.


Ich bin kein besonders materialistischer Mensch, aber ich würde es nicht einsehen, für den Expartner auch noch Jahre nach dem Scheitern der Beziehung Geld auszugeben (gerade, wenn die Beziehung möglicherweise daran gescheitert war, dass der Partner einen betrogen hat). Und wenn man selbst mit der Trennung kein Problem hat, sondern nur zur Therapie erscheinen soll, um dem Ex-Partner zu helfen, dann gibt man das Geld ja im Grunde nur für diesen aus.

Also, ich würde das nicht machen, denn ich wüsste nicht, wieso ich jemandem, der mir nichts mehr bedeutet, meine Zeit und mein Geld schenken sollte. Ex-Partner hin oder her, ich persönlich meine einfach, wenn so etwas vorbei ist, ist es vorbei. Man kann doch nicht sein Leben lang eine Verpflichtung gegenüber Menschen, mit denen man irgendwann einmal zusammen war, besitzen.

Die aktuelle Partnerschaft geht außerdem sowieso vor. Und meine Freizeit würde ich lieber dieser widmen, als irgendeiner Ex-Partnerschaft. Vom Geld mal ganz zu schweigen. Gerade, wenn man vielleicht eine gemeinsame Haushaltskasse hat. Wäre das dann nicht dreist, das Geld für seinen Ex-Partner zu verwenden?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke, so eine Therapie zusammen mit dem Ex-Partner zur Aufarbeitung einer Trennung muss nicht sein. Ich bin der Ansicht, dass ein Partner das auch allein verarbeiten sollte. Im Prinzip ist es ja so, dass eine Person so etwas mit sich aus machen muss und schauen muss, wie sie sich in bestimmten Situation in oder nach der Beziehung verhalten hat. Das kann dann reflektiert werden, warum muss der Ex-Partner da noch daneben sitzen? Das mag vielleicht für manche Leute einfacher sein, ist aber doch eigentlich nicht nötig.

Gerade wenn es dann auch noch darum geht, die Hälfte der Kosten zu tragen, wäre das dann noch ein weiteres Kriterium, so eine Therapie nicht mit zu machen. Auch wenn ich meinem Ex-Partner nichts schlechtes wünsche, wäre es mir ziemlich egal, wie er unsere Trennung verkraftet hat oder eben nicht. Noch weniger würde ich dafür Geld verschwenden, damit das Seelenleben meines Ex-Partners wieder ins Gleichgewicht kommt. Da müsste mir echt was fehlen.

Von daher würde ich an der Stelle dieses Mannes, von dem du schreibst, da jegliche Anstalten der Ex-Freundin abblitzen lassen und mich auf so etwas überhaupt nicht einlassen, noch dazu wenn er mit dieser Trennung überhaupt keine Probleme hatte, da nichts aufzuarbeiten oder zu klären hat und jetzt in einer glückliche Beziehung steckt. Wieso sollte er ein Mal die Woche da zum Psychiater rennen, wenn ihm gar nichts fehlt. Nur um seiner Ex einen Gefallen zu tun? Also, das geht meiner Ansicht nach echt zu weit. Gerade weil es seine aktuelle Beziehung belastet, wie du schreibst. Das sollte es dem Mann wirklich nicht wert sein und im Prinzip wundere ich mich, dass er da scheinbar noch überlegt und nicht gleich sagt, das er so ein Theater nicht mit machen wird.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich glaube mein Freund hätte noch eine weitere Ex Freundin, wenn er auf so etwas einlassen würde. Zuerst dachte ich ja, dass es vielleicht noch in Ordnung wäre, je nachdem wie die Trennung eben verlaufen ist. Aber dass er sich dann noch an den Kosten beteiligen sollte, würde den Rahmen für mich sprengen. Solche Therapiestunden sind sicherlich nicht gerade billig und ich wäre ziemlich wütend auf ihn, wenn er sein Geld heraus pulvern würde, um mit seiner Ex eine Therapie zu machen. Das käme dem irgendwie gleich, als würde er ihr teure Geschenke machen und da wäre ich wohl nicht gerade begeistert. Aber auch so klingt das Ganze eher nach einem Versuch ihn zurückzugewinnen und das würde ich bei meinem Partner absolut nicht zulassen. Ich finde das auch irgendwie lächerlich. Eine solche Therapie kann man sicherlich besser alleine machen. Vielleicht ist ein "klärendes" Gespräch in einem solchen Rahmen noch empfehlenswert, aber eine längere Dauer fände ich absolut unpassend und ich kann mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass so etwas wirken soll. Immerhin sieht man den Ex dadurch doch mindestens einmal die Woche und alleine das würde für mich die Trennung schon erschweren. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass man die ganze Zeit über noch Hoffnungen hat, was die Sache noch schwerer machen würde.

Ich persönlich würde das wahrscheinlich nicht für einen meiner Ex Partner machen. Würde ich auch gar nicht einsehen, meine Zeit dahin zu verschwenden. Natürlich sind immer zwei Personen Schuld, wenn es in einer Beziehung nicht läuft und für das was ich verbockt habe, tut es mir dann auch Leid. Aber ich muss auch dazu sagen, dass meine Partner bisher nicht gerade einfach und die tollsten waren und die Trennung aus heiterem Himmel kam. Sie haben sehr viel zu dieser Trennung beigetragen und ihr Verhalten war teilweise so krass, dass es mir total egal ist, was nun aus ihnen wird. Ich lasse mich während der Beziehung schon immer viel zu sehr bequatschen, obwohl es eben eigentlich für mich schon lange vorbei ist und versuche immer noch, da ich es nicht gut ertragen kann, wenn es dem anderen da schlecht geht. Aber irgendwann ist auch für mich zu viel und daher ist es dann auch ganz vorbei und ich würde mich auf so etwas nicht einlassen.

Ich bin einfach der Meinung, dass mir die Zeit viel zu schade wäre, weil es der andere doch irgendwie schon richtig vermasselt hat, muss ich ihn doch nicht noch unterstützen. Ich mache in Beziehungen einfach immer viel zu viel mit und habe mich schon lange genug quälen lassen, da hat es den anderen dann auch nicht interessiert, wie es mir geht. Wenn es aber nun eine Person gäbe, die absolut nichts für die Trennung konnte und die ich selber verschuldet habe, würde ich es mir vielleicht noch überlegen, da ich sicherlich ein schlechtes Gewissen hätte und dieser Person helfen wollen würde. Aber spätestens bei den Kosten dafür wäre dann Schluss, denn ich würde das irgendwo nicht einsehen, da quasi Geld aus dem Fenster zu werfen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele Menschen eine Therapie nach einer Trennung benötigen. Ich schätze dabei kommt es auf die Person selber an und vor allem wie diese Trennung durchgeführt wurde. Es gibt ja die Möglichkeit einfach Schluss zu machen oder auch wirklich noch eine richtige Schlacht zu beginnen. Das Letztere könnte durchaus bei einigen der Grund sein, wieso eine Therapie notwendig wäre, um diese Trennung zu verarbeiten.

Im Allgemeinen fände ich es jedoch quatsch mit meinem Ex-Partner zu einer Therapie zu gehen, um die Trennung einfacher zu verarbeiten. Ich bin persönlich sehr froh meinen Ex-Partner nicht mehr sehen zu müssen, denn das würde durchaus aggressiv ausarten. Ich denke so etwas muss nicht sein. Unsere Trennung war zwar alles andere als positiv, aber ich habe mich getrennt und das natürlich zu Recht. Daher brauche ich da nichts aufarbeiten, um diese Trennung vor über 6 Jahren zu verarbeiten. Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht was das bringen soll.

Es gibt Beziehungen oder Trennungen, die sicherlich eine Aufarbeitung bedürfen, aber auf keinen Fall sollte dies bei jeder Beziehung/Trennung so laufen. Zudem wollen viele Ex-Partner sich einfach nicht wieder sehne und das sollte respektiert werden. Wenn man sich trennt und dies ohne Schlammschlacht, dann muss da nichts aufgearbeitet werden.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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