Ist das All unendlich groß?
meine eigene Meinung ist dazu das der All unendlich groß ist und jeden Tag noch unendlicher wird.
Das ist heute der beste Satz den ich gelesen habe. Es gibt keine Steigerungsform von unendlich, logischerweise. Wäre so als würde ich sagen: "Ich hab doch nix und morgen hab ich noch nixer"
Naja wie schon gesagt wurde, geht die Physik heute von einem endlichen Weltall aus, wobei man sagen muss, dass auf den Zeitpunkt der Aussage beruht, da sich das Welt bekanntermaßen ausbreitet seit dem Urknall.
Gibt es generell Unendlichkeit. Tja, schwierige Frage zu der es die wildesten Theorien gibt. Meines Erachtens gibt es eine Art von Unendlichkeit, dafür muss man aber auf eine Metaeben denken und nicht ab dem Urknall. Es gibt ja die Theorie, dass sich das Universum soweit ausbreitet, bis es irgendwann wieder kollidiert, Endknall genannt, und dann wieder "knallt" etc. was eine gewisse Unendlichkeit über die Zeit bedeuten würde.
Auch kann man dann sagen, dass die Zeit selbt unendlich ist, da diese immer existieren wird und nie einen Anfang oder Ende haben wird, es sei denn man misst die Zeit am Anfang eines Urknalls, wie gegenwärtig gängig.
Beweisen kann man das jedoch nie so richtig nur Theorien aufstellen.
emraharican hat geschrieben:Ok, also wenn das All Grob gesagt 30 Milliarden Lichtjahre Groß (Lang?) ist und sich ständig ausbreitet, wohin breitet es sich aus?
Wie das Licht, in alle Richtungen. Da eine Glühbirne auch nur Strahlung aussendet in Form von Licht kann man sich das leicht vorstellen. Dieses wird auch in alle Richtungen abgestrahlt und nicht nur in wenige bestimmte.
Das Wasser ist das All, wenn ich dieses Wasser auf eine Glasplatte schütte breitet es sich nach außen aus (anders gesagt, es verteilt sich auf der Glasplatte). Und da hat das Wasser ja dann einen Raum wohin es fließen kann. Wenn ich diese Theorie mal auf dass All übertrage, wohin fliegt dann diese Strahlung? Da muss doch irgendein Raum sein, in den die Strahlung fliegt!?
Die Strahlung fliegt sozusagen auch in einen Raum, in das Vakuum oder in den Weltraum, wobei es im Weltraum kein echtes Vakuum nach Definition gibt.
emraharican hat geschrieben:Ok, also wenn das All Grob gesagt 30 Milliarden Lichtjahre Groß (Lang?) ist und sich ständig ausbreitet, wohin breitet es sich aus?
Es gibt für Naturwissenschaftler hierbei kein "wohin". Es gibt nur das All selbst. Das Weltall selbst ist Raum und Zeit, es umfaßt alles was in Wechselwirkung mit uns und anderen Teilen des Weltalls treten kann. Das Weltall ist sozusagen in sich geschlossen. Die Annahme anderer Dinge gehört erst mal zur Religion/Philosophie, nicht zur ernsthaften Wissenschaft.
Das Wasser ist das All, wenn ich dieses Wasser auf eine Glasplatte schütte breitet es sich nach außen aus (anders gesagt, es verteilt sich auf der Glasplatte). Und da hat das Wasser ja dann einen Raum wohin es fließen kann.
Hat denn das Weltall eine Glasplatte über die es fließen kann? Wir wissen nichts von einer Glasplatte. Es mag sie hypothetisch in einer höheren Dimension geben (ein derartiger Nachweis wäre eine ungeheure Sensation und würde unsere Physik revolutionieren). Die absoluten Grenzen unseres Wissens (nicht der Spekulationen) sind derzeit durch 3 Raumdimensionen und die Zeit gegeben. Und das ist auch schon unser Weltall.
Vielleicht bin ich etwas unwissend, aber wie gesagt: In der Schule haben wir bisher nur unser Sonnensystem und unsere Planeten durchgenommen.
Du bist nicht unwissend, Du stellst im Gegenteil sehr gute Fragen. Die Grenzen der Wissenschaft zu erkennen gehört auch zur Wissenschaft.
Also ganz ehrlich, ich werde nie glauben können dass das Universum, Weltall, unendlich groß ist. Wer weiß vielleicht ist es so. Oder vielleicht aber gibt es mehrere Weltalls, Universen, nebeneinander. Oder vielleicht verschiedene Dimensionen. Ich habe echt keine Ahnung. Und ich glaube das kann auch niemand in der heutigen Zeit beantworten, sondern nur darüber spekulieren.
Tracer hat geschrieben:Also ganz ehrlich, ich werde nie glauben können dass das Universum, Weltall, unendlich groß ist.
Wer weiß vielleicht ist es so.
Wäre das Weltall unendlich groß dann würde es keine Nacht geben sondern immer nur Tag, das Olberssche Paradoxon. Damit erkannte Olders schon 1826 dass das Weltall nicht unendlich sein kann.
Du bist ja genial, Midgaardslang. Das ist ja dann logisch, dass das All nicht unendlich groß sein kann. Das Olberssche Paradoxon beweist das. Weil wenn das All unendlich groß wäre, dann müsste es auch unendlich viele Sterne (Sonnen) geben. Wenn es unendlich viele Sterne gibt, kann der Nachthimmel ja nicht dunkel sein! Da jeder Stern Licht aussendet und das Licht müsste dann unseren Nachthimmel beleuchten. Also muss es eine begrenzte Anzahl von Sternen geben. Logisch, oder? Also wenn es eine begrenzte Anzahl von Sternen geben muss, muss das Universum auch begrenzt sein.
Allerdings gibt es auch eine Theorie die besagt, dass das Licht der unendlichen Sterne noch nicht bei uns angekommen ist (Das Licht hat ja eine begrenzte Geschwindigkeit). Wenn diese Theorie stimmt, müsste also in entfernter Zukunft unser Nachthimmel immer Heller und heller werden, da uns das Licht der unendlich existierenden Sterne erreicht.
Nur was ist richtig? Wenn die zweite Theorie stimmten würde, würde unsere Erde irgendwann niemals dunkel werden (auch nicht in der Nacht).
Selbst wenn man annehmen würde, dass sich Materie im Raum mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten würde, was nicht der Fall wäre, würde es bei unendlich vielen Sonnen aufgrund unserer Lage im Raum trotzdem dazu "kommen", dass die Nacht hell wäre oder der Raum unglaublich heiß.
Die zweite Theorie die Du ansprichst ist ähnlich der des fraktalen Universums - hier handelt es sich um theoretische Lösungsansätze um das Paradoxon zu lösen, diese entbehren aber den praktischen Grundlagen. Bislang gibt es einfach keine Form von Materie die sich mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegt und in der Lage ist, "Licht" abzustrahlen. Außerdem muss man bedenken, dass ein Blick in den Raum nicht gleichbedeutend mit einem Blick in die Wirklichkeit ist, sondern immer einen Blick in die Vergangenheit darstellt.
Also selbst wenn sich Materie mit Lichtgeschwindigkeit von uns entfernt so hatte sie an einem Punkt bzw an mehreren trotzdem Licht ausgesandt welches uns bereits erreicht haben könnte. Damit dies nicht eintritt müssten sich extrem viele Sonnen, im Grunde fast alle mit Lichtgeschwindigkeit von einem Punkt "wegbewegen" und dieser müsste sich ebenfalls bewegen, damit die Entfernung immer größer ist als die die das ausgesandte Licht "überbrücken" kann.
Wieder ein Fall der sich schlecht in allgemein gehaltene Worte fassen lässt, sondern besser in Formeln .
Midgaardslang hat geschrieben:Wieder ein Fall der sich schlecht in allgemein gehaltene Worte fassen lässt, sondern besser in Formeln
Ich bitte um Schonung! Wer eine vollgeschriebene Doppeltafel von Midgaard kennt, die sich nur mit der Herleitung und Erklärung einer Formel beschäftigt (Ich denke an den Astronomie Unterricht und Lagrange Punkte) der weiß was ein Kurs mit 95 % schlafenden Schülern und faszinierte Physiklehrer sind.
Also wenn ich dich richtig verstanden habe Midgaardslang, dann ist das All nicht unendlich groß und es wurde sogar bewiesen. Oder? Aber wie endet dann das All. Was ist am Ende. Schwarze Löcher die alles in eine andere Dimension führen oder was. Das würde mich echt interessieren.
Ja das All ist nicht unendlich groß einerseits theoretisch durch das Paradoxon von Olbers, was, muss ich ehrlicherweise sagen muss, heute auch nicht mehr exemplarisch genannt wird, weil Olbers ziemlich viele Fehler annahm, z. B. ein statisches Universum oder dass das Licht nicht konstant wäre (das hat sogar Einstein noch gedacht, auch wenn er daran gewisse Zweifel hatte in den späteren Jahren).
Und andererseits durch eine Vielzahl an anderen Theorien, die sich grob an Olbers orientieren und im Grunde das gleiche in anderer Form aussagen. Dazu kommt die recht einfache mathematische Grundlage, dass alles was das Unsiversum heute ausmacht seit 15 - 17 Milliarden expandiert in alle Richtungen und so praktisch den Rahmen absteckt.
Schwarze Löcher sind nach allgemeiner Erkenntnis auch keine Tore in andere Dimensionen sondern einfach ungeheuer schwere Objekte die alles in direkter Nähe aufzehren. Im Mittelpunkt unserer Galaxis haben wir selbst eines und im großen Attraktor soll auch eines oder mehrere sein. Also mit Sicherheit gelangt man durch schwarze Löcher nicht in andere Dimensionen, außer man wertet den Tod als andere Dimension.
Aber man wäre schon tot bevor man wirklich "in der Nähe" ist, da ich ja auch entsprechende Theorien kenne die sich mit der Reise durch schwarze Löcher auseinandersetzen, aber das ist einfach nicht möglich, dazu muss man nur daran denken, dass Planeten wie Jupiter durch ihre Gravitation schon Planeten oder andere Objekte die sich durch das Sonnensystem bewegen "zerreissen" können und ein schwarzes Loch ganze Sonnen nach und nach mit einer unheimlichen Geschwindigkeit "aufsaugt" Sonnen die viel schwerer und größer als unsere sind und selber schon eine unheimlich starke Gravitation besitzen.
Man müsste ein Objekt konstruieren, welches rein theoretisch der Gravitation von mehreren Sonnenmassen etwas entgegensetzen kann ohne mögliche Passagiere zu schädigen. Im Grunde nicht möglich da die Gesetze der Physik bzw. die 4 Grundkräfte im Universum nicht veränderbar sind ansonsten würde es nicht mehr bestehen.
Wie das All endet? Ehrlich gesagt: Dass weiß man nicht, da man bisher nur 13 Milliarden Lichtjahre weit sehen kann und ein Blick halt immer ein Blick auf das ist, was schon gewesen ist und nicht mehr so ist wie wir es sehen.
Dazu mein Lieblingssatz von Herrn Prof. Lesch: "Es stellt sich natürlich die Frage, nach dem was draußen ist: Und diese Frage ist eigentlich sinnlos, denn das Universum ist alles was da ist."
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