Männer und ihr Verhältnis zu kochen und essen

Ich kenne da sehr unterschiedliche Beispiele. Mein Ex-Freund war so ein Fall, für den Kochen ein Fremdwort war und ist. Wenn er nicht bei mir war, ging er zweimal täglich entweder in ein Gasthaus oder zu einem Heurigen essen. Selbst hat er sich eigenltich nichts gekocht. Im allergrößten Notfall hätte er glaube ich noch Würstchen geschafft. Mit einem Spiegelei wäre er glaube ich jedoch auch schon überfordert gewesen.

Einmal am Anfang unserer Beziehung wollten er mir einen riesengroßen Gefallen machen und für mich kochen. Ich war total erstaunt, weil am Telefon hat er schon total fertig geklungen und voll im Vorbereitungsstress. Es soll Fisch geben. Ich war wirklich erstaunt und das Anlockungmanöver hat auch voll geklappt, ich bin doch glatt gleich gekommen! Wer lässt sich nicht gerne von seinem Freund bekochen!

Als ich dann angekommen war, kam dann allerdings die ernüchternde Realität. Nicht nur, dass der Fisch ein Tiefkühlfisch war, sondern es war gleich so ein Fertigprodukt Schlemmerfilet, und das Kochen bestand darin, das Essen aus der Verpackung zu nehmen und in den Backrohr zu schieben. Man braucht nichteinmal einen Topf oder ähnliches, da der Fisch mit allem drum und dran schon in so einer Aluschüssel war. Das wurde mir dann vorgesetzt. Nun, es ist wohl der Wille der zählt.

Wenn ich da an meine Eltern denke, ist es genau umgekehrt. Meine Mama kocht quasi nie und es ist immer mein Papa der kocht. Das ist im übrigen auch gut so. Er macht es auch mit großer Begeisterung und seine Kochkünste sind wirklich weltklasse. Nouvelle Cuisine darf man sich jedoch nicht erwarten, sondern schon klassische Hausmannskost und da auch gerne mit viel Fleisch, so gesehen stimmt bei ihm auch die Fleischtheorie. Er übernimmt auch zur Gänze den Abwasch. Die Küche ist eindeutig sein Revier.

Ich finde das Thema Kochen und Männer sowieso zweigeteilt. Wenn es um das familiäre Kochen geht, fühlen sich viele Männer tatsächlich nicht angesprochen, wenn man jedoch in den Restaurantküchenbereich sieht, sind es noch immer vorrangig Männer die die Haubenköche sind. Es gibt schon auch Frauen, aber der Bereich der Spitzenköche ist doch klar männerdominiert.

Bevor ich mit meinem Freund zusammen gezogen bin, bestand der Inhalt seines Kühlschrank zum Großteil auch aus Schnitzel, Würstchen und Pizza. Das waren alles Gerichte, die schnell zuzubereiten waren. Manchmal hat er sich, wenn er von der Arbeit nach Hause kam, wirklich nur ein Schnitzel in die Pfanne gehauen, anschließend Ketchup drüber gekippt und es gegessen, ganz ohne Beilagen. Allerdings kann ich nicht behaupten, dass seine Küche irgendwie unsauber war, sie wurde ja auch kaum genutzt .

Sein Ess- und Kochverhalten sich in der Tat geändert als wir zusammen gezogen sind. Dadurch dass ich mehr koche und noch dazu vegetarisch, isst er zumindest weniger Steaks und Schnitzel aber das heißt nicht, dass er komplett drauf verzichten würde. Es ist einfach nur praktischer wenn da schon ein fertiges Essen (das ihm ja auch schmeckt) auf dem Tisch steht.

Auf der anderen Seite überrascht er mich auch ab und zu mit einem leckeren Essen und gibt sich dann richtig Mühe in der Küche, um es mir schmackhaft zu machen. Er meinte mal, dass es ihm dann schon Spaß macht, mal ein richtiges Gericht zusammen zu stellen, wenn er noch für jemand anderes mit kocht. Für sich allein hätte er soviel Wind nie betrieben am Herd. Somit kocht er schon ab und zu sehr gern aber eben nicht für sich allein. Denn da muss es einfach nur schnell gehen und da ist auch heute noch so, wenn wir nicht gemeinsam essen. Somit ist es bei ihm eher umgekehrt, er kocht erst so richtig viel und gern, seit er nicht mehr allein wohnt.

Ach, so ein Mist ist das mit den Männern und mit dem Kochen. Ich verstehe das auch nicht. Mein Freund hat auch Jahre lang ganz oft alleine für sich gekocht und es hat geklappt und jetzt bin ich da und auf einmal hat er weder Lust noch Talent. Ja, sage ich, ich aber auch nicht! Ich habe genauso wenig Lust, mich andauernd hinzustellen und irgendwas zusammen zu zimmern. Das ist nicht so mein Gebiet und trotzdem bleibt es an der Frau hängen. Das ist doch gemein.. Und dann heißt es auch noch: Liebe geht durch den Magen, na toll.

Und was Männer und Fleisch betrifft, da können die gar nichts dafür. Das liegt an der Evolution, die dieses Merkmal von früheren Jägern nicht verändert hat. Männer hatten damals Speere und haben sich ihre Wildscheine erlegt, die waren für das große Fleischessen verantwortlich. Die Frauen eben für das Gesunde: für Beeren und andere Nebenlebensmittel. Heute haben Männer keine Speere mehr, aber eine Kreditkarte, mit der sie sich dauernd ein großes Fleischpaket und zwar ganz easy kaufen können und die Frau muss es dann eben zubereiten. Und das ist der Grund, warum man Männer nicht alleine einkaufen gehen lassen darf.

Klar kommt mir das irgendwie bekommt vor. So ist ja schon seit Ewigkeiten das allgemein Vorurteile, dass die meisten Frauen über Männer haben. Die Studie hat dieses Vorurteil ja durchaus bestätigt, was die Frauen in ihrer Meinung über Männer natürlich wieder bekräftigt. Aber in sehr vielen Fällen trifft diese Meinung ja auch zu. Das können die Männer ja gar nicht abstreiben und müssen es wohl oder übel zugeben.

Bei mir ist das allerdings nicht unbedingt zutreffend. Da meine Freundin es auch nicht so wirklich hat mit dem Kochen, sondern viel lieber backt, bin ich dann auch öfters mal derjenige, der uns unser Essen kocht. Nicht selten gibt es auch mal Fast Food, weil wir beide einfach keine Lust haben zu kochen. Wenn wir beide zu Hause sind, kochen wir aber auch öfter mal zusammen. Dann macht das Ganze deutlich mehr Spaß.

Ich bin beim lesen fast vom Stuhl gefallen so sehr musste ich an mich denken und an meine erste Singlewohnung. Ich hatte immer Wurst im Kühlschrank, Käse hat dieser während der zwei Jahre nicht gesehen. Ganz selten durfte mein Kühlschrank Milch kühlen doch sonst nur Fleisch und Wurst, Fertigpizza im Eisfach durfte natürlich auch nicht fehlen. Das obligatorische Bier war immer schön kalt gestellt, Klischees haben schon ihren Grund.

Aber seid dem ich mit meiner Freundin zusammen wohne und das Kochen erlernt habe gibt es immer wieder ein anderes Gericht auch mal ohne Fleisch und Käse findet man mittlerweile auch in unserem Kühlschrank. Selbst Produkte wie Joghurt Light sind für mich nun kein Fremdwort mehr und ein frischer Organgensaft schmeckt manchmal wirklich besser als ein Bier, manchmal! Also wie Männer sind in der Lage unser auch gut zu ernähren nur brauchen wir dabei immer einen kleinen Stups von einer Frau.

Kommt euch das nicht irgendwie bekannt vor?

Ich würde das nicht unbedingt verallgemeinern wollen, jedenfalls kann ich das nicht, wenn ich mir das in Bezug auf meinen Bekannten- und Freundeskreis überlege. Sicherlich gibt es solche Exemplare, die angeblich nicht kochen können und im Endeffekt aber doch nur zu faul dazu sind oder veraltete Ansichten darüber haben, wer in einem Haushalt zu kochen hat und die Schlussfolgerung anstellen, dass eben gar niemand kocht, sondern die Mikrowelle herhalten muss, wenn keine Frau verfügbar ist, die diesen Kochjob übernehmen kann.

Gleichzeitig kenne ich aber doch erstaunlich viele Männer, die sehr gut kochen können und sehr gern kochen, und zwar gleichermaßen Singles wie vergebene Männer. Sie können das teilweise so gut, dass ich als Frau mir manchmal regelrecht ungebildet erscheine, was das Zubereiten komplizierterer Mahlzeiten angeht. Oft hole ich mir bei diesen Kandidaten Tipps zu Beilagen oder passenden Gewürzen ab.

Dass Männer allerdings gern Fleisch und davon auch sehr viel essen, kann ich in meinem Bekanntenkreis nur bestätigt sehen. Ich glaube, dass ich keinen einzigen männlichen Vegetarier kenne, jedenfalls fällt mir jetzt keiner ein. Und Fleisch stellt bei meinen männlichen Freunden und Bekannten auch tatsächlich den Hauptbestandteil ihrer Mahlzeiten dar, an dem sich alles ausrichtet, vor allem eben, was die Menge angeht.

Ich darf mich zu den glücklichen Frauen zählen, denen das nicht bekannt vorkommt. Bevor ich meinen Freund kennengelernt habe, hatte ich so in etwa auch die typische Vorstellung eines Mannes im Kopf, versessen auf Fleisch und Bier und abhängig vom Heimchen, dass für ihn kocht und einkauft. Mein Bruder und mein Vater entsprechen exakt diesen Vorstellungen, auch wenn mein Vater sich häufiger mal im Haushalt betätigt und mein Bruder auch schon mal kocht.

Mein Freund nun allerdings, erfüllt keines dieser typischen und meiner Ansicht nach verabscheuungswürdigen Männermerkmale. Da der Gute eine Putzfrau hat, hat er es so geregelt, dass sein Kühlschrank von dieser alle zwei Wochen ausgeräumt und gesäubert wird, abgelaufene Lebensmittel werden dabei entsorgt. Fleisch mag mein Freund zwar durchaus, isst es aber nicht so häufig, an sich eigentlich meistens seltener als einmal in der Woche. Fisch mag er da deutlich lieber, Lachs und Krebs gehören zu seinen Lieblingsspeisen. In seiner Küche findet man mehr frisches Obst und Gemüse, als in manch einem Supermarkt. Mein Freund ist versessen auf Pasta und Reisgerichte, Steak, Brate oder andere Fleischgerichte findet man bei ihm eigentlich kaum.

Bier trinkt mein Freund auch nicht. Schlimm fände ich das zwar nicht weiter, aber mich ekelt der Geruch von Bier doch ziemlich an und ich habe das nicht so gerne. Mein Freund trinkt kaum Alkohol. Auch kocht er meistens selbst, wir wohnen zwar nicht zusammen, aber ich verbringe ab und an doch schon die eine oder andere Woche bei ihm, wenn ich es zeitlich hinbekomme und auch dann ist er eher der Typ Mann, der die Frau bekochen möchte. Ich denke man kann das eben nicht verallgemeinern, aber wenn die Aussage der Studie der Wahrheit entspricht, dann sagt das nun doch einiges über die Männerwelt aus, dass kann man gar nicht verleugnen. In der Hinsicht bin ich doch recht froh, wenn sich mein Freund davon unterscheidet, auch wenn ich trotz alledem auch mit Männern konfrontiert werde, die sich ebenso verhalten, wie die Studie besagt.

Mein Freund ist schon ein Fleischesser, das kann und will ich nicht abstreiten. Aber ich bin nicht viel anders. Natürlich geht es auch mal ohne Fleisch und Wurst, aber trotz einer vierwöchigen Phase des Verzichtes hat mir zwischendurch doch immer mal etwas gefehlt. Es betrifft also nicht nur Männer, dass sie gern Fleisch essen. Allerdings sind wiederum auch nicht alle Männer reine Fleischesser. Ich denke schon, dass es auch immer darauf ankommt, welche Ernährung in der Kindheit angewendet wurde und auch, ob Mann gelernt hat, sich mal selbst Essen zuzubereiten. Wenn Mann nun in einem Elternhaus aufgewachsen ist, in dem Mann von vorn bis hinten verwöhnt wurde und keinen Finger rühren musste, so wundert es mich ja auch nicht wirklich.

Bei meinem Freund ist es schon so, dass er gelernt hat, auch mal etwas zu kochen und hat des öfteren bei seiner Familie Essen zubereitet. Nun wohnen wir schon lang zusammen und wir haben durchaus auch mal von ihm gekochtes gegessen. Ich freue mich immer, wenn er die Zeit hat und zu Hause ist, dazu die Lust hat, etwas zu kochen. Denn es schmeckt bei ihm meistens auch und wenn es mal nicht schmeckt, kann man es auch noch so aufpimpen.

Jedoch ist es so, dass er manchmal einfach keine Lust hat, etwas zu kochen und dafür wird eben ein Fertiggericht in den Ofen geschoben. Ich versuche das schon zu unterbinden und auch möglichst viel Gemüse mitzuzubereiten. An Obst bekomme ich ihn nicht so ran, aber wenn er es nicht mag, muss er es auch nicht essen. Das Gleiche wäre es bei Gemüse, aber allzu viel darf es davon nun auch nicht sein. Ich habe mich dran gewöhnt, muss ich eben nicht so viel Frisches putzen und waschen, sondern eben, dass es für uns beide genügt.

Bier trinkt er übrigens relativ selten, aber dann auch eher ein Mixgetränk. So lang es nicht überhand nimmt, habe ich damit auch kein Problem. Aber das tut es nicht und damit bin ich auch schon sehr zufrieden. Ich hatte vorherige Beziehungen, bei denen das Ess- und Trinkverhalten etwas war, womit ich wirklich Probleme hatte. So war es auch Streitfaktoren und diese sind nun absolut nicht gegeben.

Ich habe zu Hause auch andere Erfahrungen machen dürfen und müssen, und bin ganz froh, dass sich diese Erfahrungen nun nicht wiederholen. Denn dort war es Gang und Gebe, abends Bier zu trinken und das dann eben von mehreren männlichen Mitgliedern der Familie. Also trifft das Klischee mal ein wenig zu, mal weniger zu, mal oft zu, aber verallgemeinern kann man es eben nicht.

Ich muss ehrlich sagen, dass mir das nicht sonderlich bekannt vor kam. Bei meinem ersten Freund hat das vielleicht zugetroffen, beziehungsweise am ehesten. Er hat sehr gerne Fleisch gegessen und wenn ich heute mal in seinen Kühlschrank schauen würde, wäre es wohl auch so ähnlich, wie du es beschrieben hast.

Ich denke allerdings nicht, dass man so etwas unbedingt verallgemeinern kann. Mein Freund fährt auch nicht unbedingt auf Fleisch ab und er kocht auch gerne für mich. Das hängt nicht davon ab, wer welches Geschlecht hat, sondern meistens eher davon, wer eben früher Zuhause ist.

Ich persönlich esse nicht gerne Fleisch und deswegen gibt es das bei uns Zuhause auch nicht so häufig. Ich würde mich auch weigern, ständig für meinen Freund zu kochen, wenn er immer vor mir Zuhause wäre und einfach nicht kochen würde, weil er es ja angeblich nicht kann. Dann wird ihm das eben beigebracht und damit hat sich die Sache, alles andere wäre eine faule Ausrede und ich finde es blöd, wenn man in einer Beziehung schon bei solchen Kleinigkeiten alles auf einen Partner abwälzen will.

Ich bin auch ein Mann und ich muss sagen, das es für mich nicht nur das Fleisch als Lebensmittel gibt, denn ich esse sehr gerne Aufläufe und Salate und koche zudem auch sehr gerne. Bei mir muss es nicht unbedingt immer ein fettes Steak sein und ich gebe mich auch mal mit einem leckeren Salat zufrieden. Wenn ich allerdings meine Henkersmahlzeit auswählen müsste, dann würde ich, denke ich, auch lieber einen Auflauf oder so wählen, anstatt eines Steaks. Oder evtl. ein Jägerschnitzel mit Pommes.

Ich koche bei uns zuhause meistens, da meine Partnerin mehr arbeitet als ich und ich finde, wenn ich schon früher zuhause bin, dann kann ich ja auch einen Großteil der Hausarbeit übernehmnen und dazu gehört ja auch das kochen. Da ich zudem auch noch sehr gerne koche, ist es natürlich auch gut für alle, so kann ich mich in der Küche austoben und der Rest der Familie darf es dann, natürlich zusammen mit mir, probieren. Meine Partnerin findet es auch sehr gut, das ich meistens koche, denn sie ist nicht so scharf darauf. So hat jeder einfach seine Vorteile und solange man sich im Haushalt einig ist, ist es auch ok, denke ich.

Als ich noch nicht mit meiner jeztigen Partnerin zusammengelebt habe, hatte ich ja auch sozusagen einen Single Haushalt, aber man hat bei mir auch nie Bier und Steaks in meinem Kühlschrank gefunden. Alkohol schon mal gar nicht, da ich überhaupt keinen Alkohol trinke. Bei mir fand man auch Gemüse im Kühlschrank, da ich ja wie schon erwähnt, sehr gerne Aufläufe esse und diese auch am liebsten mit frischem Gemüse zubereite. Obst gab und gibt es auch immer bei mir, zwar nicht im Kühlschrank, aber dafür in einer Obstschale und ich muss dazu sagen, ich bin nicht so ein Öko oder Bio Typ, also nichts falsches von mir denken. Ich habe auch immer selber gekocht, weil ich von Fertigfutter noch nie etwas gehalten habe.