Physalis - Was mit den Früchten machen?

vom 14.04.2010, 09:18 Uhr

Hallo!

Ich züchte gerade Physalis heran und frage mich, was ich mit den Früchten der Pflanze machen kann. Wie schmecken diese kleinen orangen Früchte und was kann man damit alles machen? Ich weiß, dass man sie auch im Supermarkt kaufen kann. Aber bisher habe ich die Früchte noch nie kauft und probiert. Kann man auch Marmelade daraus machen?

Isst man die Früchte auch einfach so, ohne vorher etwas damit gemacht zu haben?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



"Physalis" nennt man auch "Kapstachelbeeren". In Supermärkten gibt es die Früchte oft zu kaufen, wie du auch schon geschrieben hast. Da nicht jeder denselben Geschmack hat, hättest du die Möglichkeit gehabt, vielleicht einmal ein paar dieser Früchte probehalber zu kaufen und einfach mal zu probieren. Dann wüsstest du ja, ob sie dir persönlich schmecken, aber nun hast du die Pflanze ja sowieso schon zuhause. :)

Die Früchte kann man ganz normal, mit allem drum und dran, essen. Also, die Samenkörner oder "Kerne" werden normalerweise mitgegessen. Sie sind aber auch winzig und haben meiner Meinung nach kaum einen unangenehmen Eigengeschmack, daher geht das auch. Sie alle zu entfernen, wäre bei der geringen Größe und der Vielzahl wohl auch zu mühsam bis unmöglich.

Marmelade kann man sicherlich auch daraus kochen. Allerdings habe ich noch nirgends Physalis-Marmelade zu kaufen gesehen. Vielleicht verändert sich der Geschmack nach dem Einkochen negativ? Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht.

Die Früchte schmecken übrigens nicht ganz so süß, aber auch nicht übertrieben sauer. Einige Leute vergleichen den Geschmack mit dem von Ananas, was ich persönlich aber nicht behaupten würde. Allerdings variiert der Geschmack auch sehr mit dem Reifegrad der Frucht. Diese soll übrigens nach dem Pflücken auch nicht mehr nachreifen. Darauf solltest du achten.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Die Früchte dieser Pflanze sind sehr gesund und haben viel Vitamin C, Provitamin A und die Vitamine B. Entgegen allen Pflanzenteilen ist nur die Frucht essbar (alle anderen Pflanzenteilen sind giftig und da sollte man bei Haustieren drauf achten) und werden meist einfach so genascht. Denn verarbeitet verändert die Frucht ihren Geschmack wirklich negativ. Wenn man sie kocht, dann werden die Früchte bitter und auch die Marmelade schmeckt bitter.

In Obstsalat schmeckt diese Frucht sehr gut und rundet den Geschmack ein wenig ab. Einfach klein schneiden und mit in den Fruchtsalat geben. Die Früchte haben ein Kalorienwert von ca 3 kcal pro Stück

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich hatte Physalis bei mir im Garten in Spanien. Dort konnte ich sie im Sommer und Herbst immer in ganzen Massen ernten. Wenn sie reif sind, also richtig orange, dann schmecken sie zwar noch ganz leicht säuerlich, aber der süße Geschmack überwiegt. Die kleinen Kernchen, auf die man ruhig beißen kann, schmecken weder bitter noch unangenehm und sind sowieso so klein, dass man es beinahe nicht schafft, darauf zu beißen, auch wenn man es möchte.

Ich habe sie immer so, als kleine Zwischenmahlzeit zwischendurch gegessen, da ich eben sehr große Mengen davon hatte und wo ich jeden Tag von neuem wieder viele Früchte ernten konnte. Aber man kann sie auch als Dekoration zu irgendwelchen Speisen verwenden (und sie natürlich dazu dann essen), gerade wenn man Gäste bekommt. Da machen sich Physalis als eher tropische Pflanzendeko sehr gut, vor allem wenn man das Schirmchen, in das die Früchte gehüllt sind, nach außen stülpt und die Früchte daran läßt.

In einen tropischen Obstsalat kann man sie gut hinein schneiden, vor allem wenn eben noch mehr so exotischere Früchte mit hinein kommen, wie z.B. Melone, Ananas, Kiwi.

Als Marmelade kann man sie auch verwenden. Das hat meine spanische Nachbarin gemacht. Ich weiß zwar nicht genau, wie sie die Marmelade gekocht hat, aber auf jeden Fall war sie recht süß und man konnte sie gut essen.

Du schreibst gerade, dass du die Physalispflanzen selber züchtest. Haben sie bei dir denn schon Früchte? Ich habe nämlich auch schon versucht, Physalis hier bei uns in Deutschland selber zu ziehen. Jedes Mal ging es schief, wenn ich sie im Haus gezüchtet habe. Einmal gieße ich sie zu viel, dann bekommen sie zwar super schöne, große Blätter und wachsen schnell, aber sie bekommen dann auch Läuse. Ein anderes Mal gieße ich sie zu wenig, dann bekommen sie zwar keine Läuse, aber sie verdorren mir. Im letzten Sommer habe ich es dann anders gemacht und habe sie im Sommer hinaus gestellt. Da bekamen sie Riesenblätter, die ich so auch noch nie in Spanien gesehen habe. Zudem haben meine Physalis geblüht, was ja die Vorstufe der Früchte ist. Dann haben sich sogar Früchte daraus entwickelt. Nur war es dann leider zu kalt, um die Physalis draußen stehen zu lassen und ich habe sie ins Haus gestellt. Das hat den Pflanzen gar nicht gefallen, die Früchte sind erst dunkelblau, dann schwarz geworden und die Pflanzen sind mir bis auf einen Trieb vollkommen eingegangen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Der Geschmack von rohen Physalis ist gar nicht mein Ding. Man kann sie irgendwie grob mit dem Geschmack von Sanddorn vergleichen. Allerdings sind sie bei Weitem nicht so sauer, wie Sanddorn. Aber die grundlegende Aromanote ist ähnlich. Dazu kommt meiner Meinung nach ein leicht muffiger Geschmack. Allerdings kann ich mich nur auf Physalis aus dem Supermarkt beziehen. Frisch aus dem eigenen Garten schmecken sie vermutlich deutlich besser.

Ergänzend möchte ich anmerken, dass man nur die orangefarbenen Fruchtkugeln isst, nicht aber die Papierhäutchen, die naturgemäß die Frucht umhüllen.

Ich habe zu Hause ein Kochbuch mit südafrikanischen Rezepten. Darin war ein Rezept, wo die Physalis in ein Gericht in der Sauce mit verkocht waren. Es sah lecker aus und ich muss sagen, dass ich dieses Rezept schon lange mal ausprobieren wollte. Wenn ich aber jetzt lese, dass Kochen den Geschmack negativ verändern soll, bin ich eher skeptisch, ob sich das Experiment lohnt. Wenn ich wieder zu Hause bin, kann ich gerne mal erklären, um welches Rezept es sich genau handelt.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich kann mich irren, aber ich meine, wenn es zahlreiche Kochrezepte zu Physalis gibt, dann wird sie gekocht wohl auch schmecken, oder? Sicherlich ist Geschmack immernoch bei jedem Menschen anders ausgeprägt, und nicht jedem schmeckt alles, aber im Prinzip kann es so schlimm nicht schmecken, da sich ja sonst keiner Kochrezepte dafür ausdenken würde.

Zu der Aussage, man könne nur die Beere essen: Im Wikipedia-Artikel zur Physalis steht, dass auch die Blätter als Gemüse gegessen würden. Allerdings gekocht. Ob dadurch ein Gift unschädlich gemacht wird, oder ob die Blätter auch roh überhaupt nicht giftig sind, das weiß ich nicht. Jedenfalls bin ich da auch skeptisch und was in der Wikipedia steht, ist ja auch nicht immer richtig. Aber einen Gedanken ist das wohl wert, wenn da steht, die Blätter würden auch gegessen werden. Da könnte man ja immerhin ansetzen und weiter recherchieren, wenn einen das interessiert.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mit den Blättern, die von der Physalis gegessen werden können, sind vermutlich die grünen Blätter der Pflanze gemeint. Allerdings konnte ich diese Stelle bei Wikipedia unter dem Eintrag "Blasenkirschen" nicht finden. Vielleicht war das nur eine kurze Falschmeldung, die inzwischen wieder überarbeitet wurde. Oder Du hast unter dem Artikel "Lampionblume" nachgelesen. Lampionblumen sind nicht zu 100% identisch mit den Physalis, die zum Essen angeboten werden.

Gelesen habe ich auch, dass die Physalis zu den Nachtschattengewächsen gehört. Naheliegend wäre, dass sie dann als Gift genau das Selbe wie Kartoffelpflanzen enthält. Sicher bin ich mir allerdings nicht. Ich würde sowieso dazu raten, dass man niemals Dinge essen sollte, die als möglicherweise giftig gelten. Bei Pflanzen weiß man nie vorher, wie viel Gift die einzelne Pflanze in dieser Saison wirklich produziert hat. Es kann sein, dass man aus Versehen ausgerechnet eine Pflanze mit extrem hoher Konzentration erwischt und sich dann aus Versehen vergiftet oder schädigt. Mir wäre das Risiko zu hoch irgendwas zu essen, was möglicherweise giftig ist, ohne genau zu wissen, was ich da tue.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Wenn du unter "Blasenkirschen" nachgesehen hast, dann hast du dich leider etwas vertan. "Blasenkirschen" bezeichnet zwar die Gattung, der die essbare Physalis angehört. Diese aber ist eben nur eine Unterart der Blasenkirschen, nämlich die "Kapstachelbeere" oder Physalis peruviana. Die hat übrigens auch einen Wikipedia-Artikel, wo ja auch drin steht, dass man neben den Früchten auch die gekochten Blätter essen könne.

Dass man das nicht über alle Physalis-Arten sagen kann, das mag durchaus stimmen. Aber ich denke, da die Threaderöffnerin hier von essbaren Physalis mit den typischen Früchten, die man auch aus dem Supermarkt kennt, schrieb, meint sie eben die Physalis peruviana. Und keine andere Blasenkirschen-Art und auch keine Lampionblumen. ;)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich esse die Physalis einfach so, da ich nie soviele für eine Weiterverarbeitung habe. Lecker schmecken die Physalis in Pfannengerichten, die etwas süßer bzw. fruchtiger angehaucht sind.

Die Pflanze würde ich ab Mitte Mai rausstellen. Ich hatte vor zwei Jahren auch mehrere Pflanzen in den Garten gepflanzt, das war schon fast eine Hecke. Die Reifung der Früchte brauchte jedoch sehr lange und die kalten Abende machten mir leider einen Strich durch die Rechnung. Denn grün kann man die Früchte nicht essen.

Die Nachreifung der Früchte immer am langen Trieb, jedoch wäre es noch besser, die Pflanze wieder ins Haus zu holen. Meine Physalis vom letzten Jahr lebt sogar noch und hat schon neue Triebe aus der Basis hervorgebracht.

» Lexi_Li » Beiträge: 9 » Talkpoints: 5,23 »


Leider ist es wirklich so, dass die Kapstachelbeeren in Deutschland nur in einem Wintergarten und einem entsprechend großen Erdbecken oder in einem Gewächshaus wirklich zufriedenstellend ausreifen. Die Ernte kann man dann aber sehr gut als kleine Nascherei essen. Insbesondere wenn Kinder im Spiel sind, sollte man ihnen aber eindeutig sagen, dass diese Beeren nichts mit den giftigen Lampignonblumen gemeinsam haben. Verwechslungen diesbezüglich können für kleine Kinder lebensgefährlich sein.

Neben der Verwendung als Nascherei kann man die Beeren auch für Kuchen, Obstsalate oder exotische, herzhafte Salate verwenden. Da die Beeren etwas säuerlich schmecken, sind sie sehr variabel einzusetzen und machen eben auch optisch etwas her.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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