Private Versicherung: optimaler Versicherungsschutz
Ich werde in ein paar Wochen meine erste eigene Wohnung beziehen und da gibt es noch viel zu tun und zu bedenken. Ich müsste mich dann ja auch selbst versichern und wollte dazu von euch wissen was ich da für eine private Versicherung brauche?
Reicht es da wenn ich eine Haftpflicht abschließe oder muss ich da noch mehr an Versicherungsschutz haben? Ich hoffe sehr dass ihr mir was darüber sagen könnt was man da braucht und was nicht.
Eine allgemeingültige Empfehlung kann es nicht geben, weil ja die Bedürfnisse immer unterschiedlich sind und auch die Risiken nicht bei allen dieselben sind. Jemand ohne Auto oder Führerschein wird mit einer Verkehrsrechtsschutzversicherung sicher weniger anfangen können, als einer, der privat im Monat 2000 Km auf den Straßen unterwegs ist.
Du wirst schon alle Lebensbereiche bei dir abklopfen müssen und kritisch hinterfragen, was dir welcher Schutz wert ist und ob du dich einem entsprechenden Risiko ausgesetzt siehst. Außerdem stellt sich auch die Frage, ob du Dich oder auch Angehörige (Partner, Kinder, Eltern) abzusichern gedenkst. Denn das würde auch eine Menge an Entscheidungen (die mit Kosten verbunden sind) erfordern.
Eine private Haftpflichtversicherung ist sicher ein guter Anfang. Und das ist eine Versicherung, welche dich finanziell nicht sonderlich belasten sollte. Doch ist das natürlich nicht die einzige Versicherung die Sinn macht. (Im Schadensfall macht jede Versicherung Sinn, aber wir wollen dir doch deshalb keinen Schaden wünschen!)
Solltest du berufstätig sein, kannst du darüber nachdenken, in jungen Jahren eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. In jungen Jahren deshalb, weil dann die Beiträge potentiell günstiger sind. Je nach Berufsgruppe ist so eine Versicherung dringend zu empfehlen. Arbeitest du auf dem Bau, so ist ja die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass du irgendwann aus gesundheitlichen Gründen deinem Job nicht mehr nach gehen kannst. Dann springt diese Versicherung ein (Idealfall).
Dann ist ja in Abhängigkeit der Hobbys auch eine private Unfallversicherung sinnvoll. Diese sorgt sich im Falle eines privaten Unfalls um dich, weil ja u.U. auch das die Erwerbsfähigkeit beeinflusst.
Dann sind Rechtsschutzversicherungen u.U. überlegenswert. Da sollte man die erwähnte Verkehrsrechtsschutzversicherung beachten, sofern man über die Mitgliedschaft bei einem Automobilclub nicht sowieso entsprechenden Schutz genießt.
Dann die Berufsrechtsschutzversicherung, sofern man hier nicht über die Mitgliedschaft in Berufsverbänden oder Gewerkschaften nicht entsprechend versichert ist.
Und als Mieter ist natürlich die Mietrechtsschutzversicherung ans Herz zu legen, wobei man mit der Mitgliedschaft in einem Mieterbund idR. auch in dem Bereich ohne eigenes weiteres Zutun abgesichert wird.
Bleibt noch die Privatrechtsschutzversicherung, welche sicher gut ist, denn den Bereich deckt keine Mitgliedschaft irgendwo ab und man weiß ja nie, ob man nicht doch mal einen längeren Rechtsstreit führen muss. Ganz unabhängig davon, ob man will oder nicht.
Wenn du dann noch in der Wohnung Wertgegenstände hast, ist es sicher auch noch eine Überlegung wert, eine Hausratversicherung abzuschließen. Schließlich hat man in den seltensten Fällen die Möglichkeit (aus finanzieller Sicht), den ganzen Hausrat im Falle eines größeren Schadens in der Wohnung eigenständig zu ersetzen. Da springt dann diese Versicherung ein.
Medizinische Versorgung ist dann auch ein Punkt, über den es sich lohnt, nachzudenken. Solltest du nicht privat Versichert sein, kannst du dir freiwillig Zusatzversicherungen zulegen, welche dir z.B. in Sachen Zahnbehandlung mehr einräumen, als es die gesetzliche Kasse machen würde. Auch hier ist natürlich immer zu hoffen, diese nicht zu brauchen. Aber man weiß es ja nie vorher!
Um nun im Falle des unerwarteten Ablebens die Hinerbliebenen nicht im Regen stehen zu lassen, kannst du noch über eine günstige Risikolebensversicherung nachdenken. Solltest du dann vorzeitig sterben, würde diese Versicherung an deine Erben (gesetzliche Erbfolge, sofern nicht von dir anders gewollt) auszahlen. Und die hätten keine Belastung zu fürchten, wenn es um die Erledigung der dann anstehenden Aufgaben geht. Keiner redet gerne darüber, aber wenn du nur Eltern hättest, müssten die ja die Entsorgung deins Hausrats bezahlen. Ebenso die Beerdigung. Klar könnte es einem egal sein. Aber es gibt eben die Möglichkeit es den Hinterbliebenen leichter zu machen und das sollte man zu Lebzeiten wissen.
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