Einen geistig behinderten Menschen lieben

vom 13.04.2010, 21:05 Uhr

Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein Mädchen, dass ist geistig stark behindert. Es ist 19 Jahre und auf dem geistigen Niveau eines 10 jährigen Kindes. Sie bekommt natürlich auch mit, dass Mädchen in ihrem biologischen Alter auch Freunde haben und macht sich auch bemerkbar, wenn sie einen netten Jungen sieht. Die Mutter ist natürlich auch besorgt, dass sie sich mal an den falschen Mann hält. Denn festbinden kann man sie ja nicht und die Mutter meint schon, dass man sich auch in das Mädchen verlieben kann, aber die Männer, die sich in die "Kleine" verlieben dann doch eher das süße kleine Mädchen sehen.

Könnt ihr euch vorstellen einen geistig behinderten Menschen zu lieben? Ich meine hiermit nicht einen Menschen mit einem leichten Down Syndrom, sondern einen Menschen, der wirklich geistig auf der Wellenlänge eines Kindes stehengeblieben ist. Würdet ihr euch als Mutter/Vater Gedanken machen, dass dieses Kind bzw. der Erwachsene im Kinderkopf wirklich an einen Menschen gerät, der es ernst meint oder würdet ihr eher Angst haben dass das Kind an einen Pädophilen gerät, der das Kind in diesem Körper sieht.

Wie sollte man mit einem Kind umgehen als Elternteil, dass wahrscheinlich nie erwachsen wird. Zumindest geistig nicht. Sollte so ein Kind niemals einen Menschen als Partner lieben dürfen? Wie sieht es mit Kinderkriegen aus? Man kann diesen Menschen ja nicht verbieten sich zu vermehren. Sollten behinderte Menschen unter sich bleiben, was Familienplanung und Heirat angeht?

Ich meine jetzt auch keine Behinderung, die eventuell durch einen Unfall entstanden ist und man den Partner schon vor dem Unfall kannte und zu ihm hält. Ich meine eine angeborene Geisteskrankheit bzw. geistige Behinderung.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich könnte es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Das Mädchen wird es wohl leider sehr schwer haben. Wenn ich sowas höre tut mir das immer sehr Leid.

Im Gegensatz zu einer körperlich behinderten Person kann ich mir eine Beziehung mit jemandem der geistig behindert ist einfach nicht vorstellen. Ich glaube einfach nicht, dass eine Beziehung unter den Umständen funktionieren kann.

Das Wichtigste bei meiner Partnerwahl ist die geistige Reife, ich möchte jemandem der mit mir auf einem Niveau steht, mich auch mal in die Schranken weißt wenn ich etwas falsch mache. Ich muss das Gefühl haben, dass diese Person ein wenig mehr Lebenserfahrung hat als ich. Dem könnte eine geistig behinderte Person wohl nicht nachgehen.

Sehr wichtig finde ich auch die gemeinsamen Interessen. Mein Partner sollte da schon ein wenig so sein wie ich. Ich habe gemerkt, dass dieses für eine Beziehung ein fast ausschlaggebender Punkt ist. Aber auch das, hat sehr viel mit dem geistigen Alter zu tun.

Den Punkt den die Eltern des Kindes genannt haben finde ich auch sehr wichtig. Dass das Kind an einen Pädophilen geraten könnte liegt da schon recht Nahe. Ich stelle mir die ganze Situation für die Eltern sehr schwer vor. Diese "Zukunftsaussichten" dauernd vor Augen zu haben. Hut ab für Eltern die so etwas durchstehen.

So was bringt mich immer wieder zum Nachdenken. Auch frage ich mich, ob ich überhaupt ein Anrecht dafür habe so etwas hier zu schreiben.

Ich habe einen geistig behinderten Menschen bis jetzt noch nicht kennengelernt und kann mir deshalb nur kühl und Emotionslots eine Meinung bilden. Das kommt mir schon sehr hart vor und bringt mich zum grübeln ob die ganze Menschheit nicht einfach sehr kühl ist.

» rinalii19 » Beiträge: 146 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe diesen Beitrag nun auch schon vor einiger Zeit gelesen, allerdings nicht gleich geantwortet, weil ich mir die Antwort noch ein wenig durch den Kopf gehen lassen wollte. Bei einem körperlich behinderten Menschen war für mich die Antwort und meine persönliche Ansicht klar. Das könnte ich mir jederzeit vorstellen und auch wenn ich nicht konkret danach suchen würde, kann ich auch nachvollziehen, wenn es Leute gibt, die danach konkret suchen.

Bei geistig behinderten sieht es bei mir jedoch schon auch anders aus. Da sehe ich es doch anders. Eine Beziehung zu einem schwer geistig behinderten Menschen von Anfang an, könnte ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Für mich wäre eine bestimmte geistige Reife schon sehr wichtig. Ich kann mir geistig behinderte Menschen als Freunde vorstellen, jedoch nicht als Beziehung.

Wenn man sich jedoch in jemanden verliebt und diese Person hat dann einen Unfall oder was auch immer und die Folge wäre eine geistige Behinderung wäre das für mich denke ich kein Trennungsgrund, zumindest behaupte ich das jetzt einmal, weil ich denke schon, dass das eine besonders große Herausforderung für eine Beziehung wäre und vielleicht müsste ich passender sagen, dass ich alles dafür tun werde, dass ich mit dieser Situation dann auch klar komme.

Dass nun aber jemand konkret nach einer Beziehung zu einem geistig behinderten Menschen sucht, kann ich mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen. In diese Situation kann ich mich gar nicht hineinversetzen und wenn ich das konkret in der Praxis miterleben würde, glaube ich, dass ich mir auch meine Gedanken machen würde.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das ist ein sehr schwieriges Thema, zumal wir uns als gesunde Menschen ja nur sehr bedingt in die Situation eines geistig behinderten Menschen hinein versetzen können. Wir haben Theorien und Annahmen, wie er denkt und fühlt, aber keinen gemeinsamen Erfahrunghorizont.

Der Punkt, dass jemand ihre Abhängigkeit ausnutzen könnte, ist der, der auch mich beschäftigt. Rein körperlich ist sie eine junge Frau, emotional und intellektuell jedoch ist sie ein Kind. Und diese sind relativ labil gegenüber Autoritäten, wie Eltern, Lehrern, Polizisten oder eben Menschen, zu denen sie sich hingezogen fühlen. Darum sind Vergewaltigungsfälle in diesen Konstellationen ja oft so schwierig: Zumeist teilen die Opfer nicht mit, das ihnen das unangenehm ist, zum einen, weil sie nur bedingt begreifen, wie ihnen geschieht, zum anderen weil man Überlegenen nicht widerspricht. So funktioniert ja auch der sexuelle Missbrauch mit "echten" Kindern. Da wird dann oft argumentiert, man habe gar nicht begriffen, dass der andere den Sex nicht gewollt habe. Ob man damit davon kommt ist dann eine andere Sache, aber solche Fälle sind immer schwieriger als "normale" Vergewaltigungen.

Die Unfähigkeit zur Selbstbestimmung besteht ja aber nicht nur in Hinblick auf sexuelle Wünsche, sondern generell. Wenn ich mit jemandem liiert wäre, der mir so massiv geistig unterlegen ist, wäre ich nie sicher, ob ich ihn nicht vielleicht unbewusst dominiere. Natürlich kann man diese Situation ausnutzen, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass man mit so einem Partner unabsichtlich leichter in Muster verfällt, wo man einfach alles entscheidet und bestimmt und Bedürfnisse und Wünsche des anderen gar nicht mehr hinterfragt oder auch nur wahrnimmt. Eben, weil man sein Gegenüber nicht ernster nimmt, als ein Kind. Die sind in manchen Dingen ja auch Mitbestimmung berechtigt, es wird diskutiert und erklärt, aber das letzte Wort behalten in wichtigen Fragen die Eltern. Das ist ja generell auch gut so, weil es Kindern an Weitsicht und Lebenserfahrungen mangelt. Bei einem erwachsenen Menschen, der intellektuell erst 10 Jahre alt ist, wäre die Situation wohl recht ähnlich.

Was übrigens den Sex angeht, wäre das für mich wohl auch eher befremdlich. Denn je nach Entwicklungsstufe, weiß mein Partner vermutlich nur bedingt, was wir tun. Die Hormone werden wie bei normalen Erwachsenen ausgeschüttet und der Mensch empfindet Lust. Aber zum Sex gehört meines Erachtens mehr als nur körperliche Reife. Und die emotionale Komponente wäre da irgendwie sehr schwierig. Vielleicht tue ich den Menschen damit auch Unrecht, aber ich käme mir wahrscheinlich ein wenig vor, wie jemand, der ein Kind missbraucht, eben weil mein Gegenüber geistig eines ist. Auch, wenn so jemand körperlich vielleicht sehr attraktiv wäre, bliebe ein komischer Beigeschmack, ich würde mich unwohl dabei fühlen.

Und dann kommt natürlich noch meine Seite hinzu: Von einer Partnerschaft wünsche ich mir auch Rückhalt. Die kann mir ein kindliches Gegenüber nicht geben, damit wäre es überfordert. Auch der Punkt mit den gemeinsamen Interessen oder auch einmal Kontra zu bekommen, was ja von rinalii19 geschildert wurde, wäre für mich wichtig, und er würde mir fehlen. Darum würde ich eine solche Beziehung wohl nicht eingehen, weil sich außer eventueller körperlicher Anziehung vermutlich keine echte Attraktivität ergeben und keine Verliebtheit einstellen würde und die braucht es schon für eine Beziehung.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Lieben kann man solche Menschen natürlich, aber meiner Meinung nach nur auf platonischer Basis. Sicher muss man da nochmal einen Unterschied machen. Ich gehe einfach mal von dem geschilderten Fall aus. Stimmt es wenn ich annehme, dass sich das Mädchen nicht weiter entwickeln wird, oder besteht die Möglichkeit, dass es über den Stand eines 10-jährigen Mädchens hinaus gehen kann?

Ich stelle mir ernsthaft die Frage, wie man solch einen Menschen anders als platonisch lieben kann. Ich gehe einfach davon aus, dass dieses Mädchen mit gewissen Sachen einfach nicht wirklich etwas anfangen kann. Und das spielt eben doch eine wichtige Rolle.

Platonische Beziehungen (also schon eine Beziehung) sind sicher möglich aber dann stellt sich mir auch die Frage, was derjenige daran findet. Immerhin ist er dann mit jemandem zusammen, der geistig 10 Jahre alt ist. Man hat andere Gesprächsthemen usw.

Anders würde das eventuell aussehen, wenn er dann auch geistig behindert ist. Sicherlich ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man auf so jemanden trifft - aber vielleicht geht das ja gut?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Für mich wäre sowohl eine Beziehung als auch eine enge Freundschaft zu einem geistig behinderten Menschen absolut undenkbar und damit ausgeschlossen, auch wenn ich noch nie vor dieser Frage stand, obwohl ich natürlich auch schon mehrere geistig behinderte Menschen kennengelernt habe. Selbst wenn es so weit kommen sollte, dass ich mich in einen geistig behinderten Menschen verliebe, würde ich diesem Gefühl nicht nachgeben, sondern die Sache direkt abhaken, da eine solche Geschichte keine Zukunft für mich hätte.

Ich finde es sehr wichtig, dass man mit seinem Partner wirklich sprechen und diskutieren kann. Kommunikation ist das A und O in einer funktionierenden Beziehung und ich brauche jemanden, der mit mir auf Augenhöhe ist und versteht, was ich sage und meine Gedankengänge auch nachvollziehen kann. Zudem finde ich es wichtig, dass man nicht nur über das Wetter oder irgendwelche Filme reden kann, sondern auch über Themen, die man gerade in der Uni durchgesprochen hat oder allgemein tiefergehende Fragestellungen miteinander diskutieren kann. Das ist mir in einer Beziehung ebenso wichtig wie in einer engen Freundschaft. Daher würde mir auch in einer Freundschaft zu einem geistig Behinderten sehr viel fehlen, da es in dieser Konstellation leider nicht möglich ist, eine solche Kommunikationsebene zu erreichen. Die Gesprächsthemen werden immer eher einfach sein und mich würde das auf Dauer nicht nur langweilen, sondern auch frustrieren. Ich will reden, diskutieren und vor allem will ich auch andere differenzierte Meinungen hören - und die bekomme ich sicher nicht von jemandem, der geistig auf dem Niveau eines Kindes ist. Das ist schade, aber eben nicht ändern.

Zudem ist es mir wichtig, vom Partner Rückhalt zu bekommen. Jemand, der mir nicht gewachsen ist, wird mir diesen Halt nicht geben können. Und ich möchte mich auch fallen lassen können und nicht immer das Gefühl haben, selbst stark sein zu müssen und auch permanent für jemand anderen stark sein zu müssen.

Dazu kommt noch, dass ich Intellekt einfach sexy finde. Viele der normale Durchschnittsmenschen von durchschnittlicher Intelligenz sind in der Regel schon nicht so ganz mein Fall. Ich brauche Menschen, die sich von der Masse abheben und die auf eine bestimmte Weise faszinierend sind. Hirn, Witz und die Fähigkeit zu denken und zu hinterfragen, sind dabei absolute Grundvoraussetzungen. Ich mag es schon nicht, wenn jemand unkritisch alles hinnimmt, weil er zu faul oder zu einfach gestrickt ist, um Dinge zu hinterfragen. Wenn es dann aber jemanden gäbe, der das überhaupt nicht könnte, nicht einmal ansatzweise, wäre das für mich einfach nicht anziehend und der andere wäre für mich immer irgendwie "der Kleinere" von uns beiden - und dann wären wir wieder bei dem Thema, dass es mir wichtig ist, einen Partner auf Augenhöhe zu haben.

Sexuell kann ich mir eine solche Beziehung ebenfalls überhaupt nicht vorstellen, da ich nicht mit jemandem ins Bett gehen will, der mir so eindeutig unterlegen ist und vielleicht nicht einmal wirklich weiß, was da abläuft. Das klingt vielleicht im ersten Moment hart, aber ich bin in diesem Punkt sehr klar und habe eine eindeutige Meinung zu dieser Thematik.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Menschen gibt, die einen Partner suchen, der ihnen unterlegen ist, gerade wenn sie selbst irgendwelche Defizite haben und diese dadurch kompensieren möchten. Es gibt ja durchaus Menschen, die sich Leute suchen, die zu ihnen aufschauen und ich denke, dass es auch in diesem Fall so sein kann. Zudem kann ich mir auch vorstellen, dass es Pädophile gibt, die sich von dieser Kindlichkeit und Unterlegenheit angezogen fühlen. Allerdings denke ich, dass der erste Fall irgendwie häufiger vorkommt - eben weil es doch einige Menschen gibt, die mit gleichberechtigten Partnern nicht zurechtkommen, sondern lieber nach "kleinen Dummchen" Aussschau halten. Wenn sie dann jemanden finden, der geistig retardiert ist, dann ist das vielleicht für diese Leute noch attraktiver als jemand, der einfach "nur" ein bisschen einfach gestrickt ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Erstmal muss ich sagen tut mir das Mädchen von Herzen Leid! Wenn ich so was lese bin ich immer dankbar das meine Tochter gesund ist!

Ich denke sie wird es sehr schwer haben jemanden zu finden. Ich persönlich stelle es mir unmöglich vor jemanden in der Situation zu lieben bzw. eine Beziehung einzugehen. Zu einer Partnerschaft gehören ja nun mal auch Dinge wie Diskussionen,Gespräche und eine gewissermaßen gleiche Wellenlänge.
Auch heiraten und Kinder bekommen wie soll das funktionieren? Sie versteht das doch im eigentlichen Sinne überhaupt nicht und wäre wohl kaum in der Lage ein Kind groß zu ziehen. Wenn sie auf dem Stand von 10 ist wie du sagst, was wenn das Kind 11,12 irgendwann erwachsen ist? Und gerade bei solchen Gedanken tut sie mir noch mehr leid. Ein normales Leben wird sie nie führen können.

Ich glaube als Mutter hätte ich große Bedenken das sie an einen Perversen gerät. Und selbst wenn es jemand ernst meint, wie groß wird die Enttäuschung für das Kind sein weil es dann doch nicht klappt? Natürlich hat sie das Recht zu lieben und geliebt zu werden, aber ob die Geistige Reife vorhanden ist um Liebe zu geben und zu empfangen ist doch fraglich. Vielleicht hat sie ja das Glück jemanden zu finden der das selbe Schicksal trägt. Wünschen würde ich es ihr! Ob sie in dem Falle an Nachwuchs denken sollten bleibe mal dahin gestellt.

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich das sehr heftig finde und mir niemals vorstellen kann, mit einem geistig behinderten Menschen zusammen zu sein, ebenso finde ich den Gedanken sehr befremdlich, dass ein geistig behinderter Mensch einen Partner haben würde, der nicht geistig behindert ist. Für mich gehört es bei einer Partnerschaft auf jeden Fall dazu, dass beide Partner, mehr oder weniger, auf der selben Wellenlänge sind. Es ist ja in der Regel auch nicht so, dass begabte Akademiker mit Menschen zusammen sind, deren IQ gegen 60 strebt, man versucht ja schon irgendwie einen Partner zu finden, mit dem man sich unterhalten kann und das ist bei einem geistig behindertem Menschen einfach nicht der Fall. Ich kann mir vorstellen, mit einer solchen Person befreundet zu sein und so weiter, aber doch nicht als Partner! Ich meine, wie soll man sich da richtig unterhalten und ist es hier überhaupt verantwortungsvoll Sex zu haben? Ist diese Person geistig überhaupt dazu in der Lage zu verstehen, was Sex ist und wieso man es macht?

Das alles wären so Gedanken, die mir dabei im Kopfe herumschwirren würden und wenn ich ehrlich bin, würde ich daher auch meinen, dass ein geistig behinderter Mensch keinen Partner finden kann, der nicht ebenfalls geistig behindert ist, ohne dass er ausgenutzt werden würde. Die Vorstellung ist zwar grausig, aber ich kann mir denken, dass es gegebenenfalls Männer gibt, die eine geistig behinderte Frau bevorzugen, vielleicht weil sie keinen großen Widerstand in Sachen Sex leistet und dadurch, dass man nicht auf dem geistigen Niveau des jeweils anderen ist, ist dass Leben vielleicht in gewisse Hinsicht einfach. Aber wie immer man das auch dreht und wendet, ich denke nicht, dass ein gesunder Mensch, sich in einen geistigen verlieben würde, das ist in meinen Augen einfach nicht möglich und ich würde das immer als eine Ausnutzung sehen und wenn es sich dabei um mein Kind handeln würde, würde ich natürlich auch versuchen, es zu beschützen.

Die Frage wäre nun interessant, ob denn nun diese Person eine Beziehung mit einer anderen Person eingehen kann, die ebenfalls geistig behindert ist. Hier denke ich an sich, ja, denn beide sind mehr oder weniger auf dem selben Niveau und wenn es sich um Zuneigung handelt, dann ist das hier zumindest nicht wirklich vorgetäuscht und gespielt, es ist auch keine Ausnutzung in dem Sinne. Fraglich wäre allerdings, ob man es in einer solchen Beziehung verantworten kann Kinder zu bekommen, wie du in deinem Thread schließlich auch fragst. Zu dieser Fragestellung würde ich ein direktes Nein anbringen, denn ich finde es nicht verantwortlich, wenn kranke (in diesem Fall eben geistig behinderte) Menschen sich vermehren. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass diese Person auch niemals arbeiten wird, denn als 10jährige ist man ja jetzt nicht unbedingt dazu in der Lage, einen anständigen Beruf zu erlernen und etwas zu machen.

Mehr oder weniger würde das dann also bedeuten, dass zwei geistig behinderte Menschen nicht für sich selbst sorgen können, sondern bei ihren Eltern leben und Geld von diesen oder vom Staat bekommen, vielleicht noch Hilfe bei ganz alltäglichen Dingen benötigen und dann auch noch ein Kind bekommen, welches mit großer Wahrscheinlichkeit auch behindert sein wird und welches sie dann aufgrund ihrer Unreife auch nicht erziehen können. Aus zwei hilfsbedürftigen Menschen werden drei, dass ist nicht zu verantworten. So hart das auch klingt, aber für mich ist es ohnehin schwer vorstellbar, wie geistig behinderte Menschen in diesem Ausmaß eine Beziehung eingehen können.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das ist aber Mal wirklich eine schwere Frage und eine schwere Geschichte, die du hier hervorbringst. Zunächst ein Mal kann ich mir nicht vorstellen mit jemanden zusammen zu sein der dauerhaft den Verstandes eines zehn jährigen Kindes hat. Mir ist bewusst das sie dafür überhaupt nichts kann, aber wie soll eine Beziehung mit diesem Mädchen denn aussehen? Wieso ist man mit einem Mädchen dessen Geisteszustand eines Kindes ist zusammen? Ich würde das sehr fragwürdig finden als Mutter und auch den Gedanken, dass kleine Süße Mädchen oder Pädophilie dahinter denken. Weiterhin könnte es ein Mann sein, der hier nämlich Mal den Chef markieren kann, weil das Mädchen geistig ja gar nichts vorweisen kann.

Ich als Mutter hätte da in jedem Falle große Angst und Sorgen und kann die Mama auch vollstens verstehen. Ich denke jedoch, dass man vielleicht eine Behinderten Einrichtung für einen Tagesablauf nutzen sollte, denn auch dort werden Menschen mit den selben Problemen sein, die dann gemeinsam eine Zukunft so weit es möglich ist eingehen können. Das sehe ich in meinem Umfeld auch und den Menschen geht es gut. Das wäre eine gesunde Alternative, die besser ist als alles andere.

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich selber kann mir nicht vorstellen mich in einen geistig behinderten Mann zu verlieben. Jemanden zu lieben ist ein Gefühl, und Gefühle sind Instinktiv und nicht beeinflussbar. Auch ein Mensch mit Behinderung hat Gefühle. Sie drücken sie auch offen aus und schämen sich nicht dafür. Ich habe beruflich bedingt sehr viel mit Menschen mit Behinderung zu tun und kann dort beobachten, dass es sehr viele Paare gibt die sich finden! Ich kann verstehen, dass sich die Mutter von dem Mädchen Sorgen macht. Braucht sie aber nicht. Das Mädchen ist zwar geistig eingeschränkt, jedoch ihr Körper altert und wird Erwachsen. Erfahrungen zu sammeln gehört zum Leben dazu. Ob behindert oder nicht. Und auch schlechte Erfahrungen wie Liebeskummer, Ablehnung des anderen Geschlechts müssen zwangsläufig dabei gesammelt werden. Aber auch nur so kann sich das Mädchen weiterentwickeln. Ja das kann sie. Hindert ihre Mutter sie daran Erfahrungen zu sammeln ist es kein Wunder wenn sie immer auf einer Stelle stehen bleibt.

Würdest du dir verbieten lassen jemanden zu lieben, nur weil deine Eltern der Meinung wären, du wärst nicht geistig genug gereift dafür? Geistig Behinderte sind oft reifer und intelligenter als man annimmt. Man muss sie nur lassen und sie gegeben falls dabei unterstützen und als Ansprechpartner und Seelsorger zur Verfügung stehen!

Die Mutter des Mädchens kann doch eine Beratungsstelle aufsuchen, wenn sie sich alleine keinen Rat weiß, oder eine professionelle Beratung braucht. In fast jeder größeren Stadt gibt es solche Anlaufstellen.

Das Mädchen kann doch gemeinsam mit ihrer Mutter zu öffentlichen Veranstaltungen bzw. Festen von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gehen. Dort kann das Mädchen andere Behinderte kennenlernen und vielleicht auch sogar jemanden lieben lernen. Das würde zur Selbstständigkeit und Integration des Mädchens bei helfen.

» zeitfrei » Beiträge: 79 » Talkpoints: 0,52 »


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