Anreize für Ausbildungsplätze und gegen Studienabbrecher
Da in den nächsten 6 Jahren über 180.000 und 490.000 Akademiker je nach Schätzung am Arbeitsmarkt fehlen sollen und bereits jetzt ein Mangel an Naturwissenschaftlern und Ingenieuren besteht aufgrund des Eintritts vieler Altkräfte in das Rentenalter und der Geburtenschwachen Jahrgänge fehlen will man mit entsprechenden Anreizen dem ganzen entgegentreten.
Von Seiten der Regierung will man folgende Maßnahmen dagegen einleiten:
Stärkung der frühkindlichen Bildung
Da im Jahr 2006 knapp 76.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss beendeten will man stärker in die frühkindliche Bildung investieren – so soll bereits im Vorschulalter eine Basis für eine erfolgreichere Schulzeit und Berufszeit geschaffen werden. So sollen das Kita Angebot ausgebaut und knapp 80.000 Erzieher und Tagesmütter zusätzlich ausgebildet bzw. weitergebildet werden.
Stärkung der Berufsausbildung
Aufgrund der hohen Zahl an Ausbildungsuchenden, vor allem bei Altbewerbern sollen Betriebe durch eine Prämie von 4000 bis 6000 Euro je nach Gehalt bzw. Lohn der Azubis dazu ermuntert werden, mehr Ausbildungsplätze anzubieten. Dazu ist ein Modell über Ausbildungspaten und mehr Berufsberater in Diskussion.
Stärkung des Studiums
Da derzeit nur 37 % der deutschen Abiturienten ein Studium aufnehmen (der OECD Schnitt liegt bei 54 %) sollen zukünftig bald mehr als 40 % eines Jahrgangs zu einem Studium ermuntert werden – dazu will man einerseits die Vergabe von Studienplätzen transparenter gestalten und diese schneller vermitteln und andererseits Aufstiegstipendien für all jene anbieten, welche ihre Ausbildung besonders gut bis sehr gut beendet haben um diese zum Studieren zu bewegen.
Förderung von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern
Da allein im Gewerbe insgesamt mehr als 155.000 Naturwissenschaftler und Ingenieure in das Rentenalter eintreten soll mittels eines freiwilligen technischen Jahres für Abiturienten ein größerer Anreiz für ein Studium der Ingenieurwissenschaften und der Naturwissenschaften geschaffen werden.
Frauen sollen stärker gefördert werden
Zwar liegt die Erwerbstätigenquote von Frauen bei knapp 60 Prozent doch nach wie vor haben Männer in Unternehmen, Instituten, Behörden und Hochschulen Führungspositionen inne – mittels eines nationalen Paktdes soll das geändert werden und Frauen mehr für MINT Studiengänge (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistert werden.
Stärkung der Weiterbildung
Um Arbeitnehmer und Arbeitgeber stärker an Informationen bezüglich offener Stellen und Weiterbildungen gelangen zu lassen sollen Regionen sich nun als Bildungregionen profilieren.
Das hört sich alles gut an. Nur stellt sich mir die Frage, gibt es denn schon konkrete Ansätze wie das passieren soll? Die derzeitige Formulierung ist schon ziemlich schwammig:
Nur die bessere Ausbildung von Erziehern und Tagesmüttern bringt bei der frühkindlichen Bildung auch nichts, wenn die Zeit für entsprechende Aktivitäten und deren Vorbereitung fehlt. Wie sollen mehr Abiturienten zur Aufnahme eines Studiums ermuntert werden? Nur die Vergabe anders gestalten bringt wohl nichts. Auch die Frauenförderung finde ich vom Ansatz nicht schlecht, aber viel zu unkonkret.
Hinsichtlich der Tagesmütter sehe ich es genauso - viel hilft nun einmal nicht viel, sondern nur wenn man es richtig ansetzt. Auch die Frauenförderung kommt mir mehr wie ein Lippenbekenntnis vor, was sich gut verkaufen lässt.
Jedoch sehe ich das bei der Studienplatzvergabe schon als einen echten Vorteil an, vor allem weil viele durch die derzeit fehlende Transparenz und Vergabepraktiken "eingeschüchtert" ist und klare Strukturen dem einen oder anderen die Angst vielleicht nehmen, keinen Studienplatz zu bekommen oder einen der sonstwo liegt. Bisher hat die ZVS was Klarheit angeht keinen sehr guten Ruf bei den Studis, viele Kommilitonen von mir haben z. B. erst 1 - 2 Wochen vor Studienbeginn erfahren, ob sie überhaupt und wo sie einen Studienplatz bekommen, wenn sie sich direkt bei der ZVS beworben haben und es nichts mit dem Wunschstudienplatz wurde.
Hallo!
Da in den nächsten Jahren viele Akademiker auf dem Arbeitsmarkt fehlen werden, kann ich schon nachvollziehen, dass bestimmte Anreize geschafft werden sollen, damit sich in Zukunft mehr Abiturienten für ein Studium entscheiden.
Ich persönlich habe auch Abitur gemacht, mich aber zunächst gegen ein Studium entschieden. Der Hauptgrund dafür war wohl, dass ich glaube, dass ich nicht genügend Selbstdisziplin besitze, die wohl bei einem Studium gefordert wäre. Allerdings habe ich auch schon gehört, dass die Studiengänge inzwischen eher verschult sein sollen, was mir etwas entgegenkommen würde.
Erstmal möchte ich meine Ausbildung möglichst gut abschließen und danach auch erstmal ein paar Jahre in dem Beruf arbeiten. Eventuell könnte ich mir schon vorstellen, später nochmal zu studieren, aber ganz sicher bin ich mir da noch nicht. Mal gucken, ob es dann schon so ein Programm gibt, dass Menschen mit guter abgeschlossener Ausbildung ein Stipendium erhalten, sodass sie danach beim Studium unterstützt werden.
Viele Grüße
Das Stipendium soll es für all jene geben die kein Abitur und die Ausbildung sehr gut abgeschlossen haben, um es diesen auch ohne Abitur zu ermöglichen, an Hochschulen zu studieren.
Ansonsten muss man auf Stipendien zurückgreifen, die es bereits gibt, da steht hier etwas zu:
Wie bekommt man ein Stipendium fürs Studium? oder hier
Studenten Finanzierung.
Diese Stipendien werden allerdings meist von Stiftungen vergeben, die entweder einer Partei, einer Religion oder, selten, einer Firma angegliedert sind oder nahestehen und das Stipendium ist mehr als Büchergeld anstatt als Vollfinanzierung alternativ zum BaföG zu verstehen wie pitti schon schrieb.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-11800.html
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