Neue Rezeptur von Lebensmitteln oft schlechter?

vom 13.04.2010, 15:37 Uhr

Dieses Thema hier Warum wird die Produktion von Guten Sachen eingestellt hat mich darauf gebracht, dass nciht nur Lebensmittel einfach nicht mehr produziert werden, sondern dass viele Firmen mit neuen Rezepturen werben und wenn man dann die Produkte kauft ist man völlig enttäuscht.

So geht es mir mit Coca Cola light. Die neue Rezeptur, die aber schon seit einiger Zeit auf dem Markt ist, hat mich dazu bewegt, keine Coca Cola light mehr zu trinken. Auch die Golbären von Haribo. Seitdem sie diesen penetranten Fruchtgeschmack haben, der einfach nur nach Kunst schmeckt werden diese Goldbären nicht mehr gekauft. Sie schmecken keinem mehr aus unserer Familie. Ich kenne viele, die früher die Goldbären gemocht haben und die sie jetzt nicht mehr essen.

Auch die Firma Mars wirbt ständig mit neuen Rezepturen, die aber den Schokoriegel eher schlecht schmecken lassen. Überall wo man sich umhört (zumindest in meinem großen Bekanntenkreis) wird kaum mehr Mars und Co gegessen, weil die Konsistenz mittlerweile einfach nur matschig weich ist und nicht mehr cremig und bissfest zugleich. Der Geschmack hat auch gelitten.

Sind euch auch schon Lebensmittel aufgefallen, die eine neue Rezeptur haben, die angeblich besser ist als die alte? Welche Lebensmittel waren es und inwieweit hat sich der Geschmack verändert. Kennt ihr auch positive Entwicklungen bei den Lebensmitteln? Welches Produkt kauft ihr durch die Rezepturänderung nicht mehr und warum?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bei den Haribo-Goldbären geht es mir genauso wie euch. Diese neue Sorte schmeckt leider einfach wie WC-Frisch. Total aufdringlicher künstlicher Apfel. Ich kaufe sie auch nicht mehr.

Im Großen und Ganzen ist mir aufgefallen, dass Lebensmittel und vor allem Süßwaren tendeziell immer künstlicher schmecken. Ich fürchte halt nur, dass sich der Geschmack eines rechnerischen Durchschnittsbürgers darauf ausgewirkt hat. Mein Ding ist es allerdings nicht.

Wenn auf einem Produkt der Hinweis "Neu" oder "Neue Rezeptur" draufsteht, dann bin ich generell erst mal neugierig. Was ich definitiv nicht mehr kaufe sind Produkte, die mir nicht mehr schmecken seit der Neubearbeitung. Eisteepulver ohne Zucker ist mir ein Graus. Das schmeckt meiner Meinung nach total tot. Als Kind habe ich sehr gerne Wackelpudding gegessen. Seit allerdings (wohl wegen BSE) die Gelatinefreien Wackelpuddings sich verbreitet haben, ist mir oft der Appetit vergangen. Ebenso die Instant-Götterspeise, die man ohne Kochen zubereitet finde ich eklig. Das ist nur ein konsistenzloser Glibber.

Vor Jahren habe ich Sarotti-Schokolade sehr geliebt. Vor allem die Sorte mit Kaffee. Heute packt mich der kalte Ekel, weil seit einigen Jahren die Produktion auf billig billig billig umgestellt wurde und der Schokoladenrohstoff lauter grisselige Krümel enthält. Das ist ein vollkommen unangenehmes Mundgefühl. Es schmeckt genauso fies wie diese ekligen Schogetten. Diese Verschlimmerung hat bewirkt, dass ich seit dem Kunde von Hachez und Co. geworden bin. Da kaufe ich mir lieber seltener eine Schokolade, die dafür aber Erwartungsgemäß schmeckt.

Wenn wir gerade beim Thema Schokolade sind: Milka Vollmilch hat auch schon mal besser geschmeckt. Seit einiger Zeit ist mir da zu viel Zucker und zu viel Vanillinaroma drin.

Jetzt zu Ostern fiel mir auch auf, dass die Zuckereier früher irgendwie dezenter nach Frucht geschmeckt haben. Sogar meinen Kinder war der Geschmack zu übertrieben. Ich frage mich schon manchmal, wer solche Lebensmittel vor der Neueinführung probiert. Ob das wirklich repräsentative Tester sind?

Bei immer mehr Bieren fällt mir in letzter Zeit auf, dass die Produkte sich immer mehr am Becks-Durchschnittsgesöffgeschmack orientieren. Das mag zum einen damit zu tun haben, dass es hier inzwischen auch einen Biermarkt gibt, der von Großkonzernen dominiert wird. Zum anderen finde ich, dass man es sehr deutlich schmeckt, wenn die Brauerei minderwertigen Hopfen oder Hopfenextrakt verwendet. Nur wahrscheinlich stelle ich einfach überdurchschnittlich hohe Geschmacksanforderungen an ein Bier, weil ich es wenn aus Genuss trinke und nicht wegen des Alkohols. Überhaupt boykottiere ich die seltsame Erfindung total, Bier in PET-Flaschen zu füllen. Ich habe noch keines probiert, was dann nicht doch nach Käsefüßen geschmeckt hat. Das ist wirklich eine Innovation, die kein Mensch gebraucht hat.

Aus Marktwirtschaftlicher Sicht ist es durchaus verständlich, dass die Hersteller unermüdlich versuchen, ein vergleichbares Produkt mit biligeren Rohstoffen und weniger Verarbeitungsschritten herzustellen. Bei bekannten Marken wie z.B. Mars oder Haribo mag das ja eine Zeit lang gut gehen. Aber irgendwann hat man auch die beste Marke ruiniert.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Mir ist es auch schon oft aufgefallen, dass mit einer tollen neuen Rezeptur geworben wurde und mir das Produkt dann gar nicht mehr schmeckte. Die Goldbären von Haribo schmecken mir seit der neuen Rezeptur auch nicht mehr wirklich. Bei der Cola Light habe ich aber ehrlich gesagt gar keinen Unterschied wahrgenommen bzw. ich wusste gar nicht, dass dort etwas geändert wurde.

Am meisten ist mir mal eine Änderung des Rezeptes bei einem Burger von Mc Donalds aufgefallen. Hierbei handelte es sich um den Mc Chicken welcher meiner Meinung nach total verschlechtert wurde. Das fanden alle Leute in meinem Umfeld und wir haben uns damals sogar bei Mc Donalds beschwert, weil wir den alten Burger wieder haben wollten. :lol: Ich muss zugeben, damals war ich wirklich oft in diesem Laden. Mittlerweile kann man die Besuche im Jahr an einer Hand abzählen. Liegt wahrscheinlich am Mc Chicken. :D

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das ist mir auch schon bei vielen Produkten aufgefallen, die jetzt nicht mehr gekauft werden. Das beste Beispiel ist bei mir das Frankenmarkter Spezi. Das habe ich eigentlich oft und häufig gekauft weil ich Spezi gerne mag und das Frankenmarkter das einzige Zuckerfreie war das ich in der Gegend zu kaufen bekomme. Irgendwann schmeckte es einfach seltsam und ich dachte an einen gröberen Produktionsfehler. Ich habe dann ein Mail an die Herstellerfirma geschickt und die haben sich entschuldigt, habe sogar einen Rucksack zugeschickt bekommen und das Spezi schmeckte wieder.

Allerdings schmeckte das Spezi nach kurzer Zeit wieder so. Ich vermute ich hatte zwischenzeitlich nur eine alte Produktion erwischt. Als ich beim Hersteller nachgefragt habe wurde mir gesagt dass die Rezeptur geändert wurde. Auf meine Antwort dass es abscheulich schmeckt kam dann natürlich keine Antwort mehr. Normalerweise bin ich nicht so das ich mich sofort an den Hersteller wende, aber ich habe lange Zeit in einer Molkerei gearbeitet und als dort mal was schief gelaufen ist waren wir froh das wir eine Rückmeldung bekommen haben. Ist doch besser als wenn die Leute das Produkt einfach nicht mehr kaufen. Aber auf alle Fälle werde ich das Spezi nicht mehr kaufen, obwohl es mir fehlt aber es schmeckt einfach abscheulich.

Das gleiche ist mir schon mit einigen anderen Produkten passiert. Ich habe zum Beispiel von Knorr die Burrito Kochpackung zum Teil gerne gekauft. Eines Tages schmeckte es dann anders und schließlich gab es die Kochpackung gar nicht mehr. Als ich dann im Internet nachgelesen habe, habe ich erfahren dass es einfach zu wenige Leute gekauft haben. Und im gleichen Forum haben sich die Leute darüber beschwert weil es einfach nicht mehr schmeckte. Ich denke die Firmen wollen immer billiger produzieren und denken nicht daran dass es den Leuten auch schmecken sollte. Das sollte, meiner Meinung nach, aber an erster Stelle stehen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ein Stück weit kommt es doch einfach darauf an, was man gewohnt ist und die Aussage, dass etwas schlechter schmeckt als vorher, ist doch erst mal eine rein subjektive.

Eine neue oder verbesserte Rezeptur muss auch nicht zwangsläufig bedeuten, dass es dem Hersteller um einen besseren Geschmack geht. Ein gutes Beispiel sind hier sicher die Geschmacksverstärker. Früher waren diese ja in fast allen Fertigprodukten zu finden, aber seit sie verpönt sind, sieht man immer mehr Fixtütchen, die mit neuer Rezeptur ohne Geschmacksverstärker werben. Wie der Name schon sagt, sind Geschmacksverstärker aber für den Geschmack zuständig und wenn sie nun aus einem Produkt entfernt werden kann es durchaus sein, dass der Kunde den Geschmack als schlechter oder verändert empfindet, obwohl das neue Produkt vielleicht besser für seine Gesundheit ist.

Die Haribo Goldbären sind mir auch so negativ aufgefallen, dass ich angefangen habe sie nach Farben zu sortieren, was ich seit meiner Kindheit nicht mehr gemacht habe. Aber ansonsten kann ich die Veränderungen bei Süßigkeiten schlecht beurteilen. Ich empfinde vieles als zu süß, aber das kann auch daran liegen, dass ich meinen Zuckerkonsum in den letzten Jahren reduziert habe und Süße jetzt wieder viel intensiver empfinde als früher.

Was mir aber vor kurzem extrem negativ aufgefallen ist, ist ein Krabbensalat mit neuer Rezeptur, der bei Edeka an der Fischtheke verkauft wird. Die "Verbesserung" bestand nämlich hier darin die Krabben zu reduzieren, durch undefinierbare Gemüseteile zu ersetzen und mehr Dressing über das ganze zu kippen. Ich mochte den Salat immer gerne und hätte dafür auch einen höheren Preis in Kauf genommen, aber durch diese Art der Gewinnoptimierung haben sie mich nun als Kunden verloren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Ein Stück weit kommt es doch einfach darauf an, was man gewohnt ist und die Aussage, dass etwas schlechter schmeckt als vorher, ist doch erst mal eine rein subjektive.

Und zusätzlich,was verbessert ist, muss ja nicht zum Vorteil der Kunden sein, siehe auch Etikettenschwindel bei Lebensmittel. In diesem Thread findet man auch noch mehr Beispiele.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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