Einen Mörder lieben
Gestern wurde in einer Justizvollzugsanstalt ein Kindermörder wieder zum Mörder, indem er seine Freundin in der "Liebeszelle" erstach und sich selber danach auch umbringen wollte, was gescheitert ist. Die Freundin des Mörders hat den Mann erst kennengelernt, als er schon wegen Kindesmißbrauch und Mord hinter Gittern saß. Sie wußte, dass er ein verurteilter Mörder ist.
Ich frage mich, wie man sich bewußt dazu entscheiden kann mit einem Mörder zusammensein zu wollen. Brieffreundschaften aus dem Knast werden zu Liebesbeziehungen. Manche Frauen gehen gezielt auf die Suche nach einer Knastfreundschaft und verlieben sich dann in den Schwerverbrecher. Wissen die Frauen nicht, worauf sie sich da einlassen könnten? Ist das eine Art Nervenkitzel?
Sicher kann man sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Das passiert manchmal einfach so, ohne dass man es darauf angelegt hat. Aber bei den meisten Frauen, die gezielt Freundschaften im Knast suchen ist es doch so, dass sie sich voll bewußt sind, dass sie sich auf ein gefährliches Spiel einlassen. Besonders, wenn es Sexualstraftäter sind, die auch zu einem Mord fähig sind.
Es gibt sogar Frauen, die so einen Menschen dann heiraten, ohne jemals den Alltag mit ihm erlebt zu haben und wenn derjenige dann aus dem Gefängnis kommt, weil er die 15 Jahre abgesessen hat, ist es doch ziemlich riskant, oder sehe ich das zu schwarz? Sicher sollte man einem Menschen immer eine zweite Chance geben. Aber würdet ihr euch bewußt dafür entscheiden mit einem Mörder zusammensein zu wollen? Würdet ihr eine Liebesbeziehung mit einem verurteilten Mörder eingehen? Würdet ihr ihn im Gefängnis heiraten? Warum würdet ihr euch so entscheiden, wie ihr euch entscheidet?
Hallo Diamante!
Ich habe gerade einen Bericht darüber auf RTL gesehen. Mich hat es auch schockiert, dass manche Frauen ganz gezielt nach einem Mann suchen, der im Knast sitzt. Wenn man sich in jemanden verliebt, der im Gefängnis sitzt und eher harmlosere Verbrechen verübt hat, dann würde ich noch verstehen, dass man ihm eine zweite Chance geben möchte. Aber ich kann nicht nachvollziehen, wie man mit einem Mörder zusammen sein möchte und diesen dann im Gefängnis vielleicht auch noch heiratet.
Ich käme auch nie auf die Idee, eine Brieffreundschaft zu einem Mann aus dem Knast zu beginnen. Ich denke, dass diese Frauen vielleicht falsche Illusionen haben und glauben, dass sie es schaffen, diesen Mann zu verändern. Vielleicht wollen sie deswegen einen Verbrecher oder Mörder als Mann. Bei einigen wird es sicherlich auch der Nervenkitzel sein. Aber eine richtige Erklärung habe ich dafür auch nicht. Ich weiß nur, dass für mich so eine Beziehe oder gar Ehe nie in Frage kommen würde.
Hi,
also ich persönlich kann Frauen überhaupt nicht verstehen die sich in einen Mörder verlieben und denken dass ist jetzt die große Liebe. Man sollte nicht vergessen, dass die Männer ja nicht freiwillig im Gefängnis sitzen sondern ein Verbrechen begangen haben, im schlimmsten Fall einen Mord. Es stimmt schon dass jeder eine zweite Chance verdient hat, die würde ich vielleicht auch jemanden geben der "nur" wegen Steuerhinterziehung einsitzt, aber niemanden der fähig ist einen anderen Menschen, oder noch schlimmer ein Kind, zu ermorden.
Ich denke dass diese Frauen auf "normalen" Weg keinen Mann kennen lernen, und es eben auf diesem Weg versuchen. Meistens beginnt das ganze ja mit einer Brieffreundschaft. Ich hatte zwar noch keine Brieffreundschaft mit einem Gefängnisinsassen aber ich könnte mir vorstellen das die Männer versuchen die Frauen irgendwie um den Finger zu wickeln und die Frauen fallen darauf rein. Für die Insassen ist das ja auch praktisch, sie haben jemanden bei dem sie nach der Entlassung wohnen können, der für sie sorgt und kocht.
Tja, die Wege der Liebe sind nun einmal unergründlich. Dass sich manche Frauen ganz gezielt Häftlinge aussuchen, hängt vielleicht zu einem gewissen Teil an dem typischen Männerbild: Männer sind dominant, kräftig und unerschütterlich. Gerade Häftlinge stehen daher für eine starke Persönlichkeit. Dass diese Persönlichkeiten dann noch meist den Drang zum Morden haben, ist den meisten Frauen wohl egal. Anders kann ich es mir auch nicht erklären. Ich kann mich zwar auch nicht in die Situation solcher Frauen hinein versetzen, doch scheint mir meine Argumentation schon einleuchtend.
Ich kann das auch nicht verstehen, wieso manche Frauen mit Männern zusammen sind / zusammen sein wollen, die erwiesenermaßen jemanden umgebracht haben. Ist es, weil der Einsitzende ihnen garantiert nicht fremd gehen kann, eben weil er nur im Knast ist? oder die Suche nach dem Nervenkitzel? Oder glauben sie, den Täter auf den rechten Weg zurückbringen zu können?
Denn es kommt ja schon vor, dass Familienangehörige sich von einem Täter abwenden, obwohl die Blutsbande ja eigentlich über allem stehen. Aber dann mit so einem Typen freiwillig zusammen sein wollen? Nein, da fehlt mir jegliches Verständnis.
Bei einem Mann, der wegen Steuerhinterziehung sitzt, ist das ja noch etwas anderes, der verfügt dann zwar auch über kriminelle Energie, aber wenn da die Freundin weiterhin zu ihm hält, okay, kann ich noch nachvollziehen, wenn es wirklich die große Liebe ist und sie vorher schon lange zusammen waren. Aber wegen Mord, noch dazu an einem Kind, ist das doch eine ganz andere Sache.
Ich habe das auch nie verstehen können und mich oft gefragt, was einen Menschen dazu treiben kann, sich freiwillig mit einem Mörder oder Kinderschänder abzugeben, eine Brieffreundschaft einzugehen oder sich in ihn zu verlieben und ihn dann im Gefängnis zu heiraten. Was geht wohl in den Menschen vor, was glauben sie, wird nach der Haftentlassung passieren? Glauben sie wirklich, so viel Einfluss auf den Menschen zu haben, dass sie ihn ändern können?
Selbstverständlich hat man nach seiner Haftentlassung seine Strafe verbüßt und dann sollte das Kapitel abgeschlossen sein. Dies kann meiner Meinung nach bei kleineren Delikten wie Betrug oder Diebstahl noch der Fall sein. Hier glaube ich schon, dass man einen Fehler machen kann, den man einsieht, ihn verbüßt und ihn dann nie mehr in seinem Leben begeht.
Anders sehe ich das bei Gewaltdelikten, Mord oder Kindesmisshandlung. Da glaube ich nicht, dass ein mehrjähriger Haftaufenthalt alles Vergessen macht. Ich glaube nicht, dass sich die Insassen der Gefängnisse derart geändert haben, dass so etwas nicht doch noch einmal passieren könnte. Mir wäre es viel zu gefährlich und ich könnte es mir auch nicht vorstellen, einem Mörder oder Gewaltverbrecher zu vertrauen und mit ihm zusammenzuleben. Da würde es für mich auch nicht die berühmte 2. Chance geben.
Selbstverständlich ist der Insasse eines Gefängnisses froh, jemanden zu haben, mit dem man über seine Probleme reden kann, aber es ist ein Unterschied, ob man im Gefängnis ist und sich benehmen muss oder man entlassen ist und mit all den neuen Problemen, Vorurteilen und der Partnerschaft außerhalb des Gefängnisses zurechtkommen muss. Wenn die Ex-Häftlinge dann mit neuen Konflikten in Berührung kommen, dann werden sie es schwer haben, nicht wieder in alte Muster zurückzufallen. Der Leittragende ist dann der Partner, der sich auf einen Häftling eingelassen hat und nun feststellen muss, dass sein gewählter Lebensweg nichts wert ist. Oftmals werden sie dann über eine lange Zeit geschlagen und gedemütigt, bis sie den Mut aufbringen können, sich wieder zu trennen und sich einzugestehen, dass sie einen großen Fehler gemacht haben. Leider haben einige nicht einmal die Chance, sondern finden den Tod durch den Menschen, den sie so sehr geliebt haben.
Für mich käme es definitiv nicht in Frage eine Beziehung mit einem Gewalttäter zu beginnen oder weiter zu führen. Gerade bei Sexualtätern ist die Rückfallquote bekanntlich enorm hoch. Es besteht ja immer das Risiko, dass sich so einer an mir vergreifen würde und irgendwie brutal seine abartigen Triebe auslebt. Oder noch schlimmer: dass man versehentlich schwanger wird und ein Sextäter mein eigenes Kind missbraucht. Das wäre unvorstellbar schrecklich und wäre für mich ein absolutes No-Go.
Warum viele Frauen das machen, darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht sind manche so kitschig-naiv und hoffen, dass der Kanstbruder ihnen ewig dankbar sein wird für ihre guten Taten? Vielleicht sind manche Frauen auch so weltfremd, dass sie denken, dass sie den Mann zu einem besseren Menschen erziehen können. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall wäre ich sehr skeptisch, ob ich derartigen Berichten glauben schenken würde. Bislang hätte ich eher den Verdacht gehabt, dass solche Männer auch heute noch eher gesellschaftlich geächtet sind?
Die andere Frage ist dann auch, aus welcher gesellschaftlichen Gruppe die genannten Frauen kommen. Wenn in ihrer Familie auch viele Straftäter vorkommen, kann es schon sein, dass dann eine eher ungebildete Frau sowas für normal und gut heißt. Ich kann mir nur unter großen Schwierigkeiten vorstellen, dass sich Frauen, die selber einen erfolgreiche Karriere gemacht haben, häufig bewusst an Gewaltverbrecher binden. Aber wie gesagt, das sind reine Spekulationen.
Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich eine Beziehung zu einem Mörder aufbauen könnte. Ich weiß schon, dass man sich oft nicht aussuchen kann wohin die Liebe fällt, aber besonders krass finde ich es, wenn man eben bewusst eine Beziehung mit jemanden anfängt, der gerade im Knast sitzt. Das kann ich wirklich nicht verstehen.
Ich wäre gerne so fair und würde sagen, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient hätte, aber da wäre für mich wirklich ein Punkt erreicht, mit dem ich nicht klarkommen würde. Ich glaube auch nicht wirklich daran, dass man Mörder heilen oder rehabilitieren oder sonst was kann. Selbst wenn es kein Serientäter ist und zum Beispiel aus einer spontanen Reaktion heraus einen Menschen getötet hat, wer sagt denn, dass das nicht wieder passiert?
Ich verstehe es wirklich nicht. Für mich wäre eine Beziehung wohl auch automatisch beendet, wenn ich mit diesem Menschen vorher eine noch so glückliche Beziehung gehabt hätte. Aber vielleicht sagt sich das jetzt alles so einfach? Ich kanne es mir zwar wirklich nicht einmal im Geringsten vorstellen, aber das könne sich wohl viele nicht und dann passiert es trotzdem immer wieder und keiner kann es sich erklären!
Ich finde es erschreckend, dass es Menschen gibt, die sich von Verbrechern und darunter sogar von Mördern angezogen fühlen. Natürlich kann man nicht beeinflussen, in wen man sich verliebt, aber es gibt doch zumindest immer Faktoren, die einen noch so tollen Menschen mit einem Mal unattraktiv machen. Bei manchen Leuten ist das vielleicht eine unmögliche Ausdrucksweise, bei anderen ist es vielleicht die fehlende Hygiene. Bei einem Mörder gibt es doch genug Gründe, um die Attraktivität des Menschen mit einem Schlag auf null zu senken. Bei den Menschen, die sich in einen Mörder verlieben, ist das offensichtlich anders, so dass das Gegenteil der Fall ist. Mörder üben eine ganz merkwürdige Faszination auf ihre Mitmenschen aus. Das gilt im Besonderen natürlich für Serienmörder. Aber auch Menschen, die "nur" einen einzigen Mord begangen haben, haben eine Grenze überschritten, deren Übertretung für die meisten Menschen absolut undenkbar ist.
Für mich wäre eine Beziehung zu einem Mörder undenkbar. Einem solchen Menschen könnte ich niemals voll und ganz vertrauen. Einem Scheckbetrüger würde ich ja auch nicht unbedingt meine Brieftasche anvertrauen. Ebensowenig könnte ich einem Mörder mein Leben anvertrauen, und das tut man ein Stück weit, wenn man eine Beziehung zu jemandem aufbaut. Natürlich ist nicht jeder Mörder eine tickende Zeitbombe. Oft sind die Motive, die hinter einer solchen Tat stecken, in erschreckender Weise nachvollziehbar. Ich könnte einfach nicht mit jemandem zusammen sein, der es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, jemanden zu töten oder dies zumindest konnte, selbst wenn es nie wieder einen solchen Vorfall geben wird.
Ich bin mir sicher, dass viele Mörder noch etwas Liebenswertes an sich haben. Neben der kranken Begeisterung für die Taten und den Menschen als Mörder, der sicher einige der angesprochenen Frauen fasziniert, gibt es ja sicher auch noch eine Gruppe von Menschen, die sich einfach in den Menschen verlieben, ganz unabhängig von seinen Taten. Dennoch könnte ich mir nicht vorstellen, einer solchen Begeisterung nachzugeben.
Eine solche Beziehung hat, aus meiner Perspektive betrachtet, auch wenig Zukunft. Ich möchte mit meinem Partner auch den Alltag gemeinsam erleben und mit ihm unter anderem ganz alltägliche Dinge unternehmen. Den geliebten Menschen immer nur im Gefängnis und vielleicht in einer fernen Zukunft vielleicht auch mal außerhalb der Mauern zu sehen, reicht mir nicht als Perspektive für eine Beziehung. Dazu kommt noch meine grundsätzliche Ablehnung solchen überaus verwerflichen Taten gegenüber und das (Vorschuss-)Misstrauen, das ich wohl einem Mörder gegenüber immer aufbringen würde. Ich könnte mir auch niemals vorstellen, im Gefängnis zu heiraten.
Um einen Straftäter als Partner voll und ganz zu akzeptieren, muss man ein gewisses Verständnis für seine Tat(en) aufbringen, oder dem Menschen zumindest verzeihen können, dass er jemanden getötet hat. Und genau das könnte ich nicht und ich würde es auch nicht wollen. Die schöne Idee, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient hat, ist sicher schön. Dennoch könnte ich einem Mörder keine Chance einräumen, schon gar nicht, wenn er zum Zeitpunkt der Tat voll und ganz dahinter stand und die Tat aus Lust am Töten, aus Rachsucht oder materiellen Gründen begangen hat.
Also es sind natürlich zwei verschiedene Situationen, je nachdem, ob man den Mörder eben im realen Leben kennengelernt und sich unwissentlich verliebt hat oder, ob man gezielt danach sucht. Gehen wir mal von dem Fall aus, man verliebt sich unwissentlich, so gibt es jede Menge Faktoren, von denen ich es abhängig machen würde, ob ich bei einem solchen Mann bleibe, oder nicht.
Wer wurde ermordet? Handelte es sich um Notwehr? Hat sich der Mann gestellt, war es ein geplanter Mord, ein Racheakt oder womöglich eine Verzweiflungstat? Jeder Mord ist anders und ich finde man kann da schon unterscheiden, ob der Mensch einfach nur brutal und gewalttätig ist oder ob es in einer emotional sehr belastenden Situation passiert ist. Das alles würde ich erst einmal genau abwägen, bevor ich mich entscheide.
Ich würde daher niemals behaupten, die würde Mörder hassen und könnte mit ihnen auf keinen Fall eine Beziehung eingehen. Man kennt die Hintergründen nun mal nicht und es ist schwer zu verstehen, was in der Psyche eines solchen Menschen vorgegangen ist. Sind es Sexualdelikte würde ich schon viel eher dazu neigen, eine Beziehung mit dem Mann von vornherein abzulehnen, denn hier handelt es sich schon vielmehr um eine Art Krankheit und solche Menschen neigen dazu, ihre Tat zu wiederholen.
Sucht eine Frau jedoch gezielt nach einem Mörder, finde ich das schon etwas eigenartig. Aber es gibt solche Frauen, keine Frage. Es wird sicherlich die Abenteuerlust sein, die sie dazu treibt, der Nervenkitzel und Aura, die einem gefährlichen Mann anhaftet. Ich selbst habe ''Bad Boys'' auch deutlich lieber, als die Lieben und Braven, aber deswegen würde ich nicht sofort im Gefängnis danach suchen. Ich fände es auch etwas befremdlich, mich dann mit einem Mann im Gefängnis zu treffen. Zum einen ist man da nie wirklich alleine und zum anderen scheint mir das nicht die geeignete Umgebung um einen Menschen näher kennenzulernen. Das wäre absolut nichts für mich und ich glaube es sind wirklich sehr verzweifelte Frauen, die sich auf sowas einlassen.
Eine Heirat im Gefängnis wäre dann natürlich noch der Höhepunkt des Ganzen. Das ist weder besonders romantisch, noch sonst irgendwie zu beneiden und ich würde da schon wenigstens den Anstand haben und warten, bis der Mann freigelassen wird. Man stelle sich doch nur mal vor, man wollte eine Hochzeit im Gefängnis feiern, wenn lädt man ein? Wäre es nicht schrecklich peinlich seinen Freunden und Verwandten zu erklären, dass man den Mann im Internet kennengelernt hat? Würde zu einer solchen Hochzeit überhaupt jemand kommen? Also eine wirkliche Liebesbeziehung könnte das wahrscheinlich nicht werden, ich würde sowas auf keinen Fall aushalten, dass würde mich psychisch belasten.
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