Plötzliche Veränderung des Kindes

vom 13.04.2010, 07:44 Uhr

Ich fange mal damit an zu erzählen, dass mein Sohn im Juli 6 Jahre alt wird. Leon war schon immer etwas schwieriger als mein großer Sohn. Er braucht am Morgen 10 Ermahnungen bis er sich anzieht und er ist an sich etwas stur ab und an. Nun hat Leon noch das Problem noch die Windeln zu brauchen in der Nacht und er hat Neurodermitis und Asthma.

Manchmal denke ich, gerade durch diese Dinge ist Leon so geworden wie er ist. Zur Zeit braucht er auch viel mehr Umarmungen und Liebe wie früher. Er schläft am Abend schlecht ein und ist aufgedreht und nervös. Wenn ich ihn dann in den Arm nehme, dann wird er ruhiger und kann schlafen. Mein Mann meinte, dass ich das nicht machen soll, denn Leon ist ein Bub und man soll ihn nicht dran gewöhnen bei uns im Bett zu kuschen, denn sonst haben wir ihn immer im Bett.

Bisher hat er in seinem Bett alleine zur Ruhe gefunden, aber das ist seit einiger Zeit nicht mehr. Um genau zu sein, seit er das Asthma-Spray bekommen hat. Ich finde man kann ihm ruhig mal eine Zeit noch mehr Zuwendung geben. Zuwendung bekommen meine Söhne immer, aber einfach etwas mehr kuscheln meine ich damit. Da verweichliche ich doch mein Kind nicht, oder?

Ich bin auch der Meinung das plötzliche Schlafstörungen oft eine Ursache hat. Vielleicht ist auch was im Kindergarten, aber wenn ich frage dann schweigt Leon. Er sagt mir einfach nichts. Bauchschmerzen hat er in letzter Zeit auch öfter und er scheint froh zu sein, dass er heute daheim bleiben durfte vom Kindergarten, wegen den Bauschmerzen.

Beim Arzt waren wir schon und er konnte nur aktivere Bauchgeräusche feststellen. Wenn ich nur wüsste wie ich mehr aus ihm raus bekomme oder wie ich damit umgehen soll. Ich bin selbst am Ende meiner Kraft und bin seit dieser Zeit dauerkrank. Er hört auch sehr schlecht und sein Bruder und er streiten auch sehr oft miteinander.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde eher vermuten, dass es für diese Veränderungen mehr als eine Ursache gibt. Du selbst erwähnst, dass einige der Veränderungen erst seit der Einnahme des Asthma-Sprays so auftreten. Hast Du das denn dem Arzt gegenüber schon einmal erwähnt? Wenn nicht würde ich das unbedingt nachholen. Denn einige der Veränderungen können auch Nebenwirkungen des Medikamentes sein.

Die Bauchschmerzen können natürlich auch durch Streß im Kindergarten ausgelöst sein. Es kann gut sein, dass Dein Sohn dort Ärger hat. Wenn er selbst dazu nichts sagt, dann würde ich an Deiner Stelle mal im Kindergarten nachfragen. Es muss ja nicht mal Ärger sein, der Deinen Sohn bedrückt, es kann auch an Veränderungen liegen. Ansonsten würde ich bei den Bauchschmerzen dranbleiben. Ich kenne das von meinem Kind auch. Nur treten die Bauchschmerzen nicht nur auf, wenn es um unangenehme Dinge geht. Auch in völlig harmlosen Situationen hat mein Kind die, weswegen wir demnächst mal wieder zu einem Kinderspezialisten gehen werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich möchte eher auf das zusätzliche kuscheln eingehen, denn JotJot hat ja schon geschrieben mit dem Asthmaspray und dem Kindergarten - hier kann ich mich nur anschließen.

Ansonsten bin ich der Meinung man kann ein Kind nicht mit Kuscheleinheiten verweichlichen oder verwöhnen; Kinder nehmen sich das was sie brauchen und wenn sie genug haben gehen sie - das gilt auch für's kuscheln. Bei meinem Sohn (2 1/2) ist das definitiv so, denn meistens bin eher ich diejenige die mehr kuscheln will als er und wenn er genug hat schiebt er mich weg oder geht. Und ganz offensichtlich brauch Leon gerade eben mehr Nähe als sonst (Spurensuche wohl am ehesten im Kindergarten) also ist Deine Reaktion sie Ihm zu geben genau richtig!

Auch dass er bei euch im Bett schläft finde ich vollkommen normal! Ich habe das als Kind selber getan und meine Mutter meinte, dass ich damit aufgehört habe jede Nacht zu kommen als ich in die Schule kam und komplett als mein Bruder auf die Welt kam. Allerdings ist es Geschmackssache und komplett die Entscheidung der Eltern ob Kinder mit ins Bett dürfen - anscheinend ist Dein Mann da anderer Meinung. Bei uns ist es so, dass mein Mann einen sehr leichten Schlaf hat und deshalb liege ich als Barriere zwischen unserem Sohn und ihm - er schläft gut und der Kurze kann bei uns schlafen; vielleicht ein Ansatz für Deinen Mann und Dich (vielleicht liegt es ja gar nicht am verweichlichen).

» Falballa » Beiträge: 5 » Talkpoints: 4,68 »



Zunächst mal ist mir der Zusammenhang dazwischen, dass es ein Sohn ist, der in euer Bett kommt und dem okay, bzw. nicht okay nicht klar. Wenn es eine Tochter wäre, wäre dagegen nichts einzuwenden, oder wie? Das ist doch total albern, das solltest du deinem Mann mal sagen!

Ansonsten finde ich eigentlich, dass 6-jährige im Bett der Eltern normalerweise nichts mehr verloren haben. Egal ob Junge oder Mädchen, in diesem Alter sollte man alleine in seinem eigenen Bett übernachten können. Anders ist sie Situation natürlich, wenn das Kind große Sorgen hat, wie es ja bei euch der Fall zu sein scheint. Ich beziehe diese Ansicht eher auf gesunde Kinder im normalen Alltag. In solchen Phasen, wie euer Sohn sie gerade hat, ist das etwas anderes, denke ich. Ich glaube auch nicht, dass euer Sohn vorhat sich das wieder anzugewöhnen, sondern, dass er sich momentan einfach nicht anders zu helfen weiß.

Was das Problem mit den Bauchschmerzen angeht, würde ich auch mal den Arzt aufsuchen. Das muss gar nichts mit emotionalen Problemen zu tun haben, da kann auch eine rein körperliche Ursache zu Grunde liegen, die sich womöglich fix beheben lässt. Das wäre dann schonmal eine Brandstelle weniger, um die ihr euch sorgen müsst.

Außerdem würde ich dir raten mal die Verträglichkeit des Asthma-Mittels prüfen zu lassen. Nicht jeder verträgt alles und das kann unangenehme Nebenwirkungen haben. Vor allem beschreibst du ja deinen Eindruck, dass seine Schlafprobleme mit der Einnahme dieses Medikaments auftraten, darum würde ich da mal schauen und eventuell ein anderes Präparat verlangen. Mein Vater hat während seiner Krankheit z.B ein Schmerzmittel erhalten, dass er nicht vertrug und konnte daraufhin auch nicht mehr oder nur sehr unruhig schlafen. Nach der Umstellung auf ein anderes Produkt war wenigestens die Nachtruhe wieder gegeben.

Auch mit den Erzieherinnen solltest du mal sprechen. Es muss ja gar nicht unbedingt sein, dass dein Sohn im Kindergarten Probleme hat, aber vermutlich sind denen die Veränderungen in seinem Gemütszustand ebenfalls aufgefallen. Vielleicht haben die ja auch eine Idee bezüglich der Ursache und einen Rat wie ihr damit umgehen solltet. Immerhin haben die vermutlich einiges an Erfahrung und verbringen täglich mehrere Stunden mit deinem Sohn. Und im Notfall Anlaufstellen. So ein Gespräch kann schon viel weiter helfen, darum solltest du da unbedingt den Kontakt suchen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn Dein Sohn Neurodermitiker und Asthmatiker ist, kann es gut sein, dass er eventuell eine Lebensmittelallergie hat. Neurodermitiker sind nämlich meist auch Allergiker. Eine Lebensmittelalergie kann auch heftige Bauchschmerzen verursachen und mit Bauchschmerzen schläft man numal schlecht. Vielleicht ist die Ursache eurer Probleme so banal.

Bei der Abklärung kann Dir ein guter Allergologe helfen. Selbst wenn vor einiger Zeit keine Lebensmittelallergie festgestellt wurde, kann diese inzwischen entstanden sein. Mit einem simplen Bluttest lässt sich so etwas feststellen. Ansonsten kann man Kinder, die Schmerzen haben nicht zu sehr verwöhnen. Auch wenn sie Jungs sind nicht. Dein Mann sollte eigentlich wissen, dass auch Männer Schmerz und Trauer emfinden!

Falls der Allergologe keine Allergie feststellt, kannst Du auch in eine Überweisung in ein SPZ von dem Kinderarzt erbitten. Ein SPZ ist ein Sozialpädiatrisches Zentrum. Dort finden sich viele verschiedene Fachkräfte, die solche Probleme von Kindern aus verschiedener Sicht angehen. Dort sind Ärzte, die nach organischen Problemen sehen könne, dort sind auch Erzieher und ggf. Psychologen, die eine genaue Diagnose fällen könne, wenn Dein Junge z.B. etwas schreckliches erlebt hat, das er nicht richtig verarbeitet hat. Das muss er ja auch nicht zu Hause erlebt haben. Bei Kindern reicht es oft schon, dass sie irgend etwas gesehen haben, was sie schlimm fanden, sich aber nicht trauen das den Eltern zu sagen. Einem Fremden sagen Kinder sowas manchmal leichter.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke auch, dass es wohl mehrere Ursachen haben könnte, warum dein Sohn momentan noch mehr Zuwendung möchte. Mein erster Gedanke war, dass er ja bald in die Schule kommen wird und vielleicht auch jetzt im Kindergarten schon mitbekommt, dass er in gewisser Weise ein Aussenseiter ist. Vielleicht macht er sich deswegen total fertig und braucht ein bisschen gutes Zureden?

Auch würde ich an deiner Stelle gleich mal im Kindergarten nachfragen, ob ihnen zum einen ebenfalls eine Veränderung aufgefallen ist und ob sie zum anderen vielleicht sogar wissen, ob etwas vorgefallen ist. Gab es beispielsweise Streit mit einem Kind? Wird er ausgelacht, weil er Asthma hat oder Neurodermitis? Wissen die Kinder, dass er nachts noch eine Windel benötigt und lachen ihn deswegen aus?, usw.

Dass du deinen Sohn mit etwas mehr Zuwendung verweichlicht, kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke eher, dass er dadurch lernt, dass jemand für ihn da ist, wenn es ihm nicht so gut geht und dass er nicht alleine ist.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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