Diskussionssammelthread für Diabetiker und alle Angehörigen

Wie viele hier schon geschrieben haben, ist Diabetes eine Volkskrankheit. Fast jeder kennt zumindest jemanden, der davon betroffen ist. Das erkennt man ja auch immer wieder in diesem Forum. Es gibt zahlreiche Betroffene und Angehörige, die mit diesem Thema konfrontiert sind.

Sehr häufig dürfte es auch nur mangelnde Informationen von ärztlicher Seite geben und oft wollen Angehörige einfach nur allgemeine Informationen zu diesem Thema um den Betroffenen gut beistehen zu können.

Deswegen habe ich mir gedacht, ich eröffne hier einmal einen Sammelthread. Ich habe Ernährungswissenschaften studiert und kenne mich demnach auch bei diesem Thema recht gut aus, auch wenn ich keine eigene Diabetesberaterin bin. Ich möchte in diesem Thread meine Hilfe für alle Betroffenen und deren Angehörigen anbieten. Dieser Thread soll aber auch dazu dienen, Erfahrungen untereinander auszutauschen und zu diskutieren.

Zunächst einmal möchte ich einen kurzen allgemeinen Überblick über Diabetes geben. Das Thema ist sehr komplex und konkrete Fragen beantworte ich sehr gerne, soweit es mir möglich ist. Diabetes, die genaue Bezeichnung ist Diabetes mellitus, wird umgangssprachlich auch als Zuckerkrankheit bezeichnet. Die wortwörtliche Übersetzung ist "honigsüßer Durchfluß". Ob man unter dieser Krankheit leidet, kann man entweder durch einen Urintest oder einer Messung des Blutzuckergehaltes feststellen.

Sehr häufig werden hier auch die Normwerte des Blutzuckers nachgefragt. Sie sind zwar schon in einem anderen Thread zu finden, jedoch möchte ich sie hier nochmal aufschreiben:

Der Blutzuckerwert wird in mg/dl oder in mmol/l angegeben. Laut DDG (das ist die deutsche Diabetes Gesellschaft) sind die Normalwerte im nüchternen Zustand unter 100 mg/dl oder 5,5 mmol/l. Werte von 100-110 mg/dl beziehungsweise 5,5 - 6,1 mmol/l deuten auf einen Verdacht hin und ab einem Blutzuckerwert von über 110 mg/dl oder 6,1 mmol/l gibt es eine konkrete Diagnose zur Diabetes.

Grundsätzlich werden zwei Diabetes Typen unterschieden. Es gibt Diabetes Typ 1 und Typ 2. Beim Typ 1 liegt ein Mangel an Insulin vor. Dieser Typ kommt vor allem vor dem 35. Lebensjahr vor, jedoch kommt dieser Typ wesentlich seltener vor als der Typ 2. Bei dieser Form muss das Insulin durch Insulinspritzen zugeführt werden, wenn man das versäumt, kann es bis zum Koma und sogar zum Tod kommen!

Beim Typ-2-Diabetes wird zwar Insulin erzeugt allerdings meistens nicht schnell genug und vor allem zu wenig oder es kann auch sein, dass ein Defekt eines Rezeptors vorliegt und das Insulin deswegen nicht wirkt. Von diesem Typ sind über 90% aller Diabetiker betroffen. Da es vor allem im Alter vorkommt, wird er auch als Altersdiabetes bezeichnet. Die wichtigsten Ursachen für diese Form der Diabetes sind Übergewicht und Bewegungsmangel. Deswegen ist vor allem bei diesem Typ eine Ernährungsumstellung von großer Bedeutung.

Mit diesem Beitrag sind sicher nicht alle Fragen zu diesem Thema beantwortet, aber ich hoffe, dass es einen ersten groben Überblick gibt. Weitere konkrete Fragen werde ich gerne versuchen zu beantworten.

Da auch sehr häufig die Frage kommt, wie und ob man selber austesten kann ob man Diabetes hat oder nicht, möchte ich auch darauf hinweisen, dass man das sehr gut machen kann, zumindest um einen ersten Überblick zu bekommen. Eine zweifelsfreie und endgültige Diagnose würde ich dennoch einem Arzt überlassen.

In der Apotheke gibt es Teststreifen eigens für eine Diabetesaustestung über den Urin zu kaufen. Den Teststreifen muss man in der Regel einfach ein bis zwei Minuten in den Urin halten und dann wieder herausziehen. Manchmal muss man den Teststreifen auch nur kurz in den Urin halten und dann warten. Vor dem Gebrauch sollte man sich die Herstellerangaben gut durchlesen.

Anhand einer übersichtlichen Farbskala, die meistens in grün gehalten ist, kann man dann sehr schnell erkennen ob man Diabetes hat oder nicht. Generell gilt, je dunkler und stärker die Verfärbung ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit und desto eher würde ich einen Arzt konsultieren.

Die Teststreifen gibt es meines Wissens nach nicht einzeln zu kaufen, da eine einzige Austestung keine ausschlaggebende Diagnose geben kann. Selbst im Spital werden in der Regel mindestens zwei Tests gemacht. Eine einmalige dunkle Verfärbung ist also noch kein sicheres Alarmzeichen, wenn das jedoch häufiger vorkommt, schon.