Lebensmittel: Alles kleiner aber gleich teuer?
Ich weiß ja nicht ob ich mir das einbilde, allerdings kommt es mir so vor, als wären über die letzten Jahre hinweg bei den Lebensmittel drastisch reduziert worden. Ich spreche dabei leider nicht vom Preis, sondern von der Menge, die in einer Packung enthalten sind. So kam es mir beispielsweise vor, als ob diverse Butterkekse mit Schokoladenüberzug einfach kleiner geworden wären und mehr Verpackung rundherum wäre.
Bilde ich mir das ein, dass die Lebensmittelhersteller viele Portionen einfach verkleinert haben um nur minimal mit dem Preis hinauf zu gehen oder entspricht dies der Tatsache?
Nein du bildest dir das nicht ein! Ich hab kürzlich eine Reportage dazu gesehen. Viele bekannte Nahrungsmittelhersteller bedienen sich diverser Tricks um den Preis anzuschrauben. Dies geschieht nicht immer durch Centerhöhungen, oftmals verringern sie einfach den Inhalt des angebotenen Produktes. Als Tipp sagte man in der Reportage, solle man vor allem auf Veränderungen bei der Verpackung achten, ein leicht verändertes Etikett z.B. oder auch eine Formveränderung können darauf hinweisen.
Leider erinner ich mich nicht mehr wo ich die Reportage gesehen habe, ich weiß aber noch das sie einen Test in verschiedenen Nahrungsmittelgeschäften gemacht haben, dort fanden sich sogar beide Verpackungstypen mit unterschiedlichem Inhalt. Das fand ich schon sehr dreist, da die Preise durch die Mengenveränderung zwischen 9 und 30% angehoben worden sind und es teilweise so geschickt gemacht worden ist, das es für den Normalverbraucher schwierig wird, das überhaupt zu erkennen.
Es gab auch einen Kommentar vom Verbraucherschutz soweit ich mich erinnere, dieser betitelte diese Methode als Verbraucherabzocke und möchte nun ein Gesetz durchsetzen, welches festlegt das der Hersteller klar deklarieren muß, wenn er solche Preissteigerungen durch Inhaltsreduzierung vor nimmt.
Nein, der Eindruck täuscht nicht. Wobei man hier auch einfach davon sprechen kann, dass die Lebensmittel schlicht verteuert wurden. Das geschieht eigentlich schleichend und der Verbraucher hat nur die Möglichkeit, sich am Grundpreis zu orientieren.
Da haben Flaschen plötzlich 0,7 Liter statt 1 Liter zum gleichen Preis. Schokokekse kommen in 400 g Packungen daher statt der üblichen 500 g usw. usf.. Dafür bleibt aber "der Preis" stabil.
Leider ist diese Entwicklung nun verschärft worden, nachdem die Hersteller bzgl. der Mengen freie Hand bekommen haben. Am extremsten treibt dieses Spiel im Moment ein großer Hersteller mit seinen Variationen von Schokolade ("Lila Kuh") voran. Ich glaube mich erinnern zu können, dass hier zu Ostern Produkte zu kaufen waren, die 168 g Inhalt hatten. Auch gibt es tatsächlich 80 g Tafeln. Das finde ich tatsächlich ärgerlich und ich kann nur hoffen, dass die Verbraucher dieses Verhalten abstrafen. Wobei ich noch nicht einmal ein Problem mit Preiserhöhungen hätte. Aber diese Kaschierungsversuche lassen mich den Eindruck gewinnen, den Verbraucher für "nicht ganz Helle" zu halten.
Also ich kann nur immer wieder mein Beispiel von den Salanettis bringen. Ich kaufte diese Knabberutensilien in einem Billig- Diskounter um die Ecke. Jedenfalls als ich wieder einmal einkaufen ging, waren plötzlich nur noch zwei Drittel der Packung gefüllt, als ich sie am Spitz anfassen wollte, war sie leer.
Erst dachte ich, es handle sich um eine falsch Packung, bis ich erkannte, dass das bei allen Packungen so ist. Seither kaufe ich keine Salanettis mehr, weil ich mich nicht abzocken lasse. Sie sind schon teuer genug, aber jetzt noch fast die Hälfte weniger in die Packung geben, das finde ich einfach nur dreist.
Ich meine, dass manche Hersteller teilweise schon damals den Inhalt der Produkte reduziert hat, als die Deutsche Mark auf den Euro umgestellt wrude. Mir ist das damals z. B. bei Knoppers aufgefallen. Die Hersteller hatten die Preise der Produkte zur Hälfte reduziert, weil der Euro auch nur die Hälfte der Deutschen Mark war, dafür haben sie aber den Inhalt reduziert, was ich unverschämt fand.
Mittlerweile sind die Preise ja zusätzlich noch ganz schön angestiegen. Immer mehr Hersteller reduzieren den Inhalt der Produkte und meinen damit, den Kunden täuschen zu können. Mir ist jetzt schon häufiger aufgefallen, dass es inzwischen bei immer mehr Produkten so gemacht wird. Was ich daran nicht gut finde, ist dass die Hersteller die Kunden für dumm verkaufen wollen und meinen sie würden es nicht merken. So kommt es mir jedenfalls vor.
Mir ist der Schwund des Inhalts zuletzt bei den Pringles aufgefallen. Früher habe ich öfter Pringles gegessen und die Dosen hatten immer 200 Gramm Inhalt. Zwischenzeitlich habe ich weniger Chips gegessen und wenn doch, habe ich meistens die Peperoni-Chips von Funny-Frisch gekauft. Nun hatte ich aber Lust auf die klassischen Pringles in der roten Dose. Beim Blick auf die Dose fiel mir dann direkt auf, dass mittlerweile nur noch 180 Gramm in der Dose enthalten sind - also zehn Prozent weniger als noch vor einigen Jahren. Ich weiß nicht, wann die Packungen umgestellt wurden, aber ich habe vorher noch nichts davon gehört und wenn man nicht weiß, dass die Packungen irgendwann mal größer waren, rechnet man ja auch nicht unbedingt mit so etwas.
Vor einiger Zeit habe ich dieses Vorgehen der Hersteller auch schon bei der Müller-Milch festgestellt. Früher gab es ausschließlich die großen Becher mit dem Aludeckel, in denen ein halber Liter Milch enthalten war. Seit einiger Zeit gibt es zusätzlich die kleinen Flaschen mit dem Schraubverschluss - zum gleichen Preis, aber mit 100 ml weniger Inhalt. Grundsätzlich könnte man so argumentieren, dass die Herstellung der kleinen Flaschen teurer ist als die des Bechers, allerdings denke ich eher, dass es sich hier eben auch um eine Preissteigerung nach dem hier beschriebenen Muster handelt. Wenn man die Wahl hat, einen einfachen Milchbecher zu kaufen oder eine Flasche mit Schraubverschluss, werden die meisten Kunden erst einmal zu der Flasche greifen, da sie einfach praktischer ist. Wenn ich einfache Schoko-Müllermilch kaufe, kaufe ich diese meistens in dem großen Becher, da dieser für das gleiche Geld einfach mehr Inhalt hat als die kleine Flasche. Lediglich bei den exotischeren Sorten (Nuss, Pistazie und Co.) greife ich zu den kleinen Flaschen, da es diese Sorten nicht im großen Becher gibt.
Im Grunde genommen kann man ja einfach auf den Preis pro 100 Gramm oder pro Liter achten, so dass man dann schon recht gut vergleichen kann, ob die Sachen teurer geworden sind oder nicht. Ich lasse mich generell nicht unbedingt von Angeboten leiten und schaue mir den Grundpreis mittlerweile genauer an. Das bedeutet natürlich einen zusätzlichen Aufwand und bei vielen Dingen steht dieser auch nicht in einem vernünftigen Verhältnis zu der eventuellen Ersparnis. Bei manchen Dingen lohnt es sich aber schon.
Ich habe diesen Fortschritt leider auch schon bemerken müssen. Besonders beim Waschmittel ist es mir ins Auge gestochen. Da preist jetzt eine bekannte Waschmittelfirma ein super Waschmittel an, welches besser wirkt als alle anderen und besonders klein ist. Der Inhalt liegt bei 750ml - welches ungefähr die Hälfte der normaler Menge ist. Kosten bei 6 Euro. Der selbe Hersteller hat ein Produkt am Markt, welches schon ewig besteht und da zahlt man für die doppelte Menge (1,5 Liter) um die 4-5 Euro. Es handelt sich bei beiden um Gelwaschmittel und ist in etwa gleich ergiebig.
Ebenso fällt es mir sehr stark bei Gemüse und Obst auf. Auch im Discounter werden die Preise angehoben, indem die Menge reduziert wird. Bis vor einigen Wochen hat bei Hofer der Zwiebelsack (zwei Kilo) um die 69 Cent gekostet. Vor zwei Wochen habe ich den selben Sack in kleinerer Menge (ein Kilo) zum selben Preis gekauft. Das Design ist auch genau gleich geblieben, einzig der Sack ist eben kleiner.
Ja das stimmt, das ist mir auch schon bei ein paar Produkten aufgefallen. Nicht nur bei Lebensmitteln, sondern auch bei Hygieneartikeln ist das der Fall. Da ist dann deutlich weniger drin und der Preis bleibt gleich, oder wird sogar noch erhöht. Ich finde das ist wirklich einen Unverschämtheit. Mittlerweile gucke ich mir schon jede Packung beim einkaufen genaustens an, aber das kann es ja auch nicht sein finde ich .
Hier ein paar Beispiele, bei welchen Artikeln das zutrifft, damit du in Zukunft darauf beim Kauf achten kannst :
1.) Milde Seife von der Marke CD, früher waren dort 150 g drin, jetzt sind nur noch 125 g drin, bei gleichem Preis !
2.) Frolic Rodeo ( Hundefutter ). Dort ist der Unterschied ganz schön gewaltig. Statt 105 g sind nun nur noch 70 g in der Packung !
3.) Iglo Schlemmer Filet, da blieb der Inhalt zwar gleich, aber der Fischanteil ist von 70% auf 52% gesunken, seitdem kaufen wir ihn nicht mehr, es gibt ja genügend Alternativen.
4.) Maggi Hühnersuppe. Früher konnte man noch 4 Teller aus einem Beutel bekommen, jetzt nur noch 3, das ist auch ziemlich komisch, oder?
5.) Milky Way und Milky Way Rolls sind ebenfalls um ein paar Gramm geschrumpft, aber der Preis bleibt natürlich gleich.
6.) Pampers Baby Dry: Statt der ursprünglichen 44 Windeln bekommt man nun nur noch 40 für sein Geld.
7.) Schwartau Zucker Streusel: statt 175 g sind nun nur noch 130 g drin, dafür ist alles in einer hübschen Verpackung und es fällt fast nicht auf.
8.) Zentis - Aachener Pfluemli: Kaufen wir auch manchmal, aber statt der normalen 225 g sind nun nur noch 200 g in einer Packung drin.
9.) Balisto Korn Mix: Da habe ich mich noch gewundert, ich gucke ja immer, wie viele Kalorien alles so hat und sie hatten auf einmal ein bisschen weniger Kalorien, aber nur, weil das Balisto jetzt satt 42 g nur noch 37 g wiegt.
10. ) Babylove-Pflegetücher: Die kaufen wir auch sehr häufig, sie sind auch sehr gut und preiswert, aber auch hier sind statt 100 Tüchern nur noch 90 drin!
11.) Meine heißgeliebten Giotto-Kugeln. Nanu, da fehlt doch die zehnte Kugel, aber nicht, weil ich sie schon aufgegessen habe, sie war einfach nicht mit in der Packung drin!
12.) Und auch bei Drucker Patronen sollte man gut aufpassen, was man kauft, bei den Patronen für Brother Drucker sind nämlich zum Teil nur noch 10 ml statt der üblichen 20 ml drin und das ist ein ganz schön großer Unterschied finde ich.
Ich weiß nicht, wie viele mir noch einfallen würden, aber ich denke diese Beispiele reichen, um dir zu zeigen, dass du auf jeden Fall recht hast, es sind einige Produkte, bei denen man nicht mehr so viel bekommt, wie vorher.
Und es sind auch nicht nur Lebensmittel, sondern auch einige Pflegeprodukte. Anscheinend macht das mittlerweile fast jeder, aber wenn das immer so weiter geht, dann ist irgendwann überhaupt nichts mehr in der Packung drin!?
Bei der ganzen Diskussion sollte aber ein Aspekt nicht ganz unerwähnt bleiben. Ich selbst habe nämlich kein Problem mit Preiserhöhungen. Und nichts anderes stellt eine Reduzierung des Inhalts bei gleichbleibendem Preis ja dar. Es ist durchaus nachvollziehbar - und wie ich finde verständlich - dass Unternehmen auf Grund steigender Kosten selbst mehr verlangen.
Aber das dieser Schritt so sehr verschleiert wird und man als Kunde offenbar nicht ernst genommen oder vermutlich für "nicht ganz klug" betrachtet wird, weil man hofft, dass so was eher nicht auffällt, verärgert. Verärgert weit mehr, als es die eigentliche Preiserhöhung wert ist. Wobei natürlich dreiste Sachen wie bei der von Tipsi3 genannten Reduzierung von Tinte um 50% hier Extremfälle darstellen. Sonst bewegen sich diese "Anpassungen" im Rahmen von 10-20%. Immer noch viel, aber ich würde es offen kommuniziert eher hinnehmen, als eben durch diese Versteckspielchen.
Es gibt hier tatsächlich Hersteller, die es sogar geschafft haben, mich als (ehemalig guten) Kunden zu vertreiben. Das sind Lebensmittelhersteller, die Genussprodukte (also in erster Linie Süßwaren ) herstellen, welche ja immer einen Luxus darstellen und nicht Lebensnotwendig sind/waren. Nachdem hier bei einem Produkt die innere Plastikverpackung extra geschickt geändert wurde, dass das Fehlen von einzelnen Pralinen nicht auffallen sollte, war ich endgültig davon überzeugt, dass man mich hier übergehen wollte und nicht viel von Transparenz hält. Seither lebe ich gesünder bzw. habe eine (ebenso ungesunde) Alternative gefunden.
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