Antidepressiva nehmen
Da in unserer Gesellschaft leider immer mehr "Psychologische bzw. Psychomatische Krankeiten" auftreten, die mit Antidepressiva behandelt werden, will ich mal eure Erfahrungen hören.
Was mich interessiert:
Was für Antidepressiva/ Dosierung nehmt ihr? Nebenwirkungen? Wie zufrieden seit ihr mit der Wirkung? Wie lange nehmt ihr die Antidepressiva schon.? Was hat die Depressionen ausgelöst (wenn bekannt). Sollet ihr keine Antidepressiva nehmen, mich interessieren auch Erfahrungen aus Familie, von Freunden etc.
Ich will mal den Anfang machen:
Ich nehme Citalophram 40mg (morgens) und Mirtazapin 15mg Abends. Als Nebenwirkung tritt bei mir eine Gewichtszunahme auf, welche jedoch erwünscht war. Mit der Wirkung bin ich eigentlich recht zufrieden. Ich nehme die Medikamente jetzt seit etwa 1 Jahr.
Meine Depressionen wurden höchst warscheinlich durch Stress im Beruf, genauer Übergang von der Ausbildung zur Vollzeitstelle und dem damit verbundenen höheren Leistungsdruck, ausgelöst. Sollte jemand noch weitere Fragen zum Thema haben, die er nicht öffentlich diskutieren will, kann mir auch gerne eine PM schicken.
Ich persönlich musste zum Glück noch nie Antidepressiva nehmen. Auch innerhalb der Familie habe ich diese Erfahrung zum Glück noch nicht gemacht. Depressionen sind ja schon eine ziemlich schreckliche Sache, wie genau haben sie sich denn bei dir geäußert? Und gab es außer dem Stress im Beruf noch andere (vielleicht traumatisierende) Auslöser? Hast du dich relativ schnell in ärztliche Behandlung begeben? Oder erst, als es ganz schlimm wurde? Und hat man vorher versucht, dir konservativ irgendwie weiter zu helfen? Oder vielleicht erst mal mit pflanzlichen Produkten wie Johanniskraut?
Ich fände es schon schlimm, jeden Tag zwei verschiedene Antidepressiva nehmen zu müssen, da die Nebenwirkungen ja nicht unerheblich sind, also gehe ich davon aus, dass der Leidensdruck bei dir schon enorm hoch war/ist!?! Und machst du denn zusätzlich zu der medikamentösen Therapie noch eine begleitende Psychotherapie?
Sorry, wenn dir die Fragen zu persönlich sind, dann musst du nicht darauf antworten, das würde ich verstehen.
Auch ich habe noch keine Antidepressiva nehmen müssen und habe auch nicht vor, dies überhaupt zu tun. Wenn es nicht anders geht, okay, aber ich hoffe nicht, dass ich jemals in diese Situation komme. Dazu haben die Antidepressiva mir zu viele Nebenwirkungen.
Mich würde auch interessieren, ob Du noch parallel eine psychologische Therapie machst. Hast Du die Antidepressiva von Deinem Hausarzt bekommen oder wer hat sie Dir verschrieben? Ich frage nur, weil man damit ja nicht so "leichtsinnig" umgehen soll.
Ich habe mal persönlich einen jungen Mann kennengelernt, der Antidepressiva nehmen sollte. Er war recht antriebslos, hatte schon einige schlechte Zeiten in seinem Leben gehabt und war ständig mies drauf. Die Antidepressiva haben dann wohl etwas geholfen. Ob er sie immer noch nimmt oder wie es ihm nun geht, weiss ich nicht, da kein Kontakt mehr besteht.
Ansonsten kenne ich auch nur Foren, in denen das Thema mal kurzzeitig angerissen wurde. Allerdings haben diese Foren das Thema "Depression" nicht als Hauptthema, so dass man nicht viel dazu lesen kann.
Übrigens können auch hormonelle Fehleinstellungen Depressionen verursachen. Mir begegnet das immer wieder, wenn es um die Schilddrüse geht. Ich denke einfach mal, dass die aber bei Dir, MIBU, in Ordnung ist und so funktioniert, wie sie funktionieren sollte.
Ich leide jedes Jahr wieder an Winterdepression, mal mehr , mal weniger. Im letzten Jahr hat mir meine Mutter dann Tabletten besorgt die glaube ich als Hauptbestandteil Johanniskraut enthielten.
Um ehrlich zu sein, habe ich keine dieser Tabletten genommen, ich weiß das es meine Mutter gut mit mir gemeint hat und das diese Medikamente auch nicht wirklich billig sind aber wenn ich sehe mit was für schlimmen Depressionen manche Menschen leben können, dann würde ich mir nur schlecht vorkommen wenn ich wegen ein bisschen schlecht fühlen gleich Pillen schlucken würde.
Ich habe inzwischen meine eigene Methode entwickelt mit diesen depressiven Phasen umzugehen und treibe immer wenn ich merke das es mir schlechter geht vermehrt Sport, was für mich wirklich gute Erfolge zeigt und mich diesen Winter eigentlich Depressionfrei hat überstehen lassen.
Ich kenne leider jemanden, die haben eine ganze Zeit lang Antidepressiva als Drogenersatz genommen. Da es bei ihnen aber nicht notwendig war, hat der Körper da nicht ganz mitgespielt. Es ging dann von Herzrasen über diverse Zusammenbrüche bis hin zu Impotenz.
Da mir diese Pillchen auch einmal angedreht wurden, habe ich jeglichen Kontakt abgebrochen. Daran sehe ich aber, dass man Antidepressivas wirklich nur dann nehmen sollte, wenn es gar nicht mehr anders geht. Ich denke man sollte erst versuchen andere Lösungen zu finden. Es gibt ja nun auch andere Beruhigungsmittel, die in manchen Fällen auch wirksam sind und wahrscheinlich deutlich gesünder mit weniger Nebenwirkungen.
Hier scheinen sich ja viele für das Thema zu interessieren! Bevor ich eure Fragen beantworte möchte ich noch ein noch eine allgemeine Frage beantworten.
Wer darf überhaupt Antidepressiva verschreiben: Nur der Hausarzt oder ein Psychater darf Antidepressiva verschreiben. Ein Psychatherapeut darf dies nicht, da er kein Medizinstudium besitzt sondern nur ein Diplom in Psychologie/Psychatrie.
@Groovegirl: Was genau der Auslöser für ein Psychisches Problem ist lässt sich schwer feststellen. Bei mir kommt ausser dem Stress im Beruf, evtl. noch Unzufriedenheit in der damaligen Beziehung in Frage.
Ich habe mich damals relativ schnell in Ärztliche Hilfe begeben müssen! Allerdings war damals nicht gleich klar das es sich um Depressionen handelt. Leider sieht man bei Depressionen meist nur die "körperlichen" Symptome. Erst wenn nach einigen Untersuchungen keine Ursache festgestellt werden kann, wird einem geraten zu einem Psychologen zu gehen. So auch bei mir.
Bezüglich der Antidepressiva stimme ich dir zu! Ich nehme diese auch nicht gerne. Habe mich auch lage dagen gewehrt und stationäre Therapie, mit anschließender ambulanten Therapie versucht. Erst hinterher habe ich eingelenkt und begonnen unterstützend zu meiner ambulanten Therapie Antidepressiva zu nehmen.
@Steph: Du hast Recht, auch eine Hormonelle Störung, z.B. ausgelöst durch eine Schilddrüsen Fehlfunktion, kann Depressionen auslösen. Bei mir trifft dies jedoch nicht zu. Die Antidepressiva bekomme ich in Absprache mit einem Psychotherapeuten von einem Psychater verschrieben.
@ Timberwood: Ich kann deine Einstellung nur bewundern! Habe auch lange versucht ohne Medikamente auszukommen. Leider ohne Erfolg. Aber vielleicht kann ich irgendwann die Medikamente wieder absetzen.
@jmlsi: Ich teile deine Meinung. Ich kann Leute die Antidepressiva als Droge verwenden nur verurteilen.
Falls noch jemand Fragen hat nur her damit. Vielleicht kann ich ja jemanden mit meiner Erfahrung helfen.
UV-Strahlen können auch Glückshormone frei setzen. Wahrscheinlich leiden gerade deshalb so viele Leute unter Winterdepressionen. Also vielleicht mal mit Solarium probieren, aber nicht zu oft, wegen der Hautkrebsgefahr.
Obwohl ich es eigentlich immer als Ausrede angesehen habe, wenn Leute damit anfangen: oooh ist so schlechtes Wetter draußen, da werde ich ganz depressiv, wenn man im inneren Gleichgewicht ist, und mit seinem Leben zufrieden, dann ist man auch bei Regen glücklich, wenn nicht, dann ist man auch bei Sonne depressiv.
Na ja aber ich weiß natürlich durch mein Studium auch, dass man gerade Depressionen und auch die ganzen Psychosomatischen Krankheiten nicht unterschätzen, oder abtun sollte, gerade Depressionen können einem Menschen das Leben wirklich zur Hölle machen, und wenn es eben nicht anderes geht, dann müssen Tabletten her.
Meine alte Chefin hat die besagten "Zauberpillchen" zum Schluss gefrühstückt! Da ihr Job etwas stressiger als normal war (freiberufliche Führungsposition) und die Freizeit bei 0 war hatte sie damit angefangen. Am Anfang hat sie es auch ganz offen zugegeben. Es ist darauf hinaus gelaufen das die "normale" Menge ganz offen genommen wurde und der Rest dann heimlich.
Ich habe erschreckend festgestellt das es wie Alkohol ist. Desto mehr Probleme desto mehr muss man "spülen" bzw. desto mehr Pillen werden geschluckt. Ich weiß von ihr auch nicht ob sie die Menge die sie genommen hat wirklich verschrieben bekommen hat oder sie die anders beschafft hat. Auf Arbeit war sie auch nicht mehr die Alte. Entweder es war alles egal oder es hat in leichten Schrei & Wutanfällen geendet. Letztendlich hat sich das ganze nach glaube 2 Jahre waren es aufgelöst. Sie hat ihren Job verloren, ist nervlich am Ende und bekommt nur noch "softe" Pillen verschrieben.
Jetzt arbeitet sie wieder sagt aber selbst das sie einen Schaden davon getragen hat. Sie ist nervlich viel anfälliger und hat keinen normalen Ausgleich im Berufsalltag mehr. Bei ihr ist es ein halbes Jahr gut gegangen dann wurde es schlimmer! Habe auch schon länger keine Kontakt mehr zu ihr da sie sich langsam von allen "alten" Bekannten löst. Denke die ganze Sache hängt ihr immer noch zu sehr nach.
ich nehme auch Antidepressiva. Unter anderem wegen Depressionen. Nach einigen verschiedenen Tablettenmarken bin ich jetzt bei Trevilor geblieben. Ausgelöst wurde bei mir alles durch den Tod meiner Großmutter vor über drei Jahren. Geschlummert hat alles schon länger in mir, aber das war dann der Auslöser.
Meine Großmutter mütterlicherseits hatte auch mal Depressionen. Ich weiß nur, dass damals die Schilddrüse mit dran schuld war, und eine feste Aufgabe gefehlt hat. Als das dann erreicht war, ging es ihr wieder gut. Meine Schwester hat fast die gleichen psychischen Probleme wie ich. Allerdings schon viel früher ausgebrochen. Aber wir stammen ja auch aus der gleichen Familie.
Früher habe ich mich dafür geschämt, dass ich krank bin. Aber heute nicht mehr. Ich tue wenigstens etwas dagegen. Ich hab erst eine Gesprächstherapie gemacht, war dann ein paar Wochen in einer Klinik und beende jetzt, leider, meine Verhaltenstherapie. Die Tabletten bekomme ich von meinem Psychiater verschrieben. Da sehe ich ja häufig die Leute im Wartezimmer. Das sind völlig normale Leute. Keiner, der da durchdreht oder rumschreit oder so. Deswegen. Der Druck ist manchmal schon enorm hoch für manch einen. Sei es im privaten oder im beruflichen. Es kann jeden treffen.
Mein Mann zum Beispiel. Ein völlig gesunder Mann. Seine Mutter erkrankt an Krebs. Er fehlt in ein tiefes Loch, aus dem auch ich ihn nicht rausziehen kann, obwohl ich damals noch gesund war. Er hat auch eine Gesprächstherapie gemacht. Es gibt manchmal Sachen im Leben, da braucht man Hilfe. Wichtig ist, dass man erkennt, dass man Hilfe braucht und nicht aus dem Fenster springt.
Ja, das mit der Hilfe stimmt, und es MUSS eben auch professionelle Hilfe sein. Ich würde es mir nicht zutrauen, meinen Partner selsbt zu "therapienen", weil ich damit ja gar keine Erfahrungen habe und auch viel zu tief privat da mit drin stecken würde. Also viele Gespräche mit dem Partner sind zwar gut, ersetzen aber keine professionelle Therapie.
Außerdem passiert es dann sehr leich, dass der Partner ebenfalls depressiv wird, weil er vielleicht seine Weltsicht der des depressiven Partners anpasst und weil es einen ja auch extrem bedrückt, wenn der Partner depressiv ist.
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