Giftschlange aus Mühlheim ist tot
Die giftige Kobra, die vor 3 Wochen in einem Privathaushalt verschwunden ist ist tot. Sie wurde mit Klebebändern gefangen und starb dann festgeklebt an diesen Klebestreifen. Die Schlange büchste vor 3 Wochen in einem privaten Haushalt in Mühlheim aus, weil der Besitzer nciht aufgepasst hat. Hundertschaften der Polizei, Schlangenspezialisten und die Feuerwehr waren 3 Wochen auf der Suche nach dem noch kleinen und jungen Tier. Sie legten überall, wo es möglich war starke Klebebänder aus und die Schlange hat sich dann an diesen festgeklebt und musste elendig sterben.
Ich finde es schade für das Tier. Aber den Schlangenfängern blieb nichts anderes übrig. Denn die Kobra ist ein hochgiftiges Tier, was eigentlich nicht so ohne weiteres in Laienhände kommen sollte. Wenn die Schlange zugebissen hätte, hätte es ohne weiteres auch Tote geben können. Zum Glück ist da nichts passiert. Aber für die Schlange tut es mir leid.
Ich habe die Geschichte die ganze Zeit interessiert verfolgt und bin einfach nur wütend. Wütend darüber, dass das Tier wegen der Unaufmerksamkeit (?) und Unfähigkeit des Besitzers sterben musste; aber auch ganz generell, weil anscheinend wirklich jeder Depp exotische Tiere halten darf, die einer ganz besonderen Pflege und Unterbringung bedürfen.
Neben der Schlange tun mir auch die Nachbarn ganz schön leid. Die haben ja nun wirklich nichts mit der Sache zu tun gehabt, mussten aber aus ihrer Wohnung raus. Und ich denke, auch, wenn sie wissen, dass ihnen die Schlange nichts mehr tun kann, wird wohl ein mulmiges Gefühl bleiben.
Ich muss zugeben, dass ich schadenfroh darüber bin, dass der 19jährige für den Such- und Fangeinsatz aufkommen muss. Der wird es sich sicher mehrmals überlegen, ob er sich in Zukunft wieder eine Schlange zulegt.
Diamante hat geschrieben:Ich finde es schade für das Tier. Aber den Schlangenfängern blieb nichts anderes übrig.
Da habe ich aber auf Seiten von Schlangenfreunden und -haltern etwas anderes gelesen. Dort wurden die Experten vor Ort ausnahmslos als ahnungslos hingestellt, da angeblich folgende Möglichkeiten billiger und effizienter sein hätten können:
- Haus komplett auskühlen und Schlange mit Heizstrahler / Heizdecken anlocken
- Futterfallen
- Mungo auf die Schlange ansetzen
- Schlange durch Kammerjäger vergasen lassen
Gut, gerade bei den letzten Möglichkeiten hätte ich vielleicht auch meine Zweifel gehabt da, solange man der Schlange nicht habhaft hätte werden können, immer die Gefahr bestanden hätte, dass sie es überlebt. Und so schnell bekommt man in Deutschland ja auch keinen Mungo hergezaubert.
Die Tipps mit den Heizstrahlern und dem Mungo kamen, soweit ich das herauslesen konnte, von denen, die andauernd Ärger mit Giftschlangen im Haus in Thailand haben und so vorgehen um sie loszuwerden oder zu bekämpfen.
Diamante hat geschrieben:Denn die Kobra ist ein hochgiftiges Tier, was eigentlich nicht so ohne weiteres in Laienhände kommen sollte.
Da hat irgendwie bisher jeder eine andere Meinung - die einen sagen, dass Jungtiere komplett ungefährlich sind mangels Gift, die anderen behaupten, dass dem nicht so ist und Jungschlangen sogar ein höher konzentriertes Gift besitzen als Altschlangen.
Kaethe hat geschrieben:Ich muss zugeben, dass ich schadenfroh darüber bin, dass der 19jährige für den Such- und Fangeinsatz aufkommen muss. Der wird es sich sicher mehrmals überlegen, ob er sich in Zukunft wieder eine Schlange zulegt.
Der gute Mann ist arbeitslos, von daher zahlt er erst einmal für gar nichts, sondern die Gemeinde muss für den Schaden des Einsatzes aufkommen und der Vermieter wohl für die Renovierung der Wohnung. Ob die ihr Geld mal wiedersehen werden...
Und da er wie es hieß, und wie er sich persönlich schon auf anderen Seite wo er sich geäußert hat, nicht erst seit gestern Schlangen hielt und betreute ist es fraglich, ob er von seinem Hobby die Finger lassen wird.
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie man in solch einer Situation auch noch schadenfroh sein kann. Wir haben hier einen 19-jährigen, der nicht zahlen kann, ein totes Tier und eine verängstigte Gemeinde. Selbst wenn er das Geld hätte um den Einsatz zu bezahlen, käme mir das Wort Schadenfreude nicht einmal in den Sinn.
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man ein solches Tier nicht hier halten sollte. Zumindest nicht ohne Genehmigung. Das sich jeder ein exotisches Tier halten kann, ist so eine Sache, die ich nicht beführworte.
Ich denke aber, dass dieser Mensch weiterhin Schlangen halten wird und leider gibt es da auch keinen wirklichen Grund, dass er das unterlassen muss. Schade ist es wirklich, dass das Tier sterben musste, weil er einfach unachtsam war.
Diamante hat geschrieben:Ich finde es schade für das Tier. Aber den Schlangenfängern blieb nichts anderes übrig.
Aber was für ein Leben hätte den die Schlange in Gefangenschaft gehabt? Ich bezweifle einfach, dass Privatpersonen hier zu einer artgerechten Haltung in der Lage sind. Nicht nur, dass das entsprechende Wissen fehlt. Oft sprechen ja auch die wirtschaftlichen Bedingungen dagegen. Wer kann es sich schon leisten, ein Terrarium in der entsprechenden Größe aufzustellen? Da fangen die Probleme beim Platz an bis hin zu den Kosten für den Unterhalt und die Wartung.
Wenigstens war der Halter hier verantwortungsbewusst genug, insofern richtig gehandelt zu haben, als das die Gefahr gemeldet wurde. Es hätte ja durchaus auch nichts sagen/tun können. Aber vermutlich war er in Sorge, dass die Schlange sich bei ihm Zuhause versteckt hält und letztlich er Opfer seines "Hobbys" geworden wäre.
derpunkt hat geschrieben:Aber vermutlich war er in Sorge, dass die Schlange sich bei ihm Zuhause versteckt hält und letztlich er Opfer seines "Hobbys" geworden wäre.
Seiner eigenen Äußerung nach (hier nachzulesen war das nicht der Grund, sondern dass sein Nachbar seine Kinder oft im Haus hat und die natürlich auch von der Gefahr bedroht gewesen wären.
Da er nicht ganz so neu in der Haltung von Giftschlangen war und sein Bruder auch über 12 Schlagen, größtenteils gefährliche Giftschlangen, besitzt wäre ihm das wohl eher unwichtig gewesen da Erfahrung in der Haltung von Giftschlangen vorhanden war und somit auch, wie man mit der Schlange umgehen muss, wenn man sie wieder einfängt und somit in die Situation bringt sich verteidigen zu müssen - ansonsten beißt das Viehzeug ja eher nicht.
Und auch ansonsten wurde hier wohl stark seitens der Medien gehetzt - denn verschiedenen fachlichen Meinungen nach war der Halter kein Depp als der er öffentlich hingestellt wird. So sei das Terrarium, obwohl Eigenbau, durchaus fachmännisch gestaltet worden sein bis auf Mängel wie fehlende Versteckmöglichkeiten und Wärmelampen die der Halter damit erklärte, dass das Terrarium keinen Tag alt gewesen sei und er es kurz darauf entsprechend nachrüsten wollte.
Subbotnik hat geschrieben:Seiner eigenen Äußerung nach
Koch hatte ja auch in der Spendenaffäre eigenen Bekundungen zufolge eine "brutalst mögliche Aufklärung" angekündigt. Es ist doch so, dass Menschen manchmal Dinge sagen, ohne es wirklich so zu meinen. Sei es, weil sie sich einen Vorteil versprechen, sei es, weil sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
Subbotnik hat geschrieben:Da er nicht ganz so neu in der Haltung von Giftschlangen war und sein Bruder auch über 12 Schlagen, größtenteils gefährliche Giftschlangen, besitzt wäre ihm das wohl eher unwichtig gewesen da Erfahrung in der Haltung von Giftschlangen vorhanden war
Nur weil schon 12 Schlangen gehalten werden, heißt dies nicht, dass entsprechende Erfahrung in Ausnahmesituationen vorhanden ist. Ebenfalls ist es doch so, dass Kenntnisse nicht vererbt werden oder automatisch in der Familie liegen. Nur weil der eine Bruder z.B. Kanzler ist, heißt das ja nicht, dass der andere das Zeug zum Vizekanzler hat.
Ich bin nur froh für die Menschen, dass nichts weiter geschehen ist und hier "nur" Arbeits- und Einsatzkosten entstanden sind. Verständnis für den Halter habe ich aber nicht!
Die Nachbarn des Schlangenbesitzers und weiteren Anwohner in der Straße dürften nun wohl erleichtert sein, trotzdem ist das eine für alle Beteiligten üble Geschichte. Die Schlange ist tot, der Besitzer wahrscheinlich für die nächsten Jahre verschuldet (oder muss er nicht aufkommen, weil er jetzt nichts hat?), sämtliche Anwohner lebten tagelang in Angst vor der Schlange.
In Ländern mit natürlichem Vorkommen an Giftschlangen wäre man da sicherlich anders herangegangen (und wenn es da auch den Beruf des Kammerjägers gibt, so kennt der sich vermutlich auch mit Schlangen aller Art aus), aber in Deutschland sind solche Einsätze nunmal schon etwas Außergewöhnliches. Selbst die Experten für diese Schlangenart werden wohl kaum viel Erfahrung mit dem Einfangen der Tiere haben.
derpunkt hat geschrieben:Koch hatte ja auch in der Spendenaffäre eigenen Bekundungen zufolge eine "brutalst mögliche Aufklärung" angekündigt. Es ist doch so, dass Menschen manchmal Dinge sagen, ohne es wirklich so zu meinen.
Ich würde mal sagen, bei einer "übervorsichtigen" Selbstanzeige kann man das ausschließen, da man hier sicher davon ausgehen kann, dass keiner der Nachbarn etwas mitbekommen hätte bis etwas passiert wäre wenn er sich nicht gemeldet hätte.
Und wir reden hier von einem 19jährigen und nicht von einem Politiker dem seine Rede ins Heft diktiert wird.
derpunkt hat geschrieben:Nur weil schon 12 Schlangen gehalten werden, heißt dies nicht, dass entsprechende Erfahrung in Ausnahmesituationen vorhanden ist.
Es heißt aber auch nicht, dass diese nicht vorhanden ist. Wenn ich jahrelang Hunde betreue und dann mal auf die Idee komme mir selbst einen zukaufen bin ich deswegen nicht komplett ahnungslos nur weil es mein erster Hund ist. Und das ein Tier mal abhaut ist keine Ausnahmesituation, damit muss man immer rechnen und da kann man auch nichts machen. Nur normalerweise lässt es sich leicht wieder einfangen und es wird nicht so ein Trara veranstaltet.
Auch ich habe mich mit meinen Eltern über dieses Thema unterhalten. Meine Mutter meinte, dass den Schaden, sofern vorhanden, ja auch eventuell die Haftpflicht übernehmen würde. Meines Wissen ist die Schlange durch die Lüftung entkommen. Man kann also sagen das der Mann nicht unbedingt fahrlässig gehandelt hat. Ob der Mann jedoch überhaupt als 19-jähriger Arbeitsloser eine Haftpflicht-Versicherung besessen hat ist eine andere Frage.. .
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