Skurile Namensgebung in der Tierwelt
Wer kennt nicht die teilweise unaussprechlichen, lateinischen Namen in der Fauna. Grund dafür ist die zoologische Nomenklatur (auch schlicht Code genannt), ein strenges Regelwerk, das die Benennung aller Tiere genau festlegt. Zweck der Nomenklatur ist, die Namensgebung international auf einem einheitlichen Stand zu halten. Trotzdem ist es einigen Wissenschaftlern gelungen ihren Entdeckungen recht eigenwillige Namen zu geben.
Besonders in Mode sind wohl gerade Namen aus der Welt der Prominenten und des Kinos. So gibt es z.B. einen Laufkäfer mit stark ausgebildeten Gliedmaßen, der auf den Namen Agra schwarzeneggeri getauft wurde. Ein futuristisch aussehende Spinne bekam den klangvollen Namen Hortipes terminator. Draculoides bramstokeri bezeichnet ein kleines, blutsaugendes Höhlentier und ein kleiner Wels aus dem Amazonas erfreut sich des Namens Otocinclus batmani.
Auch aus Sport und Politik finden sich einige Größen in den Namen kleiner Tiere wieder. Eine kleine Meeresschnecke darf sich mit dem Namen Bufonaria borisbeckeri brüsten und die Benennung eines Schwammkugelkäfers führte wegen seiner politischen Ausrichtung zu Debatten, obwohl der Namensgeber mehrfach zum Ausdruck brachte, das die Namen Agathidium rumsfeldi oder Agathidium bushi nichts damit zu tun hätten.
Dergleichen Beispiele gibt es noch viele, heutzutage muß man jedoch kein Prominenter mehr sein, um sich in der Natur zu verewigen. Tausende noch nicht benannte Tiere und Pflanzen warten nur darauf endlich einen Namen zu erhalten und sei er auch noch so ungewöhnlich. Gegen eine entsprechende "Spende" kann man bei der Organisation Biopat die Bezeichung einer Spezies festlegen. Wäre doch irgendwie interessant in einem Atemzug mit der fossilen Schildkröte Psephophorus terrypratchetti genannt zu werden oder nicht? "Psephophorus pikalina", die fossile Schildkröte aus Mittelfranken.
Hallo, du fossile Schildkröte aus Mittelfranken. Gegen eine Spende scheint heute alles machbar zu sein. Aber ich lege keinen Wert darauf, einem Tier meinen Namen zu geben. Viele Prominente haben sowieso einen Tick und wenn ich dann noch höre, dass eine kleine Meeresschnecke Bufonaria borisbeckeri heißt, wundert es mich sehr, dass da der Namensgeber das akzeptiert hat und nicht dagegen angegangen ist. Für Geld kann man sich auch so verewigen lassen und nicht nur in der Klatschpresse zu lesen sein.
Das geht auch ganz kostenlos. Schließlich hat nur der Entdecker einer neuen Art das Privileg, den Namen festzulegen. Also nichts wie raus und eine neue Art entdecken. Die Rechte dann einfach nicht an Biopat abtreten und den eigenen Namen oder den der Liebsten oder des Kindes in den Annalen der Wissenschaft verewigen.
Wobei das Verkaufen des Rechte über Biopat bringt Geld für die Forschung. Daher ist die Idee doch gar nicht schlecht. Der eine verewigt seinen Namen in verstaubten Archiven und die Fachleute können weiter forschen.
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