Haben Kinder keinen Respekt vor Tieren mehr

vom 07.04.2010, 16:08 Uhr

Wir waren vor kurzem in einem Tierpark, wo wir auch schon vor der Geburt unserer Tochter oft waren. Hier kann man einfach schön spazieren gehen und so nebenbei die ganzen Tiere sehen. Unter anderem gibt es hier auch einen schönen Garten mit Tischen und Bänken, wo man sich mal hinsetzen und jausnen kann.

Der Garten ist gleich neben dem Streichelzoo und im Garten selber laufen noch Hühne, Gänse, Pfau und ähnliches Federtier herum. Und immer wieder beobachte ich das die Kinder einfach keinen Respekt mehr vor den Tieren haben. Die einen laufen dem Pfau nach um ihm die Federn auszureißen, ein anderer versucht ein Huhn mit Schokolade zu füttern, ein anderes Kind wirft auf einen Esel im Streichelzoo Steine nach. Und die Eltern? Die sitzen oder stehen neben, lachen und es ist ihnen total egal.

Bin ich hier wirklich zu empfindlich wenn ich sage das man den Kindern schon ein wenig Respekt vor den Tieren beibringen soll. Meine Tochter lernt von Anfang an das sie auf die Tiere aufpassen muß und das das auch Lebewesen sind. Wie seht ihr das? Dürfen eure Kinder das mit Tieren machen (bitte ehrlich sein) oder bekommen sie auch eine andere Erziehung?

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich bin auch der Meinung das solche Dinge nicht sein müssen und finde es schrecklich wenn Eltern in solchen Fällen nicht reagieren. Natürlich sind die Tiere in solchen Behausungen solche Dinge gewöhnt, doch ich denke trotzdem das es einfach zur guten Erziehung gehört respektvoll mit Tieren und allgemein Lebewesen umzugehen.

Ich denke das heute das Problem besteht, dass die meisten Kinder viele Tiere nur aus dem Bilderbuch kennen und dadurch natürlich der Umgang mit den Tieren fehlt, was zum großen Teil das Verschulden der Eltern ist. Aber trotzdem bleibt es auf jeden Fall eine Frage der Erziehung.

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» boveman » Beiträge: 442 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich finde das nicht schlimm, wenn kleine Kinder (bis 5 Jahren maximal) noch so Dinge machen wie Katzen oder Hunde an Schwänzen ziehen. Wenn sie das tun, muss man ihnen es aber ganz klar abgewöhnen! Es ist schließlich Tierquälerei und das gilt auch für Kinder und nicht nur für Erwachsene! Es ist hier auch die Aufgabe der Eltern ihren Kindern beizubringen Tiere mit Respekt zu behandeln. Ich selbst habe noch keine Kinder, aber ich habe schon öfters erlebt, wie Kinder mit Tieren schlecht umgegangen sind. Mein kleiner Cousin hat sich einmal einen Zwerghamster aus seinem ''Laufstall'' geholt und wollte ihn sich in den Mund stopfen. Meine Tante griff aber natürlich sofort ein und der Kleine bekam auch einen Popoklapps. Das muss zwar nicht unbedingt sein, aber wenn es nur leicht ist, tut es durchaus auch mal seine Wirkung.

Auch ich habe schon des öfteren Kinder im Streichelzoo beobachtet. Ich finde, dass es die Aufgabe der Eltern ist, kleine Kinder in solchen Zoos nicht allein laufen zu lassen, sondern mit ihnen zu gehen und ihnen zu zeigen, wie man Tiere füttern und streicheln kann und aufzupasst, dass sich das Kind ordentlich benimmt. Es ist absolut verantwortungslos, wenn man seinem Kind dabei zusieht, wie es versucht Tiere mit Steinen zu bewerfen oder mit Schokolade zu füttern. Wenn ich sowas sehe, mache ich die Leute auch öfters mal darauf aufmerksam. Meistens funktioniert das und sie reagieren. Wenn dies nicht der Fall war, bin ich manchmal auch so frei einen Zoowärter darauf aufmerksam zu machen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn die Kinder Tiere mit Schokolade füttern wollen oder den Eseln Steine hinschmeißen, hat das wenig mit Respekt den Tieren gegenüber zu tun als vielmehr mit falscher Erziehung. Denn die Kinder wissen es nicht anders. Besonders, wenn es noch kleinere Kinder sind.

Man sollte da wirklich bei den Eltern anfangen und wenn sie das dulden und den Kindern nichts sagen, wenn sie sich falsch verhalten, dann denke ich eher, dass die Erwachsenen keinen Respekt vor den Tieren haben und diese nicht schützen. Ich bin da ehrlich. Ich würde mich nicht zurückhalten können und würde die Kinder darauf aufmerksam machen, wenn sie sich derart benehmen. Da wäre es mir auch egal, ob es fremde Kinder sind oder Kinder von Bekannten. Wenn Tiere sichtbar gequält werden muss ich mich einmischen.

Dass Tiere gequält werden, egal, ob von Kindern oder Erwachsenen, ist immer schon so gewesen. Nur haben Kinder oder junge Jugendliche da wohl keine große Hemmschwelle. Ich selber komme aus einer kleinen Stadt, wo Jugendliche nachts losgegangen sind und Katzen gequält haben. Zig Katzen wurden mit Benzin übergossen und angezündet oder rasiert Die Jugendlichen hatten einfach Spaß am quälen der Tiere. Das gab es vor 30 Jahren schon und wird es immer geben.

Man darf als Erwachsener aber nicht die Augen verschließen und muss schon kleine Kinder auf die Fehler hinweisen. Und vor allem sollte es bei Jugendlichen auch Strafen dafür geben, wenn sie Tiere wirklich quälen.

Dass Kinder hinter Tieren herrennen muss aber auch nicht respektlos sein. Die Tiere laufen weg und die Kinder eben hinterher. Da muss man eben als Elternteil den Kindern Respekt beibringen und ihnen erklären, dass man es auch nicht gerne hat, wenn man gehetzt und gejagd wird. Die Kinder können da am wenigsten für und brauchen die Eltern udn Erwachsenen dass man ihnen das erklärt. Woher sollen sie sonst wissen, was der falsche Umgang mit Tieren ist?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo torka, bist Du Dir sicher, dass die Eltern über ihre Sprösslinge und deren Treiben gelacht haben und nicht total abgelenkt und daher gar nicht auf den Nachwuchs geachtet haben? Klar will ich Deine Beobachtungen nicht völlig negieren, aber ich denke eher im Zweifel für den Angeklagten.

Ich selbst bringe meinem Kind und den Kindern auf die ich Einfluss habe Respekt und auch Achtung vor Tieren bei. Bei uns geht es sogar so weit, dass noch immer der Grundsatz - erst werden die Tiere verpflegt, dann setzen wir uns an den Tisch - befolgt wird. Trotzdem kommt auch mein Kind auf die irrsinnigsten Ideen. So dienten unsere Kater schon mal als Drachen bei Ritterkämpfen. Die Tiere sollten sich einfach nur jagen lassen, was die sich natürlich nicht bieten ließen und sofort die Flucht ergriffen. Ein anderes Mal kam mein Kind auf die Idee, die Katze mit in die Wanne zu nehmen und als es merkte, dass dem Tier das nicht behagte und ich wohl schimpfen würde, hat er versucht das nasse Tier nach draußen zu schmuggeln. Natürlich kann mann versuchen solchen Situationen vorzubeugen, aber das wird nicht immer funktionieren, weswegen die Reaktion wichtig ist. Ich habe meinem Kind erklärt, warum ein solches nicht in Ordnung ist und dass ich so etwas nicht dulde. Kommt so etwas noch mal vor, dann werden auch Konsequenzen durchgesetzt.

Von mangelnder Respektlosigkeit würde ich also erst mal nicht sprechen - erst recht von keinem Respekt der Kinder mehr. Es ist doch einfach so, dass Kinder sich erst einmal ausprobieren und von den Eltern eben den richtigen Umgang mit Tieren beigebracht bekommen müssen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mich wundert eher, wo denn in dem Tierpark das Personal ist. Sicher können die Tierpfleger nicht überall sein, aber normalerweise wird doch aufgepasst. Dass ein Kind ein Tier zu füttern versucht, finde ich aber normal, und ein kleines Kind weiß halt auch noch nicht, was ein Tier darf.

Ich denke, das hängt auch damit zusammen, dass viele Kinder nicht mit Tieren aufwachsen. Wer Tiere zu Hause hat und dann Kinder kommen, der bringt den Kindern auch den richtigen umgang mit den Tieren bei. Wenn zu Hause keine Tiere sind, ist es genauso Aufgabe der Eltern, ihren Kindern beizubringen, wie sie Tiere behandeln sollen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also mein Sohn bekommt es auch so anerzogen, dass er Respekt vor Tieren hat. Zum Beispiel ist bei ihm im Moment gerade Katze am Schwanz ziehen ganz groß angesagt. Da nehme ich ihn auch immer an die Hand und zeige ihm, wie man mit einer Katze umzugehen hat und erkläre ihm, dass es der Katze bestimmt weh tut, wenn man sie am Schwanz zieht oder nach ihr schlägt. Da guckt er mich dann jedes Mal mit großen Augen an und ich hoffe, dass er wenigstens einen kleinen Teil von dem, was ich ihm versuche beizubringen, schon mitbekommt.

Generell denke ich, dass es auf das Alter der Kinder ankommt, ob sie nun schon Respekt vor Tieren zeigen können, oder ob eben nicht. Bei vielen Kindern ist es einfach so, dass sie nur mit den Tieren spielen möchten und dabei nicht wissen, dass auch Tiere Gefühle haben und auf Schmerzen reagieren. Für Kinder ist es ein Spiel und lustig, wenn man den Tieren hinterher rennen kann und sie z.B. mit Steinen bewerfen und treffen kann.

Wenn allerdings die Eltern das Treiben ihrer Kinder sehen, womöglich noch gutheißen und nicht einschreiten, um zu erklären, dass das, was die Kinder gerade machen nicht in Ordnung ist, dann sehe ich das als Fehlverhalten der Eltern an und dass sie ihren Kindern keine ordentliche Erziehung zukommen lassen. Machen kann man da als Außenstehender wenig.

Größere Kinder sollten diese Erziehung bereits genossen haben und eigentlich wissen, wie man verantwortungsvoll mit Tieren umzugehen hat.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe nun noch keine Kinder und in meinem Umfeld (also die Kinder von Bekannten) sind die Kleinen eher so drauf, dass Sie sich einem Tier erst einmal vorsichtig nähern und mit Respekt. Natürlich kommt dann auch mal der Drang durch, hinter der Katze z.B. herzulaufen, aber dann läuft der Papa eigentlich auch gleich der Kleinen hinter her. Wir haben da drei Kater, wovon einer ziemlich böse werden kann und selbst dieser verhält sich der Kleinen gegenüber anders, weil er weiß, dass die halt auch irgendwie etwas besonderes ist (wie er Sie wahrnimmt, kann ich ja leider nicht sagen). Dann staunt die Kleine aber wieder Bauklötze, wenn Sie wieder zur Katze darf und die dann auch mal berühren kann.

Wir haben in dieser Gemeinschaft viele Tiere, aber es ist grundsätzlich immer jemand dabei, sobald ein Kind da ist. Das die Tiere nicht geärgert werden sollen ist da auch klar, ich denke sonst würde der Papa mit der Kleinen auch gar nicht mehr herum kommen wollen. Sie lernt dann, dass Sie die Hände nicht in den Mund stecken soll, nachdem Sie die Tiere angefasst hat und das man bei Katzen auch vorsichtig sein muss und wie die Tiere heißen (vom Namen her) und das spricht Sie dann nach. Da von den dort wohnenden Personen noch keiner ein Kind hat, ist die Kleine dann die Attraktion.

Also ich habe es zumindest bei den Kindern in meinem Umfeld noch nicht gesehen, dass man denen nicht sofort etwas gesagt hat, wenn diese mit Tieren nicht so umgehen, wie man sollte, zumal es ja auch für die gefährlich sein kann.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Kleinen Kindern fehlt noch das Empathiebewusstsein. Sprich, sie können nicht oder nur bedingt nachvollziehen, dass wie ihr Gegenüber sich fühlt. Darum kann man bei kleinen Kindern auch oft beobachten, dass sie Tieren Schmerzen zufügen. Dies tun sie aber nicht unbedingt aus der Neigung grausam zu sein, sondern weil sie eben nicht vollkommen realisieren, dass das Tier ebenso Schmerz empfindet, wie sie. Das klingt seltsam, ist aber so. So etwa ab dem dritten Lebensjahr entwickelt sich dieses Empathiebewusstsein und die Kinder beginnen zu begreifen, dass es anderen auch weh tut, wenn man sie schlägt oder ihnen böse Dinge sagt. Dann bekommt der Satz: "Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinen andern zu!" einen Sinn für sie.

Spätestens ab dem Grundschulalter sollten sich Kinder dann aber eigenständig darüber im Klaren sein, dass es bösartig ist, Vögeln die Federn auszurupfen oder sie mit Steinen zu bewerfen. Wenn sie dann immer noch solches Verhalten an den Tag legen, ist das bedenklich. Bei jüngeren Kindern ist das leider relativ normal, aber da sollten dann eben die Eltern das noch nicht ausgebildete Gewissen ersetzen und dafür Sorge tragen, dass ihre Kinder keine anderen Lebewesen quälen. Ich vermute zwar auch eher, dass die Eltern in diesem Falle abgelenkt waren, anstatt selber Gefallen am Verhalten ihrer Sprösslinge zu finden, dennoch wirft das kein gutes Licht auf sie.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also meine Schwestern und ich haben es einfach anerzogen bekommen, dass man einen gewissen Respekt gegenüber Tieren hinlegen muss, da es ja immerhin auch Lebewesen sind, die es verdient haben zu leben und nicht gequält zu werden. So wurde uns beigebracht, dass man Tiere respektieren muss, weil sie einfach zu unserer Umwelt und Natur gehören. Deshalb dürfen wir von unseren Eltern aus beispielsweise keine Katze am Schwanz ziehen oder einen Hasen durch die Luft werfen. Das würde in unserer Familie allerdings auch keiner machen, da wir alle sehr viel Wert auf Moral legen und das wäre bestimmt nicht moralisch gut.

Allgemein bin ich der Meinung, dass sich der Respekt vor den Tieren mit der richtigen Erziehung von alleine gibt. Meistens ist es einfach nur der Fall, dass die kleinen Kinder den Tieren nichts böses wollen, sondern nur mit ihnen spielen wollen, allerdings auf ihre Art und Weise. Für sie ist es lustig, wenn die Tiere vor Schmerz aufschreien, aber deshalb muss man ihnen erklären, dass das nicht in Ordnung ist und es den Tieren auch sehr wehtut. Sie werden es bei einer guten Erklärung sicherlich verstehen, denn kein Kind hat von Geburt an böse Absichten gegenüber Tieren.

Jedoch ist es natürlich nicht so vorteilhaft, wenn die Eltern von solchen Sachen wissen, allerdings nichts dagegen tun, dann ist das durchaus verwerflich, weil sie ja wissen sollten, dass das nicht gut ist. Diese Einstellung, dass Tiere, wie Spielsachen behandelt werden, finde ich einfach nur unmöglich, denn Tiere sind Lebewesen und keine Plüschfiguren.

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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