Kleinkind stürzt - immer ins Krankenhaus

vom 07.04.2010, 08:42 Uhr

Vor kurzem hat mir meine Tochter einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Sie sitzt derzeit am liebsten auf so einem Rutschtraktor, ähnlich wie ein Bobby Car. Und als sie einmal nicht aufgepaßt hat ist sie rückwärts hinuntergestürzt und mit dem Kopf ziemlich hart aufgeschlagen. Dann überlegt man eigentlich hin und her was man machen sollte und wir haben beschlossen einfach mal zu beobachten.

In der Nacht hat sie dann einmal erbrochen und ich war dann total ratlos ob ich jetzt ins Krankenhaus fahren soll oder nicht. Ich muß jetzt dazusagen das sie vorher einen Magen Darm Virus hatte und deshalb das Erbrechen auch davon kommen könnte. Man will ja nicht mit allem ins Krankenhaus fahren aber wann ist es denn wirklich notwendig. Ich habe dann im Krankenhaus angerufen und mit einer Ärztin gesprochen. Die hat dann gemeint hier wird es nichts haben und ich soll sie einfach nur beobachten.

Wie handhabt ihr das mit euren Kindern. Nach welchen Stürzen oder Verletzungen geht ihr zum Arzt oder fährt ins Krankenhaus. Zum Glück ist bisher nichts mehr passiert aber ich mache mir doch Gedanken was ich das nächste Mal mache. OK, ich kann wieder im Krankenhaus anrufen, aber mich würde es einfach interessieren wie ihr das macht. Bei meinen Bekannten ist es nämlich totla unterschiedlich. Eine fährt sofort zum Arzt, auch wenn es nichts tragisches ist und die andere wartet einfach mal ab.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kann dir nur sagen, wie wir das gehandhabt haben, als ich noch in der Kita gearbeitet habe. Wenn da mal ein Kind auf seine Knie oder Ähnliches gefallen ist, dann ging das in der Regel mit Säubern der Wunde und einem Pflaster, wenn es nicht so dolle schlimm aussah, ganz gut und da wurde kein Arzt gerufen.

Aber sobald ein Kind auf den Kopf gefallen ist oder sich den Kopf sehr doll gestoßen hat, so dass es u.U. sogar geblutet hat, dann wurde immer bei einem Arzt oder eben beim Rettungsdienst angerufen. Gerade bei Kindern ist der Kopf einfach zu empfindlich, so dass wir da in der Kita immer auf Nummer sicher gegangen sind. Auch der Rettungsdienst hat das mal zu einer Kollegin gesagt, dass es bei Verletzungen oder Stürzen, bei denen der Kopf eines Kindes in Mitleidenschaft gezogen wurde, besser ist, das abklären zu lassen beim Arzt (muss, natürlich je nach Verletzung, ja auch nicht immer gleich das Krankenhaus sein).

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn meine Kinder auf den Kopf gefallen sind, dann bin ich sofort ins Krankenhaus. Denn das ist doch ziemlich gefährlich und sollte von Fachpersonal beobachtet werden. Gerade der Kopf ist da sehr empfindlich. Wenn ein Kind dumm aufkommt, kann es schon zu einer Gehirnerschütterung führen, die auch zu Gehirnblutung führen kann (aber natürlich nciht muss) . Deswegen werden auch die Kinder, wenn sie so sehr auf dem Kopf gefallen sind mindestens 48 Stunden in einem Krankenhaus beobachtet.

Das Erbrechen hätte mich sehr stutzig gemacht. Auch wenn vorher ein Magen Darm Virus dagewesen ist. Denn das ist ein ziemlich sicheres Zeichen einer Gehirnerschütterung und ehe da ein bleibender Schaden entsteht, wäre ich ins Krankenhaus gefahren. Gerade der Kopf ist so empfindlich, dass man das als Eltern nicht beurteilen kann, ob es schlimm war oder nicht. Wenn ein Kind "nur" auf die Knie fällt oder sich beim Fallen eine Schürfwunde zuzieht, dann bin ich nicht direkt zum Arzt gegangen. Aber sobald es der Kopf war, war ich doch vorsichtig.

Hat dein Kind, als es gefallen nicht ist sofort geschrieen? Oder war es eine zeitlang ruhig und hat nichts gesagt? War es bewußtlos? Ist es nach dem Sturz ruhiger gewesen als sonst? Das alles können auch schon Anzeichen sein, dass es doch schlimmer war als gedacht. Deswegen würde ich raten, dass man sofort zum Krankenhaus fährt, wenn das Kind auf den Kopf fällt. Sicher ist sicher. Du würdest dir ein Leben lang Vorwürfe machen, wenn du was verpasst.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich bin in solchen Situationen lieber etwas vorsichtiger und fahre einmal zu viel in Krankenhaus, als einmal zu wenig. Klar ist es auch für uns mühsam und ungut, immer wieder mit unserem Sohn ins Krankenhaus zu fahren, aber gerade bei Kleinkindern und bei Stürtzen auf den Kopf, sollte man meiner Meinung nach schon vorsichtiger sein.

In dem von dir geschriebenen Fall wäre ich spätestens nach dem Erbrechen auf jeden Fall gefahren. Klar, das Erbrechen konnte von dem Magen- Darm- Virus kommen, wissen konntest du das damals aber nicht. Und gerade Erbrechen nach einem Sturz auf den Kopf ist ein klares Zeichen dafür, dass eine Gehirnerschütterung oder Schlimmeres vorliegt!

Dass du dein Kind nach einem nicht zu schlimmen Sturz erst einmal beobachtest und genau schaust, wie es sich verhält, ob etwas komisch ist, usw. finde ich generell durchaus in Ordnung und mache ich zumindest teilweise genauso. Nur wenn der Sturz wirklich schlimm war oder es beispielsweise ein blaues Auge gibt, fahren mein Mann und ich sofort los!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin auch eher zu vorsichtig und fahre einmal zu viel zum Kinderarzt oder der Notfallambulanz der nächsten Klinik. Allerdings muss ich zugeben, dass es bei meinem Kind bisher immer nur Situationen gab, in denen ich entweder auch als Laie sagen konnte halb so schlimm oder es waren solche Verletzungen, die ich gleich einem Arzt vorstellen wollte, was sich auch im Nachhinein als sinnvoll heraus stellte.

Zu ersteren Verletzungen zählen einfache Schürfwunden, da habe ich inzwischen alles daheim, was man so zur Versorgung braucht. Zu letzteren Verletzungen zählen etliche Löcher im Kopf die geklebt oder getackert werden mussten, Insektenstiche die hühnereigroße Schwellungen hinterlassen und ähnliche Dinge.

Sicher fahre ich nicht sofort los, wenn etwas passiert ist, so hätte ich auch bei einem Sturz auf den Kopf erst mal das Kind beobachtet, wenn es denn sofort nach dem Sturz gebrüllt und sich auch sonst angemessen normal benommen hätte. Und wenn sich das Kind erst Stunden nach dem Sturz übergeben hätte, hätte ich sicher auch erst mal in der Klinik angerufen, was auch daran liegt, dass ich 40 Kilometer einfache Strecke bis dorthin habe.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde lieber einmal mehr zum Arzt fahren, als einmal zu wenig. Das nimmt dir auch kein Arzt krumm. Die Sicherheit und Gesundheit des Kindes geht eindeutig vor, zumal es bei deiner Tochter auch eine Gehirnerschütterung und mehr hätte sein können, wenn deine Tochter dann auf einmal erbricht.

Da hätte ich auch nicht lange gezögert und hätte entweder, wie du es gemacht hast, einen Arzt angerufen oder wäre gleich mit meinem Sohn zum Arzt gefahren oder wenn dieser keine Sprechzeiten gehabt hätte, ins Krankenhaus.

Uns ist es einmal passiert, als unser Sohn noch kleiner war, dass er aus dem Bett meines Mannes und mir gefallen ist und wir uns unheimlich erschreckt haben. Er hatte sich das erste Mal von alleine drehen können und hat es so geschafft, sich aus dem Bett zu kugeln. Daraufhin sind wir auch sofort zum Arzt gefahren, der uns beruhigt hat und unseren Sohn untersucht hat. Außer dem Schrecken ist ihm zum Glück nichts passiert. Im Nachhinein war es zwar umsonst, dass wir ihn zum Arzt gebracht haben, aber ich würde es immer wieder so machen, dass ich zum Arzt fahre. Schon alleine um mir hinterher keine Vorwürfe machen zu müssen, wenn doch einmal etwas ernsthafteres passiert und man es bagatellisiert und am Ende bleibende Schäden vorhanden sind, die man durch eine rechtzeitige Behandlung hätte vermeiden können.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Normalerweise würde ich nicht direkt wegen jedem Wehwehchen ins Krankenhaus fahren. Kinder sind viel robuster als man im Allgemeinen annimmt und gerade durch die noch nicht so gefestigten Knochenstrukturen verkraften Kinder oft manche Stürze besser als Erwachsene. Allerdings würde ich mir immer Sorgen machen, wenn das Kind auf den Kopf fällt. In einem solchen Fall würde ich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Arzt gehen und das Kind untersuchen lassen.

Man kann sicher auch übervorsichtig sein und ich denke, dass man Kinder nicht übertrieben behüten sollte. Man tut einem Kind nichts gutes, indem man es immer in Watte packt. Allerdings muss man hier wirklich unterscheiden zwischen irgendwelchen Zipperlein und solchen Stürzen und Verletzungen, die ernsthafte Konsequenzen haben könnten.

Die Sache mit dem Erbrechen würde mir ehrlich gesagt auch ein paar Sorgen bereiten. Hatte das Kind auch Sehstörungen oder Kopfschmerzen oder andere Symptome, die darauf hinweisen könnten, dass es sich am Kopf verletzt hat? Hat dich die Ärztin, die du angerufen hast, gar nichts weiter gefragt, sondern direkt gesagt, dass sicher nichts passiert ist? Also in den meisten Fällen ist das wohl wirklich so. Meistens geht alles gut, aber es gibt eben auch immer wieder Fälle, in denen sich ein Kind ernsthaft verletzt und da ist es dann besser, das frühzeitig zu erkennen.

War die Magen-Darm-Geschichte denn eigentlich schon wieder auf dem Rückzug oder noch voll im Gange? Falls das Kind eigentlich schon wieder auf dem Weg der Besserung war, hätte ich mir erst Recht Gedanken über das plötzliche erneute Erbrechen gemacht.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Kinder fallen hin und wieder auch mal mehr oder weniger schwer hin und ich beobachte sie dann aufmerksam. Eine Gehirnerschütterung kann bis zu 2 Tagen danach noch bemerkt werden. Wenn ein Kind erbricht oder apatisch wirkt, dann gehe ich ins Krankenhaus. Auch prüfe ich immer die Pupillenreaktion mit einer Taschenlampe.

Mein kleiner Sohn ist auch mal gefallen im Kindergarten und hat dann später nicht mehr viel gemacht und wirkte apatisch. Wir sind damals ins Krankenhaus und am Ende blieben wir über die Nacht. Es stellte sich heraus, dass Leon nicht erbrach in der Nacht, aber Fieber bekam. Er hatte dann einen Infekt.

Also waren wir unnötig im Krankenhaus und bekamen einen Tag später ein Antibiotikum verschrieben für ihn. Aber lieber einmal zuviel nachgesehen als spätere Folgen miterleben müssen.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Erbrechen nach einem Sturz auf dem Kopf finde ich schon grenzwertig - auch wenn das Kind vorher einen Infekt hatte, wäre ich mir da nicht sicher und würde nach Möglichkeit zur Klinik fahren.

Wenn mein Sohn allerdings nach einem Sturz auf den Kopf nicht erbricht und auch sonst keine auffälligen Anzeichen aufweist, was sein Verhalten angeht, fahre ich auch nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus, außer natürlich, die Wunde muss akut behandelt werden, sprich geklebt oder genäht werden, aber das versteht sich ja fast von selbst. Mein Sohn stürzt schon ab und an, auch oft auf den Kopf, da müsste ich ansonsten mindestens einmal im Monat zum Krankenhaus, was wohl etwas viel wäre.

Dennoch vertrete ich auch die Devise, dass man lieber einmal zu oft ins Krankenhaus fährt als zu wenig, denn sonst macht man sich unter Umständen ein Leben lang Vorwürfe.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde du hast richtig gehandelt. Ich denke ja mal, dass dir bei deiner Beobachtung auffallen würde, wenn sich das Kind anders verhält. Es ist ja für das Kind auch nicht angenehm, wenn es ins Krankenhaus muss und an ihm rumgedoktort wird. Ich würde es genauso machen. Gerade wenn du ja auch mit einer Ärztin gesprochen hast, brauchst du dir keine Gedanken machen.

Natürlich muss man abwägen was es für Wunden sind. So große Unfälle hatten wir bei uns in der Familie nie. Kleinere Verletzungen kann man ja selbst behandeln, Kieselsäure-Gel eigenet sich hervorragend für alle Art von Stichen, Verbrennungen oder Wunden. Daher habe ich sowas immer i Haus, wenn meine Nicht zu Besuch ist.

» Rese » Beiträge: 154 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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