Seltsame Darstellung von Computern und Internet in Filmen

vom 06.04.2010, 23:10 Uhr

Ich habe im Laufe meines Lebens nun schon zahlreiche Fernsehsendungen und auch Filme gesehen. Dass das Filme aus verschiedenen Zeiten sind, bleibt dabei nicht aus. Aber, auch bei neueren Filmen ist mir etwas aufgefallen, was ich einfach seltsam finde: Wie man darin das Internet oder allgemein Computer darstellt.

Ich kann mich ja an so einige Filme zurück erinnern. Da sieht man beispielsweise irgendwelche "Hacker", oder Agenten und Actionhelden, die sich aus irgendwelchen Gründen irgendwo hinein "hacken" wollen. Und das tun sie dann anscheinend, indem sie einfach auf einer Tastatur ein paar Worte tippen, während irgendeine Schrift auf dem Bildschirm blinkt. Aber gut, da kann ich immerhin meinen, haben viele Filmregisseure und Drehbuchautoren einfach keinerlei Ahnung von. Die wissen vielleicht allerhöchstens, was "Hacking" heißt, aber haben sonst keinerlei Ahnung davon.

Aber, wie kann man sich erklären, dass man, während irgendein Darsteller irgendetwas an einem Computer macht, auf dem Monitor zumeist nur einfarbige Schrift auf einem schwarzen Hintergrund sieht, und das nicht bei Filmen, die in der Zeit spielen, wo es eben nur diese tollen Monochrome-Bildschirme gab, sondern bei solchen, die heute spielen sollen? Oder, wenn es heißt, irgendwer würde irgendetwas im Internet ansehen, dann sieht man oft doch nur komische, große, blinkende Schriften. Wieso ist das so? Und zwar durchaus auch in Filmen nach 2000, wo schon genügend Menschen einen Computer besaßen, also viele auch wissen müssten, wie das alles tatsächlich aussieht (auch Drehbuchautoren).

Ein weiteres Rätsel wäre dann übrigens auch noch, wieso so viele Darsteller am Computer nur die Tasten der Tastatur benutzen, wenn sie angeblich irgendwelche Dinge online recherchieren. Sollten nicht die meisten Menschen dann auch die Mouse verwenden? Oder ein Touchpad? Und selbst, wenn sie mit den Pfeiltasten scrollen würden, dann dürften sie ja nicht ununterbrochen Tippbewegungen mit den Händen machen.

Ja, natürlich gibt es auch Filme, die in der Hinsicht realistisch sind, und bei denen solche Logik-Fragen auch beachtet werden. Nur, mir fällt es auch heute noch auf, dass es eben auch neue Filme gibt, die da immernoch so seltsam sind, und das eben, obwohl Computer und Internet heutzutage nichts Exotisches mehr bei den meisten Menschen sein sollten.

Klar, bei bestimmten Filmgenres kommt es auf die Richtigkeit diesbezüglich auch nicht so sehr an. Ich frage mich aber nur, wie kam man überhaupt zu so seltsamen Darstellungen? Oder fällt das außer mir und meinem Freund niemandem auf?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Du bist da nicht alleine, wenn es um die Darstellung von Hackern und Co geht, dann hat die Filmbranche schon so manchen unfreiwillig heiteren Moment beschert. Das Problem ist: Hacken an sich ist totenlangweilig. Einige Freunde von mir machten das als sie noch jünger waren und einen komischen Sinn für Humor hatten und ich hab mich dabei genug gelangweilt um zwei Dekaden Fix und Foxi Hefte durchzulesen. Die waren zwar auch langweilig, aber gegen das hacken war das nervenzerfetzende Action.

Dazu kommt in der Tat auch noch: Ja, viele Leute die Filme über Hacker drehen sind kaum in der Lage unfallfrei einen Mausklick auszuführen. Die wissen: Typen die etwas auf einen schwarzen Monitor eingeben, das müssen hacker sein, wahrscheinlich weil sie als Kinder alle Wargames gesehen haben und das für den Stand der Hackertechnik halten. Irgendwie hat dieser Film es geschafft unauslöschlich einzuprägen: Hacker = tippen auf schwarzen Monitor ein. Mäuse sind irrelevant. Und auch wenn ALLE Rechner offenbat via WLAN und Co von überall ne Breitbandverbindung ins Netz haben, so muß die Optik beim hacken selbst die sein, welche sogar eine olle Herkules GraCa unterfordern würde.

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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