Brauche Hilfe wegen Erörterung
Also, ganz so schlecht ist deine Erörterung erstmal nicht. Wenn das deine erste ist, dann schätze ich, dass du in der 7. oder 8. Klasse bist? Ihr habt ja sicherlich schon über die Struktur einer Erörterung gesprochen, oder?
Du hast ja für deinen Text die dialektische Erörterung gewählt - das ist dann sinnvoll, wenn du genug Argumente für die "Seite" findest, für die du nicht bist. Und das hast du ja auch. Da hast du auch, korrekt, mit dem "stärksten" Argument angefangen und mit dem schwächsten Argument geendet - so ist das vollkommen richtig. Die Einleitung ist jedoch meiner Meinung nach ein wenig knapp geraten - auch ist die Frage, die du anfügst ja das Thema, aber nicht unbedingt eine These, die zu Beginn stehen sollte - ist aber meiner Meinung nach noch vertretbar.
Leider ist kein Wendepunkt in deiner Erörterung zu finden, der muss aber eigentlich wirklich drin sein. Also, nachdem du für das argumentiert hast, wogegen du bist, muss der Wendepunkt stehen (Sanduhrprinzip), bei dir geht jedoch die Erörterung weiter mit dem schwächsten Argument der Seite, für die du argumentierst. (Das ist zwar vollkommen korrekt, aber der Wendepunkt muss trotzdem zu finden sein, sonst verwirrst du den Leser).
Der Schluss ist eigentlich auch in Ordnung, höchstens, wie die Einleitung, ein wenig knapp. Ein Sätzchen mehr und das Ganze passt
Also, rein von der Form her gibt es - Ausnahme "fehlende" These + Wendepunkt - an deiner Erörterung nichts zu bemängeln. Hast du korrekt und sehr schon aufgebaut, Struktur deutlich zu erkennen.
Auf den Inhalt will ich jetzt gar nicht so genau eingehen, da könnte man einige Argumente sicherlich gezielter formulieren. Die Argumente selbst, und für wie sinnvoll bzw. stark/schwach du sie hältst, ist ja komplett deine Sache.
Unsere alte Deutschlehrerin ist keinesfalls 'dumm' oder sowas. Im Gegenteil. Sie ist eine sehr bekannte Journalistin und Autorin und sie legte eben immer Wert darauf, dass wir uns gut auszudrücken wissen, und dass wir unsere Argumente gut verpacken können und eben nicht darauf, dass ein Argument nach einem anderen kommt und wir uns zu sehr darauf konzentrieren wie etwas aufgebaut sein muss - Weil sie fand, dass das nicht das Wichtigste ist. Sie arbeitet für eine große Zeitung und hat einige Bücher veröffentlicht und ich halt sie für sie kompetent. Sie ist einfach 'anders'.
Ausdruck hat aber nichts mit Form zu tun - was bringt es einem wenn man sich gut ausdrücken kann, wenn die Form nicht stimmt und aus dem Aufbau nicht ersichtlich ist wofür oder wogegen man argumentiert (Sinn einer Erörterung) und das erst am Ende deutlich wird. Schließlich soll man den Leser durch die Argumente des "Gegners" führen und dann am Ende durch die eigenen um ihn so für sich letztendlich am Ende zu gewinnen.
Und es ist nunmal festgelegt, was zu einer Erörterung gehört und was nicht, dass kann man nicht jedesmal neu definieren wie es einen passt.
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