Paolo Guerrero wirft Fan Flasche an den Kopf
Hallo,
der HSV-Stürmer Paolo Guerrero hat am Sonntag nach einem enttäuschendem 0:0 gegen Hannover einen Fan mit seiner Trinkflasche beworfen. Der Peruaner war nach dem Spiel auf dem Weg in die Kabine als ihn ein Fan anbrüllte, daraufhin warf Guerrero ihm seine Trinkflasche an den Kopf - der Fan erlitt eine Platzwunde. Der Fan hatte Paolo Guerrero zuvor unter anderem als "schwule Sau" beleidigt und gefordert er solle "zurück nach Peru gehen".
Paolo Guerrero hat sich auf einer Pressekonferenz bei seinem Opfer und den Fans, seine Tat "tue ihm sehr leid". Vom HSV erhielt der Peruaner bereits eine Geldstrafe die zwischen 50.000 bis 100.000 Euro liegen soll. Aber auch der DFB ermittelt nun gegen ihn, im schlimmsten Fall droht ihm eine Sperre von bis zu sechs Monaten.
Hallo,
ich denke, dass man sich zunächst einmal die Situation vor Augen halten muss, in der das passiert ist. Der HSV hat ein wichtiges Spiel gegen einen Abstiegskandidaten nicht gewinnen können. Und das auch noch obwohl man fast die ganze zweite Halbzeit gegen nur zehn Mann gespielt hat.
Anschließend ist klar, dass die Spieler und insbesondere die Stürmer sehr frustriert sind. Wenn dann ein "Fan" meint, er müsse einen Spieler seiner eigenen Mannschaft derart beschimpfen, ist das kein bisschen besser als das Verhalten von Guerrero. Natürlich sollte sich ein Profi in einer solchen Situation im Griff haben, aber wenn ich jetzt höre was dieser Fan ihm zugerufen haben soll, habe ich dennoch ein wenig Verständnis für die Reaktion. Spätestens nachdem ich gehört habe, dass der Fan keine Anzeige erstatten wird, war mir klar, dass seine Zurufe auch nicht gerade von der feinsten Art gewesen sein müssen.
Nachdem Guerrero sich sehr zeitnah nach dem Zwischenfall bereits entschuldigt hat, sollte man die Sache abhaken und nicht immer weiter darauf herumhacken. Er hat einen Fehler gemacht, er hat sich entschuldigt und er hat zudem noch eine gerechte Strafe erhalten. Ob man einen Spieler nach einem solchen Verhalten auch für Bundesligaspiele sperren kann weiß ich gar nicht. Da aber in der Regel Vergehen, die der Schiedsrichter nicht bewertet hat, auch im Nachhinein noch bestraft werden können, kann ich mir durchaus vorstellen, dass der DFB hier noch tätig wird und eine Strafe gegen den Spieler aussprechen könnte.
Ich finde, das gehört hart bestraft. Zum einen hat jeder Spieler eine Vorbildfunktion und da sollte so etwas nicht passieren. Zum anderen ist das kein 14-jähriger Bub gewesen, der sich nicht immer im Griff hat, sondern ein Erwachsener und der sollte es besser wissen. Die Spieler selbst beschweren sich oft genug, dass Gegenstände auf den Platz geworfen werden. Wie soll man das verhindern, wenn jetzt ein Spieler Gegenstände in die Ränge wirft? Der Vorfall wird sicher immer wieder als Rechtfertigung genommen, selbst etwas zu werfen. Über die Aussage des Fans kann man sich natürlich ärgern, es rechtfertigt meiner Meinung nach aber nicht den Wurf einer Flasche gegen einen Fan.
Ich fand das Gespräch dazu gestern abend im DSF sehr interessant. Peter Neururer hat da einen, wie ich finde, sehr interessanten Punkt angesprochen: Guerrero hat zwar einen Straftatbestand erfüllt, indem er dem Fan eine Flasche an den Kopf geworfen hat, aber der Zuschauer, der ihn wohl rassistisch beleidigt hat, hat ebenfalls den Straftatbestand der "Beleidigung" erfüllt. Das sollte man nicht vergessen.
Das Problem ist nun mal wirklich, dass man niemals einzelne Spieler angreifen sollte. Wenn ich ein Ticket für das Stadion kaufe, möchte ich am liebsten natürlich meine Mannschaft gut spielen und gewinnen sehen. Und wenn ich das nicht sehe, habe ich auch das Recht sie auszupfeifen. Doch einzelne Spieler aus dem Team herauszuziehen und sie zu beschimpfen, völlig egal wie schlecht oder langweilig das Spiel auch immer war (im Übrigen hat der HSV keine Pleite erlebt sondern lediglich ein schwaches 0:0 gegen Hannover erzielt), ist das letzte was ich machen würde.
Obwohl hier Guerrero sicher nicht im Recht ist, sollte man doch einsehen, dass sich hier beide Personen nicht richtig verhalten haben und somit eine Strafe verdient haben. Guerrero wird es aber wesentlich härter treffen, da eine Körperverletzung eben doch noch etwas anderes als eine Beleidigung ist: Von der Geldstrafe über eine lange Sperre bis hin zu einer extra Anklage durch diesen Fan (Axel Z. wird er in der Presse genannt) ist für Guerrero hier alles drin. Der Fan hingegen wird (wenn überhaupt) mit einem blauen Auge davonkommen. Meiner Meinung nach müsste man den Fan ähnlich wie Guerrero bestrafen und ihn für einige Monate/Jahre aus dem Stadion verbannen!
Zunächst ist der Frust bei Fans und Spielern verständlich. Die Erwartungen waren im Verein und Umfeld einfach zu hoch gehängt worden, vor allem weil man sich so lange klar an den Rängen orientiert hatte, die zur Teilnahme an der Champions League berechtigt hätten. Viele sahen eben den HSV schon auf der Ebene von Bayern München - als klar in die europäische Eliteliga gehörend. Und jetzt die Ernüchterung, wobei das Spiel gegen die abstiegsbedrohten Hannoveraner ja nur die Spitze des Eisbergs bildete.
Dann sollte man, um auch für Guerrero ein wenig Verständnis aufbringen zu können, wissen, dass es sich hier um einen gewöhnlichen Fan des HSV gehandelt hat, der eben auch einen rassistischen Grundtenor nicht hat vermissen lassen. Es ging hier nicht nur um einen schlechten Stürmer (der übrigens maßgeblich mit verantwortlich dafür ist, dass der HSV so weit oben steht und auch in Europa noch mitspielt!) sondern er wurde als Ausländer angegangen. Mal ganz von den sonstigen Schmähungen (wer (kleinbürgerlicher) Rassist ist, ist leidet auch an einer Homophobie da er sich vermutlich seiner eigenen Sexualität nicht bewusst bzw. unsicher ist oder diese nicht ausleben darf). Und genau so einer beschimpft praktisch nach einem frustrierenden Spiel auf ein Tor einen Leistungsträger auf eben diese dumm-dreiste Weise. Hat nun der Spieler sich selbst nicht im Griff, dann reagiert er eben über, was natürlich nie zu rechtfertigen wäre. Ein Fan bekäme für so eine Aktion (egal ob gegen Spieler, Ordner, eigene Fans oder gegnerische Fans) ein langjähriges Stadionverbot.
Guerrero hat sich ja recht Zeitnah für seine Tat entschuldigt, was dafür spricht, dass er sich des Ausrasters bewusst ist. Ein Fehlverhalten, welches natürlich bestraft gehört. Ob neben der Strafe durch den HSV noch strafrechtlich ermittelt wird, hängt nun nicht allein vom Fan ab, sondern vom Staatsanwalt. Ich selbst sehe schon ein gewisses öffentliches Interesse. Auch wenn mir der Fan selbst unsympathisch erscheint und er mir in keinster Weise leid tut.
Als Spieler darf man sich so nicht benehmen und eine Strafe muss sein. Schön wäre, wenn in dem Zusammenhang anschließend aber auch das Verhalten der Fans in solchen Situationen thematisiert werden würde. Eine längere Sperre wäre aber meiner Meinung nach überzogen und es würde genügen, hier eine einfache Sperre von drei Spielen wie nach einer roten Karte (Tätlichkeit) vorzusehen. Was übrigens auch den HSV selbst sehr hart treffen würde. Gerade in der aktuellen schweren Phase des Saison. Drei Spieltage sind jetzt wohl sehr entscheidend, wenn man nicht von Stuttgart und Frankfurt überholt werden will.
Natürlich darf einem Profi, wie Paolo Guerrero so etwas nicht passieren, dass ist klar. Trotzdem wundert es mich, dass ausschließlich nur über sein Fehlverhalten diskutiert wird und sich niemand diesen Fan vorknüpft. Grundlos hat er die Wasserflasche auf jeden Fall nicht ins Gesicht bekommen. Da Fußballer einiges an Provokation und Pöbeleien gewohnt sind, muss der gute Herr mit seinen Beleidigungen doch etwas übertrieben haben. Eigentlich gehört so jemand, genauso wie Guerrero an den Pranger gestellt.
Bloss weil jemand eine Karte für ein Fußballspiel erwirbt, hat er noch lange nicht das Recht dazu, jemanden rassistisch zu beleidigen und zu verunglimpflichen. Hoffentlich dringt das langsam mal an diejenigen, die mit ihren dicken Bäuchen und zwei Bechern Bier auf den Tribünen sitzen. Natürlich sind sie schlauer wie der Trainer und natürlich sind alle Fußballer überbezahlte Söldner.
Auf der anderen Seite hätte sich der gute Herr Guerreo darüber im Klaren sein müssen, dass er nicht gerade mit großer Freude empfangen wird. Wer die Verdreifachung seines Gehaltes vordert um danach wegen Flugangst mehrere Wochen von seiner Mannschaft fern zu bleiben muss damit rechnen, dass er von den eigenen Fans ziemlich skeptisch beobachtet wird.
Letztendlich bleibt nur festzuhalten, dass einige ihr Gehirn nach dem Stadioneingang ausschalten und das überhöhte Erwartungen nicht nur Enttäuschung sondern auch Wut hervorrufen. In so einer Atmosphäre können manchen die Sicherungen schon mal durchbrennen. Paolo Guerro hat sich entschuldigt, dies sollte auch der Fan tun. Da sich eh nichts ändern wird, im Geschäft Fußball, wird es nach einer Weile wieder genauso weiter gehen wie zuvor.
Zunächst einmal begrüße ich so eine Reaktion wie sie der Fan gezeigt hat, natürlich nicht. Auch als Zuschauer muss man sich irgendwo im Zaum halten können und wie wissen wie weit man gehen darf. Ich weiß aber auch nicht genau, was er dem Spieler nun an den Kopf geworfen hat.
Das ist aber eigentlich auch egal. Einen Fan angreifen, dazu noch einen eigenen, geht einfach überhaupt nicht. Zum einen sind Fussballer Vorbilder, die von Millionen Zuschauern und darunter auch vielen Kindern gesehen werden. Und da muss man sich dann im Klaren sein, was man diesen Zuschauern vorlebt. Zum anderen sind es aber eben auch diese meckernden Fans, die dafür sorgen, dass Guerrero es sich überhaupt leisten kann mal eben so eine Strafe zwischen 50.000 und 100.000 Euro zu zahlen.
Als Fussballer steht man nun einmal im Rampenlicht und wird von tausenden Leuten beobachtet und auch bewertet. Dafür kriegen ja gerade die Profis auch mehr als genug Geld. Das es da auch mal zu harscher Kritik kommt, weiß jeder Fussballer und er kann für sich entscheiden, ob er damit zu Recht kommt oder nicht. Ein Profi wie Guererro hat sich für diesen Sport entschieden und muss dann eben auch mit den unangenehmen Seiten leben. Er hätte ja auch einen normalen Beruf ausüben können, bei dem ihm niemand dauernd über die Schulter schaut.
Und es gibt ja auch mehr als genug andere Menschen, die sich in ihrer täglichen Arbeit so einiges anhören müssen. Seien es nun Polizisten, Menschen im Einzelhandel oder zum Beispiel die Menschen, die bei der Bahn oder an Flughäfen arbeiten und sich dann den ganzen Tag das Gemecker anhören müssen, wenn mal wieder ein Zug oder Flugzeug zu spät kommt. Diese Leute müssen auch damit zu Recht kommen und der große Teil schafft das auch.
Von daher finde ich die Strafe für Guererro vollkommen richtig und denke auch, dass eine noch kommende Spielsperre des DFB vollkommen berechtigt ist. Emotionen gehören ja zum Fussball dazu, aber wenn man dann andere Leute verletzt, dann ist einfach eine Grenze überschritten.
Hallo,
wie ich gerade im Radio gehört habe, hat der DFB nun sein Urteil zum Fall Guerrero bekannt gegeben. Der Spieler wird für fünf Spiele gesperrt und muss außerdem nochmals eine Geldstrafe in Höhe von 20000 Euro bezahlen.
Dass sich der DFB nochmal in die Sache einmischt war mir ja fast schon klar, aber eine solch lange Sperre halte ich nun wirklich über reichlich überzogen. Wie ich bereits gesagt habe, hat er einen Fehler gemacht und sich danach auch zügig dafür entschuldigt. Dass der Fan sich auch daneben benommen hat wird nirgends erwähnt. Es kann doch nicht sein, dass jemand der sich wirklich Fan nennt, solche Sprüche gegenüber dem eigenen Spieler los lässt. Das geht einfach nicht und gehört eigentlich auch mit einem Stadionverbot bestraft. Es handelte sich ja nicht um normales Gemecker sondern teilweise um ausländerfeindliche Sprüche die gefallen sind. Normalerweise habe ich für eine solche Reaktion ja auch kein Verständnis, aber der Fan hat meiner Meinung nach einfach eine Grenze überschritten und dadurch erst die Reaktion ausgelöst.
BrilleWilli hat geschrieben:Es kann doch nicht sein, dass jemand der sich wirklich Fan nennt, solche Sprüche gegenüber dem eigenen Spieler los lässt. Das geht einfach nicht und gehört eigentlich auch mit einem Stadionverbot bestraft.
Misst du hier nicht mit zweierlei Maß? Den Fan wegen verbalen Entgleisungen von den Spielen seines Vereins ausschließen wollen und den Spieler, der handgreiflich geworden ist gleichzeitig begnadigen? Hätte der Fan Guerrero eine geknallt oder etwas an den Kopf geworfen, hätte er definitiv ein Stadionverbot bekommen, das mehrere Jahre gegolten hätte. Dagegen sind die 5 Spiele Sperre für den Spieler doch ein Klacks. Und die Geldstrafe wird ihn sicher ärgern, aber arm wird er dadurch auch nicht. Warum also sollte die Strafe zu hoch sein?
Egal was der Fan auch immer gesagt hat, ohne es gutheißen zu wollen, ist es einfach keine Art daraufhin gewalttätig zu werden. Natürlich soll er der Zuschauer eine Strafe bekommen. Aber ein Stadionverbot dafür, dass er ein paar dumme Äußerungen gemacht hat? Weißt du denn genau was er gesagt hat? Da würde ich es besser finden, wenn er eine gemeinnützige Arbeit dafür leisten müsste. Irgendetwas im Jugendbereich des Vereins und wenn es nur Schuhe und Trikots putzen bei der F-Jugend ist. Da ließe sich sicherlich etwas finden, von dem ein paar Kinder profitieren können.
Die Spielstrafe finde ich persönlich für zu hoch gegriffen und ich weiß nicht, inwieweit der HSV hier (erfolgreich) Widerspruch einlegen kann. Denn damit ist in einer wirklich entscheidenden Phase der Saison der Verein (unnötig) stark geschwächt worden. Und es geht da nicht um die goldene Annanas, sondern um beträchtliche Beträge, welche der Verein verliert, wenn der Platz 5 (vielleicht reicht auch Platz 6) nicht erreicht wird. Hier liegt der Schaden also nicht (nur) beim Spieler, sondern beim Verein. Der Fan kann sich jetzt also auf die Brust schreiben, mit seinem gewöhnlichen Stadionrassismus seinen Club massiv geschädigt zu haben. Ob er aber damit in seiner Kurve glücklich wird?
Ich bin natürlich auch der Meinung, dass eine Tätlichkeit fraglos bestraft gehört. Das ist aber mit der Geldstrafe (individuelle Strafe für den Spieler) zunächst passiert. Hinzu kommt die Sperre, welche aber so einfach zu lange andauert. Damit ist die Saison praktisch vorbei. Hier fand also so was wie eine Wettbewerbsverzerrung am grünen Tisch statt, was ich schade finde aber eben wie schon geschrieben Bremen, Stuttgart und Frankfurt in die Hände spielt.
Verständnis für den Fan kann man übrigens keins aufbringen. Vielmehr sollte man sich fragen, wie es sein kann, dass die Beschimpfungen (ausländerfeindlich, rassistisch und homophob) als normal im Station bezeichnet werden können und einfach auch auf den emotionalen Zustand des Zuschauers geschoben werden. Das er die zugehörige Geisteshaltung wirklich in sich trägt, darauf kommt kein Mensch und es will sich dies auch keiner Vorstellen oder wahr haben.
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