Naturwissenschaft: Bio oder Chemie studieren?
Ich bin derzeit in der 12. Klasse und mache nächstes Jahr mein Abitur. Langsam muss ich mir mal überlegen, was ich später machen will. Allerdings bin ich bisher nur soweit, dass ich studieren will und es in Richtung Bio, Chemie oder Medizin gehen soll. Am Anfang kam für mich nur Bio und Chemie in Frage, da mein Schnitt in der 11. Klasse noch nicht sehr überragend war(2,3). Mittlerweile bin ich auf dem besten Weg zu einem 1,5 Abi und somit stehen mir so zimlich alle Türen offen.
Hat mir irgendjemand Tipps, welche Studiengänge interessant wären? Habt ihr Erfahrung? Könnt ihr mir sagen, wie ich mich zu einem bestimmten Studiengang informieren kann und danach auch weiß, was ich damit anfangen kann?
Zur Auswahl stehen für mich zu einem normalen Studium noch ein duales Studium in einem großen Pharmaunternehmen. Allerdings wurde mir geraten, dass ich mit einem normalen Studium höher einsteigen könnte. Zudem hat man mir auch geraten das Bio/Chemiestudium, wenn möglich, mit einem BWL Studium zu verbinden.
Zunächst ganz Grundsätzlich: in einem anonymen Forum wird Dir keiner einen Rat geben können, was Du mit Deiner Zukunft anstellen kannst und was Du am besten studieren solltest. Aber ich denke, so einen Tipp in der Art hattest Du auch nicht erwartet.
Ich weiß nun nicht, was für ein Mensch Du bist. Aber meiner Erfahrung nach, gelingt es den wenigsten, das Leben zu führen, welches sie sich wünschen, wenn gleich zu Beginn eines Studiums das Hauptaugenmerk darauf gelegt wird, wie die Karrierechancen oder Verdienstmöglichkeiten für die Zeit danach aussehen. Hier habe ich schon einige wirklich scheitern gesehen. Damals gab es super Aussichten im Bereich Informatik. Aber auch Maschinenbauer, die sich schon vor dem Studium in einer leitenden Position in Großbetrieben gesehen haben, sind hier klassisch aufgelaufen.
Solche Überlegungen und Planspiele machen nur Sinn, wenn man eben jetzt schon beste Verbindungen hat, die einem garantieren, im entsprechenden Bereich einen Fuß in die Tür zu bekommen. Und mit "beste Verbindungen" meine ich z.B. Eltern in höheren Positionen mit Entscheidungsbefugnissen. Oder auch Onkels und Tanten, welche einem einen Einstieg vorbereiten. Dann ist man im Grunde auch vor wirtschaftlichen Schwankungen geschützt. Steht man aber allein und ohne Verbindung da, sollte man wirklich anders an die Sache herangehen.
Bevor Du Dich also auf Grund von Chancen nach dem Abschluss für ein Fach entscheidest, solltest Du Dir im Klaren darüber sein, was Dir Spaß machen würde. Womit kannst Du Dich eher identifizieren? Kommt kein anderes Fach in Betracht? Wenn ja, wieso hast Du diese schon ausgeschlossen?
Dann die BWL Frage: wenn es sich lediglich um eine Verbesserung der Einstellungschancen geht, spricht doch nichts dagegen, sich auch später in die Richtung zu begehen. Es ist vermutlich nicht Sinnvoll, hier gleich zu Beginn alles (vor einer Orientierung) mitnehmen zu wollen. Du verpasst nichts, wenn Du hier erst nach 2-3 Semestern entsprechend Deiner Interessen nach Möglichkeiten Ausschau hältst.
Geh doch einfach mal in die Uni und schau dir ein paar Vorlesungen der Fächer an. Du kannst du dann auch mit Studenten sprechen und sie fragen, wie sie ihr Studium finden, und was genau man da so macht. Erfordert zwar vielleicht ein bisschen Mut, aber so siehst du am besten, was im Studium auf dich zu kommt.
Auf jeden Fall solltest du dir auch im Internet einmal anschauen, was genau die Studiengänge eigentlich beinhalten. Die meisten Studiengänge haben wenig mit dem zu tun, was man vorher in der Schule in diesem Fach gemacht hat. Einige Unis haben eine ziemlich genaue Beschreibung der Module und ihrer Inhalte. Vielleicht stellst du dabei schon fest, dass es doch nicht so ganz das richtige ist.
Generell halte ich es auch für wichtig, dass man weiß in welche Richtung man beruflich gehen möchte. Besonder Bio und Chemie sind Fächer, die unglaublich viele Bereiche haben und dementsprechend auch viele Möglichkeiten bieten. Wenn du dich für beide Fächer interessierst, wieso studierst du dann nicht Biochemie?
Außerdem sollte man sich immer vor Augen halten, dass die Wahl des Studiengangs nichts endgültiges ist, Viele Studenten denken, sie müssten ihr Studium durchziehen und stellen dann nach 7 Semestern auf einmal fest, dass sie lieber doch was ganz anderes gemacht hätten. Ich finde besonders am Anfang des Studiums stellt man fest, was genau einen interessiert und was eher nicht, wo die Stärken liegen und wo die Schwächen. Wenn du dich für ein Fach einschreibst, solltest du das ganze nicht zu verbissen sehen... und im Zweifelsfall doch lieber noch zu einem anderen Fach übergehen.
Beim Medizinstudium bedenken die meisten wahrscheinlich nicht, dass sie in den ersten zwei Jahren überhaupt gar nichts mit Medizin zu tun haben werden. In dieser Zeit geben dann auch die meisten auf. Außerdem sollte man sich auch im klaren darüber sein, dass das Leben als Arzt in Deutschland wirklich sehr hart ist und man in den allermeisten Fällen damit nicht reich wird. Ich habe nach dem Abi ein paar Semester Medizin studiert und dadurch dann festgestellt, dass es mir überhaupt nicht gefällt. Dafür habe ich aber auch aufgrund des Studiums herausgefunden, was ich studieren möchte und bin mit meinem jetzigen Studiengang sehr zufrieden.
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