Wieso denken die meisten Männer immer an Sex?

vom 06.04.2010, 00:47 Uhr

Vorhin habe ich mich mit einem guten Freund online unterhalten. Wir verstehen uns wirklich gut, kennen uns auch schon länger persönlich. Er sagt immer, dass er mich heiraten wird (natürlich nur zum Spaß!) darauf antworte ich (auch zum Spaß) einfach mit "ja, ich will". Wir wissen beide dass es nicht ernstes ist. Jedoch habe ich ihn letztens einfach aus Interesse gefragt: "Schatz, was stellst du dir eigentlich unter unserer Ehe vor". Darauf antwortete er mit "langem Sex". Das war alles, mehr kam nicht.

Ich musste schon etwas schmunzeln und belehrte ihn, dass er dafür nicht unbedingt heiraten müsse. Aber trotzdem. Es war sein erster Gedanke. Den wollte ich wissen. Nun ist es aber nicht so, dass er der erste ist, wen ich das gefragt habe. Alle Männer haben mir das meistens als erstes oder zweites aufgelistet. Wieso ist das so? Liegt es an mir, oder einfach nur, dass ein Großteil der Männerwelt nur an „das Eine“ denkt?

Benutzeravatar

» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist überhaupt nicht wahr! Frauen denken fast genauso oft an Sex wie Männer auch! Da bin ich mir echt sicher! :P Männern wird das immer ständig nachgesagt, aber das ist nur so, weil sie es nämlich auch zugeben. Die wenigsten Frauen würden ehrlich antworten, wenn man sie fragt an was sie gerade gedacht haben. Viele haben vielleicht auch Komplexe das offen zuzugeben oder finden es einfach niveaulos es einfach so rauszulabbern. Im Grunde denken sie aber nicht weniger häufig an Sex wie Männer auch.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn Du Dich im Spaß mit ihm unterhältst und die Frage eben komisch rüberkommt, dann brauchst Du Dich doch nicht zu wundern, wenn er dann auch keine ernste Antwort gibt. Wie sollte er auch können, schließlich hätte er noch keine Gelegenheit gehabt, sich ernsthafte Gedanken darüber zu machen, was er wohl erwarten würde, wenn er mit Dir verheiratet wäre.

Und ob Männer wirklich nur an das Eine denken bzw. ob Frauen praktisch nie daran denken, kann ich in der Allgemeingültigkeit gar nicht sagen. Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Frauen eben nicht auch sehr oberflächlich sein können (es sogar oft sind) und eben in gewissen Situationen auch nur an das Eine denken. Es aber eben nicht aussprechen.

Was Deinen Freund angeht, bin ich mir aber sicher, dass selbst wenn er Dich gar nicht heiraten wollen würde, hätte er nichts dagegen, mit Dir intim zu werden. Eben bis zum letzten. Jetzt musst Du Dich schon selber fragen, wieso Du - sofern Du Single bist bzw. nicht immer treu sein willst - mit ihm eben noch nicht geschlafen hast? Keine Lust, ist nicht Dein Typ, fehlende Gelegenheit? Das kannst nur Du Dir beantworten.

Ich an seiner Stelle wäre jedenfalls schon darauf angesprungen, wenn Du in so einem Gespräch auch nur anklingen lässt, dass man dafür nicht verheiratet sein braucht. Einen solchen Satz nach der Vorbereitung aus Deinem Mund ist praktisch eine Einladung oder zumindest ein Signal der Bereitschaft. Hast Du da also gar nicht daran gedacht, wie es mit diesem Freund im Bett wäre? Ohne danach eine Beziehung zu ihm haben zu wollen?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Jeder Mensch hat ein individuelles sexuelles Bedürfnis, das individuell unterschiedlich stark ist. Wie eben auch die sexuellen Präferenzen bei jedem Menschen unterschiedlich sind. Und so gibt es eben Männer, die denken viel an Sex, und Männer, die denken kaum daran. Bei Frauen ist es dasselbe.

Obwohl es Behauptungen gibt, je höher der Testosteronspiegel sei, desto sexuell interessierter sei man. Das gilt für Frauen (jeder Mensch, egal, ob Mann oder Frau, hat auch Testosteron im Körper, nur die Menge variiert), und in besonderem Maß eben auch für Männer.

Andererseits gibt es durchaus maskuline Männer, die demnach sicher hohe Testosteronausschüttungen haben, die dennoch nicht so an Sex interessiert sind. Natürlich, man kann niemanden in den Kopf schauen. Aber man kann beobachten, worüber Menschen reden. Und Asexuelle gibt es auch in jederlei Geschlecht, in jedem Alter, und egal, ob sehr maskulin oder sehr feminin.

Ich denke, es wird also einfach eine individuelle Sache sein. Vielleicht hat es auch mit dem Umfeld zutun, in dem man sich umgibt. Einige Leute reden andauernd von Sex und denken auch zumeist daran, während es auch Bevölkerungsgruppen gibt, wo man eben über andere Dinge diskutiert, und seinen Kopf dadurch eben auch mit diesen anderen Dingen beschäftigt. Und je mehr man an andere Dinge denkt, desto weniger Zeit bleibt, um an Sex zu denken, oder? Aber jedem, wie es ihm gefällt.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

Ich denke, dass es bei den meisten Männer einfach so ist, dass sie öfter an Sex denken. Vielleicht liegt es in ihrer Natur. Sicherlich wird es aber auch viele Frauen geben, die häufiger an Sex denken. Ich denke, dass es vom jeweiligen Menschen abhängig.

Anscheinend war die Unterhaltung mit deinem Freund ja nur Spaß und er wollte vielleicht einfach testen, wie du auf seine Antwort reagierst. Für die meisten ist der Sex in einer Partnerschaft sehr wichtig und ich denke, dass er deswegen mit an zweiter oder dritter Stelle genannt wird.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Männer sind einfach empfänglicher für sämtliche Reize, in die sie etwas Sexuelles hineininterpretieren können. Und meist müssen sie dafür auch gar nicht groß ihre Fantasie anstrengen, weil um uns herum eben viele sexuelle Botschaften sind. Das fängt schon in der Werbung an. Egal ob für Joghurt, Turnschuhe oder Duschgel geworben wird, oft genug sind diese Werbepersonen wenig oder aufreizend bekleidete Frauen.

Schaut man sich Werbeplakate an, so sind auf denen oftmals auch Frauen. Und "sex sells" gilt nunmal bei vielen Produkten. Ein Mann, der eine höhere Konzentration an Sexualhormonen im Blut hat, wird dadurch also eher verleitet, an Sex zu denken.

Ich würde das aber nicht pauschalisieren. Frauen denken durchaus auch an Sex, und Männer können sich auch auf eine Sache konzentrieren, ohne permanent an die nächste Nummer zu denken. Sie sind nur halt, wenn sie entsprechenden Reizen ausgesetzt werden (ob nun optisch oder akkustisch oder auch durch bestimmte Gerüche) eben meist schneller dafür empfänglich.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich glaube, dass Männer gar nicht unbedingt stärker auf sexuelle Reize reagieren. Gut, es gibt Forscher, die meinen, wenn es so sei, dann hinge das eben mit dem hohen Testosteron-Wert im männlichen Körper zusammen. Dieser würde sexuelle Gedanken beeinflussen, beziehungsweise seien Menschen mit hohem Testosteronspiegel allgemein sexueller. Und Männer mit geringem Testosteronwert eben weniger, aber dafür sozialer, weniger aggressiv, und so weiter. Da gibt es ja ganze Klischeevorstellungen von.

Wobei all das wissenschaftlich auch noch stark hinterfragt wird. Meiner Meinung nach übrigens zu Recht. Denn es gibt durchaus sehr feminin wirkende Männer (die also einen wahrscheinlich eher geringen Testosteronspiegel haben), die sehr sexuell sind, und sehr maskulin aussehende Männer (mit also sehr hohem Testosteronspiegel), die wenig sexuell interessiert oder "sogar" ganz asexuell sind. Klar kann ich keinem Menschen in den Kopf schauen, aber ich habe doch relativ viel mit Asexuellen zu tun, und da sind auch sehr maskuline Männer in der Community. Und die sind mit einem Ernst dabei und schon so lange, dass ich mal bezweifle, dass sie trotz starker sexueller Gefühle spaßeshalber dort sind. Sex werden sie in einer Asexuellen-Community jedenfalls nicht finden. ;)

Also, so viel noch einmal zu der Frage, ob Männer denn leichter sexuell zu erregen seien und zu der wissenschaftlichen Theorie, dass das aufgrund ihres Testosteronspiegels so sein müsse. Was ich, wie gesagt, in manchen Fällen einfach unschlüssig finde.

Ich kann mir eher vorstellen, dass Männer bei möglicherweise gleicher sexueller Erregbarkeit wie Frauen, einfach viel häufiger solchen Reizen ausgesetzt sind. Wie du schon schriebst, in der Werbung, in den Medien, überall werden erotische Reize ausgesendet. Und zumeist von Frauen. Also Reize, die konkret heterosexuelle Männer oder auch lesbische Frauen ansprechen sollten (wobei ich aus meinen Erfahrungen heraus sagen würde, lesbische Frauen kritisieren das "Sex sells"-Prinzip irgendwie häufiger, als dass sie sich davon vereinnahmen lassen). Ja, wo sind die Reize, die heterosexuelle Frauen ansprechen sollen? Wo sind denn mal halbnackte, hübsche Männer? ;)

Ich denke, wenn es die in den Medien ebenso oft gäbe, wie "gleichwertige" Darstellungen von Frauen, dann würden Frauen und Männer möglicherweise genau gleich oft an Sex denken.

Benutzeravatar

» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wawa666 hat geschrieben:Ja, wo sind die Reize, die heterosexuelle Frauen ansprechen sollen? Wo sind denn mal halbnackte, hübsche Männer? ;)

Ja, das ist es ja eben. :wink: Die Werbung bedient sich vor allem aufreizend präsentierten Frauen. Auch für Produkte, die mit Frauen an sich nicht spezifisch etwas zu tun haben (Lebensmittel zum Beispiel). Sieht man dann doch mal Männer, wie zum Beispiel in der Werbung für Rasierapparate für Männer, sind das vergleichsweise züchtige Aufnahmen.

Heterosexuelle Männer sind also weitaus mehr Reizen ausgesetzt. Wahrscheinlich auch im Alltag, denn es gibt ja doch sehr viele Verkäuferinnen und Kassiererinnen. Da sitzt ganz selten mal ein Mann hinter der Kasse, meist ist es eine Frau. Schaut sie hübsch aus, wäre sie schon der nächste Anreiz.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron