Immer noch keine Ausbildung trotz Abschluss - Was tun?
Wie hast Du es denn dann überhaupt bis in die 12. geschafft, wenn Du in allen Fächern gleich schlecht bist? Irgendwo musst Du ja dann doch noch einigermaßen gute Noten bekommen haben, um bis zur 12. versetzt zu werden. Also besinne Dich mal darauf und schau, wo Deine Stärken liegen. Oder überrede Deine Eltern, Dich auf eine Waldorfschule zu schicken. Die kostet zwar Geld, aber dafür liegt dort der Schwerpunkt auf Kunst, sitzenbleiben geht dort nicht und jeder bekommt das Abi.
Das nützt Dir zwar für einige Studienfächer dann rein gar nichts und Chefs mit Vorurteilen gegenüber diesen Schulen werden Dich dann sowieso nicht einstellen, aber für ein Kunststudium reicht das allemal. Und vielleicht entdeckst Du dort auch noch andere Talente, die sind auf den Waldorfschulen doch immer darauf bedacht, die Schüler zu fördern.
Natürlich kenne ich dich nicht. Ich kann mich allerdings meiner Vorposterin nur anschließen. Wie hast du es denn in die 12. Klasse geschafft, wenn du so schlecht bist? Um genau zu sein ist die 13. Klasse nur eine Wiederholung der vorherigen Klassen. Man nutzt dieses Jahr, um sich auch in der Schule schon auf das Abitur vorzubereiten- viel Neues kommt da auch nicht dazu.
Und noch was: Mich wundert es überhaupt nicht, dass du so schlechte Ergebnisse erzielt hast, wenn du drei Stunden am Stück ein- und dasselbe lernst. Du lernst falsch! So würde ich mir auch nichts einprägen können. Lieber weniger lernen und logische Fächer mit kreativen abwechseln und öfter einmal eine Pause einlegen, wie vier Stunden am Stück! Mach dir einen Lernplan und mach um Himmels Willen dein Abitur! Du hast es bis in die 12. Klasse geschafft, dann schaffst du die 13. mit links.
Setz dich nicht unter Druck sondern genieße es, dich auf die Prüfungen vorzubereiten. Sprich mit jemandem, der sich in Punkto Lernen auskennt. Ohne Abitur wirst du genau so wenig Chancen am Arbeitsplatz haben, wie wenn du nur einen Hauptschulabschluss oder einen Polyabschluss hast.
Razor hat geschrieben:Zu dieser Äußerung habe ich wieder einige Dinge zu sagen:
1. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit einem Behinderungsgrad von 20 % bereits so etwas wie eine Frühpension bekommt. Das kommt glaube ich eher für Schwerbehinderte in Frage.
Bei 20 Prozent sicherlich nicht, aber du kannst erneut versuchen über einen Gutachter deinen Behinderungsgrad feststellen zu lassen. Bei meiner Mutter hat das dann geklappt, sie bekam 25 Prozent und damit auch eine Arbeitsunfähigkeitsrente. Es könnte auch sein, das du eine Teilrente bekommst und ein paar Stunden dazu arbeiten musst, das wäre das gewesen was meiner Mutter bei 20 Prozent möglich gewesen wäre. Du solltest dich in der Richtung ruhig mal informieren, denn wenn du in so vielen Berufen wirklich nicht arbeiten könntest, dann wärst du ja eingeschränkt.
Was das mit dem Abitur angeht, ist das wirklich nur eine Ausrede, denn wie einige Andere schon sagten, man kann das Abitur mit viel Fleiß auch schaffen und tut man dies nichts hat das nicht unbedingt was mit Intelligenz sondern auch mit Faulheit zu tun. Das du in allen Fächern gleich schlecht bist lässt für mich auch eher auf Faulheit schließen, denn es gibt immer Fächer wo man auch besser wäre, weil sie einem eher liegen auch wenn man vielleicht keine Gymnasialempfehlung hatte. Eine Freundin von mir erging es so, sie ist eher der Typ auswendig lernen, aber nicht verstehen und anwenden was das ganze sehr schweirig macht, aber die hat ihren Hintern hoch gekriegt und sehr viel gemacht und sich auch gemüht um Hilfe unter Freunden und hat ein für sie brauchbares Abitur gemacht und gleich das bekommen was sie wollte, denn wo ein Wille ist, ist auch ein weg.
Also würde ich dir eher empfehlen mich um ein Schülerbafög zu bemühen und das Abitur zu machen, das ermöglicht dir vielleicht immernoch kein Kunststudium aber ein Designstudium könnt schon klappen.
Ich bin zwar nach wie vor dankbar für die vielen Antworten, doch habe ich auch dazu wieder einige Worte zu sagen:
1. Ich werde mich gerne noch einmal über die Sache mit dem Behinderungsgrad und einer eventuellen Arbeitsunfähigkeitsrente informieren, doch kann ich mir nach wie vor nicht wirklich vorstellen, dass ein 19 Jähriger bereits eine Art Rente vom Staat bekommt. Und selbst wenn das der Fall sein sollte, bleibt da immer noch die Suche nach einer geeigneten Ausbildung, denn leben kann man von dieser Rente mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.
2. Nochmal zu der Sache mit dem Lernen und dem Fleiß: Ich habe es in die 12. Klasse mit einem Notendurchschnitt von 3,8 geschafft. Meine Zeugnisse in den Vorjahren waren ähnlich schlecht, doch da ich konstant schlecht war und nicht einzelne Fächer unterbelegt hatte, bin ich irgendwie in die 12. Klasse gekommen. Ich hätte mir ja viel lieber gewünscht, dass es nur ein oder zwei Problemfächer gewesen wären, da man diese dann gezielt hätte trainieren können. Doch so blieb mir nach dem 12er Zeugnis nur die Erkenntnis, dass ich für das Abitur nicht geschaffen bin.
3. Noch ein paar Sätze zu meinem Lernverhalten: Ich habe das nicht so wörtlich gemeint, dass ich tatsächlich drei Stunden an ein und dem selben Thema gesessen hätte. Ich meinte einfach, dass mein Alltag in den letzten 2 Jahren so aussah, dass ich von der Nachmittagschule nach Hause kam und neben den Hausaufgaben erst einmal mehrere Stunden lang gelernt habe. Regelmäßig und über Wochen lang. Das Resultat war dann Monat für Monat ernüchternd.
4. Es geht nicht darum, dass ich mir Sorgen darüber mache, abhängig von meinen Eltern zu sein, selbst wenn ich von Zuhause ausziehe. Es geht viel mehr darum, dass meine Eltern einfach nicht genug Geld haben, um einen zweiten Haushalt zu unterhalten. Es würde für mich also sehr schwierig werden, bei einer schulischen Ausbildung, bei der man sogar Geld bezahlen muss, die Wohnung und die Nebenkosten nahezu alleine zu stemmen. Selbst Kalkulationen, in denen ich die BaFög Unterstützung und das Kindergeld mit einrechne, funktionieren nicht. Ich brauche also zwingend eine betriebliche Ausbildung. Gerne würde ich auch eine Ausbildung machen, bei der schulische und betriebliche Arbeiten zu verrichten sind, doch über solche Ausbildungen bin ich bislang noch nicht gestoßen.
5. Ich habe natürlich auch Bewerbungen zu Betrieben und Schulen geschickt, bei denen all diese Bereiche, in denen ich glaube eingermaßen brauchbar zu sein, abgedeckt sind. Aber wie ich ja bereits erwähnte, war bislang alles aus dem Großbereich Informatik, Medien, Design und Kunst besetzt. Aus diesem Grund habe ich ja auch diesen Thread eröffnet, um mir mal ein paar Tipps zu holen, in denen mir eventuell neue Berufe vor Augen gehalten werden, die ich noch nicht angeschrieben habe. Doch außer dem Jammern und Klagen, dass ich das Abitur nicht fertig gemacht habe, habe ich mir noch nichts Brauchbares herausziehen könnte. Das Abitur hat sich aus zeitlichen Gründen für mich im Moment erledigt, Ende der Geschichte!
Hallo Razor,
grundsätzlich ist es nicht nur vom Alter abhängig, ob jemand eine Rente zugesprochen bekommt, sondern in erster Linie vom Grad der Behinderung. 20 Prozent werden da wohl leider nicht ausreichend sein. Aber grundsätzlich ist es möglich, auch in so jungen Jahren schon eine Rente zu bekommen. Schließlich gibt es auch junge, teilweise noch jüngere Leute, die aufgrund von Behinderungen oder schweren Krankheiten so stark beeinträchtigt sind, dass an eine normale Arbeit gar nicht zu denken ist. Diese Leute bekommen dann auch eine Rente, allerdings in der Regel eine sehr geringe, die kaum zum Leben reicht.
Gerade wenn deine Eltern kein Geld haben, um dich zu unterstützen, hast du gute Chancen, staatliche Zuschüsse zu bekommen. Und in der Regel kann man damit auch mal drei Jahre auskommen. Natürlich sind davon keine großen Sprünge möglich, aber es dürfte reichen, um dir ein billiges Zimmer, vielleicht sogar in einer WG, zu finanzieren. Das ist sicher nicht der Traum eines jungen Mannes, aber es reicht erst einmal, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Vielleicht hast du dich noch gar nicht richtig informiert, welche Zuschüsse dir zustehen würden.
Bist du denn grundsätzlich bereit, auch weiter wegzuziehen, um eine Ausbildung zu machen? Meine Frage zielt darauf ab, ob du auch einen gewissen Grad an Flexibilität mitbringst, der einfach heutzutage verstärkt erwartet wird.
Also zum Thema Flexibilität kann ich nur auf meine erste Aussagen auf der ersten Seite verweisen, in der ich erwähnt habe, dass ich meine Ausbildungssuche auf ganz Deutschland ausgedehnt habe und auch schon Gespräche und Testverfahren in Städten wie München und Berlin hatte (ich wohne in Baden-Württemberg). Natürlich ist es etwas schwierig in eine Großstadt wie Berlin zu ziehen, besonders wenn die Schule im Zentrum liegt, da meine finanziellen Möglichkeiten sehr begrenzt sind. Doch prinzipiell habe ich mich schon lange mit dem Gedanken abgefunden, dass ich vermutlich mein Umfeld wechseln muss, um irgendwo eine Ausbildungsstelle zu finden. Wenn es sein muss, werde ich auch 600 Km weit von hier wegziehen.
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